Windows 8 im Test: Alle Neuerungen im Überblick

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Frank Hüber (+3)
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Windows To Go

Eine neue Funktion, die jedoch nur Windows 8 Enterprise enthält, führt Microsoft mit Windows To Go ein. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, Windows 8 von einem externen Laufwerk wie etwa einem USB-Stick über einen USB-Anschluss starten zu können. Windows To Go ist aber kein Ersatz für mobile Rechner mit vorinstalliertem Betriebssystem, sondern eine Ergänzung zur effizienten Verwendung von Ressourcen für alternative Arbeitsbereiche. Insbesondere für Administratoren oder Techniker könnte ein derart mobil einsetzbares Betriebssystem interessant sein.

Windows To Go funktioniert dabei weitgehend wie eine normale Windows-Installation. Ein paar Unterschiede gibt es aber doch. So sind unter Windows To Go sowohl der Ruhemodus als auch der Standbymodus standardmäßig deaktiviert, um ein versehentliches Beschädigen von Daten zu verhindern. Darüber hinaus sind die internen Datenträger des Gastcomputers beim Starten über Windows To Go standardmäßig offline. Auch dies geschieht aus Sicherheitsgründen, damit Daten nicht versehentlich für unautorisierte Benutzer offengelegt werden. Gleichermaßen ist der USB-Datenträger von Windows To Go nicht verfügbar, wenn er an ein laufendes Windows-System angeschlossen wird – hier wird er dem Benutzer gar nicht erst angezeigt. Ein Schutz der Daten ist so allerdings nicht gewährt. Unter Unix konnten wir ohne Probleme auf sämtliche Daten des (nicht verschlüsselten) USB-Datenträgers zugreifen und Dateien aus den dort hinterlegten Benutzerkonten kopieren. Die optionale BitLocker-Verschlüsselung des Datenträgers während der Erstellung sollte somit genutzt werden.

Windows 8: Windows To Go

Eine weitere Einschränkung resultiert aus technischen Gegebenheiten. Da ein Trusted Platform Module (TPM) an einen Computer gebunden ist, wird bei der Verwendung der BitLocker-Laufwerksverschlüsselung anstelle des TPM ein Passwort zum Starten des Systems verwendet. Darüber hinaus ist unter Windows To Go das Windows Recovery Environment (WinRE) nicht verfügbar. Sollte eine Wiederherstellung des USB-Speichers notwendig sein, empfiehlt Microsoft ein neues Image aus einem aktuellen Image von Windows 8 zu erstellen.

Windows To Go kann entsprechend seines Einsatzzweckes auf mehreren Computern gestartet werden. Beim ersten Start auf einem Computer erkennt Windows To Go die gesamte Hardware des Computers und installiert die entsprechenden Treiber. Startet man das System erneut auf diesem Computer erkennt Windows To Go dieses System wieder und lädt automatisch die richtigen Treiber. Unter Umständen unterstützen jedoch nicht alle Anwendungen den Roaming-Betrieb mit Windows To Go, da sie an die Hardware eines bestimmten Systems gebunden sein können. Dies muss jedoch je nach Einsatzzweck und Anwendung vom Benutzer selbst geprüft werden.

Der entsprechende Eintrag, um Windows To Go zu nutzen, findet sich in der Systemsteuerung. Das USB-Laufwerk muss mindestens 32 GB Speicherplatz bieten, um für Windows To Go genutzt werden zu können. Bei der Auswahl eines Images für die Erstellung des Datenträgers für Windows To Go muss man auf das Installationsmedium von Windows 8 zurückgreifen, auf dem sich die install.wim befindet. Das aus Windows 8 heraus selbst mit dem Programm recimg erstellte Abbild, auf das wir in diesem Artikel im Abschnitt „Schnelles Auffrischen und Zurücksetzen“genauer eingehen, kann hingegen nicht genutzt werden. Wählt man dieses aus, erhält man nachfolgende Fehlermeldung.

Windows 8: Windows To Go
Windows 8: Windows To Go

Um vom erstellten USB-Datenträger Windows To Go zu starten, muss die Startreihenfolge des Systems bei Bedarf geändert und USB als erste Option ausgewählt werden. Bei der Erstellung des Datenträgers kann der Benutzer die Startreihenfolge für den aktuell genutzten PC mit der Auswahl „Automatisch“ so einstellen, dass Windows To Go beim Anschluss des Datenträgers automatisch gestartet wird. Beim ersten Start über den USB-Datenträger wird das System erkannt und man durchläuft die von Windows 8 bekannte Installationsroutine des Betriebssystems inklusive kurzem Erläuterungsvideo zur neuen Oberfläche. Verwendet man das Laufwerk daraufhin erneut, müssen diese Einstellungen nicht erneut vorgenommen werden, sondern Windows To Go erkennt lediglich das System und lädt die entsprechenden Treiber.

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