Noob-Fragen zur Analog-Fotografie

AlexX2

Lieutenant
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Hallo zusammen,
ich habe mir kürzlich eine Kodak Ektar H35 zugelegt, die kennen sicher einige hier. Es ist eine analoge 35mm-Fotokamera. Jetzt ist das ziemlich neu für mich. Nicht falsch verstehen, ich bin kein Gen-Z-Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben etwas analoges sieht. Ich bin 31 und habe als Kind auch nur mit Film fotografiert. Das ist aber lange her und ich musste mich jetzt da erst mal wieder reinfuchsen.

Daher war mir klar, dass die ersten Ergebnisse sicher kein Burner werden, dennoch bin ich etwas verwundert. Könnt ihr mir etwas helfen?

Zunächst mal der Film, den ich verwendet habe, vllt war der ja schon nicht die richtige Wahl: Kodak Ultramax 400 Farbnegativfilm (ISO 400) 35 mm 24 Belichtungen

Denn bei der Abholung der Fotos fiel mir auf, dass auf jedem Abzug 2 Fotos und nicht wie man es natürlich lieber hätte 1 Bild drauf ist. Siehe Anhang .... Auch bei den digitalisierten Fotos auf der CD habe ich immer 2 Bilder pro Datei.

Bestellt hatte ich 10x15 Abzüge, aber das war vermutlich egal. Lag das am Film? Denn der hatte ja auch nur sehr wenig Belichtungen und war dann schon voll. Dann sollte ich besser einen anderen Film nehmen. Aber bin da halt noch ratlos.

Oder weil ich die Kamera falsch gehalten habe? Ich habe sie immer horizontal gehalten ohne aufzurichten. Das Bild ist dadurch hochkant im Sucher.

Viele Fotos sind stark überbelichtet, in dunkleren Kulissen erkennt man dagegen auch nichts. Kann man dem entgegenwirken?

Und: Wie lange belichtet und fokussiert die Kamera etwa im Vergleich zu einer DSLR? Recht viele Bilder sind unscharf, ich hab halt auch nicht die ruhigsten Hände. Ich möchte etwas besser einschätzen können, wie lange ich ruhig halten muss wenn ich abdrücke.

Aber am wichtigsten wären mir wie gesagt, dass ich keine DOppelbilder mehr habe.
 

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Die Ektar H35 ist doch eine Halbbildkamera. Denke da könnte das Labor den Fehler begangen haben und statt des halben Negativ, das Ganze auf einen Abzug gebracht haben. Anderseits ist das vielleicht sogar gewollt, du könntest die Bilder mit einer Schneidemaschine halbieren.
Ansonsten kann man bei der Ektar nichts weiter einstellen, wenn ich mir die Kamera so ansehe. Nicht gegen die Sonne fotografieren könnte helfen, sonst einen Film mit geringerem ISO nehmen, der hat auch ein feineres Korn und damit eine höhere Auflösung. Man muss bei Film immer abwägen unter welchen Bedingungen man arbeitet und dann entscheiden, was man in die Kamera einlegt.
 
Alleine mein kurzes googlen..

Half frame Kamera... Aber wohl vollen 35 mm Film ?

36x24mm image of 35mm film, half-frame literally cuts this in half to 17x24mm.
 
Ok, kann man mit einem bestimmten Film dann volle Bilder kriegen oder werde ich immer 2 haben?
 
Moin! Schön dass es wieder so viele Leute gibt die sich der Analog Fotografie widmen :)
Die Ektar H35 ist eine sogenannte Half Frame Camera, dass heißt das auf jedem Full Frame von einem gewöhnlichen 35mm Film zwei Bilder landen. An sich gibt es keine spezifischen Filme dafür, da das Entwickeln des Films gleich ist (die Negative kannst du problemlos ohne weiter Angaben entwickeln lassen, im Vergleich zu Full Frame). Für die Abzüge allerdings muss das Labor in welchem du die Filme entwickeln lässt darüber in Kenntnis gesetzt werden, ansonsten gehen sie im Normalfall davon aus (vor allem in Laboren wo das ganze hochautomatisiert ist), dass die Bilder als Full Frame aufgenommen wurden und erstellen die Abzüge beim scannen entsprechend.
Bei kleineren Laboren sollte es kein Problem darauf hinzuweisen dass die Abzüge als Half Frame erstellt werden sollen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass grosse Labore wie die hinter Rossmann etc. auf solche Sonderwünsche evtl nicht eingehen können.
 
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Film-saving
You can have twice as many images per roll. For example, a film roll with 36 exposures can
yield around 72 half-frame photos - doubled!

-> deepl-experte:D
Filmsparend
Sie können doppelt so viele Bilder pro Rolle machen. Zum Beispiel kann eine Filmrolle mit 36 Belichtungen
etwa 72 Halbbild-Fotos ergeben - doppelt so viele!
 
AlexX2 schrieb:
Ok, kann man mit einem bestimmten Film dann volle Bilder kriegen oder werde ich immer 2 haben?
Immer 2, Film ist Film, da ist nichts vorgegeben, der gesamte Film kann belichtet werden und die Größe der belichteten Fläche bestimmt die Kamera(konstruktion).
 
Du solltest Dir unbedingt einen Belichtungsmesser zulegen, der Dir passend zur Blende (und ISO) die passende Verschlußzeit angibt. Ohne ist es nur mit entsprechend viel Übung und gutem Augenmaß möglich, annähernd die passende Verschlußzeit einzustellen.

Grundsätzlich unterscheiden sich die Belichtungszeiten nicht so gravierend von denen einer DSLR/DSLM. Ein ISO400-Film ist allerdings schon eine ziemliche Ansage, die Dinger sind sehr lichtempfindlich. Fange lieber mal mit ISO100 an, Damit Du erst einmal ein Gefühl für die Kamera und die Objektive bekommst.
 
@Twostone
Du hast dir die Ektar H35 angesehen? Da braucht man keinen Belichtungsmeser, weil man nichts einstellen kann. Es gibt auch keine (Wechsel)Objektive.
 
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Was die Probleme mit der Belichtung betrifft:
Wenn ich das richtig sehe hat die Ektar H35 eine feste Verschlusszeit und Blende, d.h. du wirst wenig Möglichkeiten haben den Problemen entgegenzuwirken.
Der Sweetspot bzgl. der Helligkeit deines Motivs wird also allein dadurch beeinflusst welche ISO der Film hat den du verwendest.

Edit: Was vielleicht dennoch helfen könnte - manche Belichtungsmesser (vor allem solche die es als App gibt) können so eingestellt werden, dass man die Verschlusszeit und Blende voreinstellt und sie dir berechnen welche Film ISO nötig wäre (normal stellt man ja eher auf Verschluss oder Blende ein). Damit solltest du wenn du ein Motiv abmisst zumindest dann sehen können ob du mit dem Film den du geladen hast Chancen hast dass das Foto was wird.
Man muss auch dazu sagen, dass viele Analogfilme, der Ultramax 400 z.B. auch recht viel verzeihen. Wen du da mal ein bisschen daneben liegst wird vielleicht der Kontrast etwas stärker oder schwächer, aber das Foto kann trotzdem noch was werden.
 
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Dr. MaRV schrieb:
Du hast dir die Ektar H35 angesehen?
Zu meiner Schande, nein. Bin von einer "normalen" Kamera ausgegangen, nicht von einem Spielzeug. Wenn man noch nicht einmal die Verschlußzeit einstellen kann, hat man mit einer ISO400-Rolle doch sowieso schon verloren, imho.
 
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AlexX2 schrieb:
Und: Wie lange belichtet und fokussiert die Kamera etwa im Vergleich zu einer DSLR? Recht viele Bilder sind unscharf, ich hab halt auch nicht die ruhigsten Hände. Ich möchte etwas besser einschätzen können, wie lange ich ruhig halten muss wenn ich abdrücke.

Aber am wichtigsten wären mir wie gesagt, dass ich keine DOppelbilder mehr habe.
Dann musst Du eine andere Kamera nehmen. Die Ektar H35 ist auf Retro und nicht auf Qualitaet ausgelegt. Du kannst mit einem gutmuetigen ISO200 Film vielleicht ein bisschen besser belichtete Aufnahmen kriegen aber schaerfer werden sie damit nicht. Die Belichtungszeit ist fix auf 1/100s eingestellt. Das sollte normalerweise mit der vorhandenen Brennweite fuer verwacklungsfreie Bilder reichen aber bei einem Gewicht von gerade mal 100 Gramm gibt es kein Gegengewicht um Bewegungen zu daempfen.
Wenn Du wirklich Freude haben moechtest wuerde ich mir ein analoges Gehaeuse der Vor-AF Zeit holen. Zusammen mit einem lichtstarken Objektiv sollten die in vernuenftigen Zustand fuer wenig Geld erhaeltlich sein, z.B. eine Minolta X700 (Beispiele auf ebay). Auch von Nikon, Canon oder Pentax etc. gibt es aehnliche Kameras fuer wenig Geld. Allerdings bei sehr alten Modellen (60er und fruehe 70er Jahr Modelle) darauf achten ob die benoetigten Batterien fuer den Belichtungsmesser ueberhaupt noch erhaeltlich sind.
 
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AlexX2 schrieb:
Wie lange belichtet und fokussiert die Kamera etwa im Vergleich zu einer DSLR?
Recht viele Bilder sind unscharf, ich hab halt auch nicht die ruhigsten Hände.
Ich möchte etwas besser einschätzen können, wie lange ich ruhig halten muss wenn ich abdrücke.
Das kommt darauf an, welches Objektiv an einer DSLR montiert ist und welche Blende eingestellt wird.
Für dich wäre sicherlich eine DSLR einfacher und praktischer.
Am besten ein Modell mit Autofokus.

Etwa die Pentax MZ-6.
https://en.wikipedia.org/wiki/Template:Pentax_K-mount_film_SLR_cameras
https://www.pentaxforums.com/camerareviews/pentax-mz-6-mz-l-zx-l.html
 
schneup schrieb:
Allerdings bei sehr alten Modellen (60er und fruehe 70er Jahr Modelle) darauf achten ob die benoetigten Batterien fuer den Belichtungsmesser ueberhaupt noch erhaeltlich sind.
Eher weniger. Und die heutigen haben eine höhere Spannung, also muss man da eher "dunkel" belichten.
Meine Pentax ist da so ein Kandidat
 
andi_sco schrieb:
Eher weniger. Und die heutigen haben eine höhere Spannung, also muss man da eher "dunkel" belichten.
Bei den Preisunterschieden wuerde ich mir heutzutage keine Kamera zulegen die Quecksilberoxidzellen benoetigt. Gibt genug Modelle die mit aktuellen Batterien betrieben werden koennen. So wie ich den TE verstehe moechte er hin und wieder einen Film belichten. Glaube nicht dass er sich mit Spannungskurven und Batterieadaptern fuer korrekte Belichtung auseinandersetzen moechte (auch wenn es durchaus sehr schoene Kameramodelle aus dieser Aera gibt).
 
schneup schrieb:
Bei den Preisunterschieden
War nur als Hinweis gedacht.
Denn bei der Kodak sehe ich irgendwie keinen Einsatzzweck. Analog und Instagram? Bei nem festen Fokus ab 1m?
Mhh, da kann ich mir auch für weniger bessere Kameras kaufen.
Hatte gerade eine alte Prakti (nur Prakti !!!) für unter 20€ im Einsatz, die wenigstens Motivprogramme und ne Automatik hatte.
 
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