110 Konfigurationen verglichen: Sechs Grafikkarten in fünf Gehäusen im Test

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Die Grafikkarten

Bei den Grafikkarten haben wir uns auf eine Auswahl aktueller High-End-Grafikkarte mit temperaturabhängigem GPU-Takt beschränkt. Aufgrund der erzeugten Abwärme verhalten sich die Flaggschiffe besonders anfällig, was die Kühlung anbelangt. Durch Einsatz der Technologien „GPU Boost 2.0“ (Nvidia) respektive „PowerTune 2.0“ (AMD) auch in Bezug auf die tatsächlichen Taktraten.

4 x Radeon R9 290X und 2 x GeForce GTX 780 Ti
4 x Radeon R9 290X und 2 x GeForce GTX 780 Ti

Darüber hinaus waren es die Tests der alternativen Partnerdesigns der AMD Radeon R9 290X, die zum Jahreswechsel die Diskussion um die Abhängigkeit der Grafikkarte vom eingesetzten Gehäuse ins Rollen brachten. Aus diesem Grund sind neben dem Referenzdesign der Radeon R9 290X alle von uns bisher getesteten Partnerdesigns mit von der Partie.

Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf das Referenzdesign der Nvidia GeForce GTX 780 Ti sowie die von uns bisher als unerreicht leise betitelte Gigabyte GTX 780 Ti WindForce OC.

Der Testaufwand

Wir haben alle Grafikkarten in allen jeweils zur Verfügung stehenden BIOS-Einstellungen getestet. Die GeForce GTX 780 Ti im Referenzdesign darüber hinaus im „entfesselten Betrieb“ (Temperatur- und Power-Target auf Maximum). In Summe ergibt sich eine zu messende Anzahl von zehn unterschiedlichen Konfigurationen.

Gemessen haben wir alle Grafikkarten in fünf verschiedenen Gehäusen und im offenen Aufbau. Die Anzahl der Messwerte multipliziert sich somit auf 60. Die 50 Messwerte der Gehäuse sind darüber hinaus zu verdoppeln, da wir alle Gehäuse bei maximaler (12 Volt) und reduzierter Lüfterdrehzahl vermessen haben. Insgesamt ergeben sich somit 110 verschiedene Konfigurationen. Bei allen haben wir Lautstärke, Temperatur, Taktraten und Lüfterdrehzahl gemessen. Es ergeben sich 440 einzelne Messwerte.

Grafikkarte Bios Einstellungen Anzahl Gehäuse Betriebsmodi Gehäuse Offener Aufbau Konfigurationen
Referenz AMD Radeon R9 290X 2 5 2 1 22
Gigabyte AMD R9 290X WindForce 2 5 2 1 22
Sapphire R9 290X Tri-X OC 1 5 2 1 11
Asus R9 290X DirectCU II OC 2 5 2 1 22
Referenz Nvidia GeForce 780 Ti 1 5 2 1 11
Referenz Nvidia GeForce 780 Ti „Max” 1 5 2 1 11
Gigabyte GeForce 780 Ti WindForce OC 1 5 2 1 11
Summe 110

In Anbetracht der Tatsache, dass wir allen Systemen jeweils 20 Minuten Aufwärmphase gegönnt haben, um sicher zu stellen, auch wirklich die endgültigen Werte zu ermitteln, ergibt sich allein aus diesem Teilaspekt des Tests ein Zeitaufwand von 36 Mannstunden. Ohne Umbau und Konfiguration des Systems. Ohne Mitschnitte der Lautstärke. Ohne Auswertung der Ergebnisse.

Kurz und knapp: Der hinter diesem Artikel steckende Aufwand ist in Wochen, nicht in Tagen zu bemessen.

Die Testmethodik

Als Lastsequenz nutzen wir wie gewohnt Crysis 3, wobei unsere Testsequenz 20 Minuten andauert. Erst am Ende dieser Zeitspanne messen wir. Wir konnten bei keiner Grafikkarte feststellen, dass sich die Lüfterdrehzahl nach diesen 20 Minuten noch weiter erhöht.

Wir notieren GPU-Temperatur, GPU-Takt, Lüfterdrehzahl und Lautstärke bei sämtlichen Testreihen. Abgesehen von den Maximalwerten zeigen wir bei Takt und Drehzahl der Grafikkarten auch Verlaufsdiagramme über den Messzeitraum von 20 Minuten. Die Anpassung des Grafikkartenkühlsystems auf die sich aufheizende Grafikkarte im wärmer werdenden Gehäuse ist so einfach nachvollziehbar.

Bei den Messungen der Lautstärke haben wir das Messgerät 30 Zentimeter von der linken Gehäusetür aufgestellt, um eine einheitliche Methode über alle Gehäuse hinweg gewährleisten zu können. Die Tür war dabei geschlossen. Den offenen Testaufbau messen wir ebenfalls aus 30 Zentimetern Entfernung, das Mikrofon ist auf die Oberseite des Kühlsystems gerichtet.

Alle anderen Lüfter wie die vom CPU-Kühler und den vom Netzteil stoppen wir für jegliche Messungen (beim Test der Lautstärke der Gehäuselüfter „ohne Grafikkarte“ stoppen wir zusätzlich die Grafikkartenlüfter).