Gebühren oder Kündigung trotz Baufinanzierung bei Bank?

TheManneken

Wokie Ultra
Moderator
Registriert
Sep. 2006
Beiträge
9.834
Moin!

Es wird wohl schon jeder mitbekommen haben: immer mehr kostenlose Girokonten sollen gebührenfinanziert werden. Erst wollten Banken dies durch die Hintertür einführen, d.h. "stillschwiegende Zustimmung" wenn kein Widerspruch. Hat der BGH am 27.04.21 entschieden, dass dies nicht rechtens ist. Nun muss man aktiv zustimmen - was meine Bank (Spardabank West) auch von mir fordert. Ich möchte aber nicht. Gleichzeitig droht die Bank aber mit Kündigung des Girokontos, wenn man nicht zustimmt. Aha, genial! Wäre mir ja noch völlig egal, wenn da nicht folgendes wäre:

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir unser Vertragsverhältnis nur auf Grundlage der neuen Bedingungen fortführen können. Sofern Sie diese nicht akzeptieren, ist eine Kündigung des Girokontos notwendig. Diese ist selbstverständlich jederzeit und kostenfrei möglich. Bitte beachten Sie jedoch, dass für die Abwicklung einer Finanzierung ein Girokonto bzw. ein SpardaVerrechnungskonto in unserem Haus notwendig ist.

Nun, ich habe meine Immobilienfinanzierung über diese Bank laufen. Was soll das jetzt bedeuten? Steht die auf der Kippe, wenn ich den Gebühren nicht zustimme? Irgendjemand persönliche Erfahrungen mit ähnlichen Fällen?
 
Dann musst du dazu in den Vertrag deiner Immobilienfinanzierung schauen und wenn dazu nichts drin steht, steht dir der Klageweg offen :) Alles andere würde zur Rechtsberatung führen.
 
Die Antwort geht zwar zugegeben an der Frage vorbei, aber warum hast Du dort ein Girokonto und kein Verrchnungskonto. Oder gibt es das bei der Spardabank West nicht (mehr)?

Im Preis- und Leistungsverzeichnis der Sparda München (das von West finde ich so schnell nicht, das liegt Dir aber spätestens jetzt vor) ist das Verrechnungskonto explizit erwähnt, und die einzigen Kosten dort entstehen als Verwahrentgelt bei Einlagen > 25k€ oder wenn Du dort selber aktiv >9 Buchgungen pro Quartal ausführst.

TheManneken schrieb:
Nun, ich habe meine Immobilienfinanzierung über diese Bank laufen.
Ok, also war wohl das bisherige Girokonto und Kredit bei der selben Bank (und in den Kreditunterlagen wurde nicht genau gelesen, ob dieser ein Giro-/Verrechnungskonto bei der Bank benötigt).

Von daher würde ich das Konto für den Kredit, falls vertraglich nötig, auf ein Verrechnungskonto wechseln und dann die Bank wechseln, die Dir wohl zu teuer ist. Außer, Du brauchst kein Verrechnungskonto und kannst einfach die Einzugsermächtigung für den Kredit auf das neue Girokonto umstellen. Sowas muss in den Kreditunterlagen stehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mx-
M.E. nach, dürfte die Immobilienfinanzierung nicht mit einem laufenden Konto verknüpft werden. Sprich hier den Berater und frage, was passiert wenn du ein Girokonto bei einer anderen Bank eröffnest und von diesem werden dann die Leistungsraten gezogen. Wollen sie dir dann auch dein Immobilienkredit kündigen?
 
Ich würde exakt diese Frage via E-Mail an meine Bank stellen und auf eine Antwort via E-Mail oder Post pochen.

Je nach Inhalt der Antwort würde ich meine weiteren Schritte planen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: gesperrter_User
Wenn Sie Dir kündigen wollen würde ich das als Grund nehmen mal die Konditionen der Finanzierung zu übverprüfen. Ggf. kann das ja die Chance sein eine Finanzierung bei einer anderen Bank zu günstigeren Konditionen abzuschließen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ThomasK_7
Prüfe ob es für dich ggf. vorteilhaft wäre, wenn die Finanzierung enden würde.

In welchem Status ist denn den Baufinanzierung und in welchem Stand ist der Bau?

Ansonsten musst du entscheiden ob einige wenige Euro Gebühren nicht vielleicht doch gut angelegt wären, wenn du damit die guten(?) Konditionen der Baufinanzierung erhalten kannst.
Trotzdem würde ich bei einer anderen Bank ein neues Hauptkonto eröffnen und zukünftig dort verwalten.
 
Der erste Finanzierungsabschnitt endet die nächsten 2-3 Jahre, von daher wäre es ohnehin eine Überlegung wert, ggf. woanders bessere Konditionen für die Anschlussfinanzierung zu wählen. Es handelt sich um ein Paket aus Annuitätendarlehen, Bausparfinanzierung über Schwäbisch Hall und KfW Förderkredit.

Bei der Immobilie handelt es sich um einen "Altbau", ich habe also nicht neu gebaut, falls ich mich da missverständlich ausgedrückt habe.

Mein Hauptkonto habe ich tatsächlich schon länger bei N26 und das SpardaGiro nutze ich nur für die Finanzierung, regelmäßiger Gehaltseingang besteht da also schon gar nicht mehr, lediglich eine Überweisung der Finanzierungssumme lasse ich dort monatlich übermitteln.
 
@TheManneken

Das sind alles richtig, sinnvolle Überlegungen. Aber du bist schon einen Schritt weiter. Zuerst müssen Infos eingeholt werden. Möglichst naiv, so dass die Antwort der Bank möglichst umfangreich ausfällt. Und zwar in Textform. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mx-
Moin @TheManneken,

hat sich bei dir in diesem Fall mittlerweile etwas ergeben?
Habe mit meiner Bank das gleiche Problem und bin gerade über den Thread hier gestolpert. Deine Erfahrfungen könnten für mich daher durchaus hilfreich sein.

Ich hatte deswegen auch bereits Kontakt mit meiner Bank. Meine bitte war von einem anderen Konto abzubuchen. Die Sparda Bank SW meinte aber sie wäre nicht in der Lage von Fremdbanken abzubuchen - was ich, falls es stimmt, sehr traurig finde - und bot mir als Alternative ein kostenfreies Verrechnungskonto an. Diese Konto kann dann nur zur Abbuchung der Kreditraten genutzt werden und für nichts Weiteres. Da es für mich zusätzlichen Aufwand bedeutet, möchte ich das allerdings nicht.

In meinem Darlehensvertrag steht übrigens folgender Passus:
Soweit nichts anderes vereinbart wurde, werden fällige Beträge (z.B. Sollzinsen oder Leistungsraten) dem Belastgungskonto IBAN XXX belastet.
XXX steht dabei für das Girokonto, was die Bank mir droht zu kündigen, sollte ich die neue Gebührenordnung nicht akzeptieren.

Ich finde es äußerst dreist, dass man mich bei Vertragsabschluss quasi zwingt (vertragliche Voraussetzung zur Erteilung des Kredits) ein Girokonto bei dieser Bank zu führen, da es wohl für die Bank vorteilhaft war und jetzt versucht sich dieses Konto bezahlen zu lassen oder abzustoßen. Vor allem da die Bank sicherlich gut an unseren Darlehenszinsen verdient (im Vergleich zum aktuellen Zinssatz).
Aufgrund dieses unverschämten Vorgehens, möchte ich daher keine faulen Kompromisse eingehen und nichts akzeptieren, was für mich eine Verschlechterung darstellt.

Ich habe meine Bank also nochmals gebeten von einer Kündigung des Kontos abzusehen und auch den Versand weiterer Kündigungsandrohungen zu unterlassen. Antwort steht noch aus.
 
Ich zahle nun die Gebühren für's Girokonto. Eine Umwandlung auf ein Verrechnungskonto plane ich zurzeit nicht. Was meinst du mit zusätzlichem Aufwand für einen Wechsel?
 
Also wenn mir die Bank das Konto kündigen würde, würde ich denen ein anderes nennen. Wenn sie dann dort nicht abbuchen, würde ich mit der Kündigung des Darlehensvertrags drohen.
 
TheManneken schrieb:
Was meinst du mit zusätzlichem Aufwand für einen Wechsel?
Dann müsste ich sicherstellen, dass das Abbuchungskonto immer ausreichend gedeckt ist. Klar, kein Problem mit Dauerüberweisung. Aber bei etwaigen Anpassungen, müsste ich das auch ändern.
Ich finde es deutlich simpler, wenn das was anfällt auch einfach abgebucht wird.
 
@uincom
Blöd, wenn die eigene Bude mehrheitlich der Bank gehört.
 
Bist du etwa Mieter? Ich vermute die Bank hat eine Grundschuld. Das bedeutet nicht, dass die Bude der Bank gehört.
Wenn man sich auskennt, dann kann man sich eine neue Bank suchen und die besseren Kreditkonditionen mitnehmen.
 
uincom schrieb:
Also wenn mir die Bank das Konto kündigen würde, würde ich denen ein anderes nennen.
Das habe ich ja bereits gemacht, werde ich nach Kündigung aber wiederholen.
Wenn sie dann dort nicht abbuchen, würde ich mit der Kündigung des Darlehensvertrags drohen.
Das würde ich auf keinen Fall tun, da es ja Nachteile mit sich bringt (Stichwort Vorfälligkeitsentschädigung). Es sei denn ich erhalte durch den nicht eigens verschuldeten Wegfall des vertraglich vereinbarten Kontos ein Sonderkündigungsrecht für das Darlehen. Da weiß ich aber ehrlich gesagt nicht, wie in diesem Fall die Rechtslage ist.

Ich eräge dann auch eine Beschwerde bei der Bewschwerdestelle. Da das dann aber sicherlich keine kurzfristige Lösung bringt, weiß ich erst mal nicht, wie ich dann kurzfristig das Problem löse, dass die Kreditraten nicht mehr abgebucht werden können.
 
Du willst Vorfälligkeitsentschädigung zahlen nachdem sie dir das Konto kündigen?! :daumen:

Geht zum Anwalt, bevor ihr solche Späße macht. Die zwangsversteigern sonst euer Grundstück.
 
Warum genau ist eigentlich die Umstellung auf das kostenfreie Verrechnungskonto keine genehme Option?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Checker1992
Je nachdem, ob die Frage an @Prake oder mich gerichtet war: ich persönlich nutze das Konto als Giro erst mal so weiter wie bisher. Ist für mich einfach je nachdem ganz praktisch, zudem kann ich da unkompliziert Bargeld einzahlen - leider muss ich das manchmal mal. Und bei meinem Hauptkonto N26 kostet das Einzahlen von Bargeld bei Partnern Gebühren.
 
Ich habe seit über 20 Jahren immer mehrere Baufinanzierung bei den verschiedensten Instituten (Sparkasse, Bank, Versicherung, usw.) laufen - und noch nie war es ein Problem, die Raten von meinem privaten Girokonto bei der Postbank abzubuchen. Bei der Postbank selbst hatte ich noch nie finanziert, also handelt(e) es sich immer um ein "fremdes" Girokonto.

Schlag' doch der finanzierenden Bank vor, dass Du künftig die Raten per Dauerauftrag bezahlst. Du erhältst doch ohnehin heutzutage eine "eigene" IBAN/Kontonummer, über die das Darlehen abgewickelt wird...
 
Zurück
Oben