Moers12 schrieb:
vielen Dank für Eure Antworten und die sehr informative Netzteilberechnung. Ich habe leider nur die Hälfte verstanden, es hat sich jedenfalls gut lesen lassen - lach.
Bei der Netzteilfrage kannst du zwischen den 650, 750 oder gar 850 Watt eigentlich wenig falsch machen. Mehr als 650 Watt sind aber eher für's Gewissen ratsam, nicht zwingend aber für einen Gaming-PC mit einer RTX 4080 erforderlich - selbst
IgorsLab, den ich ja sonst so gar nicht leiden kann, schlussfolgert das und das scheint ja neuerdings DER Guru im deutschsprachigen Raum zu sein, dem die Ratten aus Hameln (und 800km Umkreis) folgen, Zitat:
Dahingehend formuliere ich auch meine Netzteilempfehlung, die bei den 320-Watt-Modellen der GeForce RTX 4080 so lautet, dass man mit einem modernen 650-Watt Gold- oder Platin-Netzteil recht sicher hinkommen sollte. Bei vollem Power Limit von deutlich über 355 Watt und Furmark reicht dann auch ein 750 Watt Modell, wenn der Spannungsversorger kein absoluter Schrott ist.
Moers12 schrieb:
1. Das ist ein AM5 System, richtig ? Oder wie das neue System auch heißt.
AM sind seit vielen Jahren die Sockel von AMD, die mit Ziffern durchnummeriert und ab und an mal mit einem "+" kredenzt werden
AM5 ist demnach das "neue" Sockelsystem von AMD, auf dem die Ryzen 7000er Prozessoren laufen. Der AM4-Sockel ist der Vorgänger, auf dem der saustarke und empfehlenswerte Ryzen 7 5800X3D zu betreiben wäre.
Moers12 schrieb:
2. Wir hatten mal über den 5xxx 3D gesprochen. Was ist, einfach für mich zum Verständnis, der Unterschied zum Verlinkten ? Oder auch zum @KnolleJupp seinen ?
Ich schreib gleich am Ende nochmal was ausführlicheres (ohne aber ZU weit auszuholen). Dann wird das ganze endlich etwas verständlicher
Moers12 schrieb:
@KnolleJupp Worin liegt der Unterschied zu deinem Empfehlten
Intel Core i7-13700K https://geizhals.de/intel-core-i7-13700k-bx8071513700k-a2810156.html 439€
Ich bin so frech und antworte einfach mal mit: der 13700K besitzt gegenüber dem 13600K ein paar mehr Kerne und kann somit besonders in multimedialen Arbeitslasten, sofern das Programm alle Kerne ansprechen kann, punkten. Du siehst das z.B. hier
im ComputerBase-Benchmark schön, in dem der 13700K für das Rendern eines 4K UHD-Videos mit h.265-Codec 4:20 Minuten benötigt, der 13600K braucht mit 5:07 Minuten knapp 50 Sekunden länger.
Allerdings:
Im Gaming jedoch beträgt der Vorsprung lediglich 5% und jetzt muss man folgendes bedenken: ComputerBase testet bewusst in einer geringen Auflösung von 720p - wieso? Damit die Last so weit wie möglich weg von der Grafikkarte und hin zum Prozessor wandert. Somit könntest du jetzt sagen: wenn mal eine RTX 9090 rauskommt (höhö) und du immer noch diese CPU besitzt, dann wird die Grafikkarte in 4K UHD vermutlich keine Probleme haben, dein Prozessor jedoch den limitierenden Faktor darstellen. In einem solchen, doch sehr zu bezweifelnden (um nicht zu sagen: vollkommen realitätsfernen!) Szenario wäre ein 13700K dann tatsächlich 5% schneller. 5% bei 100 FPS sind dann ... naja, rechne's dir selbst aus, ob DAS den Kohl fett macht ^^
Mein Rat bei deinem Aufgabengebiet seitens Intel wäre daher ausnahmslos: 13600K - alles andere ist rausgeschmissenes Geld ohne echte Mehrleistung, die allenfalls in Benchmarks messbar, aber im Alltag nicht spürbar wird. Zu AMD komme ich am Ende.
Moers12 schrieb:
Entschuldigt, dass ich so viel Frage. Für mich ist das wie ein Wald und ich sehe keinen Baum.
Quark, dafür sind wir ja da.
Moers12 schrieb:
Lohnt sich ein 4K Monitor, oder doch lieber ein anderer ?
Persönlich bin ich kein Freund vom 4K UHD-Gaming. Wieso? Weil's tierisch auf's Geld geht
Das ist aber auch der einzige Grund. Ein Bildschirm kann niemals groß genug und auch niemals hoch genug aufgelöst sein, keine Frage. Das Ganze muss aber auch gefüttert werden und dafür brauchst du zwangsweise eine enorm leistungsstarke Grafikkarte. Manche Titel stemmt selbst eine RTX 4080 natürlich mit links, aber wie du im verlinkten Benchmark von ComputerBase siehst, schafft selbst diese Karte es schon nicht mehr, Cyberpunk 2077 in vollen Details bei über 60 FPS zu halten - ohne Raytracing, wohlgemerkt.
Persönlich würde ich daher gerade bei den von dir genannten Titeln, die ja durchaus grafiklastig sind (wobei der FS und auch Star Citizen auch von einer flotten CPU profitieren) lieber weg vom UHD-Gaming und hin zu WQHD, also 2560x1440 gehen.
Eine Alternative wäre natürlich noch, dass man KI-gestützte Upsampling-Features (DLSS bei nVidia, bzw. von AMD die markenoffene Variante FSR) nutzt. Da kannst du dann intern trotzdem "nur" mit 2560x1440 Pixeln rendern, das Bild wird von der Grafikkarte aber per KI in Echtzeit hochgerechnet und auf 3840x2160 (also 4K UHD) hochgepustet. Es gibt sogar einige Titel, die damit besser aussehen, als mit nativem 4K UHD. Auch dazu gibt es einige Artikel auf ComputerBase.
Dennoch: ich stehe ja auf "das was ich habe" - und lieber habe ich ein System, das spielend in WQHD zurechtkommt, als dass ich mir immer wieder Gedanken machen muss, ob ich in 4K UHD nicht doch wieder mehr als gewollt an den Grafikreglern drehen muss, damit es ein flüssiges Spielgefühl gibt.
Mein persönlicher Ratschlag: bleib bei WQHD 2560x1440 Pixel - selbstverständlich entscheidest aber du, keine Frage.
So, nochmal zur Hardware und da wird nun Intel wie AMD gleichermaßen berücksichtigt.
Ich schreibe dir jetzt mal eine Hardwareliste nur bei ALTERNATE und ausdrücklich (kurzfristig oder ab Lager) lieferbar - der Einfachheit halber.
Erst einmal die Hardware, die bei jeder CPU-Konfiguration gleich bleibt:
Gehäuse:
Fractal Design Meshify 2 Compact Lite - ca. 115 Euro
Begründung: sehr durchdachtes Gehäuse mit tollem Airflow und leisen Lüftern ab Werk. Kein unnötiger Schnickschnack und USB-C an der Front, falls man's braucht.
Netzteil:
Fractal Design Ion Gold 750 Watt - ca. 130 Euro
Begründung: Mehr als genug Leistung für alle Schandtaten, großartiger Innenaufbau, alle Schutzschaltungen, hocheffizient und gemessen an anderen aktuell sehr stark anziehenden Netzteilpreisen sogar verhältnismäßig günstig.
Grafikkarte:
Gainward GeForce RTX 4080 Phoenix - ca. 1330 Euro
Begründung: Günstigste lieferbare RTX 4080 (auch auf Geizhals eines der günstigsten Angebote). Zero Fan-Modus bis 60 Grad und die Beleuchtung ist auf Wunsch abschaltbar.
SSD:
Kingston KC3000 2 TB - ca. 185 Euro
Begründung: Pfeilschnell, belastbar, günstig und deshalb derzeit eine der beliebtesten SSDs am Markt
CPU-Kühler:
be quiet! Dark Rock Pro 4 - ca. 90 Euro
Begründung: bärenstark, dabei leise und steht dem Noctua NH-D15, der aktuell leider stark im Preis angezogen ist, in nichts nach.
Unter'm Strich bist du somit bei den Dingen, die praktisch - egal ob AMD oder Intel - immer gleich bleiben, bei ca. 1850 Euro. Jetzt fehlen noch: CPU, Mainboard, RAM.
Wir fangen mal mit AMD an:
CPU:
AMD Ryzen 7 5800X3D - ca. 380 Euro
Begründung: die stärkste und gleichzeitig leistungseffizienteste Gaming-CPU auf Sockel AM4.
Mainboard:
Gigabyte B550 Aorus Elite V2 - ca. 140 Euro
Begründung: Solides Board zum vergleichsweise günstigen Preis und üppiger Spannungsversorgung. USB-C per internem Header (passend zum gewählten Gehäuse).
RAM:
Kingston Fury 32GB DDR4-3200 CL16 - ca. 90 Euro
Begründung: super Timings, sehr niedriger Kühlkörper, daher einfach gemeinsam mit dem mächtigen CPU-Kühler zu verbauen.
Kosten für den 5800X3D-Unterbau: 610 Euro
CPU:
AMD Ryzen 7600X - ca. 280 Euro
Begründung: pfeilschnell, sogar minimal schneller als ein Ryzen 7 5800X3D, jedoch etwas weniger leistungseffizient und "nur" 6 Kerne und 12 Threads. Alternative:
100 Euro mehr für den 7700X bei mehr Multimedia-Leistung, aber nur marginal messbar mehr Gaming-Performance.
Mainboard:
ASRock B650E Riptide PG WiFi - ca. 270 Euro
Begründung: Wenn man in den Genuss von PCIe 5.0 kommen möchte, sollte man mindestens einen "E" Chipsatz bei den neuen AMD-Boards wählen, also B650E bzw. X670E. Beide sind leider sehr hochpreisig, dafür aber auch vernünftig ausgestattet. Das Board bietet alles, was das Herz begehrt.
RAM:
Corsair Vengeance 32GB DDR5-5600 CL36 - ca. 150 Euro
Begründung: Wie schon der Kingston Fury zuvor sehr niedriger Kühlkörper, dazu sehr flotter Takt und gute Timings
Kosten für den 5800X3D-Unterbau: 700 Euro
CPU:
Intel Core i5-13600K - ca. 350 Euro
Begründung: derzeit bestes Zugpferd bei Intel in Sachen Gaming und Preis-Leistung. Auch in Anwendungen stark, dank hoher Kern- und Threadzahl. Leistungseffizienter als seine Vorgänger, jedoch nicht ganz so effizient wie ein 5800X3D. Alternative:
KF-Variante, ohne integrierte Grafikeinheit, ca. 20 Euro günstiger.
Mainboard:
Gigabyte Z790 UD - ca. 230 Euro
Begründung: Günstigstes Mainboard, das out of the box bei ALTERNATE die 13. Generation der Core i-Prozessoren unterstützt und gleichzeitig vernünftig ausgestattet ist. Alternative: Günstigeres B660-Board wählen, muss dann aber vermutlich mit BIOS-Update ("blind", also per Q-Flash etc.) erst kompatibel gemacht werden.
RAM:
Corsair Vengeance 32GB DDR5-5600 CL36 - ca. 150 Euro
Begründung: der selbe wie beim AM5-System von AMD.
Kosten für den Core i5-13600K-Unterbau: 730 Euro
Die nennenswerten Unterschied zwischen dem AM4, AM5 und dem LGA1700-Intel-System:
1. Der DDR4-Speicher vom AM4-System kann bei zukünftigen Upgrades definitiv nicht mehr weiterverwendet werden.
2. Die in allen Belangen stromsparendste CPU ist der 5800X3D
3. Der 5800X3D ist im (fragwürdigen) 720p-Test ca. 10% schneller als ein 7600X und ca. 3% schneller als der 7700X, aber ca. 3% langsamer als ein 13600K.
4. Real betrachtet, also in einem "echten" Spielesetting mit ordentlichen Grafikdetails und WQHD oder gar UWQHD-Setting ist keine der genannten CPUs schneller (oder langsamer) als die restlichen.
5. Vermutlich ist das AM5-System das zukunftssicherste, da AMD erfahrungsgemäß die meisten CPU-Generationen für ein und denselben Sockel herausbringen. In Stein gemeißelt ist das jedoch nicht.
Preis-leistungstechnisch steht der Ryzen 5800X3D weiterhin sehr proper dar. Wenn man jetzt jedoch ein Intel-System mit DDR4-Speicher gegenüberstellt, dann wandelt sich das Blatt:
Intel Core i5-13600KF - ca. 330 Euro
Gigabyte B760 Gaming X AX DDR4 - ca. 180 Euro
Kingston Fury 32GB DDR4-3200 CL16 - ca. 90 Euro
Dieses Intel-System würde bei nur noch 600 Euro liegen, wäre demnach sogar um 10 Euro günstiger als der 5800X3D und dafür nicht nur im (theoretischen) Spiele-Benchmark, sondern auch in sämtichen Anwendungen schneller unterwegs. Dabei wäre die zukünftige Aufrüstung auf Nachfolgegenerationen aber genauso beschränkt, denn beide Plattformen (also LGA1700 als auch AM4) sind bekanntlich am Ende. Dafür wiederum ist DDR5 gegenüber DDR4 noch kein sprichwörtlicher Game Changer. In 5 Jahren sieht das vermutlich anders aus, aber dann könnte es auch wieder Zeit sein, die Plattform generell aufzurüsten.
Unter'm Strich ist vermutlich keine der drei - oder so gesehen sogar vier - Varianten "falsch" oder "richtig". Performanceseitig wird dir jedes System im Überfluss das liefern, was du dir wünschst und letztlich ist es eine reine Bauch-Gewissens-Entscheidung, die du hier selbst treffen musst.
Persönlich würde ich - vermutlich, weil ich schon sehr viele Jahre kein AMD-System mehr hatte - wirklich mal zum Ryzen 7000 in Form des 7600X greifen aber auch das ist - und das sage ich hier mit aller Deutlichkeit - KEINE Wahl der Performance oder der Preis-Leistung, sondern einfach nur meine persönliche, weil ich, wie eben schon gesagt, schon lange kein AMD-System mehr hatte und die Erfahrungen diesbezüglich einfach mal wieder auffrischen möchte.
Es tut mir leid, aber weiterhin wird es keine "Kauf einfach das!"-Antwort geben. Wie gesagt, falsch (oder richtig(er)) ist keine der genannten Kombinationen.
Praktisch jedoch:
egal, wie du dich entscheidest, von deinen 2800 Euro Maximalbudget bist du immer ein Stück weit entfernt und könntest für das gesparte Geld einen schönen Monitor kaufen