110 Konfigurationen verglichen: Sechs Grafikkarten in fünf Gehäusen im Test

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Der GPU-Takt

Als wäre das bisher gesagte noch nicht genug, werfen aktuelle 3D-Beschleuniger auch noch eine temperaturabhängige Taktung ins Feld. Die folgenden Tabellen und Diagramme bieten alle entsprechenden Informationen. Wir beschränken uns dabei auf die Messwerte bei reduzierter Gehäuselüfterdrehzahl, da unsere Messungen gezeigt haben, dass dieser Modus dem Betrieb bei voller Drehzahl bei der Lautstärke ebenbürtig ist. Und bei den Taktraten konnten wir ebenfalls keine signifikanten Unterschiede feststellen.

Die folgende Tabelle weist aus, wie viel Prozent der theoretischen Maximaltaktrate die Grafikkarten im jeweiligen Gehäuse nach 20 Minuten in Crysis 3 erreicht haben (bei den Grafikkarten von Nvidia haben wir den Maximaltakt auf den höchst möglichen Takt am Verbrauchslimit festgelegt).

So viel vom Maximaltakt wird erreicht
Modus Takt max.
(theor.)
Ronin 690 III N300 R4 Enthoo
Primo
AMD R9 290X Referenz Quiet 1.000 84 89 88 85 90 87
AMD R9 290X Referenz Uber 1.000 99 100 100 97 100 99
Asus R9 290X DirectCU II OC Quiet 1.050 94 97 94 89 94 94
Asus R9 290X DirectCU II OC Uber 1.050 100 100 100 90 100 98
Gigabyte R9 290X WindForce Quiet 1.040 91 95 98 87 100 94
Gigabyte R9 290X WindForce Uber 1.040 100 100 100 100 100 100
Sapphire R9 290X Tri-X OC - 1.040 100 100 100 100 100 100
Nvidia GTX 780 Ti - 1.006 93 93 94 87 93 92
Nvidia GTX 780 Ti „Max“ - 1.006 100 100 100 99 100 100
Gigabyte GTX 780 Ti WindForce 1.149 97 98 97 97 98 97
96 97 97 93 98 96
Alle Angaben in Prozent vom theoretischen Maximaltakt
Übersicht der absolut erzielten Taktraten

Einzig die Gigabyte Radeon R9 290X WindForce im Uber-Modus und die Sapphire Radeon R9 290X Tri-X schaffen es in allen fünf Gehäusen, die maximale Taktrate zu halten. Die größten durchschnittlichen Verluste verzeichnet das Referenzdesign der R9 290X im Quiet-Modus mit 13 Prozent. In der Spitze, im BitFenix Ronin, sind es gar 16 Prozent. Aber auch das Referenzdesign der GeForce GTX 780 Ti sowie die Asus R9 290X DirectCU II im Quiet-Modus verlieren mit acht respektive sechs Prozent im Schnitt spürbar an Takt.

Ein Blick auf die Gehäuse zeigt, dass das gedämmte Fractal Design Define R4 mit im Schnitt sieben Prozent die höchsten Taktverluste bei den Grafikkarten „provoziert“. Der Verlust geht dabei allerdings auf das Konto ausgewählter Grafikkarten, da sich einige – wie die bereits genannten Modelle von Sapphire und Gigabyte – unbeeindruckt zeigen.

In einem letzten Abschnitt gilt es nun, Lautstärke und Takt überein zu bringen.

Lautstärke und GPU-Takt

Wir konzentrieren uns an dieser Stelle auf den Abgleich der durchschnittlich erzielten Geräuschkulisse mit dem durchschnittlich beobachteten Taktverlust je Grafikkarte und Gehäuse und gehen auf wesentliche Ausnahmen ein. An einer bestimmten Grafikkarte interessierte Leser sollten den Abgleich allerdings auch im Detail wagen.

Durchschnittliche Lautstärke und Taktniveaus bei reduzierter Gehäuselüftung
Rang
Lautstärke
∅ Lautstärke Grafikkarte Modus Taktniveau Rang
Taktraten
1 43 Gigabyte GTX 780 Ti WindForce - 97 6
2 46 Asus R9 290X DirectCU II OC Quiet 94 7
3 48 Nvidia GTX 780 Ti - 92 9
4 50 Gigabyte R9 290X WindForce Quiet 94 7
5 51 AMD R9 290X Referenz Quiet 87 10
6 52 Sapphire R9 290X Tri-X OC - 100 1
7 53 Asus R9 290X DirectCU II OC Uber 98 5
8 54 Nvidia GTX 780 Ti „Max“ - 100 3
9 56 Gigabyte R9 290X WindForce Uber 100 1
10 59 AMD R9 290X Referenz Uber 99 4

Eins wird mit dem ersten Blick auf die Tabelle klar: eine perfekte Grafikkarte findet sich nicht im Testfeld. Die mit dem höchsten Takt ist nicht die leiseste und die leiseste bietet nicht den höchsten Takt. Und dennoch lassen sich klare Gewinner und klare Verlierer ermitteln.

Zu den Gewinnern zählen die GeForce GTX 780 Ti WindForce OC von Gigabyte sowie die Sapphire Radeon R9 290X Tri-X. Die Grafikkarte von Gigabyte ist die im Schnitt mit Abstand leiseste, der Verlust beim Takt hält sich mit drei Prozent im Rahmen. Die Grafikkarte von Sapphire ist mit durchweg 100 Prozent Maximaltakt hingegen die schnellste Radeon R9 290X, ohne mit durchschnittlich 52 Dezibel aus dem Rahmen zu fallen.

Bei der Asus Radeon R9 290X DirectCU II im Quiet-Modus fällt ein abschließendes Urteil schon schwerer. Im Schnitt ist die Grafikkarte sehr leise, im Cooler Master 690 III sogar Spitzenreiter – bei gerade einmal drei Prozent Taktverlust. Im Fractal Design Define R4 zählt sie hingegen zu den lautesten und verliert satte 11 Prozent an Takt. Die Gigabyte R9 290X WindForce OC hat im Quiet-Modus ein ähnliches Problem.

Eindeutige Verlierer sind indes das Referenzdesign sowie die Gigabyte Radeon R9 290X im Uber-Modus. Beide erzielen hohe Taktraten nur über brachiale Lautstärke. Das Referenz-Design im Quiet-Modus ist zwar leiser, verliert aber am deutlichsten an Takt.

Eine durchweg leise und konstant nahe am Maximum taktende Radeon R9 290X gibt es im Testfeld nicht.