Audio Interface bis 100€

Zajkar

Lt. Junior Grade
Registriert
Juli 2013
Beiträge
369
Guten Tag,

Ich bin auf der suche nach einem Audio Interface um mein Rode Procaster anzuschließen und zusätzlich noch meine Kopfhörer (Sennheiser HD 558 sowie Beyerdynamic DT 770 250 Ohm).
Problem hierbei : der XLR Anschluss vom Rode Procaster, dafür benötige ich ein Audio-Interface. (Habe zwar eine Soundkarte (Creative Soundblaster Z, aber ich finde die in der Handhabung echt furchtbar und würde die eigentlich am liebsten aus dem PC schmeißen).
Also müsste das Audio Interface anschließbar an den PC sein sowie einen XLR Anschluss für das Mikrofon, was ich aber häufig sehe, ist dass die Audio Interfaces über USB ANgetrieben werden, da frage ich mich, ob es da nicht Probleme gibt, im Sinne von "Strom/Energie" und "Signal" laufen über die gleiche Leitung, also sind doch Störgeräusche vorprogrammiert, oder nicht?
Meines Wissens nach sollte man die ja trennen, aber ich finde dazu kein Audio Interface für unter 100€, zudem sagen mir die meisten Markennamen auch nichts, weil das nicht ganz so mein Bereich ist.

Wäre hier sehr dankbar für eure Hilfe :)
 
Behringer UMC202HD.

Die Stromversorgung über USB ist normalerweise gar kein Problem. Das dürfte in deinem Fall das geringste Übel sein.
 
Strom und Signal läuft bei USB nicht über die selbe Leitung, würde auch elektrisch gesehen nicht funktionieren. USB hat immer eine eigene Versorgungsleitung (+5V und GND) und Datenleitungen (Data + und Data -). Natürlich in einem Kabel und da kommts drauf an, wie gut es geschirmt ist. Billige schlecht geschirmte Kabel führen zu Problemen, das kann Ich bestätigen, aber falls das mal passiert, kann man für 6€ ein besseres Alternativ-Kabel besorgen.
Da ist es aber egal, wie viel Geld du ausgibst, Ich hatte schon 200€ USB-DACs mit absolut grottigen USB-Kabeln.

Da Ich bei Behringer noch nie Probleme hatte, würde Ich einfach mal das UMC202HD in den Raum werfen. Sehr gutes und günstiges USB-Interface, was besser arbeitet als <150€ Geräte von Focusrite oder Steinberg.
 
Habe ein Behringer UMC404HD, bin vollauf zufrieden damit. Somit auch von mir eine Empfehlung zu Behringer.
 
Unabhängig der Erklärung von @JackA$$ noch hinzuzufügen: Die Übertragung des Audiosignals läuft digital, die Wandlung findet ja schon im Interface statt (ist ja Sinn der Geschichte). Störgeräusche kriegst du bei der analogen Übertragung, wie man es vom Klinkenstecker an die Soundkarte kennt.
 
Keine Bange vor USB Recording Interfaces. Die sind schon so lange auf dem Markt und auch im Studio Bereich.
Die D/A Wandlung passiert im Recording Interface.
Einstreuungen vom PC / Netzteil passieren in seltenen Fällen bei PCI/PCIe Karten, bei USB, Firewire habe ich das bisher noch nicht gehört oder gelesen.

Zu Deinem Vorhaben: eine grundsätzliche Empfehlung beim Einsatz eines Recording Interfaces lautet, die Computer Soundkarte zu deaktivieren. Wenn man dieser Empfehlung folgt (weniger Treiber / Interrupts, mögliche Fehlerquellen hinsichtlich Audio Aussetzern), dann sollte man auch an Folgendes denken:

Normale Computer Headsets (zB zum Skypen) auch eine Stromversorgung für deren kleine Kondensator Mikros benötigen. Es ist aber eine andere (viel niedrigere) Stromversorgung als die 48V Phantom Power eines Kondensator Mikrofons.

Wenn Du nur mit Recording Interface arbeiten, aber auch Skypen möchtest, dann könntest Du das Problem geschickt umgehen, indem Du ein Bluetooth Headset verwendest.

Oder Du müsstest beim Skypen auch Kopfhörer und Mikrofon verwenden, dann hast Du nur 2 generelle Nachteile
a) eingeschränkte Bewegungsfreiheit
b) möglicherweise Probleme mit Nebengeräuschen

Generell zu Deinem Vorhaben, nur als Vorschlag gedacht, wenn es vom Preis her nicht geht, dann vergiss es einfach ... Wenn die Investition längerfristig gedacht ist, dann würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, mehr Geld in die Hand zu nehmen und in ein hochwertigeres Gerät zu investieren, damit die Investition "nachhaltiger" ist.

Bei einem Recording Interface sind folgende Dinge das A&O:
  • stabile und latenzarme Treiber
  • langer Treiber Support
  • möglichst alle Funktionen bis hin zur USB Kommunikation über FPGA realisiert, damit bugfixes langfristig über flashen des Bausteins möglich sind
  • ausgereifte flexible Bediensoftware
  • Mic Preamps mit hohem Verstärkungsfaktor und möglichst rauscharm, wenn man den Preamp gerade auch für ein dynamisches Mikro von der Vorverstärkung her höher einstellen muss
  • gute, leistungsfähige Kopfhörerausgänge, die auch bei Speisung über USB genügend Leistung für hochohmigere Kopfhörer (über rund 250 Ohm) bieten
  • die Möglichkeit, auch ein externes Netzteil anschliessen zu können, falls die USB Stromversorgung vom Rechner oder Laptop nicht so gut ist.
Gutes (designed in germany) hat allerdings auch seinen Preis.
RME Babyface Pro FS, €739: https://www.rme-audio.de/de_babyface-pro-fs.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tobi86
Zajkar schrieb:
Ich bin auf der suche nach einem Audio Interface um mein Rode Procaster anzuschließen

Da hast du dir aber ein Anspruchvolles Mikrofon ausgesucht. Das Procaster gibt wirklich sehr wenig output und benötigt schon einen guten Preamp, selbst mein DBX PreAmp mit 60dB Vorverstärkung konnte nicht wirklich viel reißen ohne nen extra Fethead. Und je nachdem was du mit dem Procaster anstellen möchtest, wäre ein Gerät wie der DBX 286 nicht verkehrt, das Mic braucht schon ein wenig Nachbearbeitung damit es nicht so dumpf und verwaschen klingt, dann aber ist es wirklich brauchbar für Sprache.
 
bermuda_DE schrieb:
Das beste Audiointerface in der Preisklasse das du kriegen kannst, sind meiner Meinung nach die Focusrite Produkte. Das wäre jetzt Pauschal meine Empfehlung.

Focusrite Scarlett Solo 3rd Gen
Kannst du sagen, wie es gegen nen Behringer UMC202HD abgeschnitten hat?

Zum Thema Rode Procaster... man hätte auch ein Behringer XM8500 nehmen können. 150€ günstiger (hätte man in bessere Kopfhörer stecken können) und die Aufnahmequalität spricht für sich:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CMDCake
Zumindest schon mal ein dynamisches Mikro, damit nicht so viel von den Umgebungsgeräuschen aufgenommen wird. Ich frage mich gerade ob nicht ein etwas besseres Headset mit noise Unterdrückung vielleicht generelle Vorteile hätte.
 
OK danke sehr, dann greife ich zum behringer Audio interface :)

Zum Mikrofon selbst : naja ich nutze es nicht nur für Kommunikation, sondern auch für Aufnahmen, also Gitarre + (gräuslicher) Gesang, kennt ihr da bessere Alternativen zum gleichen Preis?
 
Zajkar schrieb:
Zum Mikrofon selbst : naja ich nutze es nicht nur für Kommunikation, sondern auch für Aufnahmen, also Gitarre + (gräuslicher) Gesang, kennt ihr da bessere Alternativen zum gleichen Preis?

Dann ist das Procaster die denkbar schlechteste Wahl. Da würde ich eher zu einem NT1A greifen. Das ist wie Ford Fiesta gegen Porsche vom Sound :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Zajkar
CMDCake schrieb:
Dann ist das Procaster die denkbar schlechteste Wahl. Da würde ich eher zu einem NT1A greifen. Das ist wie Ford Fiesta gegen Porsche vom Sound :D
Wieso bietet dann rode das procaster an, wenn es noch das NT1A gibt?
Ich meine einer muss ja dem anderen gegenüber vor und Nachteile haben

Edit : Ich habe übrigens keine Gesangskabine oder so, sondern mache das rein Hobby mäßig I'm Zimmer
 
Zuletzt bearbeitet:
Zajkar schrieb:
Wieso bietet dann rode das procaster an, wenn es noch das NT1A gibt?
Ich meine einer muss ja

Naja es sind Mikrofone für komplett unterschiedliche Einsatzgebiete. Das Procaster ist ein dynamisches Mikrofon welches in erster Linie für Podcasts und dergleichen konzipiert wurde, was nicht heißt dass dynamische Mikrofone nicht für Gesang und Instrumente geeignet wären. Aber das Procaster ist halt rein für Sprache konzipiert. Ein musikalisches dynamisches Mikrofon wäre das Shure SM7B, aber das liegt weit weg von deinem Budget, und dient nur als Beispiel.


Das NT1A ist ein auf Gesang, Sprache und teils Instrumente ausgelegtes Kondensator Mikrofon, mit sehr geringem Eigenrauschen und sehr guter Detailaufnahme. Es klingt sehr viel feiner als das Procaster, nimmt aber ohne Maßnahmen auch mehr Nebengeräusche auf.

Das Procaster existiert deshalb, weil es einen für Sprache sehr druckvollen Klang hat, wenig Nebengeräusche aufnimmt und auch sehr Pegelfest ist, heißt man kann auch mal lauter brüllen ohne das es verzerrt.


In deinem Fall wäre aber beispielsweise ein NT1A die bessere Wahl, denn musikalisch ist das Procaster ungefähr soviel wie der Mond aus Käse ist ^^
 
Audio Technica AT2035.
Ist etwas neutraler als das Rode und hat meines Erachtens auch die bessere (etwas stärker gerichtete) Nierencharakteristik.

Die Intensität der Nebengeräusche hängt in erster Linie von dem Arbeitsabstand ab, nicht von der verwendeten Mikrofontechnik. Nierencharakteristik in allen Fällen vorausgesetzt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: bitheat und CMDCake
Zajkar schrieb:
Ich meine einer muss ja dem anderen gegenüber vor und Nachteile haben
Dynamische Mikrofone sind in der regel robuster gegen Vibrationen/Erschütterungen Staub oder Feuchtigkeit.
So ein sm58 kann man halt auch mal mit Bier duschen und das geht immer noch
Nicht das das denen nichts ausmacht aber die funktionieren halt immer noch
Deswegen verwendet man auf der Bühne/live meistens Dynamische Mikrofone und im Studio Kondensator Mikrofone.

Bei Podcasts hast du halt auch Experten die es schaffen beim atmen die ganze zeit in das mikrofon zu pusten. mit so was kommen die Dynamischen auch besser zurecht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CMDCake
lamda schrieb:
Dynamische Mikrofone sind in der regel robuster gegen Vibrationen/Erschütterungen Staub oder Feuchtigkeit.
So ein sm58 kann man halt auch mal mit Bier duschen und das geht immer noch
Nicht das das denen nichts ausmacht aber die funktionieren halt immer noch
Deswegen verwendet man auf der Bühne/live meistens Dynamische Mikrofone und im Studio Kondensator Mikrofone.
Da käme mir aber auch der eine oder andere Kondensator in den Sinn. :p
Extensive Testing of the Deity S-Mic 2 + Review - Sound Speeds Reviews
 
CMDCake schrieb:
In dem Preisbereich halte Ich nicht viel von Rode. Natürlich sind es gute Geräte aber eben extrem überteuert und overhyped von den ganzen Streamern.
Es gibt viele viele Geräte die auf gleichem Niveau wie ein Procaster, NT-1A oder NT-USB aufnehmen, aber nur die Hälfte oder wesentlich weniger kosten (auf YT mal Auna CM001 vs. NT-1A ansehen).

Aber generell, wieso überhaupt so einen Patzen Geld für hobbymäßiges Recording hinlegen, wenn mMn. jeder kleinere Streamer mit der Qualität eines 15€ Micros überall hinreicht:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hubacca und CMDCake
@Zajkar Wenn du das Behringer UMC204HD mit dem XM8500 mal hören willst: Hier benutze ich diese Combo in einem Twitch Stream. Es war kein EQ aktiv, nur ein Kompressor, Limiter und ein Noise Gate in OBS.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CMDCake und JackA
Zurück
Oben