Digitaler Minimalismus

H

Herzebrock

Gast
Hallo zusammen,

ich wollte mal hören, wie für euch Digitaler Minimalismus aussähe? Welche Gerätschaften haltet ihr für notwendig für euer alltägliches Leben? Reichen Smartphone und Laptop/PC oder müssten es noch ein paar mehr Sachen sein? Vielleicht ein NAS z.B.?

Was braucht man (softwareseitig) um einen zügigen Workflow zu gewährleisten? Wie vermeidet man, unnötig Zeit mit Systempflege etc. zu vergeuden?
 
meinst du das berufsleben oder das privatleben? privater minimalismus kann ganz auf digitale technik verzichten außer festnetztelefon (analog gibts da ja nicht mehr). handys braucht man nicht, sie sind einfach nur praktisch. je nach beruf oder ob man schüler ist, benötigt man ggf aber einen pc mit internetzugang. das wars auch schon was minimalismus angeht. es gibt aber sehr viele dinge, die das leben angenehmer machen können...
 
Mir reicht ein PC ...
unnötige Systempflege vermeidet man wohl am besten durch regelmäßige Systempflege ... denn dann ist das eben einfach weniger zeitaufwändig.

Für einen flüssigen Workflow ist es mMn unerlässlich, über lange zeit hinweg mit der gleichen Software arbeiten zu können. Ich bin z.B. noch heute mit meinem Office 2003-Paket weitaus schneller, als mit allem was, von MS seit 2007 veröffentlicht wurde ... auch nach 7 Jahren Gewöhnung finde ich die "neue" Steuerung, die damals eingeführt wurde, als zeitraubend und unpraktisch.
Auch empfinde ich regelmäßige Zwangsupdates als überaus störend ... vor allem, wenn z.B. der Firefox nicht mehr sauber arbeitet, weil ein Modul implementiert wurde, welches ich NIE brauchen werde.
Was nutzt mir letztlich die Möglichkeit, eine Arbeit statt in zwei auch in 1,5 Stunden erledigen zu können, wenn ich erstmal 3 Stunden investieren muss, um herauszufinden, WIE ich diese Möglichkeit nutze?

Wer den Film kennt. In Monty-Python's "Jabawooky" gibt es eine Szene, bei der EIN Arbeitsschritt in einer Schmiede "optimiert" wird ... die Folge dieser Optimierung ist der komplette Zusammenbruch des Beteriebs UND des Gebäudes.
Bei MP ist das natürlich extrem überzeichnet dargestellt, aber genau diesen Effekt haben auf meinen Workflow auch einige Updates der letzten Jahre gehabt. Bis man mit der neuen Version klarkommt, stagniert der "workflow", vor allem, wenn die Software den Dienst komplett verweigert, weil sie seit über 2 Stunden kein Update mehr bekommen hat ... oder eben keinen Zugang zum Updateserver herstellen kann, weil es keinen Internetzugang gibt.

Ich habe an meine Software vor allem zwei Ansprüche:
1. Sie muss auch offline in vollem Funktionsumfang (ausser onlinefunktionen, versteht sich) funktionieren.
2. Sie darf den Dienst nicht verweigern, auch wenn sie seit 2 Jahren kein Update mehr gesehen hat.
Mit sowas ist MEIN workflow gewährleistet ... alles andere empfinde ich als eher störend und bremsend.

Im Privatleben ist Digital nicht zwingend erforderlich ... geht auch alles "analog".
Leider ist das digitale "Leben" eben praktisch ... und mittlerweile auch um einiges billiger.
Ausserdem glaube ich, dass es mittlerweile Menschen gibt, die ohne Navi-App nichtmal mehr nach hause finden.
Karten lesen, auf denen der eigene Standort nicht fett markiert ist ... wtf?
Netzpläne der Öffis interpretieren ... das ist für einige eine unglaubliche Herausforderung, weil die nur die Fahrplanauskunft kennen?

Für "digitalen Minimalismus" im Alltagsleben ist die "digitale Demenz" mMn zu weit fortgeschritten, und für digitalen Minimalismus im Berufsleben ist einfach nicht genug Zeit (das geht digital oft nämlich einfacher, schneller, bequemer ... und billiger).

Die Frage ist nicht, worauf man verzichten könnte, sondern was man überhaupt noch analog zu bewältigen im Stande ist ... bei vielen ist das scheinbar nicht mehr so besonders viel ... und die Erwartungen an das eigene Leben sind wohl auch etwas zu hoch, um sie komplett analog zu verwirklichen.
https://www.youtube.com/watch?v=-GcC5KZUDZ4

Ich habe die digitale Revolution live erlebt, und sage euch, es gab nicht nur eine unglaubliche Beschleunigung durch sie, sondern auch eine ebenso unglaubliche Entmenschlichung.
Erst war das toll (die Beschleunigung und Bequemlichkeit), aber mittlerweile führt das zu großen Problemen (Burn-Out schon im Kindesalter), und einer ziemlich seltsamen "erlernten Hilflosigkeit" ... solange das iPhone (als Beispiel) Strom und eine Internetverbindung hat, ist alles toll ... aber ist nur eins von beidem nicht gegeben, dann erinnert so Mancher an unglücklich gefallene Marienkäfer.
"Freiheit", die sofort ins Gegenteil umschlägt, wenn eine der technischen Vorraussetzungen mal nicht gegeben ist.

Wenn ich meine Ruhe haben will, dann schleppe ich doch nicht mein Handy durch die Welt ... ohne hat man sowieso sehr viel mehr Zeit und Ruhe.
 
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dabei muss ich daran denken, dass es sogar in die nachrichten kommt, wenn facebook mal ne halbe stunde down ist. finde ich persönlich schon ziemlich krank muss ich sagen.
dabei muss ich immer an sowas denken:
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Habe erst letztens mal auf mein Smartphone einige Tage verzichtet. Würde ich aber nicht dauerhaft machen wollen.
Ich nutze eigentlich nur einen Laptop zum arbeiten und ein Smartphone für Messaging und Musik. Apps wie Browser, Facebook, Twitter, Spiele findet man nicht auf meinem Smartphone. Auch auf dem PC nutze ich social Media nur sehr minimal. Auch Nachrichten lese ich kaum noch. Foren sind auch die Ausnahme geworden. Benachrichtigungen sind nur bei denen Leuten aktiviert, die ich tatsächlich auch direkt persönlich treffen kann sobald sie schreiben.
Auf was ich aber nicht verzichten will ist eine Cloud, eine Messaging App, eine Verkehrs-App und eine Musik-App, sowie Kalender, Fotos, Wetter und Einkaufsliste.
Wenn man Handy und Laptop in das soziale Leben integriert ist es kein Problem finde ich. Schlecht wird das Internet, wenn man alleine social Media, Spiele, Foren nutzt oder es so nutzt, dass es einen in Gesellschaft anderer ablenkt. Ein Problem ist auch das ständige "checken" nach Neuigkeiten. Es verschlechtert Konzentration und verursacht Stress.
Ich liebe es mein Smartphone mit Software aktuell zu halten, es ist wie ein Hobby. Am PC finde ich es nervig. Vorallem die ganzen Online Dienste werden immer nerviger und ich versuche sie zu minimieren.
 
Also ich hab ein Smartphone, schau da aber nur einmal am Tag drauf ob mir irgendwer was wichtiges geschrieben habe, einen PC und ein Tablet was ich aber nur zum lesen verwende.

Ein Smartphone finde ich an sich schon irgendwie wichtig bzw. Mobiltelefon, damit man im Notfall schnell Polizei/Notarzt anrufen kann. Mobiles Internet braucht man nicht zwingend, ist aber hilfreich.
 
Ein Smartphone finde ich an sich schon irgendwie wichtig bzw. Mobiltelefon, damit man im Notfall schnell Polizei/Notarzt anrufen kann.
leider hat es heute den gegenteiligen effekt. wenn ein unfall passiert holen alle ihr handy raus... und filmen das und posten es auf facebook anstatt dass mal einer hilft oder wenigstens hilfe ruft. statt dessen werden sogar die rettungskräfte behindert, damit man besser filmen kann wie das unfallopfer verblutet. ohne handys haben die leute wenigstens hilfe gerufen und wenns von ner telefonzelle aus war oder eben selbst versucht zu helfen.
in der theorie hast du recht, in der praxis ist leider das gegenteil eingetreten :(
 
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Das hat jetzt aber nichts mehr mit dem Thema dieses Threads zu tun.

Vielen scheint es ziemlich schwer zu fallen einfach mal beim Thema zu bleiben.
 
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Digitaler Minimalismus im Sinne von mit dem geringsten Aufwand das meiste Herausholen wäre meiner Meinung nach nur mit einem Smartphone erreichbar. Das Handy würde dann Festnetz, Desktop und Laptop ersetzen. Dann bräuchte man nur noch einen Drucker, Scanner und einen Fernseher, der dann auch gleichzeitig als Computermonitor dient. Klar und Maus und Tastatur natürlich.
 
Ohne Smartphone würde ich sterben... da liegt meine ganze MP3 Base drauf - ohne Musik wäre das Leben schlagartig sinnlos. ;)

Betrieben wird es mit einer Prepaid die seit nem halben Jahr nicht aufgeladen wurde. Erreichbar zu sein falls irgendwas passiert ist imho schon wichtig - der Rest is irrelevant.

PC is halt ne Daddelmaschine und bissl surfen. Laptop hab ich wo primär Serato drauf läuft um meinen DDJ-SR anzusteuern. Könnte zwar meine 1210er wieder aufbauen,.... aber der Preis von Vinyl (wenn man sie überhaupt noch bekommt bzw es auf Vinyl released worden ist) is schweineteuer. 50€ für einen Track? Ich bin froh das die Zeiten vorbei sind.
 
ZeT schrieb:
aber der Preis von Vinyl (wenn man sie überhaupt noch bekommt bzw es auf Vinyl released worden ist) is schweineteuer. 50€ für einen Track? Ich bin froh das die Zeiten vorbei sind.
Ich bin froh, diese Zeiten nicht erlebt zu haben ... klar habe ich Vinyl haufenweise, aber nur sehr selten mehr als 10 - 15 D-Mark dafür bezahlt.
Meine teuerste Platte kostete DM25,- ... und da waren 15 Tracks drauf oder so.
Preis pro Track also unter DM 2.00.

€50,- (in Worten: FÜNFZIG EURO) für einen Track? das wären dann für mein "wertvollstes Stück" schlappe €750,- ... ich wusste garnicht, dass es um den Euro SO schlecht steht ... das macht ja fast der guten alten Lire konkurenz ;)

Sicher, dass du da keinem Irrtum unterlegen bist? Wenn DAS tatsächlich die Preise sind, dann sollte ich meine Sammlung wohl mal veräußern ... bei den Preisen könnte ich damit "reich" werden - obwohl es keine 100 Platten sind ;)

Ich habe in meiner Wohnung weit mehr Möglichkeiten der analogen Musikbegleitung, als digitale. insgesamt gibts hier 8 verschiedene Instrumente und dazu ein paar Plattenspieler, Tape-Decks u.s.w. - ich fände es irgendwie seltsam, wenn ich für Musik ein Smartphone bräuchte.
 
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Royed schrieb:
Ich nutze eigentlich nur einen Laptop zum arbeiten und ein Smartphone für Messaging und Musik. Apps wie Browser, Facebook, Twitter, Spiele findet man nicht auf meinem Smartphone. Auch auf dem PC nutze ich social Media nur sehr minimal. Auch Nachrichten lese ich kaum noch. Foren sind auch die Ausnahme geworden. Benachrichtigungen sind nur bei denen Leuten aktiviert, die ich tatsächlich auch direkt persönlich treffen kann sobald sie schreiben.
Auf was ich aber nicht verzichten will ist eine Cloud, eine Messaging App, eine Verkehrs-App und eine Musik-App, sowie Kalender, Fotos, Wetter und Einkaufsliste.
Für mich wären Laptop und Smartphone auch das Wesentliche. Alles darüber hinaus ist mehr so eine Sache das Haben-will-Gefühls und verleitet gar zur Zeitverschwendung.

Herzebrock schrieb:
Vielen scheint es ziemlich schwer zu fallen einfach mal beim Thema zu bleiben.
Das stimmt. Solche trifft man in allen Foren an.
 
Ich könnte komplett auf ein Smartphone /handy verzichten, normales Telefon reicht. TV brauch ich auch keinen. Den ganzen digitalkram im auto....

Eine Welt ohne Internet wäre auch mal interessant (stellt euch vor, keine nervigen influencer), keine nervigen yt kiddis...

Schon traurig, wie die leute drauf sind, wenn mal ein Tag Internet oder facebook ausfällt.

Aber ja, mit digitalen Helfern ist das leben manchmal schon bequemer
 
Hallo

Herzebrock schrieb:
Das hat jetzt aber nichts mehr mit dem Thema dieses Threads zu tun.
Was ist denn das Thema dieses Threads, digitaler Minimalismus oder welche Software man für zügigen Workflow braucht oder wie man vermeidet unnötig Zeit für Systempflege zu vergeuden ?
Ich finde die Eröffnung auch ziemlich mager, abgesehen davon ist nicht ersichtlich um was es dir eigentlich geht, schreib doch erst einmal wie du das handhabst oder ist das eine Hausaufgabe ?

Grüße Tomi
 
Ich habe das bei mir über folgende Eckpunkte realisiert:
  • OS und App Updates auf vollautomatisch + im Hintergrund. Soll dass teil machen was es will solange es mir nicht die App zumacht oder im aktiven Moment zum Neustart zwingt. Mein W11 macht das z.B. perfekt. Oder die PS5, ich setzte die in den Ruhemodus und das Teil updated und startet das Spiel so neu dass man es nicht mitbekommt.
  • Zero Config. Mich fasziniert es immer wieder aufs neue wie viel Zeit in sinn- und zwecklose Individualisierung gesteckt wird. Es ist völlig egal ob jetzt der Button Rot ist oder die Schaltfläche Grün. Auch wenn es Probleme gibt --> Nuken. Entweder die App neu aufsetzten oder das OS gleich mit. Dadurch dass die anstregenden Task das OS selber kann verballer ich keine Zeit damit.
  • 1 Tool. Nicht 100x Tools für den gleichen Zweck sondern nur 1.

Über dies hinaus kann ich auch dieses Video empfehlen:
 
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Hänri schrieb:
Machst du dir damit das Leben nicht nur unnötig umständlich?
wieso? es gibt genug Leute, die weder Internet noch Phone haben..und sie leben noch und sind zufrieden =) schonmal an Senioren gedacht, die mit sowas garnicht zurechtkommen oder sich schlicht nicht leisten können?

Mein Smartphone benutze ich nur, um mal videos/bilder zu schauen oder zu surfen. Ich benötige es weder beruflich noch privat, ist aber ein "nice to have"
 
wolve666 schrieb:
es gibt genug Leute, die weder Internet noch Phone haben..und sie leben noch und sind zufrieden =) schonmal an Senioren gedacht
Verstehe ich nicht. Die Frage ging an dich. Was haben Senioren damit zu tun?
Die kennen vermutlich nicht mal die Vorzüge, die einem das Digitale bieten kann.

Aber was haben Leute, die gar nicht an der digitalen Welt teilnehmen, mit digitalem Minimalismus zu tun?

Aber gut, wenn du dein Smartphone nur zum Surfen und Bilder gucken verwendest, passt das ja zu deiner Vorstellung, dass das Internet nur aus Influencern und yt kiddies bestehen würde. Da kann man natürlich auch prima drauf verzichten.

Aber da hätte ich mir ja glatt ein Tablet anstatt eines Smartphones geholt.
 
GrayWolf schrieb:
Zero Config. Mich fasziniert es immer wieder aufs neue wie viel Zeit in sinn- und zwecklose Individualisierung gesteckt wird. Es ist völlig egal ob jetzt der Button Rot ist oder die Schaltfläche Grün.

Schreib das mal den KDE Jüngern :D
 
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Hänri schrieb:
asst das ja zu deiner Vorstellung, dass das Internet nur aus Influencern und yt kiddies bestehen würd
wo hab ich das behauptet, das das Internet nur aus YT kiddies und Influencern besteht? Hab nur geschrieben, wie schön es wäre, wenn es diese nicht geben würde (Wunschvorstellung)

Die digitale Welt besteht übrigens nicht nur aus Vorteilen
 
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