CEO Referent

1337LEET

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Hallo zusammen,

ich habe eine generelle Frage an euch.
Ich arbeite aktuell als Controller mit ca. einem Jahr Berufserfahrung (+3 Jahre duales Studium im gleichen Unternehmen).

In meiner aktuellen Position fühle ich mich unterfordert. Das Arbeitspensum meines aktuellen Jobs schaffe ich in 50% der Arbeitszeit.
Zudem möchte ich nicht die nächsten 40 Jahre Berichte aktualisieren und Soll-Ist-Vergleiche durchführen.
Ich möchte den nächsten Schritt machen und mich möglichst schnell weiter entwickeln.

Aktuell wird in dem Unternehmen in dem ich arbeite ein Referent für den CEO gesucht.
Das Stellenprofil befasst sich hauptsächlich mit der vorstandsgerechten Aufarbeitung von Informationen.
Das bedeutet vermutlich weiterhin viel Excel, viel PPT usw. --> allerdings schätze ich den Informationsgehalt dieser Informationen als wesentlich interessanter als das Themengebiet das ich aktuell bearbeite ein.

Die Frage ist, ob die Stelle als Referent des CEOs tatsächlich ein Aufstieg wäre?

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ist es eher ein "besserer" Sekretär - oder eine wirklich hochqualifizierte Person?
 
Referent des CEO - noch nie gehört, klingt aber so als könnte es alles sein. In meinem Umfeld sind es normalerweise die Projektleiter die erst in die kaufmännische Leitung aufsteigen und dann in die GF.
 
Was nicht zu unterschätzen ist, sind die Erfahrungen im GF Umfeld und noch viel mehr die Kontakte, die man dort knüpfen kann.
 
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Du bekommst ein hervorragendes Netzwerk. Die "spaßigen" Jobs gibt es dann nach dieser (aufreibenden) Zeit. Wenn der Vorstandsassistenz Job nicht als Aufstieg gesehen sein sollte, dann ist es auf jeden Fall der Job danach (falls du nicht beim CEO in ungnade fällst. Wer zu nah an die Sonne fliegt....)
 
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In großen Unternehmen ist der Referent definitiv ein Sprungbrett. In kleinen Unternehmen handelt es sich eher um eine Sekretärin.
 
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Vielen Dank für die Einschätzung.
Es ist schon ein recht großes Unternehmen ~12.000 Mitarbeiter gruppenweit.

Ich denke ich kann die Anforderungen gut bis sehr gut abdecken.
Der einzige Punkt der mich aktuell noch etwas abschreckt ist der internationale Kontakt, da mein englisch nicht überragend ist.
 
Ich habe gewisse Zweifel, dass du mit einem Jahr Berufspraxis für den Job qualifiziert bist. Aber versuchen, warum nicht, mehr als ein Nein kannst du nicht kassieren. Dein Englisch solltest du dafür aber dringend auf verhandlungssicher pushen. Das fällt dir sonst garantiert auf die Füße.
 
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Die Stellenbeschreibung sucht nach 2-4 Jahren Berufserfahrung.
Wichtig ist dies v.a. um die Prozesse und Strukturen im Unternehmen zu kennen.

Da ich bereits seit 4 Jahren im Unternehmen bin (inkl. Studienzeit) denke ich die Prozesse und Strukturen gut genug zu kennen.
 
Dann versuchs. Ich tendiere zwar dazu, dass die Ausbildungszeit üblicherweise nicht direkt als Berufserfahrung gezählt wird, aber wenn 2-4 Jahre gefordert sind, kommt du mit deinem Jahr und der Ausbildung da ja sehr nahe ran. Bewerben und sehen was draus wird, nebenher englisch aufpolieren. in einem Unternehmen dieser Größe wird es da doch sicher möglich sein, Kurse von und über die Firma zu bekommen und dabei zu zeigen, dass man willig ist.
 
Versuchs einfach. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
 
Ausbildung zählt definitiv nicht als Berufserfahrung. Aber warum nicht versuchen.
 
Einfach mal so probieren hört sich leichter an als es ist.
Die Stelle die ich aktuell besetze wurde extra für mich frei gemacht. Nach einem Jahr wieder zu gehen war sicher nicht der Plan meines aktuellen Chefs.
Und da ich im gleichen Unternehmen bleiben würde kommt man davon nie richtig los.

Noch schlimmer - ich bewerbe mich, bekomme die Stelle nicht, aber mein Chef bekommt Wind von der Bewerbung.
Wir haben ein gutes Verhältnis und ich bin ihm sehr dankbar. Es hinter seinem Rücken zu tun wäre nicht angebracht.
Es offen anzusprechen könnte das Verhältnis jedoch belasten.


Ich muss die Vor- und Nachteile erst einmal gegeneinander abwägen und eine Entscheidung auf persönlicher Ebene treffen, bevor ich mich überstürzt bewerbe.
 
Aus meiner Erfahrung ist es immer gut, wenn man mit seinem Chef über das spricht, was man vorhat. Transparenz ist aus meiner Sicht sehr wichtig im Job. Sei ehrlich und sag deinem Chef, dass du mehr herausgefordert werden möchtest und ob er dir dabei helfen kann. Zeig ihm gerne die Ausschreibung. Vielleicht hat er ja eine Lösung, die Euch beiden zu Gute kommt. Ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen halte ich für falsch. Außerdem sollte man nie "verbrannte Asche" hinterlassen, weder in einer alten Abteilung noch in einer alten Firma. Meistens sieht man sich nämlich wieder....
 
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Rede mit Deinem Chef und sei ehrlich. Du willst ja nicht weg weil Du die steile Karriere anpeilst, Du willst weg weil Du es aktuell öde und unterfordernd findest. Vielleicht hat ja auch Dein Chef Sonderaufgaben an denen Du wachsen kannst.
 
Falls Du es tatsächlich wagst, gilt insbsondere: Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung!

In einem Laden dieser Größe sitzen oben keine Hilfsmatrosen im Sessel. Überlege Dir sehr gut, wie Du Deine Geschichte präsentierst, Du musst mit allen kritischen (sogar provokativen) Fragen rechnen.

Beispielfragen:

1. "In der Stellenausschreibung steht 2-4 Jahre Berufserfahrung und nicht 1 Jahr Berufserfahrung + Studium. Es ist allgemein bekannt, dass ein Studium nicht zur Berufserfahrung zählt, das Mittel zwischen 2 und 4 liegt bei 3. Weshalb bieten Sie uns/mir ein Drittel der erwarteten Anforderung an?"

2. "Was hat Sie trotz der nicht erfüllten Anforderungen (siehe 1.) dazu bewogen sich auf diese Stelle zu bewerben?"

Wenn jetzt die Antwort "Unterforderung" kommt, dann wird nachgefragt "Haben Sie mit Ihrem Vorgesetzten darüber gesprochen?"

Wenn man jetzt nicht sehr, sehr gut vorbereitet ist nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Die Stelle bekommt man natürlich nicht, aber der bisherige Vorgesetzte eine Einladung zum Gespräch seines Vorgesetzten mit dem Inhalt "Weshalb lasten Sie Ihre Leute nicht aus? Die haben offensichtlich Zeit sich zu langweilen und sich auf andere Stellen zu bewerben!"

Den Rest überlasse ich der Phantasie des Lesenden.
 
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Unterforderung sollte man sowieso nie als Grund nennen. Man bewirbt sich immer "hin" und nicht "weg", d.h. "man sucht eine neue Herausforderung".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich weiß ja nicht. Für mich klingt das trotzdem wie eine typische Assistenz-Stelle. Wie ist das Ganze denn eingruppiert vom Gehalt? Bzw. gibt’s eine Angabe dazu? Wie ist das Stellenprofil? Wird da explizit ein Studium erwartet?

Das Networking funktioniert in der Position natürlich sehr gut. Du solltest aber auch schon ein gewisses Standing haben um auch mal Mitgliedern des Managements kontra zu geben. Als Berufsanfänger tut man sich damit glaube ich teilweise etwas schwer.
Du solltest dich bei sowas erstmal fragen "Wo will ich mal hin und hilft mir dieser Schritt auf dem Weg dahin?". Dann kannst du des dir selbst beantworten.
 
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Auch die Netzwerkmöglichkeit sollte man hinterfragen. Wenn man nur Kontakt mit der Sekretärin vom CEO hat sind die Chanchen auf Kontakte zu interessanten Personen natürlich begrenzt.
Wenn man den CEO natürlich zu seinen Meetings & Veranstaltungen begleiten kann und mit ihm zusammen die Vorbereitungen trifft schaut das anders aus.
 
Khaotik schrieb:
Also ich weiß ja nicht. Für mich klingt das trotzdem wie eine typische Assistenz-Stelle. Wie ist das Ganze denn eingruppiert vom Gehalt? Bzw. gibt’s eine Angabe dazu? Wie ist das Stellenprofil? Wird da explizit ein Studium erwartet?
(...)

Es fehlen viele Informationen zu dem Fall, deshalb ist er schwierig zu beurteilen.

Der TE fragt im Eingangsbeitrag nach gemachten Erfahrungen, ich will es mal versuchen.

Meine persönliche! Sicht (ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit):

Die Menschen sind verschieden, da gibt es die Vorprescher und die Umsichtigen. Beide haben im Berufsleben ihre Beechtigung, keiner ist per se besser oder schlechter. Und es gilt wie so oft, hohe Chance = hohes Risiko.

Wie müsste der Mitarbeiter im vorliegenden Fall gestrickt sein:

Typ 1: "Bahn frei! Hier komme ich!"
Typ 2: Lage beurteilen, Chancen und Risiken abwägen, Rat einholen.

Wenn ich mir die Beiträge des TE ansehe, tendieren diese für mich in Richtung Typ 2.
Ist das der "richtige" Typus um diese Bewerbung durchzuziehen oder verwendet er zuviel Energie auf Umsicht und Absicherung?

Ich meine der TE macht sich die richtigen Gedanken, er ist vom Typ 2 (was wie gesagt nicht schlechter/besser wie Typ 1 ist). Er sollte bedenken, dass man seine natürliche Veranlagung nur bedingt und nicht dauerhaft verbergen/abschütteln kann.

Wenn jetzt einer sagt "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!", dann sage ich "Stimmt, aber der Friedhof ist auch voll von jungen Helden."
 
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