GeForce GTS 250 im Test: Nvidias neue Grafikkarte ist nur eine 9800 GTX+

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Wolfgang Andermahr
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Beurteilung

Die GeForce GTS 250 wird die GeForce 9800 GTX+ ablösen, die voraussichtlich demnächst vom Markt verschwinden wird. Wirklich verloren wird diesem aber nichts gehen, da beide Karten bezüglich der Leistung absolut identisch sind, solange der VRAM gleich groß ist. Zumindest anfangs werden die meisten GeForce-GTS-250-Adaptionen mit 1.024 MB ausgestattet sein, was einen doppelt so großen Speicher wie auf dem Vorgänger und somit ein kleines Geschwindigkeitsplus bedeutet.

Die Ergebnisse im Detail: In 1280x1024 ohne Anti-Aliasing sowie die anisotrope Filterung bringt dieser Speichervorsprung allerdings noch keinerlei Vorteile mit sich. Die GeForce GTS 250 kann sich im Durchschnitt gerade einmal um einen einzigen Prozentpunkt von der GeForce 9800 GTX+ absetzen. Die Radeon HD 4850 mit einem 512-MB-Speicher lässt man um neun Prozent zurück. In 1680x1050 ändert sich nicht allzu viel. Die GeForce GTS 250 rendert nun um drei Prozent schneller als der Vorgänger und um zehn Prozent flotter als die ATi-Karte.

In 2560x1600 sieht es dagegen schon etwas besser für die GeForce GTS 250 aus. Die neue GeForce-Karte kann sich dann immerhin um sechs Prozent von der GeForce 9800 GTX+ absetzen, wobei der 3D-Beschleuniger in einigen Spielen nur noch bedingt spielbare FPS-Werte erreicht. Die Radeon HD 4850 schlägt sich immer noch wacker und liegt um akzeptable elf Prozent zurück. Mit den beiden qualitätssteigernden Features agiert die GeForce GTS 250 fünf Prozent schneller als die ältere-GeForce-Karte. Die Radeon HD 4850 ist nur sechs Prozent langsamer.

In 1680x1050 lautet die Differenz der Nvidia-Karten wieder fünf Prozent, während die Radeon HD 4850 acht Prozent weniger Rechenkraft besitzt. In 2560x1600 schlägt der größere Speicher nun durch und lässt die GeForce GTS 250 um 81 Prozent schneller sein als die GeForce 9800 GTX+. Auch der Radeon HD 4850 mit 512 MB geht manchmal der Speicher aus, die um 27 Prozent langsamer ist. Dabei muss man aber anmerken, dass in diesen Qualitätseinstellungen die GeForce GTX 250 zu einem Großteil überfordert ist.

Bei acht-fachem Anti-Aliasing bringt der 1.024 MB große Speicher auf der GeForce GTS 250 in 1280x1024 einen Drei-Prozent-Vorteil gegenüber der GeForce 9800 GTX+. Die Radeon HD 4850 muss man in der Paradedisziplin ATis erstmals um fünf Prozent ziehen lassen. In 1680x1050 liegt diese immer noch um vier Prozent vorne, wobei die GeForce GTS 250 um gute 28 Prozent flotter als das Nvidia-Pendant rendert. Aber auch dann ist die Spielbarkeit längst nicht immer gegeben.

Zotac GeForce GTS 250 AMP!
Zotac GeForce GTS 250 AMP!

Bezüglich der Lautstärke hat Nvidia die GeForce 9800 GTX+ nicht verbessert, ganz im Gegenteil sogar. Die GeForce GTS 250 ist hörbar lauter als die ältere Variante. Loben muss man Nvidia dagegen für die Leistungsaufnahme. So hat man der GeForce GTS 250 einen effektiven Stromsparmodus spendiert, der die benötigte Leistung unter Windows in den Keller drückt. In dieser Leistungsklasse gibt es kaum einen anderen 3D-Beschleuniger, der derart effizient arbeitet. Unter Last ist die Leistungsaufnahme dann auf dem Niveau der Radeon HD 4850, was für die gebrachte Leistung akzeptabel ist.

Fazit

Die GeForce GTS 250 ist ohne Zweifel ein guter 3D-Beschleuniger, wenn auch kein von Grund auf neuer. Ohne Frage, die Umbenennung einer leicht modifizierten GeForce 9800 GTX+ in eben jene GeForce GTS 250 hinterlässt einen ziemlich faden Beigeschmack. Innovation sieht anders aus. So werden gewiss unwissende Käufer aufgrund des scheinbar „besseren“ Namens mit einem schnelleren Produkt rechnen, gegenüber einer GeForce 9800 GTX+ aber nicht bekommen.

Die GeForce GTS 250 ist so schnell wie die GeForce 9800 GTX+ mit derselben VRAM-Größe. Immerhin wird die GeForce GTS 250 mit 1.024 MB mit den vollen 1.100 MHz der GeForce 9800 GTX+ ausgeliefert, und kann sich damit zumindest in dieser Konstellation einen Vorteil erarbeiten.

Der härteste Konkurrent der GeForce GTS 250 ist die Radeon HD 4850, die selbst in der 512-MB-Version nicht weit von der Nvidia-Karte entfernt ist. Zugleich ist die ATi-Karte deutlich günstiger als die GeForce GTS 250, zumindest was die offizielle Preisempfehlung betrifft. Diese liegt bei Zotac bei 175 Euro für die 1.024-MB-Karte, wobei der Marktpreis sicherlich niedriger ausfallen wird. Besser sieht dagegen der Vergleich mit der 1.024-MB-Variante der ATi-Karte aus, die es ab 155 Euro gibt. Dann geht selbst die UVP in Ordnung, da Nvidia auf der GeForce GTS 250 die immer noch schwer einzuschätzenden Vorteile CUDA, PhysX sowie 3D-Stereo bietet.

Da die 1.024-MB-Speicher auf der GeForce GTS 250 nur in den seltensten Fällen in spielbaren FPS-Bereichen einen Vorteil bringen, raten wir eher zur 512-MB-Karte beziehungsweise zur so gut wie identischen GeForce 9800 GTX+. Eine sinnvolle Alternative ist die Radeon HD 4850 mit 512 MB, die aktuell sehr günstig und nicht viel langsamer ist. Ob der voraussichtliche Aufpreis von 10 Euro zur knapp drei Prozent schnelleren Zotac GeForce GTS 250 AMP! lohnenswert ist, muss jeder potentielle Kunde für sich beantworten.

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