Kanzlerkandidat Martin Schulz

Würdest du Martin Schulz wählen?

  • Ja, Martin Schulz soll Kanzler werden

    Stimmen: 24 25,5%
  • Nein, Martin Schulz ist nicht mein Kandidat

    Stimmen: 62 66,0%
  • Ich bin noch unentschlossen und warte den Wahlkampf ab.

    Stimmen: 8 8,5%

  • Umfrageteilnehmer
    94
  • Umfrage geschlossen .

Lübke

Fleet Admiral
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Aug. 2007
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21.162
Angela Merkel hat lange Zeit die Geschicke Deutschlands als Kanzlerin gelenkt und sich dabei nicht immer nur Freunde gemacht. Insbesondere die Flüchtlingskriese dürfte die Zahl ihrer Anhänger auf ein Rekordtief gesenkt haben. Lange Zeit jedoch gabs keinen ernstzunehmenden Herausforderer, der sie in ihrem Amt als Kanzler ablösen könnte. Jetzt hat die SPD mit Martin Schulz einen charismatischen Politiker, der ganz offensichtlich hoch in der Gunst der Wähler steht und Kanzlerin Merkel durchaus im Amt beerben könnte.
In den Medien und den sozialen Netzwerken herrscht ein regelrechter Hype um Martin Schulz, wo er dann auch mal als Heiland dargestellt wird.
Dass viele Menschen Angela Merkel spätestens seit der Flüchtlingskriese überdrüssig sind, ist sicher kein Geheimnis, doch was spricht tatsächlich für Martin Schulz, außer der Tatsache dass er nicht Angela Merkel ist?
Ist es nur sein Auftreten, dass zweifelsohne dynamischer und charismatischer als das von Frau Merkel ist? Liegt es nur daran, dass er ein Kandidat aus der politischen Mitte ist, der Merkel tatsächlich in ihrem Amt beerben kann? Oder liegt es an Inhalten oder Taten von Martin Schulz?

Ich muss sagen, ich tue mich derzeit schwer, den Hype, der um Martin Schulz gemacht wird, zu verstehen. Eine ernstzunehmende Alternative zu Frau Merkel ist toll, aber wieso dieser überschwängliche Jubel in den Medien und den sozialen Netzwerken? Ist das tatsächlich als pro Martin Schulz zu verstehen, oder ist es doch eher ein contra Angela Merkel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube Letzteres ist richtig.
12 Jahre regiert Merkel und sie strebt mit dieser Wahl nun an, mit Helmut Kohl gleichzuziehen: 16 Jahre Kanzlerschaft. Das war damals schon zuviel und wäre ohne die Einheit wohl auch nicht passiert.

Warum wurde Merkel immer wieder gewählt? Weil die SPD Kandidaten weder Alternativen waren, noch glaubhaft machen konnten, für den Job geeignet zu sein, ihn überhaupt zu wollen. Steinmeier machte den blassen Schröder Imitator, Steinbrück kümmerte sich um seine Nebeneinkünfte und Gabriel wurden seine Meinungsschwankungen und seine ewige Medienpräsenz zum Verhängnis. Das ist bei Schulz nun sichtbar anders, der will gewinnen, und dagegen sieht Merkel schon ziemlich alt aus, völlig unabhängig von dem, was die SPD und Schulz überhaupt für eine Politik machen wollen.
Das macht die Union sichtbar nervös, außer Merkel-Raute, Aussitzen, dem Management von Krisen, die man zum Teil selber verursacht hat und dem "weiter so", ist da auch nicht mehr viel zu sehen. Keine Ideen, keine Gestaltungswille für die kommenden Jahre, der natürlich auch unglaubwürdig wäre.
 
das bestätigt gewissermaßen meine befürchtung. eine ernstzunehmende alternative zu merkel ist sicher mehr als fällig, auf der anderen seite hab ich damals für gerhard schröder gestimmt, und das war rückblickend ein großer fehler, den ich nicht wiederholen möchte. wenn jetzt tatsächlich nach beliebtheit gewählt würde statt nach inhalten (da hat schulz ja kaum konkurrenz durch merkel zu befürchten), kann statt einer besserung auch die fortsetzung der agenda 2010 oder sonstwas kommen, und da wäre ich nicht sonderlich scharf drauf. darum bin ich dem personenkult gegenüber eher negativ eingestellt.
auf der anderen seite ist schulz auch schon deshalb positiv zu sehen, weil er den leuten, die merkel richtung afd vergrault hat, eine nicht-merkel wahl in der politischen mitte bietet und so hoffentlich einige vom politischen rand (protestwähler) zurückholt.
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass entweder die CDU oder die SPD den neuen Bundeskanzler stellen werden.

Jetzt hat man folgende Möglichkeiten:

1.Man wählt Angela Merkel, weil man an ihr weiß was man hat.
2.Man wählt Martin Schulz, da man sich eine Veränderung wünscht.
3.Man wählt eine kleine Partei oder ungültig und denkt sich "den da oben hab ich es mal so richtig gezeigt".

Bei letzterer Möglichkeit wirst du allerdings gefühlt am wenigsten Einfluss auf den Wahl genommen haben. Am Ende hast du nämlich von den beiden anderen Optionen nichts was man sich wünscht.

@Lübke du willst z. b. Martin Schulz nicht wählen, da du Angst hast einer Fortsetzung der Agenda 2010. Mit Merkel wird diese aber mit ziemlich hoher Sicherheit fortgesetzt. Denn an den geschaffenen Problemen von damals hat sich unter Merkel nicht viel getan. Wählst du also Option 3, wirst du dich ärgern nicht Option 2 gewählt zu haben wenn Merkel weiterhin Kanzlerin bleibt und die nächsten Jahre ihre gewohnte Politik durch zieht.

Ich persönlich habe Merkel absolut satt, seit der Sache mit Edward Snowden und alleine deswegen will ich sie aus dem Amt haben und da ist mir jedes Mittel recht. Und am schnellsten führt mich die SPD zu meinem Ziel.
 
Lipovitan schrieb:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass entweder die CDU oder die SPD den neuen Bundeskanzler stellen werden. .
dazu bedarf es auch keine Glaskugel, da es sehr unwahrscheinlich ist das grüne,linke,fdp oder afd die Mehrheit bekommen

@Lübke du willst z. b. Martin Schulz nicht wählen, da du Angst hast einer Fortsetzung der Agenda 2010. Mit Merkel wird diese aber mit ziemlich hoher Sicherheit fortgesetzt..

zitat schulz:

Gerhard Schröder hat viel für unser Land getan. Dass es Deutschland heute besser geht, als vielen anderen europäischen Staaten, hängt vor allem mit der Agenda 2010 zusammen

https://www3.spd.de/aktuelles/115820/20140214_schulz_schroeder.html

wer nun glaubt schulz hat als eu Parlamentarier der sehr gerne kunkelt ( stichwort junker ) die Erleuchtung wegen " soziale Gerechtigkeit " bekommen, der ist doch recht naiv und glaubt den Wahlkampf geschwaffel.

Denn an den geschaffenen Problemen von damals hat sich unter Merkel nicht viel getan..
und unter Schulz wird der soziale abbau weitergehn.



Wählst du also Option 3, wirst du dich ärgern nicht Option 2 gewählt zu haben wenn Merkel weiterhin Kanzlerin bleibt und die nächsten Jahre ihre gewohnte Politik durch zieht..
oder man ist froh darüber, da unter SPD Kanzlerschaft eine Verschärfung der Agenda 2010 geschehen wäre
Ich persönlich habe Merkel absolut satt, seit der Sache mit Edward Snowden und alleine deswegen will ich sie aus dem Amt haben und da ist mir jedes Mittel recht. Und am schnellsten führt mich die SPD zu meinem Ziel.
also pest oder Cholera

Trump vs Clinton = Merkel vs Schulz
 
@Lipovitan:
@Lübke du willst z. b. Martin Schulz nicht wählen, da du Angst hast einer Fortsetzung der Agenda 2010.
ob ich ihn wähle weiß ich noch gar nicht. mir geht es nur darum, dass er nicht aufgrund eines personenkultes gewählt wird, obwohl die inhalte ggf. schlechter wären als der status quo. einfach nur wegen personenkult.
was ich wähle, entscheide ich wenn ich weiß, wer wofür steht.

Jetzt hat man folgende Möglichkeiten:
du hast noch eine vierte möglichkeit übersehen, die bei mir z. b. recht hoch im kurs steht: man wählt einen potentiellen koalitionspartner. aktuell stehen bei mir die grünen gut im kurs und mit denen legt man sich weder für spd noch für cdu fest, platziert seine stimme aber in der politischen mitte und die wahrscheinlichkeit einer koalition mit einer der beiden parteien oder gar beiden ist recht hoch. wenn man links wählt, wählt man zumindest noch pro spd und gegen afd.

@hotzenplot:
Trump vs Clinton = Merkel vs Schulz
ist nicht ganz abwegig, aber ich wage zu behaupten dass wir dann die bessere wahl haben als die amis. wenn ich aus den vieren wählen müsste, wären die erstgenannten direkt durch und die beiden letzteren für mich klar die bessere alternative, wobei besser hier noch lange nicht gut heißt.
 
Schulz mag zwar ganz ok sein, aber solange im Hintergrund Oppermann, Nahles oder Gabriel bereitstehen, ist das nur alter Wein in neuen Schläuchen.

Die SPD muss sich dringend grunderneuern und nicht nur einzelne Köpfe austauschen!
 
Jetzt hat die SPD mit Martin Schulz einen charismatischen Politiker....
soweit würde ich nicht gehen. Alles was ich bisher von ihm gesehen habe, war wenig bis gar nicht charismatisch.
ich denke die meisten sind nur froh das Gabriel weg ist und endlich mal eine Alternative da ist.

doch was spricht tatsächlich für Martin Schulz, außer der Tatsache dass er nicht Angela Merkel ist?
A. Merkel hat so viele Fehler gemacht, dass man sie einfach nicht mehr wählen kann (meine Meinung). da es keine vernünftige Alternative gibt, wird eben das vermeintlich kleinere Übel gewählt - ist doch immer so, siehe USA (zumindest hat dort das Volk gedacht das es das kleinere Übel ist).

Und was den "Hype" betrifft, sehen wir doch bei allem auf der Welt, alles was neu und anders ist, wird gehypt (?)- völlig egal ob es diese "Anerkennung" verdient.

Im großen und ganzen ist Merkel für mich nicht wählbar. Gleichzeitig befürchte ich mit Merkel das neuerliche aufkommen der (für mich) schlimmsten Partei in D - der FDP.
Dies weil die CDU-Protestwähler in aller Regel FDP wählen, wenn sie es der eigenen Partei zeigen wollen - aber gleichzeitig nicht von den Fleischtöpfen weg wollen.

Dennoch ist auch viel wahres dran was hier geschrieben wurde - ich befürchte auch viele Probleme mit der SPD, sollte sie gewinnen. Aber was ist die Alternative, nach der Wahl die Raute die uns wieder verkündet das sie ja alles richtig gemacht, hat weil wieder gewählt?
Eigentlich ist Schröder ja das Vorbild. Er hat vieles richtig gemacht in der Krise damals, aber mit den Reformen übertrieben und auch die kleinen Leute über maßen bluten lassen.
Ohne Reformen allerdings wäre D heute eine Katastrophe.
Lachen muss ich immer, wenn die CDU behauptet sie hätte die relativ gute Lage D zu verantworten. Ich vermute das Lachen wird mir aber bald vergehen.......und das aus verschiedenen Gründen (anhaltende Flüchtlingsproblematik mit fundamental unfähigen Politikern).
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin durchaus für die Aufnahme von Flüchtlingen, aber NUR zu unseren Konditionen und nicht pauschal (ihr Kinderlein kommet doch all wie aktuell und in den letzten Jahren).

So, mein Senf, üblicherweise wird der ja recht schnell ins Aquarium verschoben......mal sehen!?!
 
Ich sehe die CDU 5-10 Punkte vor der SPD. Es muss schon was gravierendes passieren, damit die SPD aufholen kann.
Das Vertrauen der Leute in Frau Merkel muss erschüttert werden, damit Herr Schulz aufholen kann. D.h. wenn alles so läuft wie bis jetzt, wird die SPD nicht als Gewinner enden. Das bisschen Seitenhieb gegen die Frau Merkel reicht nicht aus.

Die Leute unterschätzen Frau Merkel meiner Meinung nach. Vergleichen wir mal die Nachbarländer. Es geht drauf und drunter in Frankreich. Die Briten haben sich von der EU verabschiedet, die Italiener und die Spanier sind fast pleite und haben massive politische Probleme am Hals. Holland, Belgien und Österreich haben auch recht viele Schwankungen. In Polen und Osteuropa gibt es viele Probleme. Einzig die Skandinavier haben ein recht ruhiges Leben, die sind aber zu klein und unbedeutend.

D.h. die Frau Merkel hat es geschafft eine Stabilität reinzubekommen unter all diesen Ländern. Was für ein Glück die Bürger hier haben, verstehen die Leute gar nicht. Diese Stabilität wird hochgradig unterschätzt. Ich möchte nicht sagen, dass Herr Schulz nicht in der Lage wäre diese Stabilität beizubehalten, nur wieso sollte man etwas funktionierendes austauschen? Never change a running system.

Kurz zu dem Herrn Schulz: als ich paar Auftritte im TV gesehen habe vor einigen Jahren, war es mir klar, dass er in Zukunft der Kanzlerkandidat sein wird. Klar, im Nachinein kann jeder sagen, dass er es erahnt hätte, aber ich muss ja niemanden überzeugen. Seine Artikulation ist sehr gut für einen Politiker und er positioniert sich sehr gut in der Mitte. D.h. bei kritischen Fragen und Themen, winkt er schön auf die eine Seite und auf die andere mit Erfolg. Er ist also auf jeden Fall ein Upgrade zu seinen Vorgängern, nur ich denke nicht, dass das ausreicht.

Das Rennen ist also davon abhängig, ob man die CDU in eine Krise treiben kann oder nicht, vor allem die Frau Merkel.
 
Das Vertrauen der Leute in Frau Merkel muss erschüttert werden, ...
ist das nicht bereits der fall? spätestens mit der flüchtlingskriese scheinen ihr die felle davonzuschwimmen. in jüngsten umfragen liegt die spd angeblich mit schulz vor der cdu mit merkel. auch wenn das knapp ist und nicht sonderlich genau. aber aktuell scheint mir das eher ein patt zu sein als dass es einen klaren favoriten gäbe...
 
Lübke schrieb:
ist das nicht bereits der fall? spätestens mit der flüchtlingskriese scheinen ihr die felle davonzuschwimmen.

Ich denke nicht, dass das der Fall ist. Die CDU und die Frau Merkel mussten vieles einstecken wegen der Flüchtlingskrise, aber die Leute wissen auch ganz genau, dass sie trotzdem besser da stehen als alle anderen Nationen.
Und es ist bekannt, dass SPD "näher" zu Multikulti ist. Aber die Bürger wollen keine Flüchtlinge oder weiteren Ausländer*. Ich könnte jetzt ein Monolog darüber halten, als Ausländer, aber ist ja nicht das Thema hier. D.h. letzten Endes, was hat mehr Gewicht? Eine Frau Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik, auch wenn nicht gemocht, aber immerhin hält sie alles in Grenzen? Oder eine SPD mit Herrn Schulz, der den Flaschenhals öffnen könnte für mehr Flüchtlinge? Ich sage nicht, dass die SPD das vor hat, aber weiß überhaupt jemand, wie die SPD agieren wird? Bei der Merkel weiß man ja, wo man ist. Jetzt ist die Frage, ob man eben die Stabilität beibehält, auch mit den dazu gehörigen negativen Aspekte. Oder wagt man was neues und man landet vielleicht schlechter da als vorher.

Die Leute werden ihre Komfortzonen nicht verlassen wollen, weshalb ich die CDU weiterhin vorne sehe. Es sei denn, da passiert wirklich noch ein Skandal.

(*Dabei lasse ich mal meine Gesellschaftskritik weg und die angeblichen Werte Europas)
 
Lübke schrieb:
aber aktuell scheint mir das eher ein patt zu sein als dass es einen klaren favoriten gäbe...

Sehe ich ähnlich. Und das ist eben das Schlimme daran, wenn es wirklich so kommen sollte. GroKo hatten wir jetzt lange genug und es wird Zeit, daß sich eine der "großen" Parteien mal wieder in die Opposition begibt, bzw sich die andere eben deutlich absetzt. So wirklich einschätzen kann ich den M. Schulz noch nicht. Letztlich wird er der selbe Quatschkopf sein, wie alle Politiker. Vor der Wahl wird einem wieder das Blaue vom Himmel versprochen. Und nach der Wahl weiß man nichts mehr davon, bzw schiebt dann die Koalitionspartner vor. Als wenn man da nicht vorher schon sondiert hätte und letztlich weiß, welche Kompromisse man da machen muß. Auf der anderen Seite ist es auch so, daß der Wähler sich wohl lieber Honig ums Maul schmieren lässt und sich hinterher darüber empört. Als eben von Beginn an reinen Wein eingeschenkt zu bekommen.
 
Es greift zu kurz, Merkels Versagen nur an der Flüchtlingsgeschichte festzumachen. Die AfD gab's schon zuvor aus anderen, nicht weniger erheblichen Gründen. Durch ihre Politik hat sie viele verprellt, aber eines war auch notwendig um an der Macht zu bleiben: Merkel hat die Union quasi ausgehöhlt, da ist viel konservative Substanz verloren gegangen. Geblieben sind die Linientreuen und wenn ich einen Herrn Tauber reden höre, immerhin der Generalsekretär, dessen Aufgabe es wäre, richtig auf den Tisch zu hauen, kann ich alternativ auch gleich einer grauen Tapete lauschen.

Nun versuchte die Union in den vergangenen Tagen Schulz wegen seiner Bezüge und seines Wahlkampfmanagers anzugreifen. Mir schoß sofort durch den Kopf, welch lukrative Pöstchen in der Union für altgediente Parteigenossen üblich sind und wieviele Merkel an neue Tröge befördert hat.. und mir wurde schlecht.
 
die Frau Merkel hat es geschafft eine Stabilität reinzubekommen unter all diesen Ländern
ich würde sagen, dass wir noch Stabilität haben trotz Fr. Merkel.
Es ist ja nicht nur die schlechte Umsetzung der Flüchtlingspolitik, in Europa haben wir nichts mehr zu sagen, die Nullzinspolitik geht in erster Linie auf kosten der deutschen Sparer. Hier werden 6-stellige Mrd. € jedes Jahr verloren und dennoch gibt es keine Initiative mal was dagegen zu unternehmen weil Italien, Portugal, Griechenland etc. einfach den Schuss nicht hört und keine Reformen einleitet (Griechenland mal anders bewerten, die haben Reformen, die meisten an der falschen Stelle).

Was haben wir noch, da ist der täglich Bruch unseres Grundgesetzes durch Spionage und Datensammelei der Amerikaner, Briten etc. toleriert durch Fr. Merkel so lange es sie selbst nicht betrifft.

Das wir TTIP nicht bekommen (entgegen der Mehrheitsüberzeugung im Volk), verdanken wir auch nicht Fr. Merkel sondern Hr. Trump - ja, etwas gutes hat er auch. Wenn auch Gabriel ebenfalls ein heißer Befürworter war.

Dann nehme ich Merkel immer noch krumm, dass sie so in den USA "buckeln" war als Schröder & Co. den Irak-Krieg ablehnten. Merkel hat sich ja ausdrücklich dafür ausgesprochen (Link in meiner Signatur zur Erinnerung).

Was haben wir noch, keine notwendigen Reformen bei Rente, Steuer etc. - die CDU redet immer und passieren tut nichts bzw. Trippelschritte.

Katastrophale Politik in der Bundeswehr. Gibt es überhaupt noch Projekte die nicht in einem, Desaster enden?

Dann die Politik mit Griechenland - sicher nicht einfach, aber glücklich sehen wir dabei auch nicht aus.

Oder mal ganz anders gefragt, was könnte man Fr. Merkel denn positiv anrechnen.......?....
 
Zuletzt bearbeitet:
Lipovitan schrieb:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass entweder die CDU oder die SPD den neuen Bundeskanzler stellen werden.

Jetzt hat man folgende Möglichkeiten:

1.Man wählt Angela Merkel, weil man an ihr weiß was man hat.
2.Man wählt Martin Schulz, da man sich eine Veränderung wünscht.
3.Man wählt eine kleine Partei oder ungültig und denkt sich "den da oben hab ich es mal so richtig gezeigt".

Bei letzterer Möglichkeit wirst du allerdings gefühlt am wenigsten Einfluss auf den Wahl genommen haben. Am Ende hast du nämlich von den beiden anderen Optionen nichts was man sich wünscht.

Willkommen in den USA? Die Wahl ist IMMER die 3! Wer 1 oder 2 wählt ist selber schuld und bestärkt deine Argumentation zu 3 nur. Daher kann eben nicht die Lösung sein klein bei zu geben. Wir haben die Wahl!

CDU/CSU – Stillstand ist Rückschritt beschreibt es ganz gut. Ich wusste schon vor 4 Jahren kein Pro-Argument. Das ist heute nicht besser.
FDP – Wer? Und würde eh nur in Richtung CDU führen.
Grüne – Wenn es jemanden gibt, der noch weniger wählbar ist als die AFD – dann die Grünen. Freiheit durch mehr Kontrolle? Seit dem Balkankrieg und der offenen Lügen und den immer wieder aufkommenden seltsamen Ideen sie die bei mir auf einer schwarzen Liste.
Die Linke – Würde ich gerne mal in Regierungsverantwortung sehen. Schlau daher reden von der Oppositionsbank ist ja immer recht einfach. Durch die tiefsitzende Angst vor "dem Russen/Kommunisten" wird das aber nicht passieren.
SPD – Wunderheiler Schulz? Sehe ich nicht. Ob nun Gabriel oder Schulz bedeutet für mich nur, das die SPD mit 3% mehr – nicht in die Regierungsverantwortung kommt – bzw. höchstens als Koalitionspartner und Knecht der CDU. Ich habe hier das gleiche Problem wie mit den Grünen. Was der Scharping vor Jahren verbockt hat hat für mich diese Partei unwählbar werden lassen. Konsequenz muss sein. Ich wünschte mir mehr Wähler würden tatsächlich Konsequenzen ziehen und nicht versuchen „taktisch“ zu wählen. Als ob die Wahlprogramme der Parteien auch nur das Papier wert sind auf dem sie gedruckt werden.
AFD – Echt jetzt? Wer die in Betracht zieht hat sich noch nie mit Politik beschäftigt. Lieber Nichtwähler als AFD-Wähler.

Tja – und was wähle ich? Keine der Parteien da oben. Ich habe meine Konsequenzen gezogen und wähle keine Parteien von denen ich Jahrelang angelogen wurde. Demokratie bedeutet halt auch die Wahl zu haben – und das nutze ich auch. Diversität! Am Ende gibt es in DE sonst nur noch die Wahl zwischen ROT oder SCHWARZ. Das wäre dann wirklich traurig.
 
Lars_SHG schrieb:
Dann nehme ich Merkel immer noch krumm, dass sie so in den USA "buckeln" war als Schröder & Co. den Irak-Krieg ablehnten. Merkel hat sich ja ausdrücklich dafür ausgesprochen (Link in meiner Signatur zur Erinnerung).

Komisch, genau in dem Punkt würde ich Stoiber und Merkel sogar zugutehalten, dass sie so offen und ehrlich waren. Schröder hat mit Steinmeier nach außen den Irakkriegsgegner gespielt und per BND den Angriff vor Ort unterstützt. Im gleichen Zug eröffneten die beiden die Möglichkeiten der Überwachung der Deutschen durch NSA und wie wir heute wissen, auch durch den BND.
Dass derjenige, der Grund für den Angriffskrieg lieferte, zuvor beim BND schon plauderte und als unzuverlässig eingestuft wurde, was die Amis nicht interessiert hat.. Pech gehabt..

Lars_SHG schrieb:
Oder mal ganz anders gefragt, was könnte man Fr. Merkel denn positiv anrechnen.......?....

"Deutschland geht es gut"; "Wir schaffen das!"; "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa"; "Diese Bundesregierung ist die erfolgreichste Bundesregierung seit der Wiedervereinigung"... ;)

Manche Journalisten behaupten, dass Merkel so beliebt wäre, weil sie keine Reformen durchzieht, eher verwaltet als regiert.
 
dass sie so offen und ehrlich waren.
Ja, war sie auch - ehrlich pro USA & Krieg. Das Schröder & Fischer teilweise Hilfe geleistet hat ist wahr, alles andere wäre ja auch einem Totalabbruch mit George W. gleich gekommen.
Dass derjenige, der Grund für den Angriffskrieg lieferte
Ich hoffe mal das Du es nicht der SPD ankreidest, dass entgegen ausdrücklicher Empfehlung D "Curveball" nicht zu vertrauen. Das war das Werk von Bush, Rumsfeld und Powell - insbesondere Powell hat das vor einiger Zeit in einem Interview bedauert, dass er diese Lügen seitens der USA im besonderen George W., verbreitet hat.

Manche Journalisten behaupten, dass Merkel so beliebt wäre, weil sie keine Reformen durchzieht, eher verwaltet als regiert.
Ja, das höre ich auch immer wieder. Allerdings sollte man wissen, dass man mit Verwaltung und ohne Reformen über einen langen Zeitraum großen Schaden anrichtet.
Grundsätzliche Anpassungen müssen gemacht werden, die sind natürlich meist unpopulär - und das kreide ich der CDU an, immer nur das Auge auf die eigenen Vorteile und nicht auf die des Volkes insgesamt. Das unterscheidet sie von der SPD in den 90ern. Ob es die SPD heute wieder so machen würde - schwer zu sagen.......

Aber wir weichen ab. Ich würde Schulz eine Chance geben - eine andere Wahl habe ich auch nicht. Damit stehe ich hier allerdings ziemlich alleine da. Die meisten meiner Freunde wählen das was die Eltern schon gewählt haben weil alternativlos. Jeder zweite Satz wenn man Kritik an der CDU äußert ist, die SPD (wahlweise andere Partei eintragen) würde das auch nicht besser machen.
 
Hier fehlt der Punkt: Ich würde alles wählen, solange es nicht Merkel ist.
Eines haben uns die USA voraus: Mehr als 8 Jahre muss man sich kein Staatsoberhaupt antun!
 
sbj schrieb:
D.h. die Frau Merkel hat es geschafft eine Stabilität reinzubekommen unter all diesen Ländern. Was für ein Glück die Bürger hier haben, verstehen die Leute gar nicht. Diese Stabilität wird hochgradig unterschätzt. Ich möchte nicht sagen, dass Herr Schulz nicht in der Lage wäre diese Stabilität beizubehalten, nur wieso sollte man etwas funktionierendes austauschen? Never change a running system.

Das muss aber nicht für Merkels Politik sprechen. Oder anders ausgedrückt: Funktioniert das System wirklich noch? Es lässt sich auch argumentieren, dass die EU an dem Kurs, den Merkel für Deutschland in Europa angelegt hat, zu zerbrechen droht, was dann überhaupt erst zum Aufstieg der Nationalisten und der wahrgenommenen Instalibität in vielen europäischen Ländern beigetragen hat. Ja, sie kann das System am Laufen halten. Darin ist sie wirklich gut, und in guten Zeiten ohne große Zerwürfnisse ist sie wirklich eine großartige Kanzlerin. Aber sie kann das System meiner Meinung nach nicht weiter entwickeln, wenn es nötig ist. Die von ihr bisher angeregten Strategien in der Flüchtlings- und auch der Finanzkrise waren allesamt nicht nachhaltig, kamen oft zu spät und haben uns Lösungen nicht näher gebracht. In meinen Augen verwaltet sie lediglich den Ist-Zustand, im Guten wie im Schlechten. Von einem deutschen Bundeskanzlerin oder einer Bundeskanzlerin erwarte ich aber mehr.

Martin Schulz hat mir mit einem Satz aus der Seele gesprochen: Europapolitik ist deutsche Innenpolitik! Wenn den Griechen oder den Italienern die Flüchtlingskrise über den Kopf wächst, dann ist das auch ein deutsches Problem, denn dieses Problem wird über kurz oder lang bei uns ankommen. Wenn die Wirtschaft im Mittelmeerraum lahmt und Zigmillionen junge Menschen keine Arbeit finden, dann betrifft das auch uns, denn aus diesen sozialen Brennpunkten wachsen Bewegungen, die letztendlich den Wirtschaftsraum zu zersetzen suchen, der so bedeutend für uns ist. Unsere Reaktion sollte dann sein zu fragen, was wir gemeinsam tun können, um diese Probleme auf europäischer Ebene zu lösen, und nicht nach Lösungen wie den Dublin-Verordnungen oder einem erbarmungslosen Spar-Diktat suchen, damit Deutschland möglichst wenig mit diesen Problemen zu tun hat. Und das hat ja nicht einmal funktioniert. Die Flüchtlinge sind eben doch irgendwann bei uns angekommen, und Frau Merkel musste den Stöpsel ziehen, um eine kritische Situation auf der Balkan-Route zu entschärfen. Und jetzt können wir diese Menschen schon aus humanitären Gründen nicht wieder in die Einreisestaaten zurück schicken, wie es ganz entgegen der Idee europäischer Solidarität, für die Merkel so gerne wirbt, wenn sie etwas von Europa haben will, eigentlich mal gedacht war.

Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass die Stabilität der deutschen Gesellschaft unbedingt das Verdienst von Frau Merkel gewesen ist. Die Deutschen sind nicht besonders empfänglich für Positionen an denen äußeren Rändern des politischen Spektrums, und die Bundesrepublik war immer eine relativ stabile Demokratie. Mit ihren ineffektiven und oft schleppenden Strategien in der Flüchtlingskrise, ganz besonders aber mit ihrer eigentlich bewundernswerten Entscheidung im September 2015 (ehrlich, das fand ich super - nur leider hat uns niemand auf diese Situation vorbereitet), hat sie die im Vergleich noch moderate aber eben auch vorhandene Spaltung in der deutschen Gesellschaft überhaupt erst bedeutend voran getrieben und außerdem die Unionsparteien entzweit. Sollte Merkel morgen abtreten, dann könnte ich nicht sagen, dass Deutschland und Europa in einem guten Zustand zurück lässt.

Ich habe mich noch nicht entschieden, wem ich am Ende meine Stimme geben werde. Im Moment tendiere ich eher zu Schulz weil ich glaube, dass er die richtigen Intentionen und Ideen für Deutschland in Europa und die Zukunft der EU hat. Merkel traue ich eine bedeutende Weiterentwicklung unserer Rolle in der Welt nicht zu. Mit ihr werden die Dinge weitergehen wie bisher, die Guten wie auch die Schlechten, und befürchte wirklich, dass unsere kleine europäische Welt letztendlich an ihrem Führungsstil zerbrechen könnte. Aber ich muss Parteiprogramme sehen. Nur weil Martin Schulz eine launige Type ist, die gerne mal Klartext redet, werde ich noch nicht wählen.
 
Mich müsst ihr nicht überzeugen. Erstens darf ich nicht wählen, und zweitens bin ich seit Jahren tendenziell zu der SPD geneigt, da sie gegenüber Ausländern herzlicher eingestellt sind. Seit paar Jahren eher weniger, aber immerhin besser als die anderen.

D.h. die ganze Kritik gegenüber der Frau Merkel finde ich schon im Großen und Ganzen zutreffend. Ja, die Entwicklung geht nicht voran, ja, sie verwaltet eher als zu führen. Aber trotzdem muss man auch ehrlicherweise sagen, dass ihre Art immernoch besser ist, als bei all den anderen EU Ländern. Was ist besser, zu Fuß in die nächste Stadt zu laufen oder mit einem Auto zu fahren, was gerade noch so TÜV bekommen hat? Sie bringt immerhin Einen zur nächsten Stadt mit dem Auto, auch wenn das Auto lahm ist und überall Abnutzungserscheinungen hat. Ich finde sie wird unterschätzt, auch wenn ich die CDU nicht mag, bleibe ich fair.
 
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