Failed State USA, Diskussion zum Supreme Court

Korrekt..
Das hatte ich dazu mal gepostet und das ist halt in den USA bei der GOP gang und Gäbe
https://www.motherjones.com/politics/2020/04/voter-purges-wisconsin-republican-election/
Daher auch die Intention für den Thread und vor allem das Thema Gerrymandering

Man sieht es hierzu Lande derzeit gut. CDU/CSU wollen eine Sitzplatzbelegung im Bundestag, die nur alle anderen benachteiligt, die Ampel einen, der alle gleich benachteiligt..
Wie du schon sagtest, es ist Tür und Tor geöffnet für Manipulation, deswegen war ich am Ende ja auch sehr Froh, dass GOP Gouverneure am Ende Biden den Sieg zusprachen. Da sprach Trump ja von Nestbeschmutzern.
 
Und mal wieder ein Datenpunkt zu dem Thema: durch einen Email-Leak wird gezeigt, wie am Beispiel LGBTQ+ hier verschiedenste fundamental-christliche Organisationen ins USA die Gesetzgebung beinflussen:

Quelle

„Gott gilt die Ehre!!“ Mit diesen Worten feierte Margaret Clarke im März 2020, dass Idaho ein Verbot für die Teilnahme von trans Personen an Sportveranstaltungen und die Abänderung von Geburtsurkunden erwachsener trans Menschen verabschiedet hatte. Die E-Mail richtete sich an einen Verteiler, über den nach einem Leak zunächst Mother Jones berichtet hatte. Die mehr als 2600 E-Mails, die in dem Verteiler verschickt wurden, lassen die enge Zusammenarbeit zwischen Organisationen der politischen und religiösen Rechten wie der Alliance Defending Freedom, TERFGruppierungen wie der Women’s Liberation Front und mit Republikanischen Politikern wie dem Abgeordneten Fred Deutsch erkennen, der eine zentrale Rolle beim Austausch spielte, bei dem Versuch, die Rechte von trans Menschen auf Bundesstaatsebene massiv zu beschneiden.


Die ADF spielt auch in Anti-Abtreibungs-Fällen mit – sie steckt beispielsweise hinter dem Dobbs-Fall, der zur Aufhebung des Grundsatzsurteils zum verfassungsrechtlichen Schutz auf Abtreibung, Roe v. Wade, führte, und versucht gerade vor Gericht das Verbot des Abtreibungsmedikaments Mifepriston zu erwirken. Die geleakten E-Mails zeigen, wie Erin Reed, eine Reporterin, Aktivistin und trans Frau beschreibt, dass nicht wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern ein rechtsreligiöses, fundamentalistisches Weltbild Motivation und Grundlage der Bestrebungen sind, trans Menschen aus dem öffentlichen Leben zu verbannen.
Aber auch z.B. im Bereich der Abtreibungsgestzgebung...

Und Belege, dass das Netzwerk bis nach Europa bzw. D hin reicht:

Der E-Mail Verteiler ist ein Who is Who des anti-trans Aktivismus in den Vereinigten Staaten. Da sind zum Beispiel Vertreter der katholischen pro-Conversion Therapy-Gruppierung Courage International. Zur Einordnung: Die von Nathanael Liminski, heute Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien in NRW, 2005 gegründete Initiative Pontifex, damals noch unter dem Namen Generation Benedikt, verweist auf ihrer aktuellen Website auf die US-Gruppierung „Courage International“ als „best practice“-Beispiel in Sachen LGBTQ-Themen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Harpenerkkk und Rockstar85
Is halt auch so ne Masche der Rechtskonservativen/Religiös rechten, dem Meinungsgegner Lobbyismus vorzuwerfen während man es selber in weitaus massiveren Umfang selber tut. Ist ja beim Thema Cancel Culture nicht viel anderes, was hier ja auch mit unterstrichen wird.

Mit scheint nach meinen Erfahrungen dass das zum rechts sein/ konservativ sein elementar dazu gehört, dem Meinungsgegner das zu unterstellen, was man selbst tut um genau davon abzulenken. Ganz klar meine persönliche Ansicht, fällt mir aber immer wieder auf, dass wenn man im Detail hinsieht, genau das auffällt. Sowohl in Amerika als auch Deutschland/EU.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Rockstar85 und stummerwinter
stummerwinter schrieb:
Und mal wieder ein Datenpunkt zu dem Thema: durch einen Email-Leak wird gezeigt, wie am Beispiel LGBTQ+ hier verschiedenste fundamental-christliche Organisationen ins USA die Gesetzgebung beinflussen:
Naja. Natürlich haben hier auch fundamentale Christen eine Meinung zu. Aber dass Trans-Frauen im Leistungssport der Frauen nichts zu suchen haben ist halt keine fundamental christliche Meinung sondern common sense.

Es ist doch völlig normal dass jegliche Gruppierungen mit einem gewissen Interesse sich eben politisch Äußern und Engagieren. Wo dass jetzt ein Skandal sein soll...
 
Erste Frage.. hast du dir den Leak eigentlich durchgelesen?
Hast du dich eine Minute damit befasst?
Nein? Okay. Danke für das Gespräch.

Und das Abtreibungsverbot ist sicher auch voll Woke oder wie?
 
Apacon schrieb:
Aber dass Trans-Frauen im Leistungssport der Frauen nichts zu suchen haben ist halt keine fundamental christliche Meinung sondern common sense.
Nein, ist es nicht.

Es ist (noch) ein relativ neues Thema. Die Regeln werden von den Verbänden überprüft und angepasst bzw. verschärft, damit es nicht zu einer großen Diskrepanz kommt.

Aber die generelle Aussage, dass Transfrauen im Leistungssport der Frauen nichts zu suchen haben, ist nicht haltbar. Das muss man schon differenzierter sehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Rockstar85
Rockstar85 schrieb:
Erste Frage.. hast du dir den Leak eigentlich durchgelesen?
Den zitierten Absatz, ja.
Rockstar85 schrieb:
Und das Abtreibungsverbot ist sicher auch voll Woke oder wie?
Ähm, was?
Trans-Frauen bei Frauensport mitspielen zu lassen. Das ist woke. Das zu verbieten ist das Gegenteil, also anti-woke. Dementsprechend müsste deine Frage wohl heißen, dass ein Abtreibungsverbot anti-woke sei, oder nicht?

Aber ist genau mein Punkt. Nur weil fundamental Christlich muss eine politische Meinung nicht schlecht sein (siehe trans). Trotzdem bin ich natürlich kein Fan von extremen, so finde ich das generelle Abtreibungsverbot ziemlich beschränkt.
Ergänzung ()

Skaiy schrieb:
Nein, ist es nicht.
Schon. Biologische Männer haben einen deutlichen körperlichen Leistungsvorteil. Je professioneller die Ebene, je stärker tritt er hervor.
Skaiy schrieb:
Es ist (noch) ein relativ neues Thema. Die Regeln werden von den Verbänden überprüft und angepasst bzw. verschärft, damit es nicht zu einer großen Diskrepanz kommt.
Deswegen gibt es mind. 3 Verbände, darunter der internationale Leichtatheltikverband, welche Trans-Frauen, sofern sie eine männliche Pubertät durchlaufen haben, grundsätzlich von Frauenwetteberben ausschließen. Auch gibt es Untersuchungen der US Army welche zeigen, dass Männer auch nach Hormonumstellung diverse körperliche Vorteile behalten.

Dementsprechend finde ich common sense jetzt nicht falsch.
 
Auch in dem Themenkontext interessant: verschiedene US-Bundesstaaten haben im letzten Jahr Gesetze eingeführt, die "für minderjährige ungeeignete" Bücher an Schulen verbieten sollen. Weil: es geht ja um die Kinder. Denkt denn keiner an die Kinder⁉️

Je nach genauer Ausprägung (jeder Staat sein eigenes Gesetz...) und Lesart (nicht alle Gesetze sind eindeutig formuliert und nicht jeder will sie so lesen, wie sie geschrieben sind) können Eltern oder auch nur Mitglieder der jeweiligen Stadt eine Überprüfung von bestimmten Büchern beauftragen (und bis zum abschließenden Urteil darf das Buch dann eben nicht von Schulen an Minderjährige abgeben werden). Speziell in Florida könnten aber auch pauschal alle Bücher an Schulen verboten sein, die nicht explizit von einem Ausschuß freigegeben wurden (auch, wenn Ron DeSantis fleißig dementiert - einige Schulen lesen das Gesetz genau so: https://www.newyorker.com/news/lett...hools-are-removing-books-from-their-libraries ).

Insbesondere Bücher, die sich irgendwie um sexuelle Identität drehen, für Freiheiten, selbstbestimmte Frauen oder gegen Alltags-Rassismus einsetzen, werden besonders gern gemeldet - und dann eben erst mal eingelagert.

Ein Buchhändler hat letztes Jahr bereits eine erste Liste gebastelt, als Florida und Texas mit seiner "Schulbuchkontrolle" begannen und der Reihe nach Bücher aus den Schulbibliotheken und Klassenzimmern verbannten:

https://bookshop.org/lists/books-banned-in-florida-and-texas-in-2022

Und dann gibt's je nach Schulbezirk auch noch ein paar spezielle Ausreißer - schließlich kann ja jeder besorgte Bürger Bücher zur Überprüfung "melden".

https://www.npr.org/2022/08/18/1117708153/bible-anne-frank-books-banned-texas-school-district

Bereits im August wurden in einem Bezirk in Texas das Tagebuch der Anne Frank und die Bibel aus dem Bücherregal genommen. Je nach Urteil des Ausschußes werden sie dann aber eben Wochen oder Monate später wieder in eingestellt, ggfs. auch mit Auflagen (etwa: nur für ältere Jugendliche).

Unter https://www.kellerisd.net/Page/7660 kann man sich anschauen, was etwa in einem einzigen Schulbezirk noch "in Arbeit" ist und worüber dort bereits entschieden wurde ( https://www.kellerisd.net/Page/7659 ). Die graphic novel vom Tagebuch der Anne Frank wurde etwa inzwischen wieder in Umlauf gebracht, obwohl noch keine finale Entscheidung feststeht. Womit man vermutlich auf den Sh*tstorm vom August reagiert und so gleichzeitig erkennbar gemacht hat, worauf das Urteil nach einigen Monaten Beratungszeit hinauslaufen dürfte.

Bemerkenswert ist dabei, dass für viele Bücher auch die Entscheidung "No copies" vermerkt ist: da hat jemand Bücher zur Überprüfung angemeldet, die gar nicht in den Schulen vorhanden waren. Bei einigen Büchern ist auch vermerkt, dass Schüler nie Zugang zu diesen Büchern hatten - sprich: sie standen wohl nur in der Lehrerbibliothek.

Und jetzt wieder frisch aus Utah, die auch ein solches Gesetz eingeführt haben:

https://www.katholisch.de/artikel/4...ltern-fordern-bibelverbot-fuer-minderjaehrige

oder wie es im Spiegel etwas genauer ausgeführt wird:

»Inzest, Onanie, Bestialität, Prostitution, Genitalverstümmelung, Fellatio, Dildos, Vergewaltigung und sogar Kindermord«, schreiben sie laut der Zeitung in einem Prüfantrag an den Schuldbezirk Davis County. »Sie werden zweifellos feststellen, dass die Bibel nach § 76-10-1227 ›keinen ernsthaften Wert für Minderjährige‹ hat, weil sie nach neuer Definition pornografisch ist.«

(Zitat aus https://www.spiegel.de/ausland/usa-...chulen-a-52d3828d-0b78-47d8-b41d-54b30a3aac91 )

Nachdem also nun einige Konservative fleißig Cancel-Culture betreiben, scheinen auch ein paar Liberale mal eine Revanche vorzuführen.

Wenn's nicht so traurig wäre - es wäre Zeit für Popcorn🍿.
(wurde mir als Antwort zugetragen)

@Apacon
Es geht halt um sowas wie Verweigerung von Medizinischer Versorgung, von Trans Menschen. Sorry aber bitte lies mehr als den Absatz.

Das ist dann derzeit in den USA Realität und grenzt schon an Abnsurdität:
https://www.spiegel.de/panorama/bil...zeigte-a-5a7bf58c-5e1a-4575-8c0f-c9cd8730e8d9
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: stummerwinter
Rockstar85 schrieb:
Das ist dann derzeit in den USA Realität und grenzt schon an Abnsurdität:
https://www.spiegel.de/panorama/bil...zeigte-a-5a7bf58c-5e1a-4575-8c0f-c9cd8730e8d9
Die USA kriegen halt kein augewogenes Gleichgewicht zwischen "Da ist ein Frauennippel halb sichtbar, also muss es ab 18 sein!" und "Schickt eure Kinder zu Drag-Shows damit sie möglichst früh möglichst alle Extrema von Sexualität kennenlernen!" hin.

Das ist in meinen Augen gleichzeitig Symptom als auch Ursache für vieles, was wir in DE aktuell besser handhaben.
 
Wobei ich schon das Gefühl habe, dass das bei uns auch schlimmer wird, zumindest ist der Samen in Köpfen gesäht…

Noch ein Datenpunkt zu USA?

Klage verloren

Internet Archive verliert Klage gegen Großverlage​

US-Verlage wollen verhindern, dass Bibliotheken Bücher selbst einscannen und dann im Internet verleihen. Vor einem Gericht in New York hatten sie Erfolg gegen die Bibliothek des Internet Archive. Doch die Archivierungsplattform will sich nun wehren.

Freie Zugänglichkeit ist ein hohes Gut, ist bei uns auch ein Problem, zB im Bereich der Politik mit Herausgabe von alten Akten (zB Kohl-Akten).


Hat ja bei uns auch schon ansatzweise geklappt mit Artikel 13/17…
 
Zuletzt bearbeitet:
stummerwinter schrieb:
Freie Zugänglichkeit ist ein hohes Gut
Ja, aber...
stummerwinter schrieb:
zB im Bereich der Politik mit Herausgabe von alten Akten (zB Kohl-Akten).
Jetzt sind Akten aber keine Bücher (, die dem Urheberrecht unterliegen).

Ich sehe hier jetzt nicht wirklich ein Problem in dem vorliegenden Fall, die Begründung ist doch schlüssig?
Mal abgesehen davon, dass wir in DE bei unserer digitalen Infrastruktur sowas gar nicht umsetzen könnten: Glaubst du die Verlage würden hier nicht Recht bekommen?
Ich kann doch nicht einfach das eine Exemplar eines Buches, welches ich besitze, nehmen, einscannen und dann im Internet vervielfältigen (denn nur für Archivierungszwecke muss ich es nicht online verleihen).

Wieso sollte da in DE anders geurteilt werden?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Apacon und The_waron
Bonanca schrieb:
Wieso sollte da in DE anders geurteilt werden?
Verstehe den "Vorwurf" auch nicht, das ist simples Urheberrecht, es existiert weder in den USA noch in Deutschland ein Anrecht darauf urheberrechtlich geschütztes Material im Internet ohne Erlaubnis zu vervielfältigen.

Hier geht es nicht um irgendwelche Prinzipien wie "freie Zugänglichkeit/Demokratie etc." sondern schlicht um rein ökonomische Interessen, inwiefern man das gut oder schlecht findet ist ein ganz anderes Blatt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Apacon
Rockstar85 schrieb:
Insbesondere Bücher, die sich irgendwie um sexuelle Identität drehen, für Freiheiten, selbstbestimmte Frauen oder gegen Alltags-Rassismus einsetzen, werden besonders gern gemeldet - und dann eben erst mal eingelagert.
Sorry, aber das sind schlichtweg Fake-News bzw. ist eine extrem einseitige Darstellung. Du tust doch genau das was du anderen vorwirfst, purer Populismus.

Hast du dir mal angeschaut um was für Bücher es sich dabei so handelt?

https://nypost.com/2023/03/09/our-k...l-of-guides-on-sex-acts-and-gender-confusion/

Nenn mich ruhig prüde, aber ich finde nicht dass 10-Jährige Kinder Zugang zu Büchern mit bebilderten Darstellungen und Anleitungen zu Oralverkehr, Analverkehr haben oder aber beigebracht bekommen, wie SexApps funktioniert und wie man sich dort am besten um ein Treffen bemüht. Beispiele unten.

Dass es dann in den USA auch noch extreme Fälle von gender-Ideologie gibt, wo Lehrer aktiv Schüler groomen oder Ihnen was auch immer einreden, ist ebenfalls ein Fakt. Mal ein paar Beispiele:

Eine Gender Resource Veranstaltung für eine Grundschule:
https://twitter.com/libsoftiktok/status/1640349365943369728?s=20

Ein Lehrer hält nach der Schule einen Vortrag (extern) ohne Eltern zu informieren, unter anderem fällt dort der Satz "wenn ihr euch in eurem Körper nicht wohl fühlt, seid ihr Transgender". Anschließend sagte er, dass die Schüler dies nicht ihren Eltern erzählen sollten.
https://twitter.com/libsoftiktok/status/1638256213988110343?s=20

Müssen Kinder lernen wie Grindr funktioniert?
https://twitter.com/libsoftiktok/status/1638288693428363266?s=20

Ein Lehrer stellt ein Glücksrad nach vorne mit sexuellen Praktiken und sagt den Schülern, sie sollen zu jeder Tätigkeit (wie anale Penetration, Oralverkehr etc...) einen Namen aufschreiben, mit dem sie das ganze gerne machen würden.

Eine Mutter wird von Lehrern angezeigt, weil Sie informationen über das Curriculum ihres Kindergartenkindes haben wollte. WIe sich gerausgestellt hat wurde kein Kind mit Junge oder mädchen angesprochen, es wurde Genderideologie gelehrt etc...

Ein Buch für Kinder in denen beschrieben wird, wie man am besten Nacktbilder verschickt (Lehrerboard findet die Frage nicht gut und versucht abzuwiegeln):

Das ist Grooming, mehr nicht.

Weitere Fälle, z.B. für CRT, gibts ebenfalls:

Schwarze Frau stellt CRT als Unterrichtsthema in Frage:

Schwarzer Vater findet CRT ebenfalls nicht lustig:

(Es sind ein paar Fälle die ich auf die schnelle gefunden habe, ich bin sicher es gibt noch hunderte mehr)


Findest du dass diese Fälle irrelevant sind? Findest du dass Eltern hier kein Recht haben einzuschreiten bzw. den Lehrern mal genauer auf die Finger zu schauen? Ich halte dies definitiv für Legitim und auch die Prüfung von Büchern wie wichtig.

Klar kann man sich jetzt hinstellen und sagen, schaut mal wie böse die Reps sind, die wollen Bücher verbieten. Das ist halt eine extrem einseitige und verkürzte Darstellung. Es sind hauptsächlich Eltern welche dies wollen. Eltern welche Übergangen werden und sehen, mit welchen Ideologien und welchen Themen Kinder sehr früh von einigen Individuen konfrontiert werden sollen. Ist es für Eltern nicht nur natürlich wissen zu wollen was da passiert und bei unpassenden Inhalten einzuschreiten?

Wir können gerne über den Untergang von Amerika diskutieren. Dann bitte aber nicht aufgrund der Tatsache, dass Eltern wissen möchten was ihre Kinder lernen, nicht das Opfer von Groomern werden und ohne gewisse Ideologien aufwachsen.


Eine andere Debatte ist das Entfernen von Büchern wie 1984 oder aber auch to kill a mockingbird. Wenn diese Bücher entfernt werden weil Schülern dabei Unwohl ist... Sorry, das ist Sinn dieser Bücher und Teil politischer Bildung.
Rockstar85 schrieb:
Ein Buchhändler hat letztes Jahr bereits eine erste Liste gebastelt, als Florida und Texas mit seiner "Schulbuchkontrolle" begannen und der Reihe nach Bücher aus den Schulbibliotheken und Klassenzimmern verbannten:
Gibt halt sofort Spinner welche sowas Publicity-Mäßig ausnutzen wollen. Aber jedem Elternteil der gegen die genannten Bücher protestiert in diese Ecke zu stellen ist halt Populismus.
Rockstar85 schrieb:
Und dann gibt's je nach Schulbezirk auch noch ein paar spezielle Ausreißer - schließlich kann ja jeder besorgte Bürger Bücher zur Überprüfung "melden".
Gut. Wenn Schulbezirke nichtmal mehr Curricula Veröffentlichen bzw. Eltern verklagen wollen weil sie ein "hostile Environment" verursachen in dem sie das Curriculum in Frage stellen, sollten Eltern sich zu recht sorgen machen was die Lehrer verheimlichen wollen.
Rockstar85 schrieb:
Bemerkenswert ist dabei, dass für viele Bücher auch die Entscheidung "No copies" vermerkt ist: da hat jemand Bücher zur Überprüfung angemeldet, die gar nicht in den Schulen vorhanden waren. Bei einigen Büchern ist auch vermerkt, dass Schüler nie Zugang zu diesen Büchern hatten - sprich: sie standen wohl nur in der Lehrerbibliothek.
Gut, ist doch schön dass es dann Stellenweise garnicht so schlimm ist.
Rockstar85 schrieb:
Nachdem also nun einige Konservative fleißig Cancel-Culture betreiben, scheinen auch ein paar Liberale mal eine Revanche vorzuführen.
Cancel-Culture ist ja eigentlich eher so das Linke-Ding. Aber ist doch gut dass es jedem selbst überlassen ist gewisse Dinge gut oder schlecht zu finden und sich dafür einzusetzen, Kinder vor unpassenden Inhalten zu schützen. Ich fände es tatsächlich besser wenn alle religiösen Schriften sachgerecht aufgearbeitet werden und dann den Kindern im Kontext der heutigen Wertesysteme vermittelt werden. Aber gut.
Rockstar85 schrieb:
Wenn's nicht so traurig wäre - es wäre Zeit für Popcorn🍿.
Ich glaube diese Punkt ist schon längst erreicht.
Rockstar85 schrieb:
Es geht halt um sowas wie Verweigerung von Medizinischer Versorgung, von Trans Menschen. Sorry aber bitte lies mehr als den Absatz.
Hast du dazu eine Quelle? So wie ich das verstanden habe geht es bei der aktuellen Trans-Gesetzgebung in vielen Bundesstaaten um die Verweigerung von medizinischen Vorgängen an Kindern sowie den Ausschluss vom Frauensport.
Rockstar85 schrieb:
Das ist dann derzeit in den USA Realität und grenzt schon an Abnsurdität:
https://www.spiegel.de/panorama/bil...zeigte-a-5a7bf58c-5e1a-4575-8c0f-c9cd8730e8d9
Ja, finde ich auch absolut lächerlich. Ich differenziere halt zwischen "dies ist Kunst, dies ist Kultur und ja, eine Nackte Statue" und "so steckst du einem Klassenkameraden deinen Schwanz in den Hintern".
 
Apacon schrieb:
Dass es dann in den USA auch noch extreme Fälle von gender-Ideologie gibt, wo Lehrer aktiv Schüler groomen oder Ihnen was auch immer einreden, ist ebenfalls ein Fakt. Mal ein paar Beispiele:
Ich gucke immer mal wieder gerne Michael Knowles und Matt Walsh auf YouTube, entsprechend sind zumindest mir einige deiner Beispiele bekannt.
Was ich immer sehr schwierig zu beurteilen finde ist: Was sind die Einzelfälle, was ist die Regel? Ist diese Frage überhaupt von Relevanz?

Die Verhärtung der "Fronten" macht den Diskurs über solche Fälle nicht einfacher.
 
@Bonanca

Nun, es ist halt definitiv so, dass sich zu den Büchern mittlerweile sehr viele Videos finden lassen. Es ist ebenfalls so, dass dieses Thema immer weiter hochkocht. Ich kann natürlich nicht beurteilen wie systemisch das Problem ist, allerdings habe ich nicht das Gefühl dass es ein problem zwischen Dems und Reps ist sondern einfach ein Problem zwischen ideologisch agierenden Individuen (oder auch mal ideologisch geprägte School-Boards) und Eltern gibt. Ich glaube dieser clash ist weitaus größer.

Fakt ist halt, dass es passiert und dass sowohl diese Bücher als auch diese Ideologien Verbreitung finden. Aber eben auch der Widerstand gegeb eben diese wächst.

Deswegen finde ich Aussagen ala. "Die Reps wollen Bücher verbieten" sehr schwierig. Zum einen weil es nicht stimmt, es sind Eltern. Und zum anderen weil die Debatte auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums geführt wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bonanca
Apacon schrieb:
Sorry, aber das sind schlichtweg Fake-News bzw. ist eine extrem einseitige Darstellung
Und deine Beispiele nicht? Fakt ist, dass es auf beiden Seiten Extreme gibt, die übers Ziel hinausschießen. Daher ist das:
Bonanca schrieb:
Ist diese Frage überhaupt von Relevanz?
absolut von Relevanz. Denn nichts und niemand, schon gar keine politische Richtung, ist 100% sauber in dem Sinne, dass man nicht Beispiele finden würde die belegen, dass da nicht einer zu weit geht in seiner Auslegung seiner Meinung.

Aber hatten wir ja grad erst, dass mit dem Anderen vorwerfen, was man selber macht.

Apacon schrieb:
Zum einen weil es nicht stimmt, es sind Eltern.
Nein, die Beweise hast du hier im Thread bekommen, dass sich hinter den Reps zu dem Thema große weitreichende christlich-konservative Kreise gebildet haben, die über und durch die Reps ihre Agenda politisch durchdrücken wollen. Und bevor du meckerst, natürlich gibt es das, mit den entsprechenden Themenfeldern, auch bei den Dems.

Mir stellt sich da vielmehr die moralische Frage. Und da stehe ich klar für die Freiheit aller ein, also nicht das, was die christlich konservativen Kreise wollen, auch wenn sie gern proklamieren, dass das ihr erklärtes Ziel sei. Sehe ich nicht so, wenn es schon damit anfängt, dass man beispielsweise die Ehe für alle derart bekämpft und nahezu ausschließlich weiße protestantische Vorstellung und Traditionen verteidigt.
 
Erkekjetter schrieb:
Und deine Beispiele nicht? Fakt ist, dass es auf beiden Seiten Extreme gibt, die übers Ziel hinausschießen.
Ähm, offensichtlich nicht. Deswegen habe ich die Beispiele angehängt.
Erkekjetter schrieb:
Nein, die Beweise hast du hier im Thread bekommen, dass sich hinter den Reps zu dem Thema große weitreichende christlich-konservative Kreise gebildet haben, die über und durch die Reps ihre Agenda politisch durchdrücken wollen.
Das bestreitet doch niemand. Ist halt auch wirklich etwas ganz überraschendes. Dass eine große Gemeinde eine politische Vertretung bildet. Ich störe mich nur an dem Beispiel "Die Reps wollen Bücher verbieten". Ist halt falsch bzw. extrem einseitig und spiegelt den echten Sachverhalt nicht wieder.
Erkekjetter schrieb:
Und bevor du meckerst, natürlich gibt es das, mit den entsprechenden Themenfeldern, auch bei den Dems.
Oha, das ist ja ein Satz den man hier durchaus selten hört. Danke dafür!
Erkekjetter schrieb:
Mir stellt sich da vielmehr die moralische Frage. Und da stehe ich klar für die Freiheit aller ein, also nicht das, was die christlich konservativen Kreise wollen, auch wenn sie gern proklamieren, dass das ihr erklärtes Ziel sei. Sehe ich nicht so, wenn es schon damit anfängt, dass man beispielsweise die Ehe für alle derart bekämpft und nahezu ausschließlich weiße protestantische Vorstellung und Traditionen verteidigt.
Freiheit für Alle umfasst dann bei dir die Erlaubnis, den Lehrern mal auf die Finger zu schauen oder nicht? Oder ist der Lehrer so frei den Kindern beizubringen was er für richtig hält?
 
Apacon schrieb:
Freiheit für Alle umfasst dann bei dir die Erlaubnis, den Lehrern mal auf die Finger zu schauen oder nicht? Oder ist der Lehrer so frei den Kindern beizubringen was er für richtig hält?
Weder noch. Natürlich muss es einen Rahmen geben, allein schon, um eine gewisse Vergleichbarkeit der Ausbildung zu gewährleisten. Dennoch sollte es, und genau das wird in den USA versucht, keine thematischen Felder geben, die von vorne herein verboten sind. Hier stellt sich dann ggf. die Altersfrage. Manches Thema hat in der Grundschule wenig verloren, ist ja in DE auch nicht anders oder? Eine klare Linie gibt es da ohnehin nicht, aber das man nicht über Sexualität sprechen darf (ohne vorher die Eltern zu fragen), oder den David nicht zeigen (finde ich selbst in der Grundschule angemessen, es ist Kunst und zeigt nichts, was ein Kind nicht schon gesehen hat.) oder gar so Sachen, dass die Evolutionstheorie zur Debatte steht, ist aus meiner Sicht nichts anderes als die Verbotskultur, die die christlich konservativen gern den anderen vorwerfen, eben auf der Basis der prüden protestantischen Wertevorstellung der weißen USA, die bis heute stark die USA prägen (erstaunlicher Weise, da sie eigentlich zu kaum einen Zeitpunkt je die Mehrheit stellte)
 
Zurück
Oben