Axxid schrieb:
Unterricht per Videokonferenz ist immer noch besser als gar keiner
Das sehe ich auch so, aber damit haben die Lehrer noch weniger Kapazitäten, auf Fragen oder auf schwächere Schüler gezielt einzugehen.
Zudem kenne ich mich und ich lasse mich viel zu schnell am heimischen PC (oder Laptop oder Tablet) ablenken, so das noch weniger rum kommt, das wird anderen sicherlich ähnlich gehen, darum wäre Homeoffice auch überhaupt nichts für mich, produktiv werde ich dann erst wenn Zeitdruck aufkommt, aber bis dahin fließt bekanntlich viel Wasser durch den Rhein.
Die Notenverteilung für die Teilnahme am Unterricht war schon zu meiner Schulzeit (Abitur 2002) eher durchwachsen.
Schönstes Beispiel war der Physikunterricht in der 12 (damals brauchte man 13 Jahre für's Abi), wo der Lehrer dann die mündlichen Noten vorlas und einen Mitschüler mit den Worten "...du hast in diesem Halbjahr nicht so gut mitgemacht wie zuvor, das reicht diesmal nur für eine drei" bewertet hat - natürlich hat er weniger mitgemacht, schließlich hatte er Physik zuvor abgewählt und war nicht einen Tag in dem Halbjahr dabei.
Wie soll das dann erst bei einer Präsenzklasse zuzüglich drei Onlineklassen funktionieren?
Wenn die Notenvergabe schon bei 15-20 Schülern, die wir damals pro Oberstufenkurs waren, nur bedingt funktioniert, wie soll es dann mit 50+ Kindern und Jugendlichen funktionieren, von denen 3/4 nicht einmal physisch anwesend sind?
Für mich schwer vorstellbar, überhaupt noch eine zutreffende Note für die Teilnahme/Mitarbeit am Unterricht zu benennen, oder findet die Benotung nur noch über Klausuren/Tests/Hausarbeiten etc. statt?
Artropan schrieb:
eine Klasse regulär mit einem Lehrer in der Schule Unterricht hat und weitere 3 Klassen per Videokonferenz zugeschaltet werden
Ich komme jetzt aus NRW und mein Kind geht dieses Jahr erst in die Grundschule, daher bin ich seit längerem nicht mehr im Thema drin, aber wie läuft das ab?
Ist es immer die selbe Klasse, die Präsenzunterricht hat, oder gibt es da ein Rotationsverfahren?
Abseits davon: Wie sieht es mit Aktivitäten außerhalb der regulären Schulzeit aus? Arbeits/Lerngruppen, Nachhilfe, Randzeitenbetreuung (z.B. im Sinne einer offenen/gebundenen Ganztagsschule)?
Einerseits benötigen einige Familien die Randzeitenbetreuung, um die gestiegenen Lebenskosten zu decken, das funktioniert nur nicht, wenn das Kind 1/4 der Zeit nicht in der Schule ist, von den Kosten mal abgesehen - zahlt man dann auch nur 3/4, wenn das Kind geplant weniger in der Schule ist?
Artropan schrieb:
Ich finde es gibt viele Missständer in Schulen
von meinem aktuellen Standpunkt aus stimme ich dir da durchaus zu, meine Frau und ich haben uns mehrere Schulen angesehen, von der Ausstattung der Klassenräume her gab es schon teilweise deutliche Unterschiede, was in meinen Augen für etwas verpflichtendes (und auch enorm wichtiges), wie es die Bildung nunmal ist, nicht sein dürfte.
Was die Gestaltung des individuellen Unterrichtsplanes angeht, wäre ich auch eher dafür, diese auf den jeweiligen Schüler möglichst anzupassen.
Ein gewisses Maß an Grundwissen und Allgemeinbildung sollte bei jedem vorhanden sein, aber wünschenswert wäre es in meinen Augen, wenn auf der weiterführenden Schule gezielt nach Stärken und Schwächen geschaut wird, Schüler auch nach ihren Vorlieben oder Zukunftsplänen gefragt werden und dann ein möglichst individuell angepasster Schulplan erstellt wird.
Ich musste mich in der Oberstufe zwischen Leistungskurs Sozialwissenschaften oder Biologie entscheiden, obwohl ich gerne beides gehabt hätte.