News Digitalkameras: Kameraabsatz im freien Fall

Was oft geringschätzig als "Schnappschuss" bezeichnet wird, hat oft schon Kameraqualität. Viele wollen das aber nicht wahrhaben. Genauso wie Leute, die noch behaupten "auf Notebooks kann man keine Games zocken". Die Welt hat sich aber weitergedreht.

Vor 5-10 Jahren war die Fotoqualität von Handys noch merklich schlechter, aber heute sind die Unterschiede nur noch marginal. Es gibt genug Webseiten, die immer wieder Vergleiche gemacht haben von der Fotoqualität von Smartphone-Kameras und teuren Spiegelreflexkameras usw. Oft muss man schon dort mit der Lupe nach Unterschieden suchen.

Abgesehen davon... die meisten schießen ihre Urlaubsfotos mit der Kamera nicht viel anders als sie es jetzt mit einem Handy machen. Wer also nicht gerade ein professioneller Photograph ist, und Photographie "studiert" um... was weiss ich Wallpaper, Texturen, Photoshooting für Models o.ä. zu machen... der kann getrost auf herkömmliche Digitalkameras verzichen.

Ein bisschen anders ist es, wenn man Videofilme dreht. Aber da sollte man dann schon gezielte Camcorder suchen, nicht irgendwelche 0815 Digitalkameras (die nach 15 Minuten den Geist aufgeben). Aber das benötigen viel weniger Leute. Kein Wunder, dass der Absatz an gewöhnlichen Digitalkameras in den Boden sinkt.
 
das liegt weniger an den hässlichen Smartphone Fotos ... eher daran das man sich nicht jedes Jahr eine neue DSLR für 1000€ kauft.. die halten halt ein paar Jahre durch.. für viele reicht aber sicher ein Smartphone...
 
Wundert mich nicht.
Smartphones machen halbwegs gute Fotos, aber dessen Nutzer sind genauso anspruchslos wie die Spiele die sie auf den Smartphones spielen. Zu 90% spielen alle diesen Jewel-Kram und deren 7589 Abwandlungen oder mittlerweile Pokemon Go.
Für Leute mit Ansprüchen muss eine richtige Kamera her.
 
Verständlich, selbst ich als Fotograf nutze mein Handy immer mehr in der Freizeit. "Schönwetter-Erinnerungsfotos" im Urlaub sehen mit dem S6 nicht anders aus als aus der dicken DSLR bzw. ist der Qualitätsunterschied unwichtig, da ich mir daran nicht in der 100% Ansicht die Nase platt drücken werde. Und die usabillity zum schnellen Teilen in sozialen Medien oder der Familie ist einfach eine andere.

Ich denke der Markt teilt sich heute in 3 Gruppen auf:
Der Smartphone User,
der Hobbyfotograf der eine gute, günstige Spiegellose (mit maximal 2-3 Objektiven) nutzt,
und der Profi der je nach Arbeitsbereich entsprechendes Profiequipment durch die Gegend schleppt.

Der Markt für Kompaktkameras ist damit fast weg.
 
iSight2TheBlind schrieb:
@Tomsenq.

Ich bin der Meinung für die meisten Menschen wäre es sinnvoller statt 150€ für ein Smartphone 300€ auszugeben, das tut aber trotzdem kaum jemand, obwohl sie das Gerät ständig nutzen.
Aber selbst ein 300€ Smartphone macht "schlechtere" Bilder. Dann hat man auch nur eine Brennweite. Ich habe vor 1,5 Jahren 270€ für eine Alpha 5100 bezahlt. Und freue mich jedes Mal über die guten Bilder Gerade wenn es nicht strahlender Sonnenschein ist. Klar kosten die Objektive nochmal extra, aber selbst das Kitobjektiv macht gute Bilder im Vergleich zu Kompakten <200€ und selbst ein 800€ Smartphone kommt da nicht mit. Klar für Facebook nutze ich auch mein Handy, weil da sieht man Dank Kompression eh nicht keinen Unterschied. Ansonsten nehme ich immer die Alpha mit, wenn ich mir etwas angucken gehe.
 
Reina schrieb:
Qualitativ geht leider alles bergab heute. Anspruch und Qualität werden zu teuren Nischenmärkten.

Leute die Qualität wollen, bekommen sie auch, vielleicht nicht optisch auf dem Stand der Zeit, aber preislich dafür oftmals recht günstig. Das Komische ist allerdings die Konsumentenmasse, diese scheint alle 1-2 Jahre gerne ihren Gerätepark komplett zu erneuern und gerne auf "neue Features" zu stehen, die selten einen Mehrwert haben. Kein Unternehmen würde so eine Politik fahren, wenn die Konsumenten da nicht brav mitspielen würden.

Warum sich Kameras so schlecht verkaufen kann man an der Fotoqualität von Smartphones sehen, da reicht's locker für das Albumformat, kleine Unschärfen sieht das wenig geübte Hobbyfotografenauge schließlich nicht und, dass man optisch zoomen könnte, wissen viele wahrscheinlich gar nicht mehr. Wer ordentliches Posterformat will oder gerne auf TV- und großem Monitor glotzt, der muss schon tiefer in die Tasche greifen und entsprechendes Gerät mit sich herumschleppen- nur haben das Hobby nicht sehr viele, es gibt schließlich noch andere in denen man unglaubliche Summen versenken kann (das war früher wirklich anders..!).
 
"convenience over quality" - gilt im Zweifelsfall immer.
Gilt hier auch.
Bekomm ich zwar von den Nerds wieder eine auf den Sack, weil die mögen ja auch noch das haptische Gefühl wenn sie ihre CDs (wer mag, kann hier auch LP einfügen) auflegen und dabei im Booklet schmökern und überhaupt und sowieso.
Am Ende sticht der Grundsatz aber doch wieder. :evillol:
 
also ich oute mich als DSLR hobby-fotograf. ich hab halt gerne was in der hand, wie zb meine alpha77. Sicher kann man mit smartphones und den ganzen post-processing apps am ende auch schöne bilder machen... aber bei handy-fotografie geht mir die flexibilität und vor allem der spaß flöten
 
Von wegen Qualität...
Im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren hatte ich bis vor kurzem ein versichertes Kameraequipment im Wert von ca. 5000€. Canon DSLR + mehrere L-Objektive usw.
Und nun? Ja nun liegt die Cam fast ausschließlich in der Ecke. Seitdem meine Frau und ich moderne Handys haben, brauchen wir die nicht mehr. Die Qualität ist super, zuverlässig und bessere Videos machen die auch.
Und das sagen wir, obwohl wir grad unser 1. Kind bekommen haben. Wir waren extra im Fotostudio und waren so enttäuscht, dass wir zum Schluss für die Dankeskarte dann doch Handy-Photos genommen haben (+Photoshop) und dann im Offset drucken lassen haben.
 
Für mich bestätigt es wieder einmal, dass der Fotograf das Foto hauptsächlich macht und die Technik dazu nur den Rest.

Mit anderen Worten: "Man glaubt gar nicht, wie schlecht man auf einer teuren Geige spielen kann."
 
Genscher schrieb:
Von wegen Qualität...
Im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren hatte ich bis vor kurzem ein versichertes Kameraequipment im Wert von ca. 5000€. Canon DSLR + mehrere L-Objektive usw.
Und nun? Ja nun liegt die Cam fast ausschließlich in der Ecke. Seitdem meine Frau und ich moderne Handys haben, brauchen wir die nicht mehr. Die Qualität ist super, zuverlässig und bessere Videos machen die auch.
Und das sagen wir, obwohl wir grad unser 1. Kind bekommen haben. Wir waren extra im Fotostudio und waren so enttäuscht, dass wir zum Schluss für die Dankeskarte dann doch Handy-Photos genommen haben (+Photoshop) und dann im Offset drucken lassen haben.

letztendlich zählt bei einem guten bild immer noch der passende blick für die situation. da hilft auch keine 5000+eur equipment...

50% "fotografisches auge" und blick für die situation
30% post-processing
20% hardware

somit ist glaub ich klar, warum man auch mit einem "günstigen" handy auch schöne fotos machen kann
 
ds1 schrieb:
somit ist glaub ich klar, warum man auch mit einem "günstigen" handy schöne fotos machen kann

Natürlich -
Es gibt neu einen Unterschied:
Um gewisse Fotos zu machen, braucht man eine richtige Kamera.
Wenn ich Telezoom UND Qualität haben will, komme ich an einer Systemkamera nicht vorbei.
Für Freistellung ebenso.
Einzelne Ausnahmen natürlich ausgenommen.

Es gibt einfach Limiterungen kleiner Sensoren. Fertig.
Und 80% der Menschen merken den Unterschied nicht :evillol:
 
Genau - für 1500€ , wenn Sony die aktuellen Preissteigerungen weiterführt....

Aber zurück zum Thema:
Das billige Kameras von Smartphones geschluckt werden, war nur eine Frage der Zeit.
Siehe das Video von Tony Northrup auf Seite 1.
Und andersrum werden die besseren Einsatzmöglichkeiten von optischen Zooms oder wechselbaren Brennweiten von Smartphones ersetzt werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Canikon hat einfach geschlafen und jetzt werden die bei den Einsteiger-Cams keinen Fuß mehr fassen. Die Kameras von denen mit fest eingebauter Linse waren Jahrelang der letzte Mist (S110 <-> RX100). In den letzten Jahren haben in meinem Umfeld durchaus Leute eine RX100 gekauft.
Sony geht es mit dem Kamera-Business gut. Die sind Innovativ und wenn die Erdbeben-Krise vorbei ist kommt von denen mit Sicherheit auch wieder einiges tolles. Vielleicht ein Vollformat-Body in der Größe einer A6000 unter 1000 Euro?
Momentan würde ich übrigens auch keine Kamera kaufen. Die Preise schießen wegen dem Erdbeben gerade in den Himmel.

v_ossi schrieb:
...Mein Vater hingegen hat immer schon mehr wert auf "professionelle" Fotografie gelegt. (Seine Fotos sind deshalb aber nicht besser geworden :D) Er hat auch entsprechend heute noch eine DSR, nutzt die aber auch immer weniger, seit er eine Huawei P9 hat.
Als wir früher, also als ich noch ein Kind war (also noch im letzten Jahrtausend), im Urlaub waren, wurden Filme gewechselt, "besonders schöne Fotos" inszeniert und anschließend wurde die Hälfte davon entwickelt, in ein Fotobuch geklebt und ebenfalls nie wieder (zumindest selten) angeguckt.

Früher haben viele eben auch nur Schnappschüsse gemacht, aber man schaut halt gerne verklärt in die Vergangenheit.
Sieh die Smartphones doch lieber als Einstieg in das Hobby Fotografie. Ein Smartphone hat eh fast jeder, also ist die erste Hürde, eine teure Neuanschaffung, schon mal weg.

Anhang anzeigen 581512
Das z.B. finde ich für eine Schnappschuss allemal ausreichend.

Das eine "ausgewachsene" DSR wesentlich besser ist, steht außer Frage, aber einfach mal leben und leben lassen... Ist ja schlimm hier.

Den Schnappschuss finde ich nicht schön. Bei den grellen Farben bluten meine Augen. Die Tiefen existieren nicht mehr und die Wolken sind trotzdem schwarz.
Wenn eure Bilder nur einmal angeschaut werden bevor sie verstauben, liegt das daran, dass es eben keine guten Fotos sind. Den Unterschied vom Handy zu einer Kamera mit größerem Sensor (das muß keine klobige DSLR sein) sieht man erst dann deutlich, wenn man gelernt hat gute Fotos zu schießen. Aber wie du sagst, leben und leben lassen. Wenn man nur Dokumentieren will, dass man vor Ort war oder um einen Sonnenuntergang festzuhalten, reicht auch ein Handy.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich finde es schrecklich, dass inzwischen immer irgendwer im Urlaub mit seiner DLSR herumläuft und wahllos Fotos von jedem Sandkorn am Strand macht. Das ist dann natürlich "semiprofessionelles Fotografieren".

In 20 Jahren werden die Kinder dann fragen: "Mama, warum hast du denn bei 2000 Fotos 1500 von irgendwelchen Steinen und Wänden gemacht?" "Weils so schön aussah."

Meine Smartphonekamera reicht schon lange dafür aus, ein paar schöne Momente festzuhalten. Und wenn ich alte Kinderfotos meiner Eltern sehe, weiß ich, dass die Bildqualität absolut zweitrangig ist. Aufs Motiv kommts an.
 
Ich fotografiere oft bei Autorennen und Festivals (Reisbrennen, ADAC GT Masters). Über die Jahre wurde der Anteil derer mit Kompaktkamera immer kleiner. Bei der ILA dieses Jahr war habe ich bei den Fachbesuchertagen vielleicht eine Handvoll gesehen. Was in meinen Augen aber zunimmt, sind die Menschen die Fotografie als Hobby betreiben und teilweise Kleinwagen mit sich rumschleppen. Bei der ILA war ein 70 200 2,8 außerhalb der Pressetribüne nichts besonderes mehr. Beim Reisbrennen war es ähnlich, oft war das auch 150 - 500 von Sigma am Start.
Bei mir im Bekanntenkreis geht der Trend klar weg von der Einsteiger Kropkamera hin zur Vollformat DSLRs.
 
Zuletzt bearbeitet:
nobody01 schrieb:
Den Schnappschuss finde ich grauenhaft. Bei den grellen Farben bluten meine Augen. Die Tiefen existieren nicht mehr und die Wolken sind trotzdem schwarz.

da hat wohl jmd etwas zu viel mit der post-processing app gespielt...
gut das kunst im auge des betrachters liegt, daher lasst den handy knipsern doch ihren spaß
 
eben 100 fotos geschossen mit dem lg g5 in super qualität. mit einer kompaktkamera undenkbar. nach 20 fotos kommt die meldung batterie leer. obwohl noch 80 % ladung.

3 mal den fehler gemacht je eine andere kompaktkamera zu kaufen. seit ich den samsung s3 bekam können mir kompaktkameras gestohlen bleiben.

tintenstrahldruckef und kompaktkameras: die gelddruckmaschine der Industrie. ich befülle den toner selbst mit billigem toner. mir reicht schwarz und das druckbild ist klasse.
 
Zurück
Oben