Neueinstieg in Bildbearbeitung/Design Software: Lieber Adobe oder Affinity?

SimonK91

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Hallo Forum,


ich habe bisher in Sachen Bildbearbeitung und Design immer Paint.NET genutzt, stoße damit aber immer häufiger an meine Grenzen.
Der Einsatzzweck ist nicht genau einzugrenzen, ich brauche die Software aber eher für das Designen von Grafiken, Logos, Vektoren, Texten etc. als jetzt für reine Bildbearbeitung.

Da ich nun nebendran auch mit einem Macbook arbeite und es Paint.NET dafür nicht gibt, möchte ich jetzt gescheite Software kaufen mit denen ich die nächsten Jahre arbeiten kann.

Ich bin nun allerdings dezent überfordert mit dem Angebot: Nicht nur, weil sich neben Adobe jetzt anscheinend auch Affinity anbietet, welche kein Abomodell nutzen was ich von den kosten her attraktiver finde. sondern auch weil sowohl Adobe als auch Affinity ja noch jeweils 3-4 unterschiedliche Programme anbieten, die theoretisch alle mehr oder weniger für mich geeignet wären. Ich würde mich aber gerne auf eines festlegen:

Womit fahre ich am besten?
Adobe Photoshop vs Affinity Photo,
oder brauche ich eher sowas wie Adobe Illustrator, der Gegenpart dazu wäre Affinity Designer.

Von manchen YouTube Videos her scheint mir der Funktionsumfang von Illustrator bzw Designer eher dem angepasst zu sein, was ich wirklich nutze, allerdings möchte ich mich auch nicht gerne total einschränken, falls ich doch mal ein Foto retouchieren muss?

Sehe ich das richtig, dass Photoshop bzw Affinity Photo zb ca. 80-90% der Illustrator/Designer-Funktionalität impliziert, umgekehrt Illustrator/Designer aber nur knapp die hälfte vom dem kann, was Photoshop/Affinity Photo bietet? Von Adobe gibts auch noch Fireworks und InDesign... das nervt mich ehrlich gesagt ziemlich das man tausend unterschiedliche Dinge aufsplittet... warum gibts nicht alles in einem Programm, sieht für mich als Laie fast aus wie künstliche Geldmache. Ist Photoshop nicht schon teuer genug? :D

Anschlussfrage: Inwiefern hättet ihr im Hinterkopf, dass man Software wählt, die sich in die Zukunft gedacht auch als "Skill" im Beruflichen besser macht? Wenn man angeben kann dass man Photoshop drauf hat, ist das vermutlich praktischer als wenn man was von Affinity versteht? Oder lassen sich die Skills ein stück weit auch übertragen und sind so ähnlich, dass man sich dann nur noch etwas an eine andere Oberfläche/UI gewöhnen müsste?

Wichtig ist mir jedenfalls, dass ich die Software sowohl auf Windows ,als auch auf MacOS nutzen kann ohne die Lizenz irgendwie doppelt zu kaufen, und dass sich die Oberfläche dann ähnelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde dir affinity empfehlen, da du auch scheinbar nicht von externen Agenturen zugearbeitet bekommst.
Teile unserer Redaktion fangen langsam mit affinity an, weil sie autark arbeiten. Unsere Grafik hängt noch bei Adobe, weil es einfach häufig vorkommt, dass man extern Daten bereitgestellt bekommt. Und da ist der Großteil eben bei Adobe.

Ist aber auch rein eine Kostensache. Fast 70€ im Monat für die Suite ist eben schon ein stolzer Kurs.

Edit: sorry gerade erst gesehen das du auf beiden Plattform die gleiche Lizenz nutzen willst.
Ich glaube affinity musst du wirklich doppelt kaufen. Ist bei dem Preis aber auch erstmal nicht so schlimm. Adobe musst du nur ein Abo abschließen, wenn du nicht an beiden gleichzeitig Arbeitest!
 
@Fard Dwalling danke für dein Feedback! Ich tendiere aktuell auch sehr zu Affinity Designer. Ich glaube da macht man wenig mit falsch. Da du anscheinend beide Produkte kennst: Hast du Erfahrungswerte inwiefern sich die Skills, die man sich anlernt, dann auch aufs jeweils andere Programm übertragen bzw. anwenden lassen? Sind die Logos und Untermenüstrukturen z.B. alle relativ ähnlich gewählt? Siehst du vielleicht auch eine Chance dass Affinity den Rang von Adobe abläuft in den nächsten 5-10 Jahren? Dann wäre es umso erfreulicher wenn ich direkt auf das richtige Pferd setze.
 
Gimp, Inkscape, Krita. Freie Programme, laufen auf allen drei großen Desktopbetriebssystemen.
Es kommt nicht auf die Software an sondern was du damit machst. Wenn dich kreative Firmen wollen, dann nicht weil du so gut mit Adobe Illustrator umgehen kannst sondern weil ihnen dein Stil gefällt. Und der lässt sich mit relativ wenig Aufwand in das Programm übertragen dass dort genutzt wird.
Es gibt also keinen Grund, Adobe oder sonstwem Geld in den Rachen zu werfen wenn es freie Alternativen gibt, die den Großen in nichts nachstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du vektorbasiert arbeiten willst kommt nur Illustrator oder Designer in Frage, da es die einzigen Programme sind die Vektoren erstellen. Photoshop und co. arbeiten über Raster.

SimonK91 schrieb:
Sehe ich das richtig, dass Photoshop bzw Affinity Photo zb ca. 80-90% der Illustrator/Designer-Funktionalität impliziert, umgekehrt Illustrator/Designer aber nur knapp die hälfte vom dem kann, was Photoshop/Affinity Photo bietet? Von Adobe gibts auch noch Fireworks und InDesign... das nervt mich ehrlich gesagt ziemlich das man tausend unterschiedliche Dinge aufsplittet... warum gibts nicht alles in einem Programm, sieht für mich als Laie fast aus wie künstliche Geldmache. Ist Photoshop nicht schon teuer genug? :D
Jedes der Programme hat eine komplett unterschiedliche Spezialisierung. Bspw. ist Photoshop in erster Linie für "echte" Bildbearbeitung gedacht. Du kannst damit zwar auch Logos/Grafiken (Illustrator) oder Flyer/Bücher (InDesign) erstellen, aber die Möglichkeiten sind extrem beschränkt wenn du etwas tiefgründiger gehst oder komfortabler arbeiten willst.
Von außen siehst du nicht die ganzen Funktionen, dann würdest du nämlich schnell verstehen warum man das nicht alles in ein Programm werfen kann.

Generell kann man Affinity ohne nachzudenken empfehlen. Ist im Vergleich einfach super günstig. Bedenke aber das du nicht einfach .ai Dateien von Adobe in Affinity öffnen kannst und vice versa.

Zu den Lizenzen:
https://forum.affinity.serif.com/index.php?/topic/33513-can-a-key-be-used-for-windows-and-mac/
Du benötigst für jedes OS eine Lizenz.

Adobe und Affinity bieten kostenlose Probeversionen.
https://www.adobe.com/de/downloads.html
https://store.serif.com/de/checkout/?basket=5ca95adef05998f9ee6aac0fe77949cddad0ae8bcd928738

SimonK91 schrieb:
Anschlussfrage: Inwiefern hättet ihr im Hinterkopf, dass man Software wählt, die sich in die Zukunft gedacht auch als "Skill" im Beruflichen besser macht? Wenn man angeben kann dass man Photoshop drauf hat, ist das vermutlich praktischer als wenn man was von Affinity versteht? Oder lassen sich die Skills ein stück weit auch übertragen und sind so ähnlich, dass man sich dann nur noch etwas an eine andere Oberfläche/UI gewöhnen müsste?
An sich ist das komplett irrelevant. Die "Skills" bzw. Grundwissen hast du mit egal welchem Programm gelernt. Ist wie mit nem Rennfahrer der von der Formel 1 in die DTM wechselt, er muss sich nur an nen anderes Lenkrad gewöhnen, die Strecke bleibt aber die gleiche.
 
SimonK91 schrieb:
das Designen von Grafiken, Logos, Vektoren, Texten
kicos018 schrieb:
Wenn du vektorbasiert arbeiten willst kommt nur Illustrator oder Designer in Frage, da es die einzigen Programme sind die Vektoren erstellen
Oder Inkscape? Damit erstelle ich regelmäßig Logos, Wappen und Schriftarten als Vektorgrafik.
kicos018 schrieb:
An sich ist das komplett irrelevant. Die "Skills" bzw. Grundwissen hast du mit egal welchem Programm gelernt. Ist wie mit nem Rennfahrer der von der Formel 1 in die DTM wechselt, er muss sich nur an nen anderes Lenkrad gewöhnen, die Strecke bleibt aber die gleiche.
Volle Zustimmung.
 
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Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass Du auch alle Dateiformate bearbeiten kannst, die Du benötigst. Affinity kann zBsp gar nicht mit jedem Texturformat umgehen.
 
Ich bin selbstständiger Grafiker und Fotograf und arbeite einerseits mit Adobe (CS6), habe aber auch affinity, weil mir bestimmte Dinge bei Adobe Software auf den Sack gehen.

Also zuerstmal: Adobe ist der platzhirsch und daran wird sich erstmal nix ändern. Für externe Arbeitgeber ist erfahrung in den adobe programmen also mehr wert, da nr.1 in der branche. wer in einem team arbeitet, muss auch mit nahtlos mit anderen zusammenarbeiten können, und hier ist vorallem die dateiweitergabe ein problem. der einzige in einem team mit affinity wird früher oder später ein bremsklotz, wenn die anderen mit adobe arbeiten, von dem man erstmal ausgehen muss.

grundsätzlich kann man logos auch als rastergrafik anlegen, das macht aber nur sinn, wenn die inhalte nicht gedruckt werden - also rein digital dargestellt werden. sobald druck dazukommt, wird das ganze extrem umständlich wegen farbräumen und auflösungsvorgaben. ich würde zwar generell davon abraten logos als raster anzulegen, aber unter bestimmten umständen kann mans machen.

dann zu den programmen:

photoshop: rastergrafikprogramm mit beschränkten vektorfunktionen, die sich aber gut bedienen lassen. grundsätzlich lassen sich in photoshop auch vektorgrafiken erstellen, aber es wird in den details extrem umständlich bis unmöglich, zumal adobe hier noch im dateiexport die möglichkeiten zugunsten von illustrator einschränkt. pfade aus photoshop in illustrator kopieren geht aber. photoshop eignet sich neben fotobearbeitung auch hervorragend für etwas technischere dinge wie bspw. texturerstellung für die spieleentwicklung / 3d modelle.

illustrator: kann nur vektor - dafür hier breite palette an werkzeugen. ironischerweise funktionieren hier die grundlegenden pfad-tools etwas anders als in photoshop, was mich rasend macht, weil die bedienung in illustrator für mich ein klarer rückschritt ist. das snapping in illustrator ist unpräzise (es "snapt", aber die grafik sitzt 0,001mm daneben) und die farbauswahl von photoshop kommend auch umständlich. (indesign setzt in sachen schlechte farbauswahl nochmal einen drauf - so sehr ich das programm für die restlichen funktionen mag - die farbauswahl ist der blanke horror, vorallem für verläufe. auch total bescheuert: verläufe lassen sich nicht einfach von illustrator in indesign kopieren).

indesign: satz / layoutprogramm für druck und e-dokumente. hat ebenfalls ein paar vektorwerkzeuge. indesign macht wirklich nur layout, aber das hervorragend. als grafikprogramm ungeeignet.

affinity photo: wirklich nur für die photobearbeitung, aber hier extrem gut. frequenzseparation ist eine eigene funktion - in photoshop muss das manuell über mehrere funktionen zusammengebastelt werden. die pinsel sind auch sehr gut. für andere technischere dinge wie texturen oder grafiken fehlt es im vergleich zu photoshop aber an möglichkeiten in tools und bedienung. für fotografen, die die restlichen funktionen von photoshop nicht brauchen, ist affinity photo eigentlich sogar die bessere software. ich tu mir mit dem umstieg schwer, weil ich seit jahren photoshop nutze (fast 15 jahre).

affinity designer: das snapping und präzise platzieren von grafiken funktioniert in designer besser als in illustrator. es gibt auch einige sehr coole features, die illustrator nicht bietet, allerdings wirkt designer noch nicht so erwachsen wie illustrator - das sind aber dinge, die vorallem im professionellen workflows auffallen, wenn man von illustrator kommt, bspw. wie bleed in designer funktioniert oder der umfang des .pdf exports. das eigentliche arbeiten in designer finde ich angenehmer als in illustrator, das einem schon heftig auf die nerven gehen kann, vorallem die manuelle arbeit an pfaden bzw. ankerpunkten.

ich arbeite derzeit aber trotzdem noch zu 95% mit illustrator - warum? weil ich hauptsächlich aufträge bearbeite, die mit satz oder druck zu tun haben - und das heißt, dass ich perfekte kompatibiltät mit indesign brauche - und der pdf export für druckdaten ist in illustrator auch professioneller. außerdem braucht die bleed funktion in designer noch ein update - sollte in der nächsten version aber soweit sein.


welches programm würde ich also einem "einsteiger" empfehlen? kommt ganz darauf an. illustrator wird immer der branchenstandard sein, aber designer hat auch seine vorzüge - und das vorallem beim preis.

designer lässt sich besser bedienen (besser für den blutdruck) und vom funktionsumfang her besser beherrschbar und trotzdem umfangreich genug für 95% aller anforderungen im grafischen bereich.

illustrator ist das erwachsenere programm für einen wirklich professionellen workflow (druckdatenexport, dateiweitergabe im adobe ökosystem usw.) und bietet letztendlich mehr funktionen - die aber auch extrem speziell sein können, so speziell, dass man die ggf. nie benutzt. die bedienung erfordert teilweise eine masochistische neigung beim user - die ist als "professioneller grafiker" aber ohnehin schon ausgeprägt, sonst würde man was anderes machen.

designer und illustrator sind zwar als vektorgrafikprogramme recht ähnlich, aber unterschiedlich genug, um vor dem jeweils anderen programm zu sitzen und keine ahnung zu haben, wie hier jetzt was funktioniert. beide müssen gelernt werden.

wenn du ein programm für dich suchst, nur das letztendliche ergebnis zählt und du dich in dem geschäftsfeld noch etwas orientieren willst, würde ich designer empfehlen. es ist quasi unendlich viel günstiger, lässt sich besser bedienen, hat auch einige tricks im ärmel und wenn nur die fertige grafik zählt, ist das programm, das du benutzt hast, fast egal.

wenn du vollgas ins business einsteigen willst als einer von vielen mitarbeitern in teams in einer großen agentur für professionellen output (damit meine ich nicht qualitativ, sondern für professionelle zwecke, also generelle weiterverarbeitung in druckprodukten usw usf.), führt meiner meinung nach gezwungenermaßen kein weg an illustrator vorbei, deseidenn die ganze agentur arbeitet mit etwas anderem als adobe - das ist aber recht unwahrscheinlich.

die programme ergänzen sich aber auch in gewisser weise. wenn man beides mal benutzt hat, wird wahrscheinlich klar, was ich damit meine. optimalerweise kannst du beide programme bedienen - aber beides gleichzeitig lernen macht auch keinen sinn - das ist zuviel.
 
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Reaktionen: Cooder
So viel Fachwissen kann ich leider nicht dazu beitragen. :)
Ich bekomme beide Programme nur von der Administrativen Seite bei uns mit. ;)
 
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