12 True-Wireless-Kopfhörer im Test: Kabellose In-Ears von Apple, Creative, Razer, Huawei und Co

Frank Hüber
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12 True-Wireless-Kopfhörer im Test: Kabellose In-Ears von Apple, Creative, Razer, Huawei und Co

tl;dr: Zwölf True-Wireless-In-Ears von Apple, Huawei, Razer, Creative, Anker, Cambridge Audio, Xiaomi, Jaybird, TaoTronics, Skullcandy und EarFun zeigen im Test ganz unterschiedliche Formen und Stärken. Neben Klang stehen Steuerung, Tragekomfort und Latenzen im Fokus. Viele Kopfhörer überzeugen, aber keiner ist ohne Schwächen.

In-Ear-Kopfhörer ohne Kabel, sogenannte True Wireless Earbuds, sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Sie eignen sich auf dem Weg zur Arbeit, bei der Arbeit selbst und während der Freizeit fürs Musikhören ohne Kabel, das immer wieder im Weg ist.

ComputerBase testet zwölf sehr unterschiedliche Modelle, von günstig bis teuer, und stellt Klang, Design, Bedienung und Tragekomfort gegenüber. Preislich reicht das Testfeld dabei von unter 25 Euro für die Xiaomi Redmi AirDots bis hinaus zu einem Straßenpreis von fast 200 Euro für Apples AirPods, Huaweis FreeBuds 3 mit ANC und das Sportmodell Jaybird Vista.

Nach einer Gegenüberstellung einiger technischer Daten der Kontrahenten wird im Test auf jeden TWS-Earbud einzeln eingegangen, bevor das Fazit eine abschließende Beurteilung und Empfehlungen liefert.

True Wireless Earbuds im Test
True Wireless Earbuds im Test

Die Testkandidaten in der Übersicht

TWS-In-Ears und -Earbuds im Vergleich
Apple AirPods (2. Gen.) Huawei FreeBuds 3 Razer Hammerhead Creative Outlier Gold Anker Soundcore Liberty 2 Pro Cambridge Audio Melomania 1 Xiaomi Redmi AirDots Jaybird Vista TaoTronics SoundLiberty 53 Skullcandy Sesh Skullcandy Indy Earfun Free
Akkulaufzeit Ohrhörer 5 h 4 h 4 h 14 h 8 h 9 h 4 h 6 h 5 h 3 h 4 h 6 h
Akkulaufzeit mit Ladecase 24 h 20 h 16 h 39 h 32 h 45 h 12 h 16 h 40 h 10 h 16 h 30 h
Wireless Charging Nein/Ja Ja Nein Ja Nein Ja
Bluetooth-Standard 5.0 5.1 LE 5.0
Audio-Codecs SBC, AAC SBC SBC, AAC SBC, aptX, AAC SBC, aptX SBC, aptX, AAC SBC SBC, AAC
USB-Typ Lightning USB-C USB-C Micro-USB USB-C Micro-USB USB-C
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase 4 / 40 g 4,5 / 48 g 5,5 / 37 g 5,5 / 56 g 8,5 / 53 g 4,5 / 38 g 4 / 27 g 6 / 32 g 5,5 / 41 g 4,5 / 51 g 5,5 / 49 g 5,5 / 45 g
Zertifizierung Keine Keine IPX4 IPX5 IPX4 IPX5 IPX4 IPX7 IP55 IPX7
Preis 180 / 230 Euro 180 Euro 120 Euro 100 Euro 150 Euro 100 Euro 25 Euro 180 Euro 40 Euro 60 Euro 80 Euro 50 Euro

Alle Earbuds übertragen das Audiosignal über Bluetooth und das Advanced Audio Distribution Profile (A2DP). Unterschiede gibt es jedoch bei dem genutzten Audio-Codec. Standard bei A2DP ist der verlustbehaftete, lizenzfreie SBC („Low Complexity Subband Codec“), der die Bitrate dynamisch an die Bandbreite anpasst. Dies kann sich je nach Musik bei der Kombination von Höhen und Bässen negativ bemerkbar machen. Als Alternativen haben sich aptX und AAC („Advanced Audio Coding“) etabliert, die in der Theorie eine Übertragung in CD-Qualität bewerkstelligen können und somit für die meisten aktuellen Musik-Streamingdienste, die diese nicht erreichen, völlig ausreichend sind. Sie verzichten auf eine dynamische Anpassung der Bitrate in Abhängigkeit von der Datenrate und lassen stattdessen das Signal abbrechen. Erfreulich im Test: Bei keinem einzigen kabellosen Kopfhörer gab es Probleme mit der Bluetooth-Verbindung und Audio-Übertragung.

Beachtet werden sollte jedoch, dass AAC bei Android in der Regel keine gute Wahl ist, da Android dem Bluetooth-Prozess eine zu geringe Priorität zuweist und die Streaming-Qualität zugunsten der Energieeffizienz senkt. Da AAC jedoch die Psychoakustik bei der Übertragung berücksichtigt, erfordert es eine hohe Rechenleistung, die Android ihm aber nicht gewährt.

Einige der Kopfhörer wie beispielsweise Huaweis FreeBuds 3, Cambridge Audios Melomania 1, Creatives Outlier Gold und Ankers Liberty 2 Pro setzen auf eine gleichzeitige Bluetooth-Verbindung des rechten und linken Ohrhörers mit dem Smartphone, so dass keine Übertragung und Synchronisation zwischen den beiden Ohrhörern stattfindet. Dies wirkt sich in der Praxis in der Regel positiv auf die Latenz aus, so dass es bei Videos weniger Versatz zwischen Bild und Ton gibt.

Die Bewertung des Tragekomforts ist im Test als subjektiver Aspekt zu verstehen, da In-Ears sehr verschieden empfunden werden und individuell sehr unterschiedlich sitzen. Neben Silikon-Ohreinsätzen liefern manche Hersteller zudem Schaumstoffaufsätze mit, die sich dem Ohr besser anpassen, stärker abdichten und sich häufig positiv auf den Klang auswirken. Mitunter kann es auch notwendig sein, verschiedene Aufsätze je Ohr einzusetzen, da sich das rechte und linke Ohr stark unterscheiden können. Die individuelle Passform im eigenen Ohr und die Eignung für Sport sind somit Aspekte, die sich häufig erst nach dem Kauf genau beurteilen lassen. Aus hygienischen Gründen ist ein Umtausch einmal erworbener Earbuds nach dem Auspacken allerdings nicht ohne Weiteres möglich, was die Entscheidung für Käufer schwierig macht. Die Hinweise zum Tragekomfort gelten deshalb als Orientierung und als Vergleich zwischen den Modellen, haben aber keine Allgemeingültigkeit.