F_GXdx schrieb:
es geht hier um möglichst kleine Struktur bei Flash Speicher, nicht um günstige Mass Storage Devices.
Nein eben nicht. Es geht hier um den Chip mit der kleinsten Fertigungsgröße, der eben durch den dadurch entstandenen niedrigeren Materialaufwand auch gleichzeitig der billigste ist.
Was hat das mit Google und Rapidshare zu tun?
Das muss ich jetzt nicht wirklich erklären oder? Man kann in einen Blade nur so und so viele Lauferke verbauen, dann ist schluss. Wenn man dann aber mehr Speicher benötigt , wie das bei Google,Youtube und Rapidshare welche alle aus Clustern aus hunderten bis tausenden dieser Blades basieren der Fall ist, kann man die Speichermenge nur noch durch weitere Blades erhöhen. Dies erhöht logischerweise die Kosten des laufenden Betriebs dramatisch. (Außerdem kosten die neuen Server ja auch was)Es sei denn, es gibt mittlerweile größere Laufwerke, denn dann kann man einfach z.B. 1000 1TB Platten durch eben so viele 2TB Modelle ersetzen. Die Kosten für den laufenden Betrieb bleiben dann gleich und die neuen Laufwerke sind in aller Regel wesentlich billiger als komplette Blades.
Bei Diensten wie Youtube sind große Festplatten noch einmal besonders interessant, weil besonders beliebte Inhalte dort auf mehreren Servern vorliegen müssen, um die von den Kunden geforderte Bandbreite bereit zu stellen. Ist nun die Speicherkapazität der Laufwerke groß genug, kann man sämtliche der besonders beliebten Videos (z.b. 1M Downloads +) einfach auf jedem Server problemlos bereitstellen.
Normale HDDs haben auch mehrere Platter, warum sollten SSDs nicht mehrere Chips/Layer etc. haben.
Weil eine HDD mit 3 Plattern in der Fertigung je nach Technologie (5400, 7200 etc.) zwischen 40 und 60$ kostet. Wobei der Motor, das Gehäuse und der Controller samt Cache den Großteil des Preises ausmachen und zusätzliche Platter kaum etwas kosten.
Bei einer SSD steigen die Preise im Vergleich zu Speicherkapazität aber nahezu vollständig linear. Soll heißen, eine SSD mit 4x so vielen Chips kostet auch fast 4x so viel.
Der Preis ist auch letztenendes egal, denn es ist immer nur eine Zeitfrage, bis der sinkt. Es geht hier um Leistung, und die stimmt.
Genau das trifft aber leider in absehbarer Zeit nicht mehr zu. Die Preise können nur so lange sinken, wie die Fertigungsgrößen weiter gesenkt werden können. Da die physikalische Grenze irgendwo zwischen 10 und 5 nm sein wird, wird hier dann auch der Preis sich nicht mehr verändern können. Ab da muss mehr Chipfläche verwendet werden und damit steigen die Preise.
Hier mal eine schöne kleine Studie:
http://www.semiconductor.net/article/209191-A_Simulation_Study_of_the_Cost_and_Economics_of_450_mm_Wafers.php
Die kommen zu dem Ergebnis, dass 2012 bei einer Fertigungsgröße von 22nm die Kosten pro 300mm Wafer bei ~9000 Dollar liegen werden. Wenn wir nun von einem vollständigen Shrink dieser neuen Technologie ausgehen, dann ist bei 22nm einer dieser Chips 51mm² groß. Dann passen 5543 dieser Chips, oder 22,17 TB auf einen dieser Wafer.
Das macht dann summa sumarum Fertigungskosten von ungefähr 405$/TB.
Das schlimme: Es ist noch nicht einmal der Yield mit eingerechnet. Für diesen Wert müssen 100% der Chips funktionieren und es dürfte keinen Verschnitt am Wafer geben. Außerdem hat man immer noch nur die Flashchips, aber noch kein PCB, keinen Controller, kein Gehäuse usw.
Selbst jetzt bekomme ich schon eine 1TB Festplatte für ungefähr 60€ wenn ich nur suche. Wenn man davon ausgeht, dass man 2012 durchaus 4TB für 150€ bekommen wird, wird schnell deutlich warum ein auf Siliziumchips basierendes Speichermedium eine verdammt kostspielige Idee ist.