SSD noch zu retten? Und Suche nach Ursache für Versagen

Marcel55

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Moin,

heute morgen habe ich ein bisschen mit RAM-Settings rumprobiert und dabei wurde der PC mehrfach neugestartet, so weit, so gut...lief auch alles. Naja zumindest mit Standard-Einstellungen. Ich kann nicht ausschließen dass das alles zusammen hängt, aber ich weiß noch nicht wie.

Von jetzt auf gleich kam es (nach einem weiteren Neustart) dazu, dass die SSD nicht mehr vom Board erkannt wurde...wird einfach nicht angezeigt, die auch angeschlossene Festplatte war weiterhin verfügbar und lief auch. Bis zu diesem Zeitpunkt lief sie, immer, perfekt, wie am ersten Tag.

Erst mal zu den Daten:
PNY SSD9SC240GEDA
240GB 2D MLC, SandForce SF-2281 Controller
Laut Crystal Disk Info (vor 2 Tagen geprüft, nach Gedächtnis, ungefähre Angaben, ziemlich sicher):
Zustand 100% (daran hat sich nie was geändert)
28 TBW
32 TBR
11.000 Betriebsstunden und 7000 Starts.
Kaufdatum: Dezember 2012
Speicherplatz war zu etwa 70% gefüllt (zum Glück nichts wichtiges drauf, kürzlich Backup erstellt)

Ich habe den PC bereits mehrfach neugestartet, sogar das ganze Uefi zurückgesetzt (damit auch OC etc. weg), andere Sata-Anschlüsse probiert. Der PC bootet direkt ins Uefi und zeigt sie dort auch nicht an.

Also habe ich die SSD testweise in ein neues externe Festplatten-Gehäuse verbaut wo eigentlich meine HDD rein sollte (die als internes Laufwerk weiterhin funktionierte). Auch nichts. Mittlerweile habe ich die Festplatte dort eingebaut, am Notebook ausprobiert (dort auch mit der SSD) - läuft, kein Thema. Nur eben mit der SSD nicht.

Als nächstes habe ich die SSD an meinen alten PC mit Gigabyte H67-D2-B3 Board angeschlossen, dort kam sie auch das erste mal zum Einsatz. Nichts, kein Gerät verfügbar. Nur die Festplatte wo wo Windows 10 drauf ist. In Windows wird auch kein Laufwerk angezeigt.

Als letztes habe ich es an meinem Notebook probiert, die 2,5" Festplatte ausgebaut (OS ist auf mSata-SSD, jedoch GRUB auf HDD daher kein Boot)...auch nichts, ganz sicher kann ich es nicht prüfen aber die beiden anderen Optionen sollten reichen.

Zusammengefasst: An 4 unterschiedlichen Geräten sagt die SSD keinen Mucks mehr.

1. Hat jemand ne Idee was man probieren könnte um sie irgendwie zu retten?

2. Hat jemand ne Idee was die Ursache dafür sein könnte?

Wie es der Zufall so will habe ich mir gestern erst neue SSDs bestellt, um diese hier als Systemlaufwerk abzulösen - wenn die SSD ein denkendes Wesen wäre könnte man denken Sie sei beleidigt. Eigentlich wollte ich sie weiternutzen.

Nur will ich natürlich verhindern dass die neuen SSDs das gleiche Schicksal erleiden und will versuchen die Ursache dafür rauszufinden.

Mittlerweile sind eigentlich alle Teile im PC neu. Das Netzteil (Corsair HX750) letzte Woche gekauft. Die SSD war das älteste Bauteil. Einfach aus Altersschwäche gestorben? Kann doch eigentlich nicht sein mit den obigen Daten.

Garantie dürfte wohl abgelaufen sein, ich such mal nen passenden Schrauendreher und schaue ob sich ein Elko verabschiedet hat oder so. Vielleicht ist ja auch das neue Netzteil schuld. Auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann.
 
Nach 7 Jahren darf ein Bauteil auch mal an Altersschwäche sterben.
zumindest lassen deine Tests genau diesen Schluss zu.
 
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Naja 7 Jahre sind m.E. nicht sonderlich viel schon gar nicht für so ein robustes Bauteil. Normalerweise würde sich sowas ja anküdigen wenn sie den Geist aufgibt, aber hier bis zuletzt eigentlich volle Leistung (und der Sandforce-typischen Schreibschwäche mal abgesehen).

Wer weiß vielleicht kann man ja noch was machen.
 
Es existiert der Mythos das man SSDs nur via Strom an den Rechner hängt und ca 30min angeschlossen lässt. Danach sollen sie wieder laufen :)
 
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Oh, hab dazu noch nie eine Quelle gesehen, gleich mal lesen. Dankö.
 
Tja, so etwas passiert nunmal. Man kann Glück haben bei elektronischen Bauteilen und sie halten Jahrzehnte. Andere gehen schon nach 7 Jahren kaputt. Und das auch urplötzlich. Ich weiß garnicht was da so verwunderlich sein soll.
 
Marcel55 schrieb:
Normalerweise würde sich sowas ja anküdigen wenn sie den Geist aufgibt, aber hier bis zuletzt eigentlich volle Leistung
Nein, da liegst Du falsch.

Ein SSD-Ausfall kann sich ankündigen, ein plötzlicher Totalausfall ist jedoch ebenfalls immer möglich.

U.a. kann einfach der Controller abrauchen -- schwupps und tot.
 
Und auch für SSDs gilt, dass der Einschaltvorgang eine sehr hohe Belastung darstellt. Wenn Du bei deinen Tests da häufiger kurz hintereinander den PC aus- und wieder angeschaltet hast, kann ein elektronische Bauteil schon mal die Grätsche machen.
 
Das tragische Lied der alten SandForce Controller, insbesondere des SF-2281.

Marcel55 schrieb:
Bis zu diesem Zeitpunkt lief sie, immer, perfekt, wie am ersten Tag.

1. Hast Du die Firmware stets akuell gehalten?
2. War Standby/Ruhezustand/Hibernate aktiviert?

Marcel55 schrieb:
Mittlerweile sind eigentlich alle Teile im PC neu... Die SSD war das älteste Bauteil. Einfach aus Altersschwäche gestorben? Kann doch eigentlich nicht sein mit den obigen Daten.

Doch kann sein. Sicher sogar. Find dich damit ab: Du hast alles erneuert, nur die "lebenswichtige" SSD nicht...
Gut gespart, Löwe!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Marcel55 schrieb:
PNY SSD9SC240GEDA
240GB 2D MLC, SandForce SF-2281 Controller
Laut Crystal Disk Info (vor 2 Tagen geprüft, nach Gedächtnis, ungefähre Angaben, ziemlich sicher):
Zustand 100% (daran hat sich nie was geändert)
Die Prozent vom CDI sagen nicht viel aus und bei vielen SSDs, auffälligerweise gerade solchen die nicht von NAND Herstellern sind, verschweigen die S:M.A.R.T. Werte die Probleme auch. Außerdem basieren die Prozente auf unterschiedlichen Angeben, bei den einen sind es die verbleibenden spezifizierten P/E Zyklen, also dem MWI (Media Wear Indicator), wobei da auch jeder Hersteller hinterlegen kann was er will und bei anderen sind es die verbleibenden Reserve NAND Blöcke. Der MWI bei den Sandforce beginnt bei intern so 110, die letzten 10 werden dann entsprechend dem Verbrauch der Reserveblöcke runtergezählt.
Marcel55 schrieb:
7 Jahre sind m.E. nicht sonderlich viel
Doch, Hardware wird generell auf eine Nutzungsdauer von 5 Jahren ausgelegt und alles darüber ist Extended Lifecycle und i.d.R. nur bei Hardware für spezielle Anwendungen die Embeeded, Automotiv, Industrial, etc. zu finden
Jesterfox schrieb:
die Power-Cycle Verfahren sind kein Mythos
Eben, aber funktioniert eigentlich nur bei den SSDs von Crucial und Micron.
DonGrado schrieb:
1. Hast Du die Firmware stets akuell gehalten?
Das ist bei denen mit Sandforce nicht unbedingt einfach, da Sandforce vom Hersteller der SSD dafür Geld verlangt hat und die haben daher irgendwann keine weiteren FW Updates mehr angeboten.

Es hat schon gute Gründe warum ich nur SSDs von NAND Herstellern oder deren Tochterfirmen mit einem DRAM Cache empfehle.
 
Danke für die Antworten :)
Also scheint es wohl keine große Hoffnung zu geben.

Ich hab die mittlerweile mal aufgeschraubt und reingeschaut aber sieht alles wie neu aus von innen. Nix durchgeschmort oder so, zumindest nicht oberflächlich.

Demon_666 schrieb:
Wenn Du bei deinen Tests da häufiger kurz hintereinander den PC aus- und wieder angeschaltet hast
Jop.
Bei der Aktion heute morgen mit Sicherheit so 20 Einschaltvorgänger oder mehr. Also von RAM-OC bin ich erst mal geheilt glaube ich :D

Also scheint es wohl so zu sein dass das dem Controller den Rest gegeben hat.

MasterOfDoors schrieb:
Es existiert der Mythos das man SSDs nur via Strom an den Rechner hängt und ca 30min angeschlossen lässt. Danach sollen sie wieder laufen :)
Wer weiß, probieren kostet nix, ich häng die mal ne Zeit lang in den alten Rechner, mal gucken.

Holt schrieb:
Eben, aber funktioniert eigentlich nur bei den SSDs von Crucial und Micron.
Hm, schade. Probieren kann ichs ja trotzdem.

MasterXTC schrieb:
Ich weiß garnicht was da so verwunderlich sein soll.
Naja, ich hatte, zum Glück, bisher eigentlich gar keine Probleme mit ausfallender Elektronik, so ziemlich alles was ich je gekauft habe läuft heute noch, wurde nur ausgemustert weil es einfach veraltet war oder es wurde weitergegeben. Selbst 15 Jahre alte Li-Ionen Akkus tun noch ihren Dienst.

DonGrado schrieb:
1. Hast Du die Firmware stets akuell gehalten?
2. War Standby/Ruhezustand/Hibernate aktiviert?
1. Nein. Mittlerweile gibt es bei PNY son Tool dafür aber das hab ich nie ausprobiert, ob das überhaupt mit meiner alten SSD kompatibel ist? Wenn die nicht mehr anspringt werd ichs nie rausfinden.
2. Ja, habe da nichts geändert am OS, allerdings eher selten genutzt, nur Standby immer mal wieder.

DonGrado schrieb:
Du hast alles erneuert, nur die "lebenswichtige" SSD nicht...
Gut gespart, Löwe!
Mein ursprüngliches Ziel war es nur das auszutauschen was nicht mehr funktioniert. Mittlerweile ist es ein bisschen mehr geworden aber dafür habe ich aus den alten Teilen auch einen "neuen" PC gebaut der weiterverwendet wird.
Netzteil und SSD standen eigentlich nicht auf dem Plan und sind nun insgesamt teurer geworden als Board, CPU und RAM...aber das Netzteil habe ich für 10 Jahre gekauft (Garantie) und die neuen SSDs haben auch erst mal 5 Jahre Garantie.

Holt schrieb:
Ich verstehe es mittlerweile.

Deswegen hab ich mir jetzt auch die 970 Evo Plus geholt dann sollte ich doch mind. 5 Jahre Ruhe haben.
Hab mir noch nen Kühler dafür gekauft, die wird es zwischen CPU und GPU eh schon mollig warm haben, ich denke das ist sinnvoll.

Die Entscheidung doch nicht die PNY CS3030 genommen zu haben bereue ich spätestens jetzt nicht mehr.

Backups muss ich trotzdem immer machen, das hat mir das hier zusätzlich gezeigt, es gab Zeitpunkte wo der Ausfall größere Probleme bereitet hätte. Wobei ich wichtige Arbeitsdaten eh schon auf ner Cloud halte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Marcel55 schrieb:
Bei der Aktion heute morgen mit Sicherheit so 20 Einschaltvorgänger oder mehr.
...
Also scheint es wohl so zu sein dass das dem Controller den Rest gegeben hat.
Vermutlich, denn dabei wurde der Rechner wohl kaum immer richtig runtergefahren, die SSD also auch vom der bevorstehenden Unterbrechung der Spannungsversorgung unterrichtet. Unerwartete Spannungabfälle sind Gift für SSDs, gerade für die alten Modelle, die neuen sind von der FW her meist so ausgelegt, dass sie damit weniger Probleme haben und die echten Enterprise DC SSDs haben fette Stützkondensatoren um sogar noch die Userdaten im Schreibcache zu schützen, einige wenige Client SSDs wie die Crucial mit Marvell Controllern aber der M500 haben kleine Stützkondensatoren nur für Data-at-rest, aber die aktuellen Crucial mit SMI Controller versuchen die Probleme auch nur per FW zu umgehen. Dies kann auch ganz gut klappen, die Samsung SSDs scheinen da recht robust zu sein, da liest man nur sehr selten von solche Vorkommnissen, obwohl die ja nun wirklich weit verbreitet sind.

Cruical hat der M500 die Stützkondensatoren auch nicht zum Spaß spendiert, die Vorgängerreihen C300 und m4 waren da recht empfindlich, da hat sich seit damals in der Entwicklung der SSDs schon einiges getan.
 
Joa, ich denke der Schritt zu neuen SSDs ist schon sinnvoll.

Die Samsung ist verbaut und läuft.
Programme und Windows starten spürbar schneller als mit der Sata-SSD, voll ausnutzen kann man die Geschwindigkeit aber selten.
So hat man wenigstens die Gewissheit dass nicht der Speicher limitiert.

Ich lass die PNY erst mal ohne Daten am Strom, vielleicht bringt das ja was und sie fängt sich wieder.
 
Marcel55 schrieb:

Gute Wahl!

"Samsung Magician" ist noch meine Empfehlung für dich. Das Overprovisioning von Samsung Magician wird sicherlich dazu beitragen, deinen neuen 970 Evo Plus im optimalen Performance/Lebensdauer-Verhältnis zu betreiben. Der Rapid-Mode in der Magician Software wird deaktiviert sein, da NVMe mit direkter PCIe-Anbindung.

Und den Samsung-nativen NVMe-Treiber nicht vergessen... 😉

Beides hier:
https://www.samsung.com/semiconductor/minisite/ssd/download/tools/
 
@DonGrado
Treiber und Magician sind drauf, Over Provisioning hab ich noch deaktiviert, lohnt sich das?
Ergänzung ()

Ich habs erst mal aktiviert, kann man ja immer deaktivieren, der Sinn erschließt sich mir noch nicht ganz wenn TRIM funktioniert und die SSD sollte ja schon von Haus aus nicht (frei) allozierbaren Speicher mit bringen der dafür da ist.

Aber so hab ich wenigstens auf die Schnelle ein paar extra GB wenns mal eng wird :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Statt ein festes Overprovisioning einzustellen würd ich einfach die SSD nie ganz voll schreiben... kommt aufs selbe raus und ist grad beim Systemlaufwerk eh empfehlenswert, weil ein vollgelaufenes C:\ gerne mal Windows-Updates schrottet.
 
Jesterfox schrieb:
weil ein vollgelaufenes C:\ gerne mal Windows-Updates schrottet.
Da kann ich auf meinem Notebook (120GB SSD) gerade ein Lied von singen :D

Also ich hab ja dann noch die 2. SSD im System und externe Festplatten, wenns voll wird hab ich die Möglichkeit zu schieben.
 
DonGrado schrieb:
Das Overprovisioning von Samsung Magician wird sicherlich dazu beitragen, deinen neuen 970 Evo Plus im optimalen Performance/Lebensdauer-Verhältnis zu betreiben.
So ein Unsinn, die Performance ist bei der voll wie leer Spitze, anders als bei den Blender SSDs die nur leer gute Benchmarkwerte liefern, voll dann aber lahm und teils lahmer als SATA SSDs sind.
DonGrado schrieb:
Der Rapid-Mode in der Magician Software
Vergiss den das ist ein RAM Cache der nur in synthetischen Benchmarks viel bringt, in der Praxis aber nichts, weil die Daten da eben nicht brav im Cache stehen. Außerdem nutzt Windows wie jede moderne OS sonst unbelegtes RAM als Diskcache, vor allem als Lesecache (der Sicherheit wegen). Die Benchmarks versuchen diesen Cache aber zu umgehen, eben um die Performance der Platte benchen zu können (bei 4k_64 Lesend klappt es beim AS-SSD nicht immer) und solche RAM Caches wie Magican können sie nicht umgehen, daher hat man dann eben tolle Zahlen.
Marcel55 schrieb:
Nein, vergiss den Mist, dies ist nur sinnvoll wenn TRIM nicht funktioniert, aber bei NVMe SSDs geht es immer! NVMe ist nämlich neuer als TRIM und daher war der TRIM Befehl von Anfang an dabei, während er erst in den ATA Befehlssatz aufgenommen wurde, als dieser schon ewig existiert hat.

Magician sollte man nur für FW Update verwenden und sonst gar nichts und vor allem keine OS Optimierung damit machen!
DonGrado schrieb:
Trägt wesentlich zur Lebensdauer bei.
Unsinn! Bei dem Schrott den Kingston als SSD verkauft und bei Enterprise SSDs wie immer voll sind und ständig mit zufälligen Schreibzugriffen überschrieben werden, ja da auch, aber nicht bei einer 970 Evo Plus bei einem normalen Heimanwender.
 
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