Alternative für Deutschland(AfD)- eure Meinung zu der Partei

Wie stehst du zur AfD?

  • Ich bin absolut gegen die Partei und möchte, dass es ein Verbotsverfahren gegen sie gibt

    Stimmen: 42 15,2%
  • Ich bin gegen die Partei, möchte aber nicht, dass sie verboten wird

    Stimmen: 110 39,7%
  • Ich bin nicht für, aber auch nicht gegen die Partei

    Stimmen: 25 9,0%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr voll und ganz zustimme

    Stimmen: 21 7,6%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr in einigen Punkten zustimmen

    Stimmen: 39 14,1%
  • Ich wähle die AfD aus reinen Protestgründen

    Stimmen: 12 4,3%
  • Ich wähle die AfD teilweise auch Protestgründen, teilweise aber auch wegen ihrer Inhalte

    Stimmen: 28 10,1%

  • Umfrageteilnehmer
    277
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
So gesehen hört sich das jetzt natürlich ganz toll an.
Wenn die AfD aber sagt: Unter den Flüchtlingen sind viele die ihrer Einstellung her im Mittelalter leben und möglicherweise unsere freiheitlichen Werte in Zukunft untergraben, ist das rassistisch und pauschalisierend.

Kommt ihr euch dabei nicht manchmal ein bisschen komisch vor?
 
Niyu schrieb:
Wo ist das Überraschend? Die größten Nazis sind oftmals welche mit Migrationshintergrund.

Belege für diese Aussage?


Niyu schrieb:
Mir persönlich ist es ehrlichgesagt auch egal warum man die AFD "basht" ob aus Mitläufertum oder aus eigener Überlegung. Richtig ist es allemal.

Wieso ist es richtig auf Wähler, die nicht (hier deine favorisierte Partei einsetzen) wählen, einzuschlagen? Willst du bei einem bestimmten Prozentsatz der AfD nach der Wahl 2017 gar mit Gewalt etwas erreichen?


DerOlf schrieb:
...die Hitler verehrten, weil er ja "so viel für Deutschland getan hat".
Mir geht da die Hutschnur hoch, aber ich habe als Deutscher wohl auch eine eizigartige Sicht auf die deutsche Geschichte, und besonders auf diesen speziellen Abschnitt, für den Hitler steht.

Haha, deshalb mag ich den Josef Hader (den Kabarettisten) so gern! Der sagte mal: "Wir Österreicher hatten Beethoven, ihr Deutschen Hitler." :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hiermit ist das Thema erneut eröffnet. Hitzige Diskussionen sind - solange sie sachlich und ohne persönliche Angriffe geführt werden - durchaus erwünscht. Driftet der Thread erneut in Beleidigungen ab, wird er dauerhaft geschlossen.
 
Bevor es hier etwas erhitzt weiterging, entwickelte sich in der Diskussion ein interessanter Aspekt. Wie auch die ZEIT geschrieben hat "nährt sich die AfD prächtig am Asylthema durch populistische Äußerungen" (Quelle, sinngemäß zitiert nach http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/afd-populismus-andere-parteien). Gleichzeitig profitert sie jedoch von der rechten Gesinnung der zugenwanderten Bevölkerung. Und das gilt nicht nur für Pforzheim:

Fremdenfeindliche Reflexe
Stattdessen zeichnet sich ab, dass es vor allem die russischstämmige Bevölkerung im Umfeld von LEAs ist, die in fremdenfeindliche Reflexe verfällt. So kam die AfD im Ellwanger Wahlbezirk Bürgertreff-Kolpingweg, den Russlanddeutsche prägen, auf 25,3 Prozent. Ähnliches gilt auch für die LEA-Stadt Wertheim. Im Wahlbezirk Wartberg, einer russisch geprägten Gegend, kam die AfD auf 51,8 Prozent - und pushte damit die AfD-Prozentpunkte für die Stadt Wertheim auf 18,9 Prozent.

Quelle: http://www.swr.de/landesschau-aktue...id=13075472/did=17111616/nid=13075472/6x0w05/

Eine gewisse Ironie erkenne ich hier schon.

Dennoch halte ich die aktuelle Diskussion über die AfD für äußerst polarisiert. Kaum jemand scheint sich sorgfältig mit der Partei auseinander zu setzen. Selbst ernannte Schlaumeier decken gar unfassbares über die AfD auf:

https://www.youtube.com/watch?v=eRkYP6N92Kw

Da wird eine Behauptung nach der anderen in den Raum gestellt, die sich nach genauerer Recherche irgendwie dann doch "anders" darstellt. Zum Beispiel wird behauptet, die AfD sei gegen einen Ausbau erneuerbarer Energien. Wenn man sich die Forderungen der zitierten AfD Sachsen-Anhalt dann selbst und vor allem komplett durchliest, stellt sich die Sache wie gesagt völlig anders dar. Auch der angebliche Ausstieg aus dem Föderalismus wird beschworen. Es ist müssig zu sagen, dass auch hier Inhalte völlig falsch dargestellt werden.

Nun halte ich Herrn Anders und ähnlich vorurteilsbehaftete Menschen nicht per se für dumm. Allerdings verfolgen sie ebenso eine Agenda, wie auch die AfD. Und wie immer gibt es in jeder Agenda bessere und schlechtere Ideen. Gemeinsam und vor allem vorurteilsbefreit darüber zu diskutieren und auf sachlicher Basis die beste Lösung zu finden, DAS sollte doch das Ziel sein. AfD hin oder her.
 
Deliberation schrieb:
Da wird eine Behauptung nach der anderen in den Raum gestellt, die sich nach genauerer Recherche irgendwie dann doch "anders" darstellt. Zum Beispiel wird behauptet, die AfD sei gegen einen Ausbau erneuerbarer Energien. Wenn man sich die Forderungen der zitierten AfD Sachsen-Anhalt dann selbst und vor allem komplett durchliest, stellt sich die Sache wie gesagt völlig anders dar

Hast du ein anderes Parteiprogramm gelesen als ich? Siehe hier:

Einen Bau weiterer Windkraftwerke in landschaftlich
sensiblen Gegenden lehnen wir daher ab und wenden uns gegen die
zunehmende Verschandelung der Landschaft durch neue Großanlagen der
Windkraft- und Solartechnik oder zusätzliche Hochspannungsleitungen.

Wir treten für eine verantwortungsbewusste Weiternutzung der
Braunkohle mit modernsten Filtertechniken ein, sofern dem nicht ein
ökologisch und ökonomisch wertvolleres Konzept entgegensteht.
Braunkohle ist ein heimischer Bodenschatz, der Unabhängigkeit von
Importen schafft. Sie sichert im Land eine nicht unbedeutende Zahl von
Arbeitsplätzen.

Richtig ist: Die AfD möchte ein Ausbau erneuerbarer Energien stoppen und höchstens die vorhandenen noch etwas modernisieren. ("Modernisierung und Effektivitätssteigerung der vorhandenen Wind- und Solarparks").

Jedoch steht im Parteiprogramm auch nicht, dass die AfD die vorhandenen Wind- und Solarparks rückbauen will, um "noch mehr Arbeitslose" zu produzieren, wie es Rayk Anders behauptet.

Insofern habt ihr beide (du und Rayk) Unrecht: Die AfD möchte sehr wohl den Ausbau stoppen, die vorhandenen Anlagen aber nicht rückbauen.

P.S. Noch ein Schmakal:

Die aktuelle Energiepolitik in Deutschland ist in vielerlei Hinsicht verfehlt.
Sie orientiert sich an zweifelhaften Klimaprognosen.

Geht die AfD da den Weg der Republikaner in den USA, die den Klimawandel als "erfunden" darstellen? z.B. von China?
 
Lunke schrieb:
Hast du ein anderes Parteiprogramm gelesen als ich?

Höchstwahrscheinlich nicht. Ich habe wahrscheinlich nur über den Begriff "Ausbau" etwas mehr nachgedacht, als Herr Anders und Du. Denn "Ausbau" bedeutet nicht, dass man hier und da noch ein Windrad hinstellt. "Ausbau" definiert sich nach dem EEG durch die so genannte "Steigerung der installierten Leistung" (EEG, Ausbaupfad). Das bedeutet, dass die AfD eben NICHT gegen einen Ausbau der erneuerbaren Energien ist. Sie will diesen nur durch Innovation und nicht durch Masse erreichen.

Das ist genau das, was ich weiter oben meinte. Es gibt sicher verschiedene Wege, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu betreiben und damit deren Anteil im Energiemix zu erhöhen. Darüber sollte man diskutieren und nicht populistisch wie Herr Anders einfach postulieren, die AfD vernichte Arbeitsplätze. Herr Walser hätte diese Form der Argumentation sicher als "Moralkeule" bezeichnet. Die WELT bezeichnete so etwas kürzlich als "beabsichtigtes Fehlen von Anschlussfähigkeit". Ich sage einfach: diese Art der Diskussion führt zu nichts.

Lunke schrieb:
Richtig ist: Die AfD möchte ein Ausbau erneuerbarer Energien stoppen und höchstens die vorhandenen noch etwas modernisieren.

Das "etwas" ist schon wieder eine Interpretation, denn davon steht nichts im Wahlprogramm. Dort steht vielmehr:

wir auf das sogenannte “Repowering”, also auf die Modernisierung und Effektivitätssteigerung der vorhandenen Wind- und Solarparks durch neue Technologien, sowie auf Technologien zur Senkung des Energieverbrauchs ohne Einschränkung der Verbraucheranforderungen und auf eine Dezentralisierung der Stromerzeugung.

Quelle: ebenda

Und wer mal das erste Semester in einem Wirtschaftsstudium geistig miterlebt hat, der wird dieses Prinzip sicher wiedererkennen. Hier erfindet die AfD nichts neues und verwerflich sind solche Gedanken in einem demokratischen Prozess auch nicht.

Lunke schrieb:
Geht die AfD da den Weg der Republikaner in den USA, die den Klimawandel als "erfunden" darstellen? z.B. von China?

Keine Ahnung. Ich halte den AfD-Satz für zu unpräzise, als das man damit etwas anfangen könnte. Allerdings haben die USA schon vor Jahren anders auf die "zweifelhaften Klimaprognosen" reagiert, als die AfD. George Bush Jr. war der Meinung, dass man die CO2-Ziele am besten durch den Bau von Atomkraftwerken erreiche. Da fragt man sich, ob nicht doch Braunkohle die bessere Lösung sei. ;)
 
@Lunke
Wenn ich aber in deinem zitierten Text das fett gedruckte nehme, sieht es da schon wieder anders aus mit dem "Die AfD möchte ein Ausbau erneuerbarer Energien stoppen."

Einen Bau weiterer Windkraftwerke in landschaftlich
sensiblen Gegenden lehnen wir daher ab
und wenden uns gegen die
zunehmende Verschandelung der Landschaft durch neue Großanlagen der
Windkraft- und Solartechnik oder zusätzliche Hochspannungsleitungen.

Kann man jetzt so interpretieren, daß die AfD nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen und dergleichen ist. Sondern eben in landschaftlich sensiblen Gegenden. Es muß aber nicht zwangsläufig bedeuten, daß man nicht ehemalige Industrieanlagen oder dergleichen dazu benutzt, um solche Anlagen aufzustellen. Bei manchen Aussagen habe ich einfach das Gefühl, daß man auf Teufel komm raus irgendwas Negatives in alles reininterpretiert, was von dieser Partei kommt.

Das erinnert mich ein wenig daran, wie oftmals abläuft wenn eine Beziehung kurz vor dem Ende ist oder schon beendet. Da wird auch an allem rumgemotzt und jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Und es wird verbissen nach einem Grund gesucht, dem Gegenüber wieder in irgendeiner Form ans Bein zu pinkeln. Selbst wenn es deutlich mehr Möglichkeiten gibt, die Sache positiv zu betrachten. Ich denke du verstehst, was ich meine.

Wir treten für eine verantwortungsbewusste Weiternutzung der Braunkohle mit modernsten Filtertechniken ein, sofern dem nicht ein ökologisch und ökonomisch wertvolleres Konzept entgegensteht.

Hab hier auch noch mal paar Stellen markiert. Vorweg muß ich sagen, daß ich mich mit den modernen Filtertechniken im Braunkohleabbau nicht auskenne. Falls da jemand mehr zu weiß, her mit den Infos. Man kann hier natürlich argumentieren, daß die AfD auf der einen Seite die Landschaft nicht mit Windkraftanlagen verschandeln will, aber dafür große Löcher graben.

Die Frage ist hierbei aber, was denn nun derzeit mit aktuellem Stand der Technik ökonomischer und ökologischer ist. Windkraft oder eben noch etwas länger an der Braunkohle mit guter? Filtertechnik weiterarbeiten? Letztlich heisst die Aussage nicht "wir sind gegen alles andere ausser Braunkohle und AKWs." Sondern doch viel eher "wenn es was besseres gibt, was ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist, wollen wir das nutzen. Aber eben auch nur dann."

Wie oft hat man in den vergangenen Jahren den Kopf geschüttelt, weil wieder irgendein deutscher Politiker eine Idee hatte, die nicht zuende gedacht wurde und wir Bürger das bezahlen mussten. Obwohl es eben aus mehreren Gesichtspunkten eben nicht sinnvoll erschien? Das Lehrgeld wurde dann mit Steuern finanziert. Aber Hauptsache irgendwer konnte sich dann auf die Schulter klopfen.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich sehe hier in manchen Aussagen nicht zwingend irgendwas Negatives. Man kann aber auch irgedwas reininterpretieren, was mMn aber nicht zielführend ist. Ist quasi wie wenn man seiner Freundin sagt:" In dem Kleid siehst du echt total heiss aus." Und als Gegenfrage dann nur kommt:" In meinen anderen Kleidern also nicht?" :p
 
Vorab,
ich habe mit "Ich bin gegen die Partei, möchte aber nicht, dass sie verboten wird" abgestimmt.

Ich bin gegen die AFD, da sie sehr dem eher rechten Spektrum unserer Parteien- Landschaft angehört (um es einmal vorsichtig auszudrücken). Selber stehe ich aber mehr im linken Flügel. Weiter scheint mir diese Partei eher wirtschaftsorientiert. Auch da bin ich in den meisten Punkten mehr auf der "Gegenseite" zu finden. Also ist diese Partei so mit die letzte, die ich wählen würde.

Aber ein Verbot käme für mich nicht in Frage. Zum einen würde ich mir damit den Anspruch einräumen, dass meine politische/ gesellschaftliche Einstellung der Weisheit letzter Schluss wäre (was den Tod von Demokratie bedeuten würde, wenn es so laufen würde).
Weiter bin ich der Meinung, dass eine gesunde Demokratie auch "extremere" politische Flügel aushalten muss. Tut sie das nciht, stimmt mit der Gesellschaft etwas nicht. Und dann müsste man ganz andere Fragen stellen. (Ähnlich sehe ich es übrigens auch mit einem Verbot der NPD.)


Vielmehr muss sich unsere Gesellschaft vielmehr die Frage nach dem "Warum" stellen. Warum bekommt eine Partei diesen Zustrom, der ihr in gleich drei Landtagswahlen einen darartigen, fast kometenhaften Aufstieg ermöglicht. Und an dieser Stelle muss man sich schon fast bei der AFD bedanken. Momentan hat sie ja fast nur eine "Indikator- Rolle" in der Politwelt. Sie zeigt sehr deutlich auf, das hier in unserem Land etwas ganz gehörig in Schieflage gerät.

Warum bekommt diese Partei einen derart starken Zulauf?
Und auch hier wieder, es ist gut so, das so viele diese Partei gewählt haben. Hätten sie nur ein paar Prozent eingefahren, hätten unsere großen "Volksparteien" ja weiter das schöne Lied von ein paar Protestwählern singen können. Aber danke der hervorragenden Wahlergebnisse ist das so nun nicht mehr möglich.
Die großen Volksparteien müssen sich nun öffentlich mit diesem Thema beschäftigen. Was läuft schief in unserem Land? Und sie müssen sich weiter die Frage stellen, wie groß ist ihre Verantwortung an diesen Entwicklungen.
Sollte unsere GroKo in der kurzen Zeit bis zur nächsten Bundestagswahl nicht ansatzweise aufzeigen können, das sie sich mit diesem Thema ernsthaft und glaubhaft beschäftigen, wird die AFD auch in den Bundestag einziehen.

Es ist jetz etwa 30 Jahre her, dass ich selber angefangen habe mich mit Politik und Gesellschaft auseinander zu setzen. Und leider habe ich in diesen 30 Jahren nur eine Entwicklung sehen können. Immer mehr hin zu Egoismus und Ellbogen- Mentalität. Die Macht und der Wille des Stärkeren zählt mehr.
Das Wohlergehen ganzer Völker wird dem Wohlergehen einiger weniger Konzerne geopfert. Die Interessen ganzer Völker werden den Interessen einiger weniger "Reichen" untergeordnet.

Im Zusammenhang mit anderen Politthemen wird sehr viel von westlichen Werten gesprochen. Welche wären das denn? Und wo werden diese denn noch wirklich vertreten durch unsere "Volksvertreter"?
Nur ein paar Beispiele:
- Fracking: Auf Proteste der Bevölkerung wird nicht gehört. Die Politik ziert und windet sich und fährt einen "Eiertanz- Kurs". Als dann aber Exxon-Oil Fracking in der Nähe des Vorstandsvorsitzenden betreiben will, klagt dieser gegen sein eigenes Unternehmen. Ich glaube, da bedarf es keiner Worte mehr

-TTIP und CETA: Große Teile der Bevölkerung in EU und USA/ CAN lehnen es ab. Dennoch wird weiterverhandelt und das hinter verschlossenen Türen. Es sollen so wenig Infos, wie nur möglich dazu nach aussen dringen. Weiter wird man erst abwarten, wie die Briten sich zum Thema EU- Ausstieg entscheiden. Erst dann will man Weiteres bekannt geben. Ist das Demokratie?

Wenn man sich dann weiter umschaut. Keine Größe diese Geselleschaft, egal ob ein Ackermann, ein Höneß, oder wie auch immer, steht dazu, wenn er Bockmist gebaut hat. Jeder versucht seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Warum sollte der kleine Mann auf der Straße für irgenwas einstehen wollen? (Ausser man zwingt ihn.)

Bergriffe, wie Loyalität, Verantwortung und Solidarität verlieren immer mehr ihren Wert. Zunehmend mehr Menschen fühlen sich von unserem System "abgehängt". Ich weiss nicht, wie oft ich in verschiedenen Foren im Zusammenhang mit politischen Diskussionen den Begriff "Wahl- Vieh" gelesen habe. Ein ganz schlimmes Wort, wenn man mal genau darüber nachdenkt.

Wir alle kennen diese Zahlen. 5% der Bevölkerung besitzen 50% aller finanziellen Mittel (kann es jetzt nicht genau sagen, aber die Richtung passt). Gewinne werden immer mehr privatisiert und Verluste solidarisiert (siehe letzte große Bankenkrise).

Was soll der Sohn von Paulchen Müller in Gelsenkirchen daraus lernen? Was soll der Sohn von Djamal Ahmadii in Afganistan daraus lernen?


Meiner Meinung nach stehen wir hier in Deutschland an einem Scheideweg. Und die AFD hat diesen, seit Jahren schon laufenden Prozess, den unsere "Volksparteien" immer unter den Teppich zu kehren verscuht haben, nun sehr offen gemacht. Und dafür bin ich als überzeugter Linker, dieser Partei sehr dankbar. Es ist eine Chance. Leute wacht auf.

Und ich sehe im globalen Zusammenhang auch gerade Deutschland aufgrund seiner Geschichte in einer besonderen Rolle. Es geht hier in keinem Fall um eine "Schuldfrage" wegen dem zweiten Weltkrieg und der Judenverfogung. Es geht vielmehr um das Wissen um solche Mechanismen.

So schreien aus aktuellen Anlässen alle auf wegen der IS. Aber wir Deutschen wissen doch wie das funktioniert. Waren es denn nicht die selben Mechanismen in den Anfängen des letzten jahrhunderts?
Aufgrund des verlorenen ersten Weltkrieges lag Deutschland am Boden. Das Volk war orientierungslos und hat gehungert. Die Politik war handlungsunfähig und die Zukunftsaussichten waren mehr als bescheiden.
Und genau diese Punkte waren der Nährboden für die Ideologien eines kleinen Mannes und seinesgleichen, die am Ende zu einem Massensterben bis dahin unvorstellbarer Größe waren. Und auch das hat ganz klein angefangen.
Widersprecht mir, aber ich sehe da ganz deutliche Paralellen.

Und jetzt wieder, mit Parteien, wie der AFD wird ein nationalistischer Grundgedanke gesäht. Würde unsere Regierung (und, der Globalisierung geschuldet, natürlich auch andere Regierungen) dementsprechend handeln und sich wirklich für das Wohl des Volkes einsetzen, würden solchem Gedankengut sehr schnell der nötige Dünger zum Wachstum entzogen werden.
 
Ich bin für die AfD und zwar aus folgendem (mir sehr wichtigem) Grund:

- Sie ist die einzige Partei die für Volksabstimmungen (nach Schweizer Vorbild) in Deutschland ist, denn in einer (echten) Demokratie sollte der Bürger das sagen haben über größere Projekte. Selbstverständlich sollen die Bürger nicht über jedes kleine Detail abstimmen.
 
Benni90 schrieb:
in einer (echten) Demokratie sollte der Bürger das sagen haben über größere Projekte.


Ein echte Demokratie kann nicht funktionieren, weil der normale Michel kein richtiges Wissen hat, da wird über tiefgründige Themen einfach nach den gelüsten gewählt ohne auf die Konsequenzen zuachten/kalkulieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sabr schrieb:
Ein echte Demokratie kann nicht funktionieren, weil der normale Michel kein richtiges Wissen hat, da wird über tiefgründige Themen einfach nach den gelüsten gewählt ohne auf die Konsequenzen zuachten/kalkulieren.

Und warum geht es dann in der Schweiz wunderbar mit Volksabstimmungen?
 
Volksabstimmungen befürworte ich auch. Aber da gehört auch neutrale und sachliche Information dazu, damit die Entscheidung erleichtert wird. Am besten via Fernsehen oder so, damit auch die faulen Leute Bescheid wissen, die keine Lust haben zu "googlen". Oder besserer Vorschlag?
 
Zuletzt bearbeitet:
Deliberation schrieb:

Ich sehe die Ironie überhaupt nicht. Zum einen sind diese Bevölkerungsteile jene, die große Angst davor haben zurückgeworfen zu werden, weil sie in der Masse noch immer nicht als Einheimische gelten und durch neue Einwanderung im gleichen Topf zu landen drohen, zum anderen sind im Ausland lebende Deutsche schon immer häufig durch Patriotismus und Nationalismus aufgefallen, was im Osten mit Unterdrückung einhergeht.

Wenn du so willst: Die wollen mit der Wahl der AfD beweisen, dass sie "echte Deutsche" sind, in der Realität zeigt deren Wahlverhalten nur, wie mies sie hier integriert sind. Da stimmt der Job und das Einkommen, der Benz vor der Tür, aber die leben trotzdem in einem Land, in dem sie noch immer für viele negative Entwicklungen verantwortlich gemacht werden. Wenn auf dem platten Land irgendwer negativ auffällt, waren es eigentlich immer "Russlanddeutsche" oder einfacher "die Russen". Da ist es praktisch, wenn sich ein neues Feindbild auftut, jetzt sind die "Flüchtlinge" dran, da kann man sogar bei der Hetze mitmachen.

Benni90 schrieb:
- Sie ist die einzige Partei die für Volksabstimmungen (nach Schweizer Vorbild) in Deutschland ist, denn in einer (echten) Demokratie sollte der Bürger das sagen haben über größere Projekte. Selbstverständlich sollen die Bürger nicht über jedes kleine Detail abstimmen.

Die Bestrebungen gibt's in vielen Parteien, sogar in der Bundesregierung durch die SPD und CSU, Merkel wollte das bislang nicht. Linke und Grüne streben es ebenso an.. Piraten gewiss auch. Was will die AfD noch einmal?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schrammler schrieb:
Ich sehe die Ironie überhaupt nicht.

Die Ironie liegt darin, dass eine der wesentlichen Wählergruppen der AfD nicht in das gewünschte Bürgerbild der selben Partei passt. Oder noch genauer gesagt: die AfD besteht auf Integration und das Leistungsprinzip und will damit nur Deutsche, die brav Steuern zahlen und in die Sozialsysteme einzahlen. Ich finde es daher total ironisch, dass sie dann von Leuten gewählt werden, die in Ghettos wohnen (kaum Integration) und in denen die Arbeitslosenzahlen meist Rekordwerte annehmen.

Fast so ironisch, wie der für mich völlig faszinierende Fakt, dass ein Mann die Ideale eines großen blonden Hünen mit blauen Augen und gestähltem Körper in die Welt setzt, der selber nur 1,73 cm groß war, braune Haare mit braunen Augen und allerlei Wehwehchen hatte. Also letztlich seinen eigenen Idealen so gar nicht entsprach.
 
Sabr schrieb:
Ein echte Demokratie kann nicht funktionieren, weil der normale Michel kein richtiges Wissen hat, da wird über tiefgründige Themen einfach nach den gelüsten gewählt ohne auf die Konsequenzen zuachten/kalkulieren.
Deswegen ist Ursula Verteidigungsministerin. Zwar kein Wissen, aber die ist so heiß, da verbiegt sich glatt das G36.
 
moquai schrieb:
Deswegen ist Ursula Verteidigungsministerin. Zwar kein Wissen, aber die ist so heiß, da verbiegt sich glatt das G36.

Du hast natürlich recht. Die Ursula hat mit ihrem Posten soviel zutun, wie der Verstand mit stehen. Aber die Chance, dass Politiker die richtige Entscheidungen treffen, ist viel höher als der Meinung der Mehrheit der Bevölkerung

Ganz einfach aus diesem Grund, weil ein Großteil der Bevölkerung einfach nur dumm ist.

Duden
dụmm
Adjektivabwert.

1.
so, dass es unklug und ohne Verstand ist.

Genau das passt zu politischen Themen.



Ich gib zu, selbst ich dachte in einigen Themen an Volksabstimmung aber dann hatte ich die Konsequenzen gelesen, was es bedeutet, wenn man meine Meinung durchsetzt würde und das war einfach nur Katastrophe aber an die Konsequenzen etc denkt die Mehrheit nicht.

Sieht man ja auch momentan in der Flüchtlingskrise, da wird einfach blind eine scharlatan Partei gewählt ohne wirklich an die Konsequenzen nachzudenken, was es für die Zukunft bedeutet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch schon mal seltsam, dass innerhalb der AfD zum Teil sehr gegensätzliche Meinungen vertreten werden. Auf der einen Seite möchte Jörg Meuthen eine wirtschaftsliberale Partei, auf der anderen Seite hat Björn Höcke nichts gegen Kapitalismuskritik.
Ergänzung ()

moquai schrieb:
Ich kann das Wort "Protestwähler" nicht mehr hören. Anscheinend sind Politiker anderer Parteien und Moderatoren diverser TV-Sender nicht in der Lage zu verstehen, dass Menschen auch Gründe haben könnten.

Und dann drehen wir die Sache auch mal um: Wer z.B. die CDU wählt, der wählt sie aus Protest, weil ihm die Ansichten der AFD nicht gefallen.
Die Statistiken besagen jedoch deutlich, dass die meisten Wähler der AfD eben solche Protestwähler sind.
 
Sabr schrieb:
Ich gib zu, selbst ich dachte in einigen Themen an Volksabstimmung aber dann hatte ich die Konsequenzen gelesen, was es bedeutet, wenn man meine Meinung durchsetzt würde und das war einfach nur Katastrophe aber an die Konsequenzen etc denkt die Mehrheit nicht.
Ich beneide die Schweizer darum, allerdings wird es wohl bei uns nie dazu kommen, denn den Interessen der Wirtschaft würde so manche Volksentscheidung im Weg stehen.

Libertarian schrieb:
Die Statistiken besagen jedoch deutlich, dass die meisten Wähler der AfD eben solche Protestwähler sind.
Stehen in den Statistiken auch die wahren Gründe? Und haben die "Protestwähler" selber mal über ihre Gründe nachgedacht? :D
 
Welche "wahren" Gründe? Egal ob BW oder Sachsen-Anhalt, in beiden Fällen erfolgte die Wahlentscheidung der AfD-Wähler zu 70%, weil sie von der Politik der anderen Parteien enttäuscht waren. Das alleine sagt schon viel aus, denn die AfD wurde nicht gewählt, weil die AfD "so supi" ist. Sie wurde gewählt, weil die anderen Parteien "so doof" sind. Da beim Wahlverhalten an extremen Spektren zwischen Überzeugung und Protest unterschieden wird, Überzeugung aufgrund des Übergewichts des externen Faktors statistisch jedoch nur im geringen Maße in Frage kommt, handelt es sich ganz klar um Protest. Und da der Protestwähler weder seinen Protest differenziert ausformuliert, noch ideologisch festgelegt ist, denkt er auch sicher nicht spezifisch über seine Gründe für die Wahl der Protestpartei nach. Auch hier liegen die Gründe wieder extern vor. D.h. in diesem Fall mit der Unzufriedenheit der etablierten Parteien während der Flüchtlingskrise im Speziellen und der "Islamisierung" Deutschlands im Allgemeinen.
 
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