Android gegen iOS im Test: Zwei Religionen im Vergleich

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Benjamin Beckmann
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Kontakte und Synchronisierung

Eine oft gestellte Frage vor der Entscheidung für ein neues Smartphone lautet: „Kann ich die Kontakte von meinem alten Handy auf mein neues Smartphone kopieren?“ An Android oder iOS wird es jedenfalls nicht scheitern. Beide bieten – wenn auch in einigen Fällen nur über Umwege – die Möglichkeit, entsprechende Datensätze zu importieren.

Im Zweifel führt der Weg über Google: Sowohl iOS als auch Android können Kontakte mit Google Mail synchronisieren. Solange man die Kontakte dort importieren kann, finden sie auch ihren Weg auf das iPhone oder Android-Smartphone. Mit dem Exchange-Protokoll von Microsoft kommen beide Plattformen ebenfalls sehr gut zurecht.

Wer es lieber „offline“ mag, kann mithilfe von iTunes die Kontakte unter Windows mit Outlook oder auf einem Mac mit dem Apple-Adressbuch abgleichen. Auch der Kalender lässt sich auf diese Weise synchronisieren. Noch besser: vom gesamten Smartphone-Inhalt werden regelmäßig Sicherungen erstellt, sodass man den gesamten Inhalt inklusive Einstellungen auf dem Mac oder PC sichern und bei Bedarf wiederherstellen kann.

iTunes synchronisiert das Gerät bei jeder Gelegenheit mit Outlook und Co
iTunes synchronisiert das Gerät bei jeder Gelegenheit mit Outlook und Co

Android-Smartphones arbeiten nicht ohne zusätzliche Maßnahmen mit Outlook zusammen. Einige Hersteller wie HTC liefern zu ihren Smartphones allerdings entsprechende Software mit. Alternativ kann unter Windows auch kostenlose Drittanbieter-Software wie MyPhoneExplorer zur Synchronisierung mit Outlook oder Thunderbird verwendet werden. Im Gegensatz zu iOS bietet Android kein umfangreiches Backup aller Einstellungen und Apps an. Vereinzelte Lösungen von Drittanbietern setzen zumeist Root-Rechte voraus und sind daher für viele Anwender keine Option. Google hat Android 2 zwar um ein entsprechendes Feature erweitert, bei dem die Daten auf der SD-Karte gesichert werden, dies setzt jedoch die Unterstützung der jeweiligen Apps voraus – erneut sind die Entwickler gefragt.

Zu jedem Kontakt können in den Adressbüchern von iOS und Android alle Informationen abgelegt werden, die man unterwegs benötigen könnte. Mehrere Telefonnummern sind hier ebenso selbstverständlich wie verschiedene Adressen sowie Kommentare, die zum Teil auch für besondere Funktionen genutzt werden – die Facebook-Implementierung in HTC „Sense“ speichert hier beispielsweise die Verknüpfung von Kontakt und „Freund“. Es existieren für beide Plattformen Anwendungen, die solche Verbindungen zwischen Einträgen im Adressbuch und Kontakten oder Freunden in sozialen Netzwerken oder ähnlichen Diensten herstellen. Einerseits können hierdurch interessante Informationen miteinander verknüpft werden, auf der anderen Seite werden zum Abgleich nicht selten die eigenen Kontakte an fremde Server übermittelt (z.B. bei Facebook), obwohl dies nicht unbedingt nötig wäre.

Adressbücher: In Android mit Bildern in der Übersicht, unter iOS ohne

Bei der Verwaltung von Kontakten sind beide Betriebssysteme gleichauf. Zwar kann iOS hier mit einer etwas schickeren und intuitiv bedienbaren Oberfläche punkten, in den Android-Menüs findet man sich aber ebenfalls schnell zurecht. Im Apple-Universum gelingt der Zugriff auf die Kontakte im Allgemeinen etwas flotter, was vor allem an der sinnvollen Liste aller Buchstaben liegt, die zum Sprung an die entsprechende Stelle dient. Android bietet zwar eine ähnliche Funktion, dazu muss man allerdings zunächst ein Stück in der Liste scrollen. Wer sehr häufig bestimmte Personen kontaktiert, ist mit Android dennoch besser bedient: Im Gegensatz zu iOS besteht hier ohne abenteuerliche Maßnahmen die Möglichkeit, eine Verknüpfung auf dem Startbildschirm abzulegen.