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Im Test vor 15 Jahren: Das Panel des SyncMaster 193P war zu träge für Spieler

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Das Panel des SyncMaster 193P war zu träge für Spieler

tl;dr: Der Samsung SyncMaster 193P (Test) bot ein für das Jahr 2005 schickes Design, gute Blickwinkel und einen kräftigen Kontrast. Ein Manko hatte das PVA-Panel des Bildschirms jedoch: In Spielen kam es zu deutlicher Schlierenbildung.

Ein Meister der Ergonomie

Der SyncMaster 193P war ein 19-Zoll-Monitor, dessen PVA-Panel mit 1.280 × 1.024 Bildpunkten auflöste. Die Helligkeit gab Samsung mit bis zu 250 cd/m² an, der Kontrast lag bei 1000:1. Besonders eindrucksvoll waren die Blickwinkel von jeweils 178° horizontal und vertikal, die deutlich höher als die damaliger TN-Panels lagen. Schlechter als bei diesen fiel die Reaktionszeit des verbauten PVA-Panels aus, die Samsung mit 20 ms angab. Videosignale nahm der Bildschirm via VGA und DVI-D entgegen.

Aufgrund der technischen Eigenschaften des Panels war der SyncMaster 193P eher als Büro- statt als Gaming-Monitor einzuordnen. Dementsprechend vielfältig waren die ergonomischen Möglichkeiten, die der „Magic Stand“ getaufte Standfuß bot. So konnte der Bildschirm in den Porträt-Modus (Pivot-Funktion) sowie in die Horizontale versetzt und in der Höhe verstellt werden. Alle Anschlüsse befanden sich in dem Standfuß, sodass angeschlossene Kabel nicht in den Weg kamen.

Kein On-Screen-Display

Der SyncMaster 193P war einer der ersten Monitore, bei dem Samsung auf ein On-Screen-Menü komplett verzichtete. Stattdessen legte der Hersteller dem Monitor eine Software-Suite bei, über die alle wichtigen Parameter gesetzt werden konnten. Linux- und macOS-Nutzer sahen aufgrund der für diese Betriebssysteme fehlenden Software allerdings in die Röhre und mussten auf die Standardeinstellungen setzen. Einmal richtig eingestellt, konnte die Bildqualität im Test vor 15 Jahren vollends überzeugen. Der Kontrast, die Farbwiedergabe, der Schwarzwert und die Ausleuchtung ließen keinerlei Kritik aufkommen.

Anders sah es in Spielen aus. Insbesondere in farbenfrohen Titeln wie Need for Speed Underground und Unreal Tournament 2004 kam es zu starker Schlierenbildung. Für Gelegenheitsspieler reichte der SyncMaster 193P damit zum Spielen aus, wer einen reinrassigen Gaming-Monitor suchte, der war woanders besser aufgehoben. Samsung nahm sich bei dem Nachfolger, dem SyncMaster 193P+, dieser Problematik an und stattete das PVA-Panel mit Overdrive aus. Bei dieser Technik legte der Monitor höhere Spannungen an, um die Flüssigkristalle schneller auszurichten. Dadurch wurden die Reaktionszeiten bei langsamen Panels verringert und so Schlierenbildung vermieden.

Mit dem SyncMaster P193 bot Samsung einen hervorragenden Office-Monitor an. Für Spieler waren Bildschirme mit schnellem TN-Panel oder zumindest mit verbautem Overdrive interessanter. Abgesehen von der Schlierenbildung in Spielen zeigte der P193 im Test aber keine Schwächen.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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