nVidia GeForce 7800 GTX (SLI) im Test: Mit zwei Grafikkarten gegen ATi

 16/17
Christoph Becker (+1)
267 Kommentare

Übertaktbarkeit

Vielen dort draußen wird auch eine GeForce 7800 GTX noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist, die Grafikkarte zu übertakteten. Allerdings stießen wir auf ein paar Problemchen.

Wir setzen notgedrungen die im Treiber inhärente Möglichkeit zur Übertaktung ein, da die uns vorliegende Version des RivaTuners den G70 noch nicht unterstützte. Die manuelle und die automatische Ermittlung der maximal möglichen Taktfrequenzen für Chip und Speicher lieferten nahezu dasselbe Resultat. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark05, der besonders Grafik-lastig ist, laufen und notierten das Ergebnis.

3DMark 05 – Overclocking
  • nVidia GeForce 7800 GTX 1:
    • Overclocking (497/666 MHz)
      8.581
    • Standard (430/600 MHz)
      7.646
  • nVidia GeForce 7800 GTX 2:
    • Overclocking (493/660 MHz)
      8.519
    • Standard (430/600 MHz)
      7.646
  • nVidia GeForce 7800 GTX SLI:
    • Overclocking (492/660 MHz)
      11.614
    • Standard (430/600 MHz)
      11.262
Einheit: Punkte

Wie unsere Ergebnisse zeigen, konnten wir beide uns vorliegenden GeForce 7800 GTX nahezu auf dieselben gesteigerten Taktfrequenzen bringen. Als Maximum kamen jedoch 497 MHz für den Chip und deren 666 für den Speicher zutage. So übertaktet schaffte es eine der Karten auf fast 8600 Punkte, was einer Steigerung von ungefähr 900 Punkten entspricht. Die zweite Karte ließ sich wiederum nicht ganz so gut übertakten und quittierte ab 494 MHz Chip- und 660 MHz RAM-Takt den Dienst.

Im SLI-Modus konnten wir beide Karten mit maximal 492 MHz Chip- und 660 MHz Speichertakt betreiben. So übertaktet schafften wir satte 11.614 Punkte im 3DMark05, was allerdings nur einer Steigerung von 400 Punkten gegenüber dem Standardtakt entspricht. Hier scheint das SLI-Gespann also an die Grenzen unseres Testsystems, das immerhin mit einem Athlon 64 4000+ ausgestattet ist, gelangt zu sein.

Stromverbrauch

Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb, letzterer wird erneut simuliert durch Verwendung des 3DMark05.

Stromverbrauch
  • Idle (Windows-Desktop):
    • nVidia GeForce 6600 GT
      98
    • ATi Radeon X800 XL
      100
    • ATi Radeon X800
      100
    • ATi Radeon X850 Pro
      104
    • nVidia GeForce 6800
      107
    • ATi Radeon X850 XT
      110
    • ATi Radeon X800 XT
      112
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      114
    • nVidia GeForce 6800 GT
      123
    • nVidia GeForce 6800 Ultra
      127
    • nVidia GeForce 7800 GTX SLI
      160
  • Last (3DMark05):
    • nVidia GeForce 6800
      158
    • nVidia GeForce 6600 GT
      160
    • ATi Radeon X800
      170
    • ATi Radeon X800 XL
      182
    • ATi Radeon X850 Pro
      188
    • ATi Radeon X800 XT
      188
    • nVidia GeForce 6800 GT
      190
    • ATi Radeon X850 XT
      192
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      199
    • nVidia GeForce 6800 Ultra
      202
    • nVidia GeForce 7800 GTX SLI
      274
Einheit: Watt (W)

Unsere Münder waren sicher genau so weit geöffnet wie die unser Leser beim Betrachten dieser Werte. Waren in den vergangenen Monaten nahezu utopisch wirkende Stromverbrauchswerte für die GeForce 7800 GTX im Gespräch, strafen unsere Messungen diese nun Lügen. Im Idle-Modus kann eine einzige 7800 GTX mit „nur“ 114 Watt Gesamtverbrauch sogar eine GeForce 6800 Ultra und 6800 GT hinter sich lassen. Unter Last verbraucht man mit gut 199 Watt immer noch weniger als eine 6800 Ultra, die es auf 202 bringt.

Das SLI-Gespann, bestehend aus zwei GeForce 7800 GTX, zieht hingegen ganz schön Saft aus der Steckdose. Hier werden bereits auf dem Windows-Desktop 160 Watt aus der Leitung benötigt. Unter Last sind es sogar 274 Watt; in anderen Benchmarks, die die CPU noch weiter beanspruchen, sahen wir sogar kurz Werte, die über die 300-Watt-Grenze kamen. Ein potentes Netzteil scheint also durchaus angebracht.

Fazit: Trotz enormen Fortschritten in der Geschwindigkeit ist die Leistungsaufnahme der 7800 GTX gegenüber den Top-Karten der 6. Generation annähernd konstant geblieben, bewegt sich nichtdestotrotz aber weiterhin auf sehr hohem Niveau.

HDTV-Wiedergabe

Nachdem nVidia bei der Vorstellung des NV40 bzw. des NV45 vollmundig versprochen hatte, dass dieser Grafikchip WMV-Videos in HDTV-Qualität beschleunigen könnte, und man dieses Feature bei der GeForce 6800 Ultra und 6800 GT bis heute schuldig blieb (siehe auch), wollten wir es bei der GeForce 7800 GTX bzw. beim G70 ganz genau wissen und fuhren einen Test, der zeigen sollte, ob dieser Chip in der Lage ist, HDTV-Filme zu beschleunigen und so der CPU Arbeit abzunehmen.

Zum Einsatz kam der schon altbekannte Film-Trailer namens „Step into Liquid“, der eine Länge von einer Minute und 56 Sekunden hat und in der Auflösung von 1920x1080 Pixel (1080p) vorliegt. Wer unseren Test auf seinem System nachahmen möchte, kann das Video direkt bei Microsoft herunterladen (Direktlink - 114 MB), benötigt aber zusätzlich jeweils die neuesten Treiber aus dem Hause nVidia und ATi, den Media Player in der Version 10 und ein spezielles Hotfix, damit der Player die HDTV-Beschleunigung auch unterstützt. Die CPU-Last wurde während des Abspielens von uns mittels ThrottleWatch und einem selbst geschriebenen Skript aufgezeichnet.

WMV HD-Wiedergabe (CPU-Last)
020406080100Prozent 0:050:100:150:200:250:300:350:400:450:500:551:001:051:101:151:201:251:301:351:401:451:501:55

Wie unser Diagramm sehr gut zeigt, sieht man erneut, dass die HDTV-Beschleunigung auf dem NV45-Chip nicht zu greifen scheint. Anders sieht es bei der GeForce 7800 GTX aus, die auf eine durchschnittliche CPU-Auslastung von gerade einmal 42 Prozent kommt. Dies ist sogar noch ein Quentchen besser als die Radeon X850 XT, die auf 49 Prozent kommt. Ihr dicht auf den Fersen ist allerdings die GeForce 6600 GT, die auf eine durchschnittliche Auslastung von 43 Prozent kommt. Der G70 schneidet in diesem Test also am effektivsten ab. HDTV kann für zukünftige Besitzer einer GeForce 7800 also kommen.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!