Mobilität in unseren Städten

Kausu schrieb:
Ich will nur nicht mit anderen in der vollen Bahn oder dem Bus rumfahren.
Das kann ich durchaus verstehen ... mit deiner Krankheit hätte ich da auch absolut keinen Spass dran.
Ausserdem waren Busse und bahnen noch weitaus besser klimatisiert, als da noch keine Klimaanlagen drin verbaut waren.
Auch wenn es komisch klingt .... zumindest bei uns gibt es in den modeernsten Bussen nichtmal mehr Fenster, die man öffnen kann ... nur zwei winzige Oberlichter.
Und aus Spritspargründen läuft die Klimaanlage fast grundsätzlich nicht ... leider eben nicht aus Klimaschutzgründen (da könnte ich mich noch drauf einlassen), sondern ausschließlich aus Kosrtengründen.
Und solange de Presse nicht von ganzen Busladungen mit Hitzschlag berichtet, wird sich da wohl auch nichts tun.

Leider wird auf diese Weise wohl nichts daraus werden, den ÖPNV attracktiver zu gestalten, als den privat-PKW ... im Grunde kann man da nur an der Kostenschraube drehen ... und wieviel teurer müsste das Auto werden, damit der ÖPNV, so wie er sich momentan präsentiert, dagegen attracktiv erscheint?
Ich glaube, das klappt momentan nichtmal mit €5,- pro Liter Sprit.
 
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Das mit den Fenstern ist bei uns auch so - bzw. noch besser es gibt Fenster, aber die sind verschlossen :D

Ich brauch auch nicht unbedingt immer eine Klimaanlage aber es war gewünscht, dass die Fenster verschwinden um Streit ("es zieht" etc) zu beenden.
Entweder es gibt Fenster oder die sollen die Klimaanlage aktivieren... Ist im Winter aber das gleiche, da merke ich es nur nicht so, da ich Kälte nicht so schlimm finde - aber da fahren auch viele ohne Heizung bzw. nur mit der minimalen Einstellung rum.

DerOlf schrieb:
... und wieviel teurer müsste das Auto werden, damit der ÖPNV, so wie er sich momentan präsentiert, dagegen attracktiv erscheint?
Das weiß ich nicht, aber so billig wie viele behaupten ist der auch nicht. 65€ im Monat und auch wenn ich Urlaub habe, nicht fahre egal - es wäre ein fester Abopreis. Bei einem alten Auto fällt auch der Wertverlust nicht mehr wirklich ins Gewicht, dann nutzt man eine freie Werkstatt und schon ist das Auto nicht mehr so viel teurer.
Ich weiß ja nicht wie viele die Werbung oder die BVG kennen aber

das ist nicht übertrieben. Man kann es jetzt "über-sich-selbst-lachen" nennen aber ich würde mir verarscht vorkommen, wenn ich da im Monat fast 70€ bezahle und mich noch so veräppeln lassen soll.
Ihr könnt ja mal googlen, was mein Bruder für Hamburg AB zahlen muss.
 
bender_ schrieb:
Das Angebot an Alternativen sollte dadurch an Quanti- und Qualität schon zunehmen.

Und genau daran glaube ich im Moment nicht. An meinem Wohnort fährt die Bahn seit 20 Jahren im selben Takt. Mit derselben Kapazität. Mit den selben bescheidenen Umstiegszeiten. Es hat sich nichts verbessert. Abgesehen davon, dass durch den Wegfall einzelner Zonen die Fahrt etwas günstiger geworden ist. Aber wie hier schon richtig angedeutet wurde: am Geld scheitert es oftmals nicht. Ein Auto ist mit allem drum und dran so oder so wesentlich teurer.

Die wirklich großen Kapazitätsprobleme des ÖPNV werden nicht angegaben. Die S-Bahn-Stammstrecke in Stuttgart müsste dringend von zwei auf vier Gleise erweitert werden. Ebenso müssten die Knotenpunkte der U-Bahn ausgebaut werden. Aber für beides gibt es, soweit ich weiß, nichtmal Pläne. D. h. selbst wenn wir heute mit der Planung beginnen würden, würde es mindestens 20 Jahre dauern, bis alles läuft.

Auf der anderen Seite funktioniert die Gängelung der Autofahrer schon heute aber hervorragend. Ist ja auch wesentlich einfacher Parken zu verteuern, Parkplätze wegfallen zu lassen, Diesel aus der Stadt auszusperren, mit Fahrradwegen an allen möglichen und vor allem unmöglichen Orten den Verkehr auszubremsen und andere künstliche Engstellen zu schaffen, an denen sich dann der Autoverkehr staut.

Hier ist ein Ungleichgewicht entstanden, was bei vielen Menschen, völlig verständlich, zu einer ablehnenden Haltung gegenüber der aktuellen Verkehrspolitk führt.

bender_ schrieb:
Homeoffice ist heute schon in vielen Firmen möglich. Nutzen tun es die wenigsten. Mir fehlt es bei deiner Aussage etwas an Tiefgang. Wie willst Du denn das forcieren?

Zwei Tage Homeoffice pro Woche für alle Unternehmen zur Pflicht machen. Ausnahmeregelungen natürlich für Berufe, wo es nicht möglich ist.

bender_ schrieb:
Genauso der andere Weg. Wie willst Du Menschen dazu bewegen im Industriegebiet zu wohnen? Welchen Verzicht hätte das zur Folge und wiegt der schwerer als mal 5 Minuten im Winter auf nen Bus zu warten oder morgens im Industriegebiet zu duschen anstatt zuhause?

Es geht mir nicht um klassische Industriegebiete mit rauchenden Schornsteinen. Davon gibt es zumindest hier sowieso nichtmehr viele. Es geht mir um die Innenstädte. Und da würden im Moment vielmehr Menschen gerne wohnen, als Wohnungen vorhanden sind.
 
BelaC schrieb:
Und genau daran glaube ich im Moment nicht.
Ich schon. Bei mir wurde innerhalb der letzten 12 Jahre der U-Bahn Takt von 10 auf 2,5 Minuten in der Rush Hour verdichtet. Der Bus Anschluss von 40 auf 10 Minuten. Schon in der Übergangszeit bei 5/20 Takt war das sehr angenehm. Besser als jetzt, ist unter realistischer Sicht kaum möglich. Es muss nur gewollt und finanziert werden.
BelaC schrieb:
mit Fahrradwegen an allen möglichen und vor allem unmöglichen Orten den Verkehr auszubremsen
Da möchte ich mal ganz schnell dazwischengrätschen. Aussagen dieser Art werden meist von Leuten getätigt, die Radfahrer als Gängelung und Bremse verstehen. Auch wenn Du sie am liebsten alle verschwinden lassen würdest, sind Radfahrer gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Möchtest Du die Radler lieber mit auf "deiner" Fahrbahn haben? Ich bin sofort dafür. Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass ein Großteil der Autofahrer das noch viel weniger mag. Radler sind Teil des Verkehrs - so wie deine Blechkiste und die vor dir und das Motorrad, der LKW und der Traktor auch. Mit gleichen Rechten und Pflichten und mit Verlaub der geringsten davon ausgehenden Betriebsgefahr im Straßenverkehr überhaupt.
BelaC schrieb:
Zwei Tage Homeoffice pro Woche für alle Unternehmen zur Pflicht machen.
Und den passenden Arbeitsplatz zuhause gleich mitbezahlen? Wird schwierig - ansonsten keine so schlechte Idee.
BelaC schrieb:
Es geht mir um die Innenstädte. Und da würden im Moment vielmehr Menschen gerne wohnen, als Wohnungen vorhanden sind.
Ah ja. Und wo soll dieser Wohnraum herkommen? Willst Du in Stuggi den Rosensteinpark mit seelenlosen Quadratisch-praktisch-gut Wohnung zukleistern? Oder eine zweite Ebene einziehen? Selbst wenn, müssten dazu ja auch noch die Büroräume entstehen, in denen gearbeitet wird.
Wenn, dann kann dein Konzept nur in Mischgebieten aus Gewerbe- und Wohneinheiten auf der grünen Wiese funktionieren. Gerade in Stuttgart sieht man das besonders gut.
 
Eben .. Autofahren ist schon seit Ewigkeiten teurer als nen Monatsabo des ÖPNV.
Das Auto hat aber andere Vorteile, die diesen einen Nachteil spielend kompensieren (ständige freie Verfügbarkeit, die hartnäckige Illusion, mit dem Auto schneller am Ziel zu sein ... und man muss sich im eigenen Auto eben auch nicht "benehmen" ... da kann man nach herzenslust Flatulenzen entlassen, in der Nase bohren oder sich am Sack kratzen ... wenn man will ... in den Öffies sehe ich sowas doch eher selten).

Ich lebe in einer Stadt, in der gerade wieder kräftig am ÖPNV herumgebastelt wird (diesmal sind es Hochbahnsteige wegen einer EU-Verordnung zur Barrierefreiheit im ÖPNV).
Vor 5 Jahren hat man versucht, das S-Bahn Netz zu erweitern ... und mit einer etwas besseren Planung hätten die Bielefelder dazu auch nicht "nein" gesagt.
Vor ca. 25 Jahren wurde der Strassenverkehr im Innenstadtbereich stark entlastet, indem man die S-bahn "tiefergelegt" hat ... insgesamt 8 Stationen liegen nun unter der Erde.
Vor allem die Tieferlegung hats echt gebracht ... denn die Verspätungen entstehen bei den Öffies eben nicht, wie im BVO-Video dargestellt, sondern einzig durch die Teilnahme am PKW-Verkehr.
Und in den unterirdischen Röhren können die Bahnen auch viel schneller fahren, als oberirdisch.
Der ÖPNV ist dadurxch attracktiver geworden (aber man sollte nicht glauben, dass er deswegen mehr genutzt würde).

Leider geht das oft auch nach hinten los.
Die "Linie 5", die von den Bielefeldern abgelehnt wurde, hätte in ihrem Zielgebiet wahrscheinlich die 4 oder 5 buslinien ersetzt ... und die Rentner dort, hätten dann fast alle weitere Wege zum ÖPNV auf sich nehmen müssen.
Momentan ist das Gebiet (ein Vorort) sehr gut mit Bussen erschlossen ... und das erscheint den "Eingeborenen" wohl irgendwie komfortabler, als eine einzelne zentral gelegene Bahnlinie.

Auch die aktuellen Bauarbeiten (Anlass ist Barrierefreiheit) haben zunächst dafür gesorgt, dass hier momentan nur Ersatzbusse fahren (Bahn liegt still) ... und mit einem der größten Krankenhäuser Bielefelds mittendrin ist das so richtig geil pro Barrierefreiheit ... :lol:
Ist ja nicht so schlimm ... wer fährt schon mit den Öffies ins Krankenhaus?

Sie sagen, sie wären im November 2019 fertig ... aber ich müsste schon feiern, wenn im März 2020 wieder Bahnen fahren ... Mit den Terminen hats unsere Bauwirtschaft nicht so.
 
Zuletzt bearbeitet:
bender_ schrieb:
Ich schon. Bei mir wurde innerhalb der letzten 12 Jahre der U-Bahn Takt von 10 auf 2,5 Minuten in der Rush Hour verdichtet.

Das wäre ein Traum. Aber hier geht nicht mehr als 10-Minuten-Takt, da es Engstellen im Schienennetz gibt (z. B. Charlottenplatz), wo schon heute nicht mehr Bahnen fahren können. Busse fahren sogar oft den ganzen Tag nur im 20-Minuten-Takt.

bender_ schrieb:
Da möchte ich mal ganz schnell dazwischengrätschen. Aussagen dieser Art werden meist von Leuten getätigt, die Radfahrer als Gängelung und Bremse verstehen. Auch wenn Du sie am liebsten alle verschwinden lassen würdest, sind Radfahrer gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Möchtest Du die Radler lieber mit auf "deiner" Fahrbahn haben? Ich bin sofort dafür. Aus meiner Erfahrung kann ich berichten, dass ein Großteil der Autofahrer das noch viel weniger mag. Radler sind Teil des Verkehrs - so wie deine Blechkiste und die vor dir und das Motorrad, der LKW und der Traktor auch. Mit gleichen Rechten und Pflichten und mit Verlaub der geringsten davon ausgehenden Betriebsgefahr im Straßenverkehr überhaupt.

Nein, ich möchte überwiegend strickt getrennte Wege für Autofahrer und Fahrradfahrer. Hier werden aber oft einfach sogenannte "Schutzstreifen" auf Straßen gepinselt, wo davor schon kaum zwei Autos aneinander vorbei kommen. Gerne auch bergauf auf kurvigen und schlecht einsehbaren Straßen. Da fahren dann Fahrradfahrer mit kaum mehr als 10 km/h und verleiten Autofahrer zu gefährlichen Überholmanövern. Gefährlich für beide Seiten. Ebenso gefährlich sind Radwege parallel zur Straße wenn es bergab geht. Hier erreichen Radfahrer oft 50 km/h und mehr und sind für den Autofahrer beim rechtsabbiegen teilweise kaum zu sehen (z. B. wenn man gerade an einer Ampel losfährt und hinter einem ein großer LKW steht). In diesem Fall wäre es vielleicht sogar sinnvoller, die Radfahrer direkt auf der Straße fahren zu lassen, weil sie an diesen Stellen sowieso ähnlich schnell wie Autos sind.

Zu den gleichen Rechten und Pflichten von Radfahrern: das sehe ich nicht so. Es gibt keine Fahrerlaubnis, die entzogen werden kann. Und das nutzen viele Fahrradfahrer, die ich täglich sehe, gnadenlos aus. Es ignorieren z. B. wesentlich häufiger Fahrradfahrer rote Ampeln, als Autofahrer. Ebenso muss man als Besitzer eines Fahrrads keine Steuern zahlen (wobei ich das auch nicht unbedingt möchte, besitze ja selbst zusätzlich ein Fahrrad ;) ).

Und zu den Gefahren, die von Fahrradfahrern ausgehen: ja, für Autofahrer geht zumindest keine direkte körperliche Gefahr von Radfahrern aus. Aber die seelischen Folgen möchte ich auch nicht haben, wenn ich z. B. beim rechtsabiegen einen Fahrradfahrer aus versehen treffe. Ich hatte schon vor Jahren einen größeren Verkehrsunfall auf der Autobahn, für den ich nicht verantwortlich war. Die körperlichen Folgen waren nach ein paar Tagen wieder weg. Im Kopf habe ich das aber noch immer.

Ebenso sind Fahrradfahrer eine Gefahr für sich selbst und andere Fahrradfahrer, da es kaum Schutzvorrichtungen für Fahrradfahrer gibt. Und natürlich für Fußgänger.

bender_ schrieb:
Ah ja. Und wo soll dieser Wohnraum herkommen? Willst Du in Stuggi den Rosensteinpark mit seelenlosen Quadratisch-praktisch-gut Wohnung zukleistern? Oder eine zweite Ebene einziehen? Selbst wenn, müssten dazu ja auch noch die Büroräume entstehen, in denen gearbeitet wird.
Wenn, dann kann dein Konzept nur in Mischgebieten aus Gewerbe- und Wohneinheiten auf der grünen Wiese funktionieren. Gerade in Stuttgart sieht man das besonders gut.

Ein Anfang wäre eine Pflicht, Büroräume in der Innenstadt in Wohnungen umzuwandeln, wenn Unternehmen ausziehen. Denn wir haben ein Ungleichgewicht in der Stadt. Zu viele Büros und zu wenig Wohnungen. Es braucht hier keine zusätzlichen Büroräume. Möchten sich neue Unternehmen ansiedeln, dann draußen auf der grünen Wiese in den von dir beschriebenen Mischgebieten mit guter Verkehrsanbindung.
 
Da ich gerade auch wieder, nach längerer Zeit, in den Genuss der Öffis kommen durfte möchte ich @Kausu zustimmen. U-Bahn super, Bus meeh. Ich stand 20 Minuten an der Haltestelle, Betriebsfahrten sah ich einige, meine Linie tauchte dennoch sehr verspätet auf und war dann entsprechend überfüllt.
Darüberhinaus zur Kritik von Kausu, Menschen mit offenen und unbehandelten Wunden als auch die musikalischen Bettler nerven mich enorm, weswegen ich die Öffis nur im Notfall bzw. sehr ungern nutze. Von der Qualität der Haltestellen fang ich gar nicht erst an.
Hätte ich heute mein Rad genommen wäre ich schneller gewesen, nur leider wurden die sturmbedingt abgerissenen Äste der vergangenen zwei Tage wie vermutet eben genau auf den Radwegen abgelagert. Weil der „richtige Verkehr“ darf ja nun nicht beeinträchtigt werden.
Noch einige Anmerkungen zur Diskussion, Elektro-Fahrräder gibts auch als Lastenrad, damit sind selbst größere Einkäufe entspannt transportierbar. Sehe ich häufiger, bei fast allen denkbaren sozialen Schichten.
Gegen Wetter gibts gute Bekleidung, die Ausrede zieht nur bedingt.
Winterreifen mit Spikes sind sehr gut um auch bei Schnee und Glätte entspannt auf dem Rad fahren zu können. Je nach Fahrleistung halten die sehr lang, meine habe ich seit 5 Jahren, Zustand ist noch wie neu.
Home-Office klingt zwar erstmal gut, allerdings finde ich da ein eigenes, separates Arbeitszimmer besser. Und an diesem Punkt steht hier zumindest die innerstädtische Wohnsituation im Weg.
 
BelaC schrieb:
Zu den gleichen Rechten und Pflichten von Radfahrern: das sehe ich nicht so.
Nennt sich STVO. Gilt gleichberechtigt für alle.
BelaC schrieb:
Es ignorieren z. B. wesentlich häufiger Fahrradfahrer rote Ampeln, als Autofahrer.
Würde ich unter selektive Wahrnehmung einordnen. Zudem solltest Du berücksichtigen, welche reale Gefahr von einem Radler im Vergleich zu einem Auto ausgeht, wenn dieser Verstoß begangen wird. Dazu hast Du nicht näher genannt welche Ampeln du meinst. Eine kombinierte Radfahrer und Fußgänger Ampel hat keine Gelbphase und ist von der Schaltzeit zu 100% auf Fußgänger zugeschnitten.
Meine Erfahrung zeigt, dass es auf beiden Seiten in etwa gleich viel Teilnehmer gibt, die gefährliche Verstöße begehen. Zum Glück sind in Summe die meisten Teilnehmer vernünftig unterwegs.
BelaC schrieb:
Aber die seelischen Folgen möchte ich auch nicht haben, wenn ich z. B. beim rechtsabiegen einen Fahrradfahrer aus versehen treffe.
Dann pass halt auf. Wie an jeder Ampel, bei jedem Spurwechsel und auf jeden anderen Autofahrer um Dich rum auch. Du hast eindeutig ein Problem, Radverkehr als gleichberechtigt zu verstehen. Das ist mir nun klar.
BelaC schrieb:
Ein Anfang wäre eine Pflicht, Büroräume in der Innenstadt in Wohnungen umzuwandeln, wenn Unternehmen ausziehen.
Damit verlagert man doch nur die Flußrichtung des Verkehrs. Zudem willst Du privates Eigentum umverteilen, das wird richtig schwierig.
Ergänzung ()

SE. schrieb:
Hätte ich heute mein Rad genommen wäre ich schneller gewesen, nur leider wurden die sturmbedingt abgerissenen Äste der vergangenen zwei Tage wie vermutet eben genau auf den Radwegen abgelagert.
Geht hier schon die ganze Woche so. Also nutze ich als gesetzestreuer Steuerzahler die Fahrbahn. Wie denkst Du wird das von meinen Verkehrmitteilnehmern aufgenommen? Ich nehme bewusst einen Umweg in Kauf um hochfrequentierte Hauptverbindungen zu meiden. In den hauptsächlich 30er Zonen sind dann leider die Autofahrer unterwegs, die meinen dort ein paar Minuten sparen zu können. Die Häufigkeit von deren Verkehrsverstößen ist wirklich unproportional hoch. Nötigung und gefährlich überholt zu werden gehören zu meinem Verkehrsalltag. Das halte ich aus und ziehe es dem im Stau stehen vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
bender_ schrieb:
Nennt sich STVO. Gilt gleichberechtigt für alle.

Wenn ein Autofahrer gegen die STVO regelmäßig verstößt, erlischt seine Fahrerlaubnis. Bei Fahrradfahrern ist das nicht möglich. So gesehen spielen zwar alle nach den selben Regeln, aber wenn sie gegen diese verstoßen, sind sie eben doch nicht gleich.

bender_ schrieb:
Würde ich unter selektive Wahrnehmung einordnen.

Natürlich habe ich eine selektive Wahrnehmen. So wie jeder andere Mensch auch.


bender_ schrieb:
Zudem solltest Du berücksichtigen, welche reale Gefahr von einem Radler im Vergleich zu einem Auto ausgeht, wenn dieser Verstoß begangen wird.

Das sollte auf die Bemessung des Strafmaßes aber keinen Einfluss haben. Außerdem kann ein Radfahrer zumindest in der Stadt ganz ähnliche Geschwindigkeiten wie ein Auto erreichen und auch entsprechenden Schaden, z. B. bei Fußgängern oder anderen Fahrradfahrern, anrichten.

bender_ schrieb:
Dazu hast Du nicht näher genannt welche Ampeln du meinst. Eine kombinierte Radfahrer und Fußgänger Ampel hat keine Gelbphase und ist von der Schaltzeit zu 100% auf Fußgänger zugeschnitten.

Ich meinte normale Verkehrs- und Fahrradampeln. Keine Fußgängerampeln.

bender_ schrieb:
Dann pass halt auf. Wie an jeder Ampel, bei jedem Spurwechsel und auf jeden anderen Autofahrer um Dich rum auch. Du hast eindeutig ein Problem, Radverkehr als gleichberechtigt zu verstehen. Das ist mir nun klar.

Du kannst mir glauben, ich passe auf. Bisher ist mir in gut 15 Jahren im motorisierten Straßenverkehr auch noch kein selbstverschuldetet Unfall passiert. Und um ehrlich zu sein: auf Fahrradfahrer nehme ich im Straßenverkehr noch mehr Rücksicht, als auf andere Autofahrer. Denn im Zweifel habe ich lieber einen Unfall mit einem anderen Autofahrer, wo nur Blechschaden entsteht, als das ich einen Fahrradfahrer verletze. Durch die ganzen Radwege, die hier ohne Sinn und Verstand entstehen, wird es für mich aber immer schwieriger, einen Unfall mit einem Radfahrer zu verhindern.

Und nein, Radfahrer haben nicht die selben Rechte wie Autofahrer. Es gibt Straßen, auf denen dürfen ausschließlich Radfahrer fahren. Umgekehrt ebenso. Und daran sollten wir in den Städten festhalten bzw. noch weiter ausbauen. Von einem miteinander und nebeneinander auf Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h und mehr halte ich nichts. Dafür sind die Geschwindigkeitsunterschiede zu groß. Das ist immer gefährlich.

bender_ schrieb:
Damit verlagert man doch nur die Flußrichtung des Verkehrs. Zudem willst Du privates Eigentum umverteilen, das wird richtig schwierig.

Eben nicht. Der Verkehr entsteht doch nur, weil es in der Stadt viel mehr Arbeitsplätze als Wohnungen gibt. Gibt man den Menschen durch zusätzliche Wohnungen die Möglichkeit näher zur Arbeit zu ziehen, verursachen sie auch weniger Straßenverkehr. Das hat auch nichts mit der Umverteilung von privatem Eigentum zu tun. Die Besitzer der Häuser bleiben die selben. "Umwidmung" trifft es wohl besser. Und das sollte nicht zu viel verlangt sein bei den Problemen, die wir in unseren Städten haben.
 
BelaC schrieb:
erlischt seine Fahrerlaubnis
Und das ist der einzige Unterschied. Alle anderen damit einhergehenden Sanktionen haben auch Radfahrer zu tragen. Seit neustem sogar, dass man ihnen die Fahrerlaubnis für PKWs entziehen kann.
BelaC schrieb:
Das sollte auf die Bemessung des Strafmaßes aber keinen Einfluss haben.
Wird es aber immer, wenn es als Streitfall vor einem Gericht landen würde. Geldbußen für einige Verstöße sind für die einen wie die anderen im Bußgeldkatalog geregelt und dabei wird meist auch die Gefährdung berücksichtigt.
BelaC schrieb:
entsprechenden Schaden, z. B. bei Fußgängern oder anderen Fahrradfahrern, anrichten.
Du setzt also die potentielle Gefährdung durch ein ca. 1,5t schweres, 20 Kubikmeter umfassendes Fahrzeug gleich mit einem Fahrrad, das nur 6% dieser Masse hat. Inklusive Fahrer! Das wird zum Glück kein Polizeibeamter oder Richter dieser Welt tun...
BelaC schrieb:
Und nein, Radfahrer haben nicht die selben Rechte wie Autofahrer.
Doch haben sie. Sind immer noch in der STVO geregelt. Die untersagt mir als Radfahrer zum Beispiel auf mehrspurigen Straßen und Autobahnen zu fahren. Ferner noch, wenn die Beschilderung es vorsieht. Ist okay für mich.

Ist dir zum Beispiel bewusst, dass es in einer Zone 30 keinen benutzungspflichtigen Radweg geben darf und Du dort deshalb immer mit Radfahrern auf der Fahrbahn rechnen musst? Als Radfahrer ist es mir nämlich verboten den Gehweg zu benutzen - was auch sinnvoll ist.
Jede Straße innerhalb geschlossener Ortschaften, soweit nicht anders ausgeschildert, darf ich mit dem Fahrrad unter Einhaltung aller weiteren Regeln der STVO befahren. Für Radfahrer gilt streng genommen nicht mal die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50km/h innerhalb geschlossener Ortschaften, da nur für KFZ verordnet.

BelaC schrieb:
Von einem miteinander und nebeneinander auf Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h und mehr halte ich nichts. Dafür sind die Geschwindigkeitsunterschiede zu groß. Das ist immer gefährlich.
Ich auch nicht. Deshalb 30km/h innerorts generell. Von mir aus mit Ausnahmen für mehrspurige Einfall- und Ringstraßen, die nur dem KFZ Verkehr vorbehalten sind.
 
bender_ schrieb:
Du setzt also die potentielle Gefährdung durch ein ca. 1,5t schweres, 20 Kubikmeter umfassendes Fahrzeug gleich mit einem Fahrrad, das nur 6% dieser Masse hat. Inklusive Fahrer! Das wird zum Glück kein Polizeibeamter oder Richter dieser Welt tun...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/...enstoss-mit-radfahrer-gestorben/13899928.html

Zuerst - ich gebe dem Radfahrer keine Schuld, da das Opfer wohl ziemlich schlecht zwischen den Autos zu sehen - mir geht es nur darum, dass Radfahrer durchaus für Fußgänger gefährlich werden können und es sollte daher auch dafür ordentliche Strafen geben. Ich selber hab mir (allerdings schon Jahre her) durch einen Sturz nach einem Zusammenprall mit einem rassenden Radfahrer - der wohl dachte ein Zebrastreifen sei nur lustige Dekoration-den Arm gebrochen.
Sicherlich ist in der "Nahrungskette" der Fahrradfahrer unter dem Auto - aber ich als Fußgänger bin noch weiter drunter.


EDIT:
Mir ist natürlich bewusst, dass ein Zusammenprall von mir und einem Auto wesentlich schlimmer ausgegangen wäre - mir ging es nur darum, dass auch Radfahrer etwas kontrolliert werden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
bender_ schrieb:
Du setzt also die potentielle Gefährdung durch ein ca. 1,5t schweres, 20 Kubikmeter umfassendes Fahrzeug gleich mit einem Fahrrad, das nur 6% dieser Masse hat.
Rein mit Gewicht kann in dem Fall allerdings auch nicht argumentiert werden. Wieviel Massnahmen zum Fussgängerschutz sind in einem Fahrrad noch schnell mal verbaut?
Auch wenn die Gefährdung natürlich geringer als bei einem KfZ ist, wenn 80kg Mensch + 20kg Elektrofahrrad mit 30 km/h auf einen Fussgänger treffen reicht das fuer schwerste bis toedliche Verletzungen.

bender_ schrieb:
Und das ist der einzige Unterschied. Alle anderen damit einhergehenden Sanktionen haben auch Radfahrer zu tragen. Seit neustem sogar, dass man ihnen die Fahrerlaubnis für PKWs entziehen kann.
Der große Unterschied liegt in der praktischen Durchsetzung der StVO.
Ein Auto ist durch sein Kennzeichen leicht und eindeutig identifizierbar, sei das nun durch Beamte, Zeugen, ein Radar oder einen Ampelblitzer. Fahrräder sind das nicht.
Autos sind, speziell in der Stadt, deutlich leichter anzuhalten als Räder für deren Verfolgung es Radpolizisten braucht von denen wir (in AT) gefühlt keinen einzigen haben.
Das führt dazu dass StVO und FVO weitgehend ignoriert werden. Höchst sicherheitsrelevante Aspekte wie z.B. maximale Leuchtstärke von Lichtern sind bei uns überhaupt nicht geregelt und interessieren auch niemanden.
 
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Kausu schrieb:
und es sollte daher auch dafür ordentliche Strafen geben
Die wird es auch. Aber wo ist der beteiligte Autofahrer in deinem Beispiel? Zudem habe ich nicht über Einzelfälle sondern Gefährdungspotenziale geredet. Auf meinem Arbeitsweg fahre ich an 3 weißen Fahrrädern vorbei. Mahnmale für Radfahrer getötet durch PKW oder LKW.
Allein von einer "Nahrungskette" zu sprechen finde ich schon ziemlich widerlich und ein Zeichen dafür, dass Du Verkehr wohl eher als Kampf auffasst. Natürlich werde ich als Radfahrern vor solchen Teilnehmern zurückstecken - mein Leben hängt nämlich davon ab.
Ich lade Dich gerne ein mich auf einem ca. 2km langen Abschnitt meines Arbeitswegs auf dem Rad zu begleiten. Gegeben ist eine Zone 30 mit 5m Fahrbahnbreite, beideseitigem Gehsteig und einseitigem Parkverbot. Fahre ich alleine auf der Seite mit Parkverbot halten geschätzt 10% der entgegenkommenden PKW in einer Lücke hinter den parkenden Autos, der Rest fährt einfach weiter auf mich zu. Fahr ich ganz am Fahrbahnrand bleibt je nach PKW maximal ein Abstand von einem Meter zwischen mir und dem PKW. Fährt jedoch hinter mir ein PKW oder ein Motorrad halten 100% der entgegenkommenden Fahrzeuge in einer Lücke und warten vorschriftsmäßig.
Das absurde dabei ist: Käme es zu einem Unfall, welcher würde wohl schlimmer ausgehen?

Ich schweif jetzt aber ganz schön vom Thema ab...
 
bender_ schrieb:
Allein von einer "Nahrungskette" zu sprechen finde ich schon ziemlich widerlich und ein Zeichen dafür, dass Du Verkehr wohl eher als Kampf auffasst. Natürlich werde ich als Radfahrern vor solchen Teilnehmern zurückstecken - mein Leben hängt nämlich davon ab.

Der Straßenverkehr ist auch Kampf - leider - ich finde es nicht gut aber keine Sau nimmt aufeinander Rücksicht. Seien es die Autofahrer, die fast Radfahrer überfahren; der Fußgänger, der rot als Empfehlung ansieht oder der Radfahrer, der wie von der Hornisse gestochen rumfährt.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass der Ausdruck ekelhaft ist - ich finde ihn realistisch und bin daher immer mit dem gebührenden Respekt unterwegs - sei es als Fußgänger oder auf der Autobahn, wo ich hoffe nicht von LKWs eingekreist du werden.
Die Leute sind einfach aus irgendeinem Grund überhitzt - in den Öffis sind das meistens die Platzjäger, die auf dem Weg erst einmal Omis und Opis aus dem weg schubsen und nur mühselig mal Platz für Kinderwagen machen.
Ergänzung ()

Übrigens den Begriff habe ich nicht erfunden, den nutzt sogar der Fahrradclub
https://www.adfc-frankfurt.de/Frankfurt_aktuell/FFA_Archiv/Ausgabe_2018_1/2018_1_03_editorial.html
 
K7Fan schrieb:
Der große Unterschied liegt in der praktischen Durchsetzung der StVO.
Ein Auto ist durch sein Kennzeichen leicht und eindeutig identifizierbar, sei das nun durch Beamte, Zeugen, ein Radar oder einen Ampelblitzer. Fahrräder sind das nicht.
Keine Sorge. Würde das so schwer wiegen, dass ein öffentliches Interesse daran bestünde, dann gäbe es dafür schon längst Methoden. Autofahrer sehen Blitzer und Beschränkungen ja gerne als Gängelung und vergessen dabei, dass diese aus übergeordneten Gründen wohl notwendig geworden sind.
Zeigst Du einen Autofahrer an, weil er eine rote Ampel missachtet hat nur weil Du ihn an Hand des Kennzeichens schnell und eindeutig identifizieren kannst? Wohl kaum, oder?
Hast Du einen Unfall mit einem beteiligten Radfahrer, wirst Du oder die Polizei die persönlichen Daten aufnehmen. Wo ist da der Unterschied? Der Radler hat höchstens einen kleinen Vorteil, wenn er Unfallflucht begeht - wird er gesehen wirds aber fast ähnlich schwierig, wie wenn Du das mit nem PKW machst.

Auf der anderen Seite gibt's solche Aktionen durchaus auch gegen Radfahrer. Da wo öffentliches Interesse nämlich zunimmt. Fahr mal in München am Samstag 20m in eine Fußgängerzone rein. Kostet dich 20€.
Ergänzung ()

Kausu schrieb:
Der Straßenverkehr ist auch Kampf - leider - ich finde es nicht gut aber keine Sau nimmt aufeinander Rücksicht.
Versuch mal nicht die Sau zu sein und nehm Rücksicht. Du wirst merken, dass sich deine Sicht auf Verkehr ändern wird. Die große Mehrheit bewegt sich durchaus vernünftig durch den Verkehr.
 
bender_ schrieb:
Autofahrer sehen Blitzer und Beschränkungen ja gerne als Gängelung und vergessen dabei, dass diese aus übergeordneten Gründen wohl notwendig geworden sind.
Gleiches bei Radfahrern und roten Ampeln, Gehwehgen, Fussgängerzonen, usw usf. Schön dass in München die Fussgängerzone kontrolliert wird, wir sind davon noch weit entfernt.

bender_ schrieb:
Hast Du einen Unfall mit einem beteiligten Radfahrer, wirst Du oder die Polizei die persönlichen Daten aufnehmen. Wo ist da der Unterschied?
Zum Aufnehmen von Daten muss man ihm erstmal habhaft werden.
Beispiele:
Rad mit Anhänger am Gehweg, Anhänger streift und verletzt einen Fussgänger leicht. Keine Chance den Radler anzuhalten. Identifikation "Person auf Rad, schnell unerwegs. Blauer Anhänger" - nutzlos.
Radfahrer fährt in einer Kolonne langsam fahrender Autos zwischen diesen vor (verboten), streift eines und beschädigt dessen Spiegel. Fährt daraufhin noch schneller und weiter vor. Beschreibung "Radfarher mit grünem Trikot" - nutzlos.
Radfahrer biegt, nachdem er fast stehen blieb und mich gesehen haben musste, in übersichtlicher Kurve auf der Bundesstraße von einem Feldweg 20-30m vor mir dort ein. Erlaubt 100km/h, von mir am Motorrad gefahren: 90 km/h. Knapp aber erfolgreich den Zusammenstoss verhindert. Wäre ich dabei zu Sturz gekommen hätte die Beschreibung gelautet: "Radfahrer, mittelgroß, grau/rot gekleidet, dunkes Rad" - nutzlos.
Radfahrer schiesst mit 40+ Sachen über eine rote Ampel, ältere Person am Zebrastreif springt gerade noch zur Seite, stürzt, verletzt sich dabei leicht. Beschreibung: "Schneller Radfahrer" - nutzlos.

Bei einem KFZ hätte man zumindest Teile eines Kennzeichens. Was dort auch dringent notwendig ist da immer noch reichlich Lenker unterwegs sind die eine signifkante Gefahr für Andere darstellen und besser heute als morgen aus dem Verkehr gezogen werden. Die Gefahr daraus möchte ich keinesfalls kleinreden.

bender_ schrieb:
Zeigst Du einen Autofahrer an, weil er eine rote Ampel missachtet hat nur weil Du ihn an Hand des Kennzeichens schnell und eindeutig identifizieren kannst? Wohl kaum, oder?
Kommt auf die weiteren Umstände an, hat er in dem Beispiel andere Menschen an Leib und Leben gefährdet oder gar verletzt?

bender_ schrieb:
Der Radler hat höchstens einen kleinen Vorteil, wenn er Unfallflucht begeht - wird er gesehen wirds aber fast ähnlich schwierig, wie wenn Du das mit nem PKW machst.
Wenn er nicht herausstechende, besondere Merkmale (Aufkleber, Kleidung, Logos,..) trägt sind die Zeugenbeschreibungen zu ihm nichts wert. Der Vorteil ist nicht klein sondern riesig.
 
Wie oft sind dir deine Beispiele oben schon passiert @K7Fan ?

Anfahrtbericht heute. 10km, 25min.
Parkende PKW auf Radweg: 5, 2 davon nebeneinander auf Fuß- und Radweg vor einer Feuerwehrzufahrt.
Vorfahrt von PKW an Ampel missachtet: 1
Vorfahrt von rechtsabbiegendem PKW missachtet: 3
Auf Linksabbiegerspur rechts von PKW überholt worden und mit Gefährdung vor mir links abgebogen: 1
Bei 30km/h in Zone 30 überholt worden: 6, 2 davon mit weniger als 1m Abstand.
Gegenverkehr durch Geisterradler: 5
Nötigung durch Hupen im Wohngebiet, Zone 30: 2

...und das war nur eine Strecke.

Fahrt mal mit dem Radel durch die Stadt zur Arbeit und ihr werdet sehen, diese Aufstellung ist eher Durchschnitt.
Angezeigt hab ich nur einmal einen DPD Fahrer. Der hatte mich beim Überholen in parkende Autos gedrängt und hat Fahrerflucht begangen.
Wie bereits erwähnt, Idioten gibts auf beiden Seiten. Darüber zu diskutieren ist mühselig und wird ergebnislos Enden.
K7Fan schrieb:
hat er in dem Beispiel andere Menschen an Leib und Leben gefährdet oder gar verletzt?
Ein Radfahrer muss schon schwer gestört unterwegs sein um dieser Definition zu entsprechen, beim Autofahrer hingegen reicht Unachtsamkeit, weil nunmal eine ungleich höhere Betriebsgefahr vom Gefährt ausgeht.
Ansonsten basiert deine ganze Argumentation auf Fahrerflucht. Radfahrer die sowas tun, sind ehrlich gesagt selber schuld - denn das ist nicht nur eine Ordnungswidrigkeit sondern eine Straftat. WENN sie erwischt werden, siehts dann berechtigterweise sehr düster aus. Ich hatte ja bereits eingeräumt, dass die Chance damit davonzukommen als Radfahrer wirklich besser ist - drauf verlassen würde ich mich nicht, da die Strafen empfindlich ausfallen können.

Da wir ja schon bei den Extrembeispielen sind, hier noch was aktuelles zur Betriebsgefahr und so: https://www.tagesspiegel.de/berlin/...rjaehrigen-endet-mit-geldstrafe/24449036.html

Zusammenfassung:
Student überholt in Zone 30 mit geschätzten 74km/h rechts auf einer Busspur und tötet dabei ein 4-jähriges Kind.
Strafe: 200€ und 1 Monat Führerscheinentzug. Begründung: Es sei auch von einem Fehlverhalten der Mutter auszugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
BelaC schrieb:
Bei Fahrradfahrern ist das nicht möglich.
Natürlich kann die Fahrerlaubnis auch erlöschen, wenn du mehrmals vollkommen besoffen auf dem Rad angetroffen wirst ... ist selten, aber prinzipiell möglich.
Auch eine Sperre kann man als Radfahrer bekommen ... dann darfst du innerhalb einer festgesetzten Zeit keinen Führerschein ausgestellt bekommen ... auch das passiert selten, wird aber bei "Härtefällen" auch gemacht.
Als Härtefall gilt hier wohl jeder, bei dem davon auszugehen ist, dass er wohl die Probezeit ohne MPU nicht überstehen wird.

Man kann es wohl so zusammenfassen, dass Egoisten eben immer nach ihren eigenen Regeln handeln ... egal ob sie nun mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.
In meiner Erfahrung gibt es einen starken Zusammenhang zwischen dem "Gefährt", was man selbst bewegt und den Verkehrsteilnehmern, über die man sich aufregt, zu geben scheint.
Fazit ... es sind immer "die Anderen".
Und da sind sich Rad-, Autiofahrer und Fußgänger seltsam einig.

Daher hier auch mein Fazit: Ihr seid alle Scheiße ;)
 
bender_ schrieb:
Wie denkst Du wird das von meinen Verkehrmitteilnehmern aufgenommen?
Da ich überwiegend in einer Großstadt per Rad unterwegs bin, kenne ich die Situationen.
Bewußtes Dooring-Versuche, Beschimpfungen, Beleidigungen, Abdrängen, viel zu knappes Überholen, vors Fahrrad springen (Fussgänger), rechts überholt werden (vor allem andere Radfahrer), abbiegen ohne visuelle Ankündigung, anhupen, ausbremsen, auffahren bis Schutzblech, Scheibenwischwasserdusche etc.pp. – alles schon erlebt.
Wenn möglich fahre ich Straße und damit den direktesten Weg. Geht je nach Fahrstrecke aber nicht immer, bekannte Staustellen umfahre ich auch. Ein ausweichen auf den verhassten Radweg gebietet manchmal der Überlebenswille.
Heute gab der Termin mein Erscheinen ohne Rad vor, da ich kein Auto habe blieben mir nur die Öffentlichen Verkehrsmittel. Hätte ich die Möglichkeit für Wechselklamotten gehabt hätte ich diese Option genutzt.
bender_ schrieb:
Die Häufigkeit von deren Verkehrsverstößen ist wirklich unproportional hoch.
Gilt hier genauso für viele Fahrradfahrende.
Umso Fixie, Singlespeed, ungepflegte Klappermöhre oder Rennrad umso wahrscheinlicher sind „unachtsame“ Fahrmanöver – „richtige“ Fahrrad-Kuriere ausgenommen, die fahren zwar auch ab und zu grenzwertig, gefährden aber „nur“ sich selbst. Die Leihrad-Touris sind mit Abstand die schlimmsten Verkehrsteilnehmer.
Das ich bisher lediglich einen (fremdverschuldeten) Unfall im Strassenverkehr innerhalb der letzten zwanzig Jahre hatte verdanke ich vermutlich dem Zufall. Oder meiner Reaktionsgeschwindigkeit ^^
 
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Was macht einen Leihrad-Touristen denn gefährlicher als den Autotouristen? Navis können sich irren, Navis reagieren in Städten oft sehr kurzfristig und zack zieht der Ortsfremde vorne links rüber.
Da müsstest du über den Fahrradtouristen ja froh sein, der übt vermutlicher weniger Schaden an deinem KFZ aus als ein anderes Auto.
 
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