Modding Silent-Tuning für das Fractal Torrent (Solid)

Der Kabelbinder

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Moin zusammen,

da an anderer Stelle schon einmal Interesse an meinen Mods des Fractal Torrent (Solid) geäußert wurde, wollte ich hier mal einen kleinen "Buildlog" zu meinen Modifikationen des Gehäuses vorstellen.

Zuerst einmal die Bestandsaufnahme, warum ich mich überhaupt zum Modding entschieden habe:

1) Serienlüfter
Klackern unterster Schublade. Das betrifft insbesondere die beiden Frontlüfter im 180mm-Format (Fractal GP-18).

2) Dürftige Materialstärke
Die Bleche des Gehäuses sind allesamt recht dünn geraten, kaum verwindungssteif und leider auch in keinster Weise gedämpft bzw. entdröhnt. Das führt dazu, dass sich die Resonanzen der Geräuschquellen sehr gut über die Konstruktion verteilen können und de facto das gesamte Gehäuse zum Lautsprecher wird (Körperschall wird zu Luftschall).

3) Airflow vs Noise
Vorab: Die größte Stärke des Torrent ist ganz offensichtlich der Airflow. Spätestens nach dem ersten Aufbau wird allerdings schnell klar, welchen Preis man für dieses Design bezahlen muss. Neben der mangelnden Entdröhnung wird insbesondere die großflächig geöffnete Front zum Einfallstor oder besser gesagt "Ausfallstor" für die im Rechner entstehenden Geräusche. Dazu tragen nicht nur Lüfter sondern auch das Spulenfiepen der Hardware bei.

Nach einigen Überlegungen habe ich mich dann entschlossen, ein paar Modifikationen vorzunehmen, um das Silent-Potenzial des Gehäuses zu optimieren.

1) 2 x Fractal GP-18 durch 2 x Noctua NF-A20 ersetzen
Erste Amtshandlung war der Tausch der beiden klackernden 180mm Lüfter gegen ein deutlich laufruhigeres Paar Noctua NF-A20. Die Montage gestaltete sich leider als etwas frickelig, weil die Öffnung des Gehäuses einschließlich der Platzierung der Bohrungen erst mal nur für max. 180mm ausgelegt ist.

Meine Lösung war das Aufkleben zweier Streifen Dichtband aus dem Baumarkt. Auf dieses wurden die Lüfter dann einfach lose aufgelegt und am Rand mit Silikonkleber fixiert.

torrent_nf-a20_a.jpgtorrent_nf-a20_b.jpg

Die "weiche" Montage per Dichtband aus Schaumstoff mit elastischem Kleber hat den praktischen Vorteil, dass die Lüfter im Gegensatz zur direkten Verschraubung sehr gut entkoppelt werden.

2) Deckel und Seitenteile verstärken
Um der Ausbreitung von Körper- und Luftschall Herr zu werden, sollen Deckel und Seitenteile verstärkt werden.

Die Kunststoffblende des Deckels fühlt sich für ein 170-Euro-Gehäuse erstaunlich billig an. Es handelt sich um eine einfache matt-schwarze Plastikhaube. Ein nettes Feature ist allerdings die Wabenstruktur auf der Rückseite, welche wohl die Steifigkeit verbessern soll:

signal-2021-10-30-19a5j55.jpeg

Der praktische Mehrwert dieser Struktur besteht ganz offensichtlich darin, dass man die Form hervorragend mit Bastelbeton ausgießen kann. :D

torrent_deckel.jpg

Spaßeshalber habe ich den Beton der Optik halber noch mit etwas Tinte gefärbt. Nicht, dass das bei einem geschlossenen Gehäuse und zwei cremefarbenen Frontlüftern von Relevanz wäre. But, why not? ^^

Der Schritt des Ausgießens ist zugegebenermaßen etwas radikal. Da ich das Zeug (Bastelbeton) eh noch in Massen rumstehen habe, wollte ich dem aber einfach mal einen Versuch geben. Das Ergebnis ist eine merklich verringerte Resonanzfrequenz und eine bessere Dämmeigenschaft. In so fern: Experiment gelungen! :)

Kommen wir dann zu den beiden Seitenteilen.
Der schnellste Weg, das Dröhnen zu beseitigen und für eine etwas bessere Dämmung zu sorgen, wäre das Aufkleben von Bitumenmatten. Da ich in Sachen Dämmung und Silent-Tuning eine irrational extremistische Veranlagung habe, habe ich mir jedoch gedacht, fahre ich gleich mit einer Art Masse-Feder-System und setze obendrauf noch mal jeweils eine dicke Stahlplatte. :D
Dafür habe ich mir zwei 3mm Platten in 40x40 cm besorgt, die auch bereits lackiert und zur Verklebung vorbereitet sind. Bilder dazu werden folgen.

3) Weitere Überlegungen:
Mit den obigen Schritten wird das Gehäuse in Sachen Dämmung schon mal sehr gut bestückt sein. Natürlich sind diese Maßnahmen nur begrenzt sinnvoll, wenn Front und Heck weiterhin teil- bzw. vollperforiert sind. Dahingehend werde ich aber erst mal an dem Airflow-Konzept festhalten und dann Schritt für Schritt beobachten, ob es ggf. Sinn macht, doch noch die eine oder andere Öffnung zu schließen. Im Boden plane ich zwei NF-A14 unter der Grafikkarte ein. Der vorderste der drei Slots ist meines Erachtens verzichtbar, weshalb ich auch dort vermutlich noch etwas dämmen werde.

Zusätzlich überlege ich nun über den Einsatz von Akustikabsorbern. Damit sind poröse Absorber gemeint, die (durch das Prinzip der Reibung) tatsächlich schallmindernd wirken können, d.h. den im Gehäuse hin und her reflektierenden Schall "bremsen" können.
Da baubedingt nur eine Stärke von 1-5 cm für solche Absorberelemente drin ist, rechne ich mit einer Schallreduktion in grob folgender Größenordnung.

torrent_porous_absorber_calc.png

Da das Fiepen meiner Grafikkarte bei circa 1 kHz anfängt und irgendwo zwischen 3 kHz und 7 kHz seinen Extrempunkt erreicht, dürfte das durchaus einen Unterschied ausmachen. Da die praktische Effektivität solcher Absorber letztlich jedoch damit steht und fällt, wie viel an Material vorhanden ist, wo dieses platziert wird und wie oft der Schall durch dieses hindurchreflektiert wird, will ich mich mit weiteren Prognosen erst mal bedeckt halten. Da werde ich weiter experimentieren müssen.

Als Material habe ich mir schon etwas Glaswolle besorgt (ein paar Restbestände über Kleinanzeigen), die die erforderlichen Eigenschaften für solch einen Absorber mitbringt. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Schaumstoff erhoffe ich mir einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Nicht zuletzt durch den spezifischen längsbezogenen Strömungswiderstand von 25.000 Pa*s/m², der für die Dicke von 1-5 cm gut geeignet sein sollte.

Im Weiteren werde ich dann sehen und hören, wie gut sich solche Absorber in einem Gehäuse mit offener Front und offenem Heck bewähren können. Stay tuned! :)

VG
Kabelbinder
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Da ich in Sachen Dämmung und Silent-Tuning eine irrational extremistische Veranlagung habe, habe ich mir jedoch gedacht, fahre ich gleich mit einer Art Masse-Feder-System und setze obendrauf noch mal jeweils eine dicke Stahlplatte. :D
Dafür habe ich mir zwei 3mm Platten in 40x40 cm besorgt, die auch bereits lackiert und zur Verklebung vorbereitet sind.

dick gedruckte: endlich jemand der mich versteht ! xD

und das mit der Platte: Holy Moly ! Next Level Shit. Anti-LAN Rechner quasi.

Ich bin auch noch immer auf der Suche nach DEM Case.

Vor allem für Airflow für die Graka. Oder genauer für die VRAM Temps.

Mir ist bewusst das der Kühler meiner TUF einfach an die Grenzen gekommen ist.
Aber eine ordentliche "Zwangsbelüftung" könnte auch nicht schaden ;)

Das mit dem Deckel und den 170€ kann ich echt gut nachvollziehen.
Hatte ja damals das SL600M getestet und ab und zu traure ich dem Case noch nach.
Und dann noch die billo Lüfter - auch alles andere als "dem Preis gerecht"

Wäre an sich auch eine Option. Muss ich sagen.
 
Wie sagt man so schön: Endlich normale Leute! :D

RaptorTP schrieb:
Anti-LAN Rechner quasi.
Das hat sich damit tatsächlich erledigt. Wäre aber ohnehin kein Rechner, den ich gerne irgendwo hin transportieren würde.

RaptorTP schrieb:
Hatte ja damals das SL600M getestet und ab und zu traure ich dem Case noch nach.
Das hatte ich zeitweise ebenfalls auf dem Schirm. Am Ende ist nach dem Filtern aber nur noch das Fractal übrig geblieben. Wie sich herausstellte, ist aber auch das leider alles andere als perfekt. Die Temps haben sich gegenüber meinem alten NZXT H440 deutlich gebessert. Die Verarbeitungsqualität ist aber ein merklicher Schritt nach hinten. Leider ...
 
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@duskstalker
Danke. Ist mir bekannt. :)

Offenporiger Pyramidenschaumstoff ist für diesen Einsatz leider vergleichsweise ineffizient, weil der längsbezogene Strömungswiderstand meiner Kenntnis nach unter 10.000 Pa*s/m² liegt und der Absorber damit vermutlich erst um 4-5 kHz einen ausreichend hohen Wirkungsgrad aufweist. Davon abgesehen hat die Pyramidenstruktur entgegen der geläufigen Annahme keinen wirklichen Nutzen für die Absorption. Sogar im ganz im Gegenteil. Durch die Aussparung fehlt es nämlich an Volumen, was gerade bei diesem Einsatzgebiet (Raummangel mit nur wenigen Millimetern Platz) tatsächlich fatal sein kann.

Ich habe mich für eine Glaswollvariante von Isover (Integra ZKF 1-032) entschieden, die verhältnismäßig wenig Faserflug erzeugen soll. Darüber werde ich der Sicherheit halber trotzdem noch etwas Textil spannen. Habe mir schon etwas Akustikstoff von Dynavox besorgt, der einer kurzen Messung nach auch kaum reflektiert, den Schall also fast ungehindert in den Absorber lässt.

Ich schätze, damit kann ich das, was in den physikalischen Grenzen machbar ist, schon weitgehend ausreizen.
 
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Wird es davon auch einen kleinen Artikel zu geben ?

Macht echt neugierig :)
 
Bin auf die Fotos der Seitenteile gespannt und auf das Gewicht am Ende.
Bei dem Aufwand drängt sich mir allerdings langsam die Frage auf ob man nicht schon fast das Gehäuse ignorieren könnte und ein gedämmtes Zusatzgehäuse drum herum bauen kann. Schalldämmschrank für den PC. Damit umgeht man die Beschränkungen die das Gehäuse mit sich bringt.

Aber wie viel hilft die Dämmung oben und an den Seiten wenn die Front weiter offen ist und nur 800 rpm Lüfter gegen den Schall anpusten? Ausgehend von meinem DeepSilence 6 bin ich da skeptisch, denn bei dem kommt der Hauptteil des Schalls meinem Eindruck nach hinten raus, wird an der Wand reflektiert und verteilt sich dann im Raum. Vorn gehts durch die gedämmten Klappen, macht man die auf wird es gleich lauter, bzw überhaupt deutlich hörbar.
Testweise habe ich mal eine etwas dickere Decke drüber gelegt. Gegen den Schall hilfts, nur die Temperaturen sind im Sommer zu hoch. Da kam ich auch auf den Gedanken die PCs irgendwann mal in eine eigene Kammer zu sperren.
 
RaptorTP schrieb:
Wird es davon auch einen kleinen Artikel zu geben ?
Reicht kein Build-Log? :D

Bigeagle schrieb:
ob man nicht schon fast das Gehäuse ignorieren könnte und ein gedämmtes Zusatzgehäuse drum herum bauen kann
Könnte man machen. Ich bezweifle allerdings, dass solch ein System auch noch unter den heimischen Schreibtisch passt, wenn noch ausreichend Pufferzone für den Airflow vorhanden sein soll. Davon abgesehen wäre da wieder das Problem mit den I/O.

Bigeagle schrieb:
denn bei dem kommt der Hauptteil des Schalls meinem Eindruck nach hinten raus, wird an der Wand reflektiert und verteilt sich dann im Raum
Werde das mal im Auge behalten. Vielleicht setzte ich da testweise mal die Reststücke des Absorbers hin und schaue, ob es einen Unterschied ausmacht.
 
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Na klar ! das natürlich auch.

So lang dein Build-Log auch ein schöner "Bild"-Log ist :D :D :D
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Davon abgesehen wäre da wieder das Problem mit den I/O.
Wenn ich so drüber nachdenke muss ich alle paar Tage bis Wochen mal an USB und ein, zwei mal im Jahr ziehe ich das Gehäuse zum absaugen der hinteren Gitter vor.

USB nach außen führen sollte nicht so schlimm sein.
Das DVD Laufwerk habe ich glaube ich dieses Jahr noch nicht benutzt. Den Schalter am PC womöglich auch nicht.

Daher hatte ich das wohl garnicht auf dem Schirm :D
 
Update:
Hier ein paar Eindrücke vom gemoddeten Sidepanel.

panel_a.jpgpanel_b.jpgpanel_c.jpg

Bild 1: Rückseite der Stahlplatte, auf die ich ich vollflächig Bitumenmatte gesetzt habe. Die nicht-klebende Seite der Matte habe ich per 2K-Kleber (Epoxidharz) zur Platte hin fixiert.
Bild 2: Stahlplatte + Bitumenmatte mit der normalen Klebeseite auf dem Sidepanel. Zur Sicherheit noch mal mit ein paar Streifen 2K-Kleber dazwischen.
Bild 3: Fertige Sanwich-Konstruktion. 3mm lackierter Stahl, dann 2,8 mm Bitumen, dann 0,8 mm Sidepanel.

Und hier gleich mal zwei Aufnahmen mit dem gedämpften und ungedämpfte Panel (kurz mit dem Fingernagel draufgetippt).




Ist schon ein krasser Unterschied. :D

Für die nötige Dämmung und Dämpfung wäre also schon mal gesorgt. Nächste Schritte: Absorber basteln. Gegebenenfalls Teile der Blende verschließen.

VG und schönes Wochenende
Kabelbinder
 
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Super Projekt. Zeigt mal wieder wie suboptimal die Cases doch gebaut werden. Auch die teuren.

Das mit Glasswolle würde ich mir aber wirklich überlegen... Das ist nicht mehr so übel wie früher, in der Raumluft würde ich es aber trotzdem nicht permanent haben wollen. Ob da eine Stoffschicht reicht, wage ich zu bezweifeln. Und das ganze liegt ja auch noch im Luftstrom.

Vielleicht lieber nach spezial Schaum für Akustik mit höhere Dichte erkundigen? Pyramidenschaum ist ja wirklich das totale Standardzeug.
 
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@Der Kabelbinder

würdest du sagen das die Bitumenmatten halbwegs geruchsfrei sind ?

Hatte mal so Zeug das hat nach 3 Wochen immer noch Kopfschmerz verursacht.

Sowas würde ich evtl. auch mal wieder nutzen wollen.
Früher immer Zeugs von ichbinleise.de genutzt :)
 
Einerseits ein interessantes Projekt, andererseits erschreckend, was für windige Konstruktionen man für ~170 Euro angedreht bekommt.
 
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prev schrieb:
Das ist nicht mehr so übel wie früher, in der Raumluft würde ich es aber trotzdem nicht permanent haben wollen. Ob da eine Stoffschicht reicht, wage ich zu bezweifeln. Und das ganze liegt ja auch noch im Luftstrom.
Meines Wissens sind die moderneren Glasfaserpartikel nur noch juckreizend auf blanker Haut, aber nicht mehr krebserregend o. Ä.

Ist natürlich immer eine Abwägung, ob man sowas nutzen möchte oder nicht. Der Stoff sollte das Gröbste schon abhalten können. Zweilag wäre natürlich besser. Allerdings auch wieder zu Lasten der Schalldurchlässigkeit.

prev schrieb:
Vielleicht lieber nach spezial Schaum für Akustik mit höhere Dichte erkundigen?
Konnte da leider nicht all zu viel ausfindig machen. Der Standard wäre halt Basotect, was allerdings sehr sehr teuer ist und einen Strömungswiderstand von relativ vagen 8-20 k hat.

RaptorTP schrieb:
würdest du sagen das die Bitumenmatten halbwegs geruchsfrei sind ?
Ja, absolut. Die, die ich geordert habe (Platino24), werden auch explizit als geruchsneutral deklariert. Kein Vergleich zu so manchen Alubtylmatten, die selbst dick eingepackt noch müffeln.
 
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Cool, cool, cool .... also beim großen Fluss quasi Platino24 ?

Link wäre mir am liebsten. Da wird ja auch gerne viel Schmu verkauft.
 
Der Kabelbinder schrieb:
Meines Wissens sind die moderneren Glasfaserpartikel nur noch juckreizend auf blanker Haut, aber nicht mehr krebserregend o. Ä.

Ist natürlich immer eine Abwägung, ob man sowas nutzen möchte oder nicht. Der Stoff sollte das Gröbste schon abhalten können. Zweilag wäre natürlich besser. Allerdings auch wieder zu Lasten der Schalldurchlässigkeit.
Ich meine das ist das RAL Gütezeichen bei neuer Minerallwolle. Ich kann dir da aber auch nichts gesichertes sagen wie der Stand der Wissenschaft dort ist. Hinter der Gipsplatte ist es aber gefühlt auch etwas anderes als direkt im Wohnraum. Alternativ zum Stoff könnte man vielleicht auch eine Art Filz nehmen (dichter). Ich selber würde aber einfach ruhiger Schlafen, wenn man die Problematik mit anderen Stoffen einfach umgehen kann.

Der Kabelbinder schrieb:
Konnte da leider nicht all zu viel ausfindig machen. Der Standard wäre halt Basotect, was allerdings sehr sehr teuer ist und einen Strömungswiderstand von relativ vagen 8-20 k hat.
Basotect hatte ich auch gefunden.
https://www.aixfoam.de/akustikelement-mit-planer-oberflaeche-sh001-mh

So teuer ist es aber nicht, findet man im Netz bei 100cm x 50cm x 2cm um die 12 euro.

Ich bin mir nicht sicher ob Strömungswiderstand alleine der einzige Faktor ist. Gerade von Basotect gibt es viele Messungen. Und selbst wenn 10% weniger, das wäre mir das bessere Gefühl keinen Faserflug zu haben eine Überlegung wert. Bin mir auch nicht sicher wie gut das im PC ist.

Das hier hatte ich auch noch gefunden. Müsste man sich aber genauer ansehen ob das etwas ist und sich mal das Datenblatt schicken lassen. Die Absorptionswerte auf der Seite sehen ganz interessant aus. Die Frage ist wie es über 4000 Hz aussieht. Vielleicht kann man sich dort sogar Beraten lassen?
https://www.aixfoam.de/schwerschaum-absorptionsplatten-sh0071


Wichtig ist natürlich unbedingt auch der Brandschutz, das sollte man auf jeden Fall entsprechend prüfen, dass das Material für den Einsatz sicher ist.
 
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prev schrieb:
Ich meine das ist das RAL Gütezeichen bei neuer Minerallwolle. Ich kann dir da aber auch nichts gesichertes sagen wie der Stand der Wissenschaft dort ist. Hinter der Gipsplatte ist es aber gefühlt auch etwas anderes als direkt im Wohnraum.
Die Zertifizierung sagt, dass das Material nicht gesundheitschädlich ist, da die Partikel eine gewisse Mindestgröße aufweisen und zudem biolöslich sind. Bin da aber auch nicht vom Fach. Kann das daher nur so wiedergeben. In den Foren findet man so ziemlich alles zu dem Thema. Von Hysterie bis Sorglosigkeit. Fest steht jedenfalls, dass diese Materialien deutlich sicherer zu handhaben sind als die alten vor 2000 gefertigten Dämmstoffe. Einzig offensichtlicher Nachteil scheint wohl die Anregung von Juckreiz bei direktem Hautkontakt zu sein.

prev schrieb:
Alternativ zum Stoff könnte man vielleicht auch eine Art Filz nehmen (dichter)
Filz ist zu dick und für Hochfrequenzabsorber leider nicht geeignet. Leider ist das gewissermaßen ein physikalischer Widerspruch, gleichzeitig Partikel zu blockieren und andererseits Schall ungehindert durchzulassen.

Ich werde bei Gelegenheit mal ein Stück testweise in den Akustikstoff einpacken und dann von draußen drüberstreichen. Wenn der Stoff so durchlässig sein sollte, dass auch Partikel in die Luft gepustet werden können, dann müsste direkt ein Ruckreiz spürbar sein.

prev schrieb:
Ich selber würde aber einfach ruhiger Schlafen, wenn man die Problematik mit anderen Stoffen einfach umgehen kann.
Ist was dran. Wobei solche Gefahren auch immer relativ sind. Wenn man allein mal auf die ganze Formaldehydbelastung von Möbeln, Spielzeugen, billigen Kleidungsstücken etc. schaut, dann verliert so ein bisschen eingepackte Glaswolle womöglich schnell ihre Bedeutung.

prev schrieb:
Auch schon von gehört. Soll allderings weniger effizient als Basotect sein.

prev schrieb:
Ich bin mir nicht sicher ob Strömungswiderstand alleine der einzige Faktor ist
Nicht ausschließlich. Aber es ist ein maßgebender Faktor, der unter Anderem Aufschluss über den frequenzabhängigen Absorptionsgrad gibt.

prev schrieb:
Sieht mir eher weniger nach einem porösen Absorber aus, sondern eher nach einer Waschmaschinenmatte zur Schwingungsreduktion. Der Part wäre mit dem Bitumen allerdings schon abgesteckt.
 
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