Neuen Glasfaseranschluss im Heimnetz über bestehende Alt-Kabel

Certainty6056

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Hallo zusammen,

ich als ITler, der gar nichts mit Netzwerk am Hut hat, soll, da ich das ja sicher kann, Verwandeten helfen - man kennts ja :)

Neues Glasfaser und natürlich steht der Router im Keller, was schlechte WLAN Abdeckung bedeutet. Netzwerkkabel sind kaum bis gar nicht vorhanden - mit einer Ausnahme, die nun ins Spiel kommt:

Der aktuelle Router o2 HomeBox 6741 ist mit einem TAE-N zu RJ45 Kabel an einer TAE Dose angeschlossen. Da ich Kind des DSL bin, kenne ich mich damit (abseits von "das kommt an die Seite der Fritzbox für alte, nicht-DECT-Telefonie") nicht allzu sehr aus.

Kann ich mit diesem bereits liegendem Kabel etwas anfangen und im Optimalfall das Signal/"Internet" auf dieses Kabel gebe und an der TAE Dose mit einem TAE-RJ45 Kabel/ Adapter an den WAN Port eines Routers anschließen? Als Adapter käme mir da beispielsweise diese hier in den Sinn, die AVM damals beigelegt hat

Anbei hätte ich noch ein Bild der Dose am aktuellen Standort der o2 HomeBox 6741 anzubieten: Mehr Bilder wurden mir bisher leider nicht zur Verfügung gestellt.
 

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Das wird wenn überhaupt nur eingeschränkt möglich sein.

Es kommt darauf an wie viele Adern das Telefonkabel hat.
Für 100MBit/s Ethernet brauchst du vier Adern, für 1.000MBit/s (oder mehr) brauchst du acht Adern.

Dann kommt hinzu das Telefonkabel kein Ethernetkabel ist, z.B. fehlt die Abschirmung.

Idealerweise ziehst du ein Cat.7 Ethernet-Verlegekabel (kein Patchkabel) von dort wo der Glasfaseranschluss ins Gebäude kommt, bis da hin, wo der Router hin soll. An beide Seiten kommt ein Keystone-Modul, damit du an beiden Seiten eine RJ45-Buche hast.

Du könntest den Router auch im Keller lassen und per Ethernetkabel oben einen Access-Point anschließen.
Oder du machst es noch aufwändiger und ziehst Ethernetkabel in jeden Raum, der einen Anschluss bekommen soll.
Dann kommt hinter den Router ein Ethernet-Switch, an den all diese Kabel angeschlossen werden.

Normalerweise sind Glasfaseranschlüsse so aufgebaut:
Die Glasfaser kommt von der Straße ins Haus und läuft erstmal in einen "Kasten".
Dort drin ist nur etwas Glasfaser aufgewickelt.
Von da aus geht es mit einem Glasfaserkabel in einen weiterne "Kasten", dem Glasfaser-Modem. Das braucht Strom.
Von da aus geht es über Ethernet weiter an einen Router.

Es kann auch sein das beides in einem Kasten untergebracht ist.
Es gibt auch Glasfaseranschlüsse ohne Modem, dann brauchst du ein Glasfaserkabel bis zum Router und einen Router mit Glasfaser-Eingang.
 
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Certainty6056 schrieb:
Kann ich mit diesem bereits liegendem Kabel etwas anfangen und im Optimalfall das Signal/"Internet" auf dieses Kabel gebe und an der TAE Dose mit einem TAE-RJ45 Kabel/ Adapter an den WAN Port eines Routers anschließen? Als Adapter käme mir da beispielsweise diese hier in den Sinn, die AVM damals beigelegt hat
Nur weil Router bei DSL gerne RJ45 nutzen, hat das mit Ethernet nichts zu tun. Solche Adapter leiten meist nur 2 Adern durch, bei LAN brauchst du mind. 4, besser 8.
 
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Stichworte g.hn, EoC oder MoCA.
Erstere gibt's auch über alte Telefonleitungen mit 2 Adern, alle 3 Techniken über Koax Kabel (Kabelfernsehen/SAT)
Anbieter wären zum Beispiel gigacopper, Axing und auch Devolo mit der GIGA Bridge.
https://www.gigacopper.net/web/de/produkte_tp.html
https://axing.com/produkt/eoc00132/
https://www.devolo.de/giga-bridge

Sind aber alles nur Notlösungen wenn die Installation einer strukturierten Verkabelung nicht gewollt ist.

Schau dir die Leitungen im Haus mal an. Wenn sie mindestens 8 Adern haben, ist darüber Gigabit Ethernet sehr wahrscheinlich möglich. Gesabbel über fehlende Abschirmung, kannst Du getrost ignorieren. Für GbE ist Abschirmung nicht notwendig. Viel wichtiger ist, die Verseilung der Adern zu beachten.
Wie genau ist hier ganz gut beschrieben: https://ngb.to/threads/ethernet-über-netzwerk-und-telefonkabel-praktische-montage-und-fehlersuche.39749/
 
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Es gibt Lösungen die hausinterne Telefonverkabelung mittels G.Fast/G.hn fürs Heimnetzwerk zu nutzen. Du brauchst dann in der Regel 2 Geräte, die natürlich auch wieder Strom fressen.

LAN-Kabel ziehen wäre die nachhaltigste und zuverlässigste Lösung.
 
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KnolleJupp schrieb:
Das wird wenn überhaupt nur eingeschränkt möglich sein.
Ich habs befürchtet. Danke für die gut erklärte Ausführung.
Aber Schade, denn die Akzeptanz für umfassendes Kabelziehen ist eher gering, obwohl das Geld bei denen eigentlich sehr locker sitzen sollte. Mit Kindern so eine Großbaustelle nicht haben zu wollen kann ich aber verstehen.

Sofern die Wände nicht voll isoliermaterial sind, sollte sich ja mit dem bereits liegendem Kabel ein Ethernet oder LWL denselben Weg ziehen lassen. Das wäre ja auch eine sehr überschaubare Anzahl an Löchern (Eins im Keller und ansonsten vielleicht nur da wo aktuell die TAE Dose ist.
bender_ schrieb:
Sind aber alles nur Notlösungen wenn die Installation einer strukturierten Verkabelung nicht gewollt ist.
Mal Powerline antesten war auch eine Idee, die ich hatte. Mal sehen.

guzzisti schrieb:
LAN-Kabel ziehen wäre die nachhaltigste und zuverlässigste Lösung.
und leider auch die invasivste. Mal gucken, vielleicht lässt sich ja mit dem bereits liegendem Kabel ein Ethernet oder LWL denselben Weg entlang ziehen.
 
Certainty6056 schrieb:
Mal Powerline antesten war auch eine Idee, die ich hatte. Mal sehen.
Bis auf wenige Ausnahmen ist die einhellige Meinung zu Powerline hier im Forum: lass es, das ist Zeit und Geldverschwendung .

Ich hab selbst damit auch sehr leidliche Erfahrungen gemacht.
Wenn die vorhandene Verkabelung genutzt werden muss nutzt die oben vorgeschlagenen Möglichkeiten mittels G.hn, EcO und Co.
 
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Wie lange ist das Kabel vom Verteiler zur TAE-Dose?

Welcher Kabeltyp mit wie vielen Adernpaaren liegt auf der TAE-Dose auf?
 
Die Frage ist ja auch, das Telefonkabel das in die TAE-Dose läuft, wird ja im Telefon-Hausanschluss (APL) münden.
Ist das überhaupt die Stelle, an der dann auch die Glasfaser ins Haus kommen wird?

Weil, wenn du das dann noch weiter verlängern musst, wird das Risiko einer instabilen Verbindung immer größer,
das sowieso schon da ist, wenn man Ethernet über Telefonkabel laufen lässt, weil nicht dafür spezifiziert.

Es sollte mindestens ein richtiges Ethernet-Verlegekabel gezogen werden, von der Stelle wo die Glasfaser ins Haus kommt,
bis zu der Stelle wo entweder der Router oder ein Access-Point hin soll.

Es gibt zwar - wie bereits genannt - noch andere Möglichkeiten das Signal über ein Telefonkabel zu schicken,
das ist aber teuer und ist dann trotzdem im besten Fall nur eine Notlösung.

dLAN/PowerLine ist ebenfalls sehr störanfällig und oft kommt nur ein Bruchteil der angepriesenen Bandbreite durch.
 
Certainty6056 schrieb:
Aber Schade, denn die Akzeptanz für umfassendes Kabelziehen ist eher gering
da fragt man sich dann, warum diese Leute sich dann Glasfaser haben legen lassen :rolleyes: Haben die sich überhaupt irgendwelche Gedanken über eine Verkabelung gemacht oder einfach drauflos bestellt?

Eine sinnvolle und sauber durchgeführte Verkabelung hebt übrigens den Wert des Gebäudes an.
Stichwort flaches LanKabel, Kabelknäle
 
KnolleJupp schrieb:
Ist das überhaupt die Stelle, an der dann auch die Glasfaser ins Haus kommen wird?
Ja ist es, das Kabel selbst ist schon da, Montag kommt nochmal ein Trupp und dann sollte es laufen. Montag ist also auch Schaltungstermin.
KnolleJupp schrieb:
Es sollte mindestens ein richtiges Ethernet-Verlegekabel gezogen werden, von der Stelle wo die Glasfaser ins Haus kommt,
Das wird jetzt denke ich auch die Lösung sein.. vermutlich eher LWL weil das bedeutet, dass der GF-Router als einziges Gerät reicht, aber dabei kann man ja auch gleich ein Leerrohr legen und ein Verlegekabel dazu packen. Der Materialwert ist ja eher zu vernachlässigen.

wolve666 schrieb:
da fragt man sich dann, warum sich diese Leute dann Glasfaser haben legen lassen :rolleyes: Haben die sich überhaupt irgendwelche Gedanken über eine Verkabelung gemacht oder einfach drauflos bestellt?
Immobilienwertsteigerung und vor allem deswegen, da der Ort per DSL absolut unterversorgt ist. Aktuell haben sie am Router 10k anliegen. Selbst mit GF-Router im Keller sollte das also eine ordentliche Verbesserung werden.
 
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Von welchem Anbieter ist denn der Anschluss?
 
KnolleJupp schrieb:
Router-Empfehlung:
Wenn Anschluss ohne Gelasfaser-Modem: AVM FRITZ!Box 5590 Fiber https://geizhals.de/avm-fritz-box-5590-fiber-a2685109.html für 259€.
Wenn Anschluss mit Glasfaser-Modem: AVM FRITZ!Box 4060 https://geizhals.de/avm-fritz-box-4060-a2627184.html für 222€.
Ja vielen Dank.
EWE bietet als ONT leider nur die 5530 für 120€ an. Die ist bei denen schon vor Ort.
Daher LWL aus dem Keller heraus verlängern oder 5530 als ONT und von da per Ethernet zu einem AP.

Wäre ja gegen die 5530 gewesen, aber mein voriger Stand war "ja macht ja sinn, wir gucken mal" und dann seit kurzem "übrigens, Montag wird die 5530 angeschlossen"
 
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