Nokia 808 PureView im Test: Die erste Kamera mit Smartphone

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Patrick Bellmer
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Kommunikation

Eine etwas unglückliche Figur macht das 808 in puncto Kommunikation. Denn anders als man es für diesen Preis erwartet, verfügt das Smartphone nur über eine Mittelklasseausstattung, was die Datenübertragung in Mobilfunknetzen angeht. Möglich ist diese via GPRS, EDGE, UMTS und HSPA, nicht aber per HSPA+. Die Grenzen liegen somit bei 14,4 Megabit pro Sekunde im Downstream und 5,76 Megabit im Upstream. Hinzu kommen Bluetooth 3.0 sowie WLAN – letzteres arbeitet aber nur in 2,4-Gigahertz-Netzen – und NFC. Der entsprechende Chip steckt dabei nicht im Gerät selbst, sondern ist auf der Innenseite des Akkudeckels platziert.

Deckel mit NFC-Chip
Deckel mit NFC-Chip

Beim Telefonieren punktet das Smartphone mit seinem zweiten Mikrofon, welches störende Nebengeräusche effektiv unterdrückt. Gesprächsteilnehmer sind klar und deutlich zu verstehen, solange man nicht die Freisprechfunktion nutzt. Denn der rückwärtig verbaute Lautsprecher hat eine überraschend geringe Maximallautstärke. Immerhin produziert er für ein Smartphone überdurchschnittlich gute Tiefen – ein Ersatz für das Musikhören per Kopfhörer ist er aber auch aus Gründen der Rücksichtnahme nicht.

Laufzeiten

Die Stärke früherer Symbian-Smartphones schlechthin war die Akkulaufzeit. Wo Geräte mit anderen Betriebssystemen meist nach spätestens zwei Tagen wieder an das Ladegerät angeschlossen werden mussten, hielten Nokias „Dauerläufer“ meist vier, fünf oder gar sechs Tage durch. Grund dafür waren aber nicht großzügig dimensionierte Energiespeicher, sondern der effiziente Umgang mit diesen seitens des Betriebssystems sowie der Hardware.

Video-Dauertest
  • 720p Dauertest, max. Helligkeit:
    • Sony Ericsson Xperia Neo (Android 2.3.3)
      8:20
    • Samsung Galaxy Beam (Android 2.3.6)
      7:34
    • HTC Evo 3D (Android 2.3.4)
      7:00
    • Sony Ericsson Xperia Ray (Android 2.3.3)
      6:55
    • HTC Desire C (Android 4.0.3)
      6:53
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.1)
      6:40
    • Huawei Ascend G300 (Android 2.3.6)
      6:28
    • Samsung Galaxy S III (Android 4.0.4)
      6:18
    • HTC One S (Android 4.0.3)
      6:08
    • Apple iPhone 4S (iOS 5.0.0)
      5:40
    • HTC One V (Android 4.0.3)
      5:30
    • Nokia 808 (Symbian Belle FP 1)
      5:30
    • Motorola Droid Razr (Android 2.3.5)
      5:03
    • HTC Radar (Windows Phone 7.5)
      4:33
    • HTC One X (Android 4.0.3)
      4:31
    • Sony Xperia U (Android 2.3.7)
      4:29
    • Samsung Galaxy Nexus (Android 4.0.1)
      4:27
    • Nokia Lumia 610 (Windows Phone 7.5)
      4:23
    • Sony Xperia Sola (Android 2.3.7)
      4:12
    • HTC Sensation XL (Android 2.3.5)
      3:56
    • LG Optimus 4X HD (Android 4.0.3)
      3:35
    • Nokia Lumia 900
      3:20
    • HTC Titan (Windows Phone 7.5)
      3:20
    • Sony Xperia S (Android 2.3.7)
      3:20
    • Nokia Lumia 800 (Windows Phone 7.5)
      3:00
    • Sharp Aquos SH80F (Android 2.3.4)
      2:50
  • 720p Dauertest, 200 cd/m²:
    • HTC Desire C (Android 4.0.3)
      7:55
    • Huawei Ascend G300 (Android 2.3.6)
      7:45
    • Samsung Galaxy S III (Android 4.0.4)
      6:53
    • Nokia Lumia 610 (Windows Phone 7.5)
      6:40
    • Samsung Galaxy Beam (Android 2.3.6)
      5:46
    • Nokia 808 (Symbian Belle FP 1)
      5:30
    • Nokia Lumia 900
      5:26
    • Sony Xperia U (Android 2.3.7)
      5:23
    • LG Optimus 4X HD (Android 4.0.3)
      5:15
    • Sony Xperia Sola (Android 2.3.7)
      4:50
Einheit: Stunden, Minuten
Anmerkungen zu den Laufzeiten

Deshalb ist der pure Blick auf die Akkukapazität des Nokia 808 nur wenig aufschlussreich. Mit 1.400 mAh kann er in diesem Punkt nicht mit der Konkurrenz mithalten, in puncto Laufzeiten zieht aber auch das aktuelle Symbian-Flaggschiff an den meisten vorbei. Allerdings ist man von den Bestwerten einiger Vorgänger entfernt. Im alltäglichen Einsatz mit mehreren kurzen Telefonaten, dem Abgleich zweier E-Mail-Konten sowie dem Surfen via WLAN und HSPA musste das 808 nach knapp vier Tagen wieder geladen werden. Android- und iOS-Smartphones überrundet man damit in den meisten Fällen aber immer noch deutlich.

Nokia 808
Nokia 808

Anders sieht es da im Video-Test aus: Hier kam das Testgerät nur auf fünfeinhalb Stunden, was lediglich für einen Platz im Mittelfeld reicht. Als „hilfreich“ erweist sich dabei jedoch die Tatsache, dass das Display mit rund 200 Candela pro Quadratmeter vergleichsweise dunkel ist – mit einer höheren Maximalhelligkeit würde das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen.