Herdware schrieb:
... dürfte es für Nintendo auch schwer werden, irgenwelche Schadensersatzforderungen zu begründen. Es könnte ja nur wild spekuliert werden, ob und wie viel weniger Switch und/oder Spiele verkauft werden können, wegen so eines Hacks. Außerdem müsste auch erst mal belegt werden, dass die Sicherheitslücke durch besonderes Fehlverhalten Nvidias zustande gekommen ist. Dass keine CPUs und ähnlich komplexe Bauteile komplett fehlerfrei sind, dürfte ja jedem klar sein. Solange Nvidia sich bei der Entwicklung und Qualitätskontrolle an den Stand der Technik gehalten hat und der Fehler trotzdem irgendwie durchgerutscht ist, dürfte ihnen nichts anzuhaben sein.
Klar, das nach zu weisen dürfte schwer bis unmöglich für Nintendo sein, da gebe ich Dir Recht. Wenn dazu kein Passus im Vertrag steht, der das klar regelt wird Nintendo wohl ohne Schadesnersatzansprüche darauf sitzen bleiben, selbst wenn nVidia vor Verkauf an Nintendo gewusst haben sollte, das Ihre Tegra-X1 Chips für Exploits anfällig sind.
Nun gut, der X1-Tegra war ja m.W. auch schon eine Weile auf dem Markt, bevor er an Nintendo ausgeliefert wurde, und evt. gibt es noch etliche andere (weniger prominente) Produkte, die von der Exploit-Möglichkeit des Chips betroffen sind. Insgesamt sollte aber davon ausgegangen werden, dass solche Chips nicht solche Beeinträchtigungen bieten, aber ob Nintendo das im Vertrag hat im Detail regeln können, ist zu bezweifeln.
Ob man das allerdings bei der nächsten Konsolengeneration mit nVidia als Ausrüster sich nicht vertraglich zusichern lassen wird (dass im Falle von Exploits bei künftigen nVidia Chips automatisch ein Schadensersatzanspruch besteht oder direkt Schatzersatzzahlungen fällig werden) und ob das evt. ein Grund sein kann bei Uneinigkeit auf einen anderen Ausrüster umzusteigen, ist die Frage.
Hier geht es ja nicht um vereinzelt auftretende Mängel bei Chips (etwa durch unregelmäßige Fertigung/technische Einschränkungen oder ähnliches, wie etwa bei der GPU-Fertigung, was zur Trennung von voll funktionsfähigen und beschnitten/begrenzt funktionsfähigen Chips führt) sondern, dass man den grundsätzlichen Fehler - bei jedem Tegra-X1-Chip mit einem Hack ans Ziel zu kommen - hat und es eben allgemeingültig für den Chiptyp ist (ähnlich wie bei Meltdown und Spectre im X86 CPU Bereich).
Das hat schon ein anderes Geschmäckle/Ausmaß (insbesondere, wenn das bei neueren nVidia SoCs - etwa zum Einsatz im Automobil-Sektor - auch möglich ist).