Duron 950 bis Athlon XP 1,7+ im Test: AMD Prozessor Roundup

 10/20
Thomas Hübner
13 Kommentare

Windows Boottime

Da AMD als einen von zehn Gründen für den Kauf eines Athlon XP auch das "äußerst schnelle Hochfahren" des Computers angibt, wollten wir dieser Aussage natürlich genauer auf den Grund gehen. Zu diesem Zweck haben wir uns von Microsoft das Programm Bootvis organisiert. Dieses Programm ist eigentlich zum Optimieren des Boot-Vorgangs entwickelt worden und analysiert zu diesem Zwecke allerdings bis ins kleinste Detail den Systemstart. Unter anderem wird die Boot-Aktivität, CPU-Nutzung, der Festplatten In-/Output die Treiberverzögerung und vieles mehr untersucht. Bei der Bootzeit generell hat sich gezeigt, dass diese so gut wie gar nicht von der Taktfrequenz des Prozessors abhängig ist, da in der Regel andere Komponenten den Systemstart unnötig verzögern. Während die Bootzeit beim Athlon XP 1700+ durchschnittlich 31,87 Sekunden betrug, war ein Duron 950 (Spitfire) beispielsweise in 31,86 Sekunden hochgefahren. Natürlich schwanken diese Werte von Fall zu Fall um bis zu zwei Sekunden, so dass man zusammenfassend sagen kann, dass der Systemstart nicht durch den Athlon XP wesentlich beschleunigt wird.

Sandra 2001te

Bevor wir die Riege von insgesamt 12 Prozessoren in realen Anwendungen gegeneinander antreten lassen, möchten wir uns an dieser Stelle erst einmal die theoretischen Leistungswerte der Boliden genauer ansehen. Zu diesem Zweck haben wir Sandra herangezogen, da hier sowohl die 3DNow! als auch die SSE1 Erweiterung der Prozessoren korrekt erkannt und dementsprechend auch ausgenutzt wird.

Sandra Prozessor-Test

Sandra 2001te bietet gleich zwei Benchmarks, die ausschließlich die Leistung des Prozessors ermitteln sollen. Hierbei kommt zum einen der Dhrystone Benchmark zum Einsatz, der ursprünglich von Siemens entwickelt wurde um die Leistung des Hauptprozessors zu messen. Zum anderen wird über den Whetstone Benchmark die Leistung des Co-Prozessors bestimmt. Beide Tests erfolgen ohne die Berücksichtigung der erweiterten Mutlimedia-Befehlssätze. Auch bei der Verwendung von Gleitkommazahlen (Floating Point Data) bestätigt sich dieses Ergebnis.

Sandra 2001 Prozessor Dhrystone
Sandra 2001 Prozessor Dhrystone

Wie man recht deutlich erkennen kann, ist für die Prozessorleistung an dieser Stelle vornehmlich der Prozessortakt selbst verantwortlich. Die Größe des L2-Cache, der beim Duron ja bekanntlich deutlich kleiner ausfällt, spielt keine Rolle. Die Vergrößerung des Translation Lookaside Buffers (TLBs), sowie das Hardware-Prefetch scheint an dieser Stelle jedoch keinen Einfluss zu haben. Der Co-Prozessortest Whetstone verdeutlicht dieses Ergebnis nochmals.

Sandra 2001 Prozessor Whetstone
Sandra 2001 Prozessor Whetstone

Sandra Multimedia-Test

Beim Multimedia-Test von Sandra 2001te wird ein Algorithmus (Chaostheorie von Mandelbrot) verwendet, der unter anderem auch beim Generieren von realistischen Naturobjekten wie Bergen oder Wolken zum Einsatz kommt. Bei diesem Benchmark werden auch die erweiterten Befehlssätze des Pentium 4 oder die des Athlon XP und des neuen Durons berücksichtigt.

Sandra 2001 Multimedia Integer
Sandra 2001 Multimedia Integer

Während der alte Duron und Athlon mit Thunderbird Kern mit der 3DNow! Erweiterung angesteuert wurden, kamen beim Athlon XP und beim Duron mit Morgan Kern die SSE Erweiterung zum Einsatz. Wie man sieht profitiert der Multimedia-Test mit ganzen Zahlen (Integer Data) hiervon leicht.

Sandra 2001 Multimedia Floating Point
Sandra 2001 Multimedia Floating Point

Sandra Speicher-Test

Der Speichertest von Sandra belegt mindestens 50 Prozent des verfügbaren Arbeitsspeichers. Dieser Benchmark ermittelt die Leistung des Speicher-Subsystems, ebenso wie die Caches. Hierfür werden sowohl arithmetische als auch Gleitkommaopertationen durchgeführt.

Sandra 2001 Memory Int ALU/RAM
Sandra 2001 Memory Int ALU/RAM

Wie man hier sieht, schneiden die neuen Cores in diesem Test ausgesprochen gut ab. Da biesem Test kein Gebrauch von der MMX, 3DNow! oder SSE Erweiterung gemacht wird, beruht dieses Ergebnis einzig und allein auf dem Data Prefetching sowie den verbesserten Translation Lookaside Buffern. Unter Verwendung von Gleitkommainformationen, bei der der interne Prozessorcache eine größere Rolle spielt, kann der Athlon "C" den Duron mit Morgan-Kern auch aufgrund des höheren Front-Side-Busses von 133MHz und des größeren L2-Cache wieder übertrumpfen. Es sei jedoch angemerkt, dass die Ergebnisse wie immer in einem bestimmten Bereich schwanken. Allgemein lässt sich jedoch ein Treppeneffekt zwischen den verschiedenen Prozessor-Cores erkennen.

Sandra 2001 Memory Float FPU/RAM
Sandra 2001 Memory Float FPU/RAM