Kopfhörer für Senioren (Anschluss am PC)

Brauni112

Cadet 1st Year
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Hallo!

Ich suche gerade nach einem passenden Kopfhörer-Setup für meinen alten Herren und bräuchte da mal Hilfe, weil das Thema Audio nicht meine Kernkompetenz darstellt.

Mein Vater möchte gerne über Apple Musik an seinem Windows PC Musik hören. Er ist in letzter Zeit leider schwerhörig geworden und aufgrund seiner neuen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kommt nur eine Audioausgabe über Kopfhörer in Frage. Aus diesem Grund hatte ich ihm neulich die Teufel Real Blue geschenkt. Ich hatte extra keine kabelgebundenen Kopfhörer gewählt, weil ich hier für ihn eine zu hohe Stolpergefahr gesehen habe (kann nur noch in Trippelschritten gehen). Leider war er mit diesen aber sehr unzufrieden, weil sie viel zu leise wären. Für meinen Geschmack waren sie schon sehr laut, aber ich bin da nicht die Messlatte. Obwohl ich in Windows alle mir bekannten Regler auf 100% geschraubt habe wurde es nicht ausreichend laut für ihn. (Hörgerät kommt natürlich nicht in Frage, man ist ja nicht alt, sondern die Technik ist fehlerhaft 🙄) Ich habe die Kopfhörer wieder zurück geschickt, weil er jetzt sowieso davon überzeugt ist, dass die Dinger "Mist" sind.

Daher meine eigentliche Frage:
Welche Kopfhörer und eventuelles Zubehör könnt ihr für den Fall empfehlen?

Soweit ich es verstanden habe, wird die Lautstärke bei klassischen Bluetooth-Kopfhörern irgendwann abgeriegelt, so dass eigentlich nur kabelgebundene in Frage kommen, korrekt? Und bei den kabelgebundenen Kopfhörer ist die max. mögliche Lautstärke abhängig von der Spannung des Audio-Ausgangs und der Impedanz der Kopfhörer? Folglich wäre eine Lösung einen relativ niedrig-ohmigen Kopfhörer zu verwenden?
Derzeit nutzt mein Vater den typischen 3,5 mm Klinkenanschluss auf dem Motherboard. Würde es sich hier lohnen eine interne Soundkarte zu installieren, um mit dieser eine höhere Ausgangsspannung zu erhalten?

Ein weiteres Problem: Mein Vater möchte neben den Kopfhörern weiterhin seine klassischen PC-Lautsprecher für den normalen Alltag nutzen (Benachrichtungssounds, kurze Videos auf Webseiten etc.). Er kriegt es aber geistig nicht mehr auf die Reihe unter den Toneinstellungen zwischen verschiedenen Ausgabegeräten zu wechseln. Gibt es eine Art "Hardware-Switch", an welchen man sowohl die Lautsprecher, als auch den Kopfhörer (vielleicht sogar zwei Kopfhörer, wenn seine Freundin auch hören will) anschließen kann und er muss nur eine Taste drücken, um zwischen den Geräten zu wechseln?

Ich bin für alle Tips dankbar!
 
Brauni112 schrieb:
Leider war er mit diesen aber sehr unzufrieden, weil sie viel zu leise wären.
da wirst du nicht drumherum kommen können, einfach mehrere zu bestellen. Und dann mit allen hörprobe machen.

Brauni112 schrieb:
interne Soundkarte zu installieren,
kannst du versuchen. vielleicht tuts auch ein elektrischer verstärker dazwischen.

Brauni112 schrieb:
gibts. sowohl hardware als auch software.

hardware:
https://www.conrad.de/de/p/bkl-elec...m-2x-klinkenbuchse-3-5-mm-schwarz-742147.html

und es gibt noch
https://www.headphonesty.com/2020/07/play-music-through-speakers-while-using-headphones/#:~:text=If%20you're%20using%20Bluetooth,to%20install%20the%20adapter%20first

oder voice meet. kannst du dich mal mit auseinandersetzen welche lösung dir lieber passt, bzw. deinem Schwerhörigen.
 
nimm einen USB dac/vorverstärker/kh Verstärker hybriden, die gibt's ziemlich häufig. Hier kann man zwischen Kopfhörer und Lautsprecher umschalten und die haben auch genug Saft für alles, was man hier einstecken kann. Zudem ist das auch ein Zugewinn bei der Qualität.

Ich weiß nicht was du ausgeben willst, aber speziell im Alter, bei psychischen Erkrankungen und ggf. Einschränkungen beim Hören (sofern das ohr an sich nicht geschädigt ist sondern die Auswertung im Gehirn) ist eine gute Wiedergabequalität mit viel räumlicher Darstellung ein gutes Mittel, um dem "Verfall" entgegenzuwirken, weil dadurch die Birne richtig was zu tun bekommt. Hören passiert nämlich hauptsächlich im Gehirn und nicht im Ohr.

aus eigener Erfahrung würde ich mal fostex th600/th610 und vergleichbare denon Kopfhörer in den Raum werfen. ggf auch noch den fostex t60rp, wobei der schon nicht mehr die immens größe Bühne hat.
in der Klasse kann man auch gut gebraucht kaufen. Polster sind wechselbar, der Rest hält.

Audio technica ath-a1000z sind auch nicht schlecht, falls es was komplett geschlossenes sein soll.

von beyerdynamic dt880/990 und anderen Studio/Referenzkopfhörern würde ich an der Stelle abraten - die können Erfahrungsgemäß keine brauchbare 3d Bühne darstellen.
 
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Was sind das für PC-Lautsprecher?

Was willst du ausgeben für die Kopfhörer + Zubehör?

aber speziell im Alter, bei psychischen Erkrankungen und ggf. Einschränkungen beim Hören (sofern das ohr an sich nicht geschädigt ist sondern die Auswertung im Gehirn) ist eine gute Wiedergabequalität mit viel räumlicher Darstellung ein gutes Mittel, um dem "Verfall" entgegenzuwirken, weil dadurch die Birne richtig was zu tun bekommt. Hören passiert nämlich hauptsächlich im Gehirn und nicht im Ohr.
Hast du dafür ne Quelle? Die Behauptung ein KH mit größerer Bühne könnte geistigem "Verfall" entgegenwirken klingt doch sehr weit hergeholt.
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist nicht weit hergeholt, das ist völlig logisch.

https://www.dasgehirn.info/wahrnehmen/hoeren

das ohr macht quasi nichts anderes als schallwellen aufsammeln und in signale umwandeln - der datengehalt der signale hängt von der quelle ab (ein ohr mit kissen drauf vs. zwei freie ohren). je mehr daten das signal hat, desto mehr und präziser kann und wird das gehirn die daten auswerten. das gehirn kann daten aus dem gehör so präzise auswerten, dass in "stereo" eine 360° ortung möglich ist. blinde menschen können lernen sich über echo ortung zu orientieren - quasi wie eine fledermaus.

"das gehirn ist ein muskel" trifft tatsächlich zu. das bewusstsein hat nur zugriff auf einen sehr begrenzten bereich des gehirns - das meiste läuft unterbewusst im hintergrund ab. deshalb kann das bewusstsein garnicht so genau erfassen, was das gehirn eigentlich alles kann und macht.

es gibt einen ansatz der musiktherapie für demenz, allerdings wird hier nur auf die emotionale komponente eingegangen - aber reiz ist reiz = training. die emotionale komponente sehe ich bei musik sowieso immer gegeben, außer die wiedergabequalität ist zu schlecht.

bleibt der "technische" reiz.

je schlechter das signal ist, das am ohr ankommt, desto schlechter verwertbar sind die daten. ne grauenhaft komprimierte mp3 über einen schlechten kopfhörer ist weit weg von "positiv" - hier ist das gehirn weitestgehend mit fehlerkorrektur beschäftigt. das prinzip von mp3 beruht darauf, dass bei der kompression "unnötige" daten wegfallen, die das gehirn anhand von "markern" selbstständig anhand vorhandener hörerfahrung wieder ergänzt, stichwort psychoakustik. wenn das gehirn zu viel korrigieren muss, wirds enorm anstrengend - man denke mal an eine unterhaltung in einer lauten hallenden umgebung, wo es einem schwer fällt sich auf den einen gesprächspartner zu konzentrieren und ständig wortfetzen von anderen mitbekommt - das macht niemand gerne. manchmal fehlt im signal einfach zu viel, um jetzt eine präzise korrektur vornehmen zu können - da verschwimmt dann die grenze zwischen metall- und holzxylophon, oder klarinette und saxophon, oder becken und glocke - die unterschiede sind in "echt" immer wahrnehmbar. und das löst dann ein unbehagen aus. wie ein bild, das man nicht richtig erkennt - es gibt ja viele zweideutige bilder, die einem sprichwörtlich kopfschmerzen bereiten, bpsw. die geschichte mit dem gold/weißen/blau/schwarzen kleid.

bei musik ist es quasi genau so. je besser die audioqualität ist, desto weniger arbeit investiert das gehirn in fehlerbehebung und mehr in die angenehmen/interessanten aspekte, also eine analyse und abgleich von dynamik und tönen, die sofort auch emotional verarbeitet werden, und eben auch die räumlichkeit - das ist ein enorm großer aspekt des hörens und evolutionär bedingt; akustische ortung und identifikation ist eigentlich die hauptaufgabe des gehörs.

jede "natürliche" schallwelle trägt eine richtungsinformation, die das gehirn über dynamik, frequenzspektrum und andere marker entsprechend räumlich einordnen kann - ein enorm großer teil der akustischen analyse beschäftigt sich NUR mit der räumlichen analyse, stichwort ortsspezifische neuronen. ein geräusch, das nicht präzise verortet werden kann aber eigentlich im gut hörbaren bereich liegt, ist quasi ein fehler im signal.

und genau da kommen wieder "schlechte" kopfhörer ins spiel. gute kopfhörer können eine bühne darstellen, die weit, tief, lückenlos und enorm plastisch ist - mit enorm plastisch meine ich lebensnah.

"schlechte" kopfhörer, wie die angesprochenen studiokopfhörer, können in der regel nur eine extrem beschränkte bühne darstellen - manchmal nur auf einer achse von einem ohr zum anderen - da spielt sich alles von der verortung her innerhalb des schädels ab - für diese kopfhörer ist es unmöglich ein geräusch so darzustellen, als ob es mit einem gewissen abstand um den kopf herumkreist - da ist es immer nur "links mitte rechts" auf einer achse.

das liegt an einer fehlerhaften konstruktion, die gewisse ortsmarker aus dem signal entfernt bzw. nicht ans ohr übertragen kann. ich denke einer der hautpfehler ist die dicke frontseitige bedämpfung der treiber. das findet man in high-end kopfhörern nie, aber in extrem vielen "studio/referenz"kopfhörern, die auch immer genau so klingen.

mit guten kopfhörern kann man dem gehirn ein ordentliches workout verpassen, das viele regionen gleichzeitig anregt.
 
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duskstalker schrieb:
das ist nicht weit hergeholt, das ist völlig logisch.
Aus nichts in deinem Post folgt der logische Schluss, dass eine bessere Bühne eines Kopfhörers beim Hören zu mehr Hirntraining führt.

duskstalker schrieb:
je besser die audioqualität ist, desto weniger arbeit investiert das gehirn in fehlerbehebung
Das Argument könnte man genauso gut umdrehen: schlechtere Audioqualität ist besser fürs Hirn, da muss es mehr arbeiten!

duskstalker schrieb:
da verschwimmt dann die grenze zwischen metall- und holzxylophon, oder klarinette und saxophon, oder becken und glocke
Das mag ja stimmen, allerdings ergibt sich auch hieraus keinerlei Schluss für irgendeine Hirnstimulation.

Solche Spekulationen haben einfach weder Hand noch Fuß und führen im worst case dazu, dass sich jemand schlecht fühlt weil er seinem Vater "nur" einen DT990Pro (der entgegen deiner Behaupung sicher kein schlechter KH ist) schenkt.
 
duskstalker schrieb:
nimm einen USB dac/vorverstärker/kh Verstärker hybriden, die gibt's ziemlich häufig. Hier kann man zwischen Kopfhörer und Lautsprecher umschalten
Das klingt plausibe und nützlich. Kopfhörerverstärker gabs bei Amazon schon für 50 Euro.
Und wie der Threadersteller schon vermutete, sind hochohmige Kopfhörer am Standard-PC eher weniger laut aufdrehbar, als niederohmige.
Und "offene", um die Umgebung noch wahrnehmen zu können, oder "geschlossene", um ganz für sich zu sein...
Aber, da es bei Schwerhörigkeit, ja wohl weniger um High Fidelety geht als um Lautstärke und verstehen, gibt es auch bei Amazon für 7,99 E billige Panasonic Kopfhörer die einigermaßend klingen aber eben auch recht laut aufgedreht werden können.
https://www.amazon.de/Panasonic-RP-...oerer+panasonic+rp+ht+010+e+h,aps,1049&sr=8-4
 
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Nochmal ein inhaltlicher Beitrag:

Einen Topping DX1 könntest du ohne zusätzliche Stromversorgung via USB an den PC anschließen. Der hat auch hinten einen Line-Out an den du meinem Verständnis nach mit einem Adapter die PC-Lautsprecher anschließen könntest (daher nochmal die Frage: was sind das für welche?)

Der Line-Out an der Rückseite gibt immer die Lautsärke weiter, die du am PC eingestellt hast und lässt sich nicht mit dem Drehknopf am Topping ändern. Mit dem steuert man nur die Kopfhörerlautstärke. Also müsste die Lautstärkeregelung der Lautsprecher entweder manuell an deren Drehknopf, oder am PC digital stattfinden.

Der Vorteil: man müsste nie irgendwelche Audiogeräte in Windows wechseln. Wenn der Lautsprecher eingeschalten wird, läuft er. Wenn der Kopfhöhrer eingesteckt wird, läuft er. Wenn beide eingesteckt sind, laufen beide. Auch die Lautstärkeinstellung kann man komplett via Drehknopf steuern und die Laustärke in Windows einfach dauerhaft auf 100% halten.

Du könntest sogar gleichzeitig 2 Kopfhörer anschließen (3,5mm und 6,35mm). Dabei wird jedoch die Leistung halbiert (nicht die Laustärke). Wobei dann an beiden dieselbe Leistung anliegen würde. Wenn die Freundin deines Vaters nicht selbst hörgeschädigt ist, macht ihr das vermutlich weniger Spaß.

Auch wenn der Topping DX1 nicht die größte Verstärkerleistung hat, befeuert er bei mir 250 ohm problemlos (voll aufdrehen ohne Schmerzen nicht möglich). Solange du also bei ~32 Ohm bleibst, ist da auch mit Höhrschaden genug Leistung vorhanden. Ob der KH offen oder geschlossen sein soll wäre noch wichtig zu wissen (wenn zB. seine Freundin im selben Raum lesen/fernsehen will, könnte ein offener stören).

Ansonsten würde ich hier preislich günstig einsteigen, da es ja hauptsächlich um die Lautsärke geht und nicht um audiophile Qualitäten, deren Genuss mit Hörschaden kaum möglich sein wird. Mit dem Superlux HD-681 kann man eigentlich nichts falsch machen.
 
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Apfelsch0rle schrieb:
Mit dem Superlux HD-681 kann man eigentlich nichts falsch machen.
Das kommt darauf an, wie lange du ihn benutzen möchtest. Der Kopfhörer ist komplett aus billigem Plastik, welches mit der Zeit spröde wird und bricht. Angefangen von den Ohrpolstern bis zum Kopfbügel. Ich habe selbst zwei HD-681 und einen anderen Superlux, welche nach ein bis zwei Jahren schon ziemlich kaputt waren. Mit dem Klang war ich mit den KH aber sehr zufrieden.

Ein AKG 701 und ein Beyerdynamic DT 880 begleiten mich zuverlässig seit 15 bzw 5 Jahren. Die Ohrpolster werden natürlich auch hier altern, aber nicht nach einem Jahr. Es gibt sicher günstigere Modelle und andere Hersteller mit guter Verarbeitung, das waren nur ein paar Beispiele, mit denen ich langjährige Erfahrung habe.
 
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