Far Cry New Dawn: Ordentliche Grafik bei guter (Vega‑)Performance

Wolfgang Andermahr
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Far Cry New Dawn: Ordentliche Grafik bei guter (Vega‑)Performance

tl;dr: Far Cry New Dawn setzt Far Cry 5 in der postapokalyptischen Zukunft fort. ComputerBase hat sich die Technik des Spiels angesehen. Großartige Überraschungen gibt es dabei nicht, denn der Ableger orientiert sich stark am Original. Das zeigen auch Benchmarks mit verschiedenen Grafikkarten und Prozessoren.

Far Cry New Dawn ist hell, bunt und hübsch

Far Cry New Dawn ist kein völlig neuer Teil von Ubisofts Spielereihe, sondern am gleichen Schauplatz wie Far Cry 5 angesiedelt, der sich aber 17 Jahre nach einer Nuklearkatastrophe deutlich verändert hat. Solch ein Szenario nutzen auch viele andere Spiele, allerdings geht Far Cry New Dawn optisch einen völlig anderen Weg. Denn anstatt vieler Braun- und Orangetöne ist die Welt sehr bunt. Blau, Violett, Gelb, Grün und weitere knallige Farben bestimmen die Spielwelt.

Wer auf eine bunte Farbgebung steht, dem wird die Grafik in Far Cry New Dawn gefallen. Es kommt eine minimal überarbeitete Dunia-2-Engine zum Einsatz, die sich an Far Cry 5 orientiert und daher optisch vielmehr wie eine weitere Karte desselben Spiels wirkt. Das ist aber nicht schlimm, denn obwohl die Technik nicht an Grafikknaller wie Battlefield V oder Metro: Exodus heranreicht, bietet Far Cry New Dawn eine ansprechende Optik.

New Dawn ist offenbar kein Gaming-Evolved-Spiel mehr

Anders als Far Cry 5 scheint New Dawn nicht an AMDs Spieleprogramm teilzunehmen. Zumindest gibt es kein AMD-Logo mehr beim Spielstart und auch FreeSync 2 HDR wird im Menü nicht erwähnt – auch wenn HDR unterstützt wird. Ob die beschleunigten FP16-Shader für Vega mit „Rapid Packed Math“ noch dabei sind, ist ebenso unklar.

Da Far Cry New Dawn auf derselben Technik wie Far Cry 5 basiert, hat diese viel Zeit zum Reifen erhalten. Wie gut der neue Ableger auf dem PC funktioniert, klärt ComputerBase mit mehreren Grafikkarten- und Prozessor-Benchmarks.

Ein vorbildliches Optionsmenü mit vielen Möglichkeiten

Ubisoft bot in den letzten Spielen immer ein Optionsmenü der Extraklasse an und das ist auch in Far Cry New Dawn der Fall. Es gibt zahlreiche Grafik-Optionen, Presets, einen frei konfigurierbaren Framelimiter, Down- und Upsampling, eine dynamische Auflösung, Beispielbilder für jede Option und einen integrierten Benchmark. Mehr kann sich das Enthusiasten-Herz nicht wünschen.

Als Grafik-Presets stehen die Optionen „Niedrig“, „Normal“, „Hoch“ und „Ultra“ zur Verfügung. „Ultra“ ist zugleich die maximal mögliche Detailstufe. Auf den ersten Blick ziehen die Presets nur kleinere Änderungen nach sich. So wird zum Beispiel mit jedem Schritt die Vegetation weiter verringert. Darüber hinaus erhält nur das Ultra-Preset die schönste Umgebungsverdeckung, was die Qualität durchaus sichtbar erhöht. „Niedrig“ ist das einzige Preset, das gänzlich ohne „Ambient Occlusion“ auskommen muss und daher nicht mehr schön aussieht.

Rein nach den Screenshots zu urteilen, ist das Normal-Preset ein akzeptabler Kompromiss. Allerdings arbeitet das LOD auf „Normal“ aggressiv, sodass Objekte sichtbar vor dem Spieler aufpoppen beziehungsweise verschwinden. Das ist störend, weshalb auf „Normal“ nur im „Leistungsnotfall“ zurückgegriffen werden sollte. Die optischen Auswirkungen sind gering und das trifft auch auf den Leistungsgewinn zu. Selbst die Extreme, der FPS-Gewinn zwischen „Niedrig“ und „Ultra“, beträgt auf der GeForce RTX 2070 sowie der Radeon RX Vega 64 nur 27 Prozent. Damit lässt sich Far Cry New Dawn nicht gut optimieren. Falls das Spiel ruckelt und ein größerer Leistungssprung benötigt wird, hilft entsprechend oft nur die Reduzierung der Auflösung.

Grafik-Presets in Far Cry New Dawn
  • AMD Radeon RX Vega 64:
    • Niedrig
      62,3
    • Normal
      56,2
    • Hoch
      51,4
    • Ultra
      49,1
  • Nvidia GeForce RTX 2070:
    • Niedrig
      61,7
    • Normal
      55,7
    • Hoch
      51,5
    • Ultra
      48,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Als Kantenglättung macht TAA einen guten Job

Als Kantenglättung bietet Far Cry New Dawn SMAA und TAA an. Während SMAA die Geometrie gut im Griff hat, sieht es bei der Vegetation anders aus. Alternativ gibt es TAA inklusive einer temporalen Komponente, die zudem sämtliche Bäume, Sträucher und das restliche Grünzeug bearbeitet. Auch das TAA erledigt die Arbeit nicht perfekt, aber dennoch auf hohem Niveau. Insgesamt ist das Bild ruhig, vor allem in niedrigen Auflösungen wie Full HD legt sich jedoch eine leichte Unschärfe über das Bild. In höheren Auflösungen fällt diese kaum noch auf und in Ultra HD ist sie dann verschwunden. TAA ist in Far Cry New Dawn die Kantenglättung der Wahl. Da es sich in beiden Fällen um Post-Processing-Kantenglättung handelt, ist der Leistungsverlust gering.

Testreihen, Testsystem und Grafik-Einstellungen

Die nachfolgenden Benchmarks sind mit einem auf 4,7 GHz übertakteten Core i7-8700K durchgeführt worden, der auf insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3200 (16-16-16-38, Dual-Rank) zugreifen kann. „Windows 10 Oktober Update“ (1809) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist installiert. Als Treiber werden der Adrenalin 19.2.2 beziehungsweise der GeForce 418.91 genutzt. Der AMD-Treiber ist offiziell für Far Cry New Dawn optimiert. Nvidia erwähnt das Spiel dagegen nicht, allerdings werden vermutlich ohnehin dieselben Anpassungen wie in Far Cry 5 genutzt.

Die 25 Sekunden lange Testszene zeigt einen Sprint in der offenen Welt mit viel Weitsicht und Vegetation. Es handelt sich nicht um ein Worst-Case-Szenario, jedoch um eine anspruchsvolle Szene, die so immer wieder im Spiel auftritt.

In den drei genutzten Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 werden die maximalen Grafikdetails, also das Ultra-Preset, genutzt. Weitere Anpassungen gibt es nicht.

Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Maximale Details, Ultra-Preset
2.560 × 1.440 Maximale Details, Ultra-Preset
3.840 × 2.160 Maximale Details, Ultra-Preset