nVidia GeForce 8600 GTS (SLI) und 8600 GT im Test: Mid-Range mit Direct3D-10-Unterstützung

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Ohne Zweifel sind es immer die High-End-Grafikkarten, die die meisten Leute ansprechen, über die am meisten in Foren diskutiert werden und die sich jeder liebend gerne selber in den Rechner stecken würde. Spätestens wenn man auf den Preis guckt, der die 500-Euro-Grenze nicht selten überschreitet, geraten die meisten potenziellen Kunden aber ins Grübeln und sehen von einem Kauf ab. Stattdessen greift man dann zu einer Mid-Range-Karte, die preislich meistens im Bereich von etwa 200 Euro liegt und moderne Technik mit einer ausreichenden Performance verbindet. Dieses Ziel haben auch die neue GeForce 8600 GTS sowie GeForce 8600 GT, die ersten Mid-Range-Grafikkarten für den Direct3D-10-Standard.

Ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung ist die Performance der GeForce 8600 GTS durch die Bank sehr gut und kann mit der GeForce 7900 GT konkurrieren. In modernen shaderlastigen Spielen – vorzugsweise mit aktiviertem High-Dynamic-Range-Rendering – zieht die GeForce 8600 GTS der alten Oberklassenkarte gar regelrecht davon, während es aber ebenfalls Anwendungen gibt, in der die GeForce 8600 GTS das Nachsehen hat. Im Schnitt liegt die GeForce 8600 GTS in 1280x1024 minimale zwei Prozent vor der GeForce 7900 GT, während man die Radeon X1950 Pro von ATi mit einem Rückstand von 13 Prozent davon ziehen lassen muss. Das Vorgängermodell, die GeForce 7600 GT, hat die GeForce 8600 GTS spielend im Griff, ebenso die Radeon X1650 XT.

POV GeForce 8600 GTS
POV GeForce 8600 GTS

In 1600x1200 ändern sich die Ergebnisse nur gering. Die GeForce 8600 GTS wird im Vergleich aufgrund der fehlenden Speicherbandbreite minimal langsamer, kann sich aber immer noch vor der GeForce 7900 GT behaupten. Die Radeon X1950 Pro zieht mit 15 Prozent Vorsprung davon, während die Modelle der „alten“ Generation regelrecht distanziert werden. Mit den beiden qualitätsverbessernden Features hält sich die GeForce 8600 GTS erstaunlich gut. Die Radeon X1950 Pro ist immer noch 13 Prozent vor der Direct3D-10-Karte, während man die alten nVidia-Karten nun problemlos distanziert, da diese nicht in der Lage sind, HDRR mit Multi-Sampling-Anti-Aliasing gleichzeitig darzustellen. Rechnet man die HDRR-Spiele aus den Benchmarks heraus, liegt die GeForce 8600 GTS sechs Prozent hinter der GeForce 7900 GT – dies ist damit begründet, dass die G8x-Architektur sehr gut mit dem Ressourcen fressenden HDRR zurecht kommt und in dieser Disziplin gut Punkten kann.

Schaltet man eine Auflösung höhrer zeigt die GeForce 8600 GTS jedoch erste Ermüdungserscheinungen und muss sich deutlicher geschlagen geben. Dies ist aber kein wirklicher Nachteil, da die GeForce 8600 GTS für diese Qualitätseinstellungen sowie so zu langsam ist und keine spielbare Rechenleistung mehr erbringen kann. Die neue GeForce 8600 GT hat es dagegen nicht ganz so leicht, Argumente zu setzen. Die Grafikkarte ist in den meisten Anwendungen schneller als eine GeForce 7600 GT, die Differenz ist aber nicht so hoch wie gehofft. Für 1280x1024 und 1600x1200 ist das in den meisten Fällen ausreichend, in manchen Spielen und vor allem mit Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung geht dem kleinen Direct3D-10-Beschleuniger aber die Puste aus – hier muss dann der Preis entsprechend niedrig sein, um einen Kaufgrund liefern zu können.

XFX GeForce 8600 GT XXX
XFX GeForce 8600 GT XXX

In puncto Kühlsystem hat nVidia bei der GeForce 8600 GTS alles richtig gemacht und ein Single-Slot-Exemplar gebastelt, das durch die Bank angenehm leise arbeitet. Ein Krachmacher, wie der Lüfter auf der GeForce 7600 GT noch einer war, ist das Pendant nicht; die Eignung für einen Silent-PC ist gegeben – sehr gut, nVidia! Anders sieht es aber bei der XFX GeForce 8600 GT XXX aus, deren Lüftung zwar keinen Radau veranstaltet, aber doch unangenehm auffällt. So kommt die Grafikkarte wohl nur für die wenigsten Käufer in Frage. In Sachen Stromverbrauch gibt es diesmal auch nicht viel negatives zu berichten. Dieser ist höher als beim Vorgänger GeForce 7600 GT, im Vergleich zur Leistungs- und Qualitätssteigerung ist dies aber verschmerzbar. Die Dimensionen einer GeForce 8800 werden nicht annähernd erreicht.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass nVidia mit der GeForce 8600 GTS eine gute neue Mid-Range-Grafikkarte geschaffen hat, die zwar keine Bäume ausreißen kann, die Konkurrenz aber souverän in Schach hält und zu keiner Zeit etwas anbrennen lässt. Solange man nicht in 1600x1200 mit 4xAA und 16xAF spielen möchte, kann man die GeForce 8600 GTS bedenkenlos empfehlen – für diese oder noch höhere Auflösungen ist das Modell aber nicht mehr zu gebrauchen. Für 1280x1024 reicht die Leistung beinahe immer aus. Ein wirkliches Fazit auszusprechen fällt derzeit aber schwer, da die direkte Konkurrenz aus dem Hause ATi erst in Kürze das Licht der Welt erblicken wird. Leistungstechnisch und von den sonstigen Eigenschaften wie der Bildqualität und der Lautstärke her betrachtet spricht aktuell nichts gegen den Kauf der GeForce 8600 GTS im 200-Euro-Segment.

Anders dagegen die GeForce 8600 GT. Die Karte liegt leistungstechnisch etwas über der GeForce 7600 GT, für viele aktuelle Spiele reicht die Leistung aber nicht mehr aus, um qualitativ hochwertige Einstellungen zu fahren – dafür muss man aber auch „nur“ 150 Euro auf den Tisch legen. Nichtsdestotrotz können wir keine Kaufempfehlung für die GeForce 8600 GT aussprechen, für das Geld gibt es bessere Karten wie die GeForce 7900 GS oder gar die Radeon X1950 Pro (obwohl man in diesem Fall mit einer schlechteren Bildqualität und ohne Direct3D-10-Unterstützung leben muss).


Wie den meisten Lesern sicherlich schon aufgefallen ist, sind in dem Artikel zwei von Haus aus übertaktete Grafikkarten von XFX vertreten. Leider reichte die Zeit bis zur offiziellen Vorstellung nicht aus, um alle Benchmarks mit den Modellen zu beenden. Dies werden wir aber so schnell wie möglich nachholen und die Diagramme entsprechend aktualisieren.

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