News EU-Finanzminister: Verschärfte Steuer­gesetze für Apple, Google und Co.

DjMG schrieb:
Das ist falsch. Natürlich kann man in einem Unternehmen trotz Umsatz Verluste machen.

Das bestreitet auch niemand.

Belerad schrieb:
Natürlich macht man Umsatz...

Gut, etwas blöd ausgedrückt von mir. Ja man macht Umsatz aber eben Verlust. Man kannst aber auf Verlust keine Steuern verlangen da würde ja keiner ein Unternehmen mehr gründen.

Matthias2x schrieb:
Die haben über viele Jahre mit allen möglichen Tricks weltweit Steuern gespart.

Nein, sie haben keine Tricks benutzt. Es waren alles völlig legale Methoden. Wer zahlt bitte Freiwillig mehr Steuern als er muss?
 
Andy schrieb:
Demnach sollen nicht mehr die Gewinne, sondern die Umsätze besteuert werden, die eine Firma in einem bestimmten Land erzielt.

Haben wir sowas nicht schon? Nennt sich "Umsatzsteuer" (USt.) im Volksmund auch Mehrwertsteuer (MwSt.) genannt.

Wird auf alle Produkte (7% bzw. 19% je nach Produktkategorie), Dienstleistungen und so weiter abgeführt.

Klar ist es Mist das viele Unternehmen auf Tricks zurückgreifen um möglichst wenig zahlen zu müssen, aber es ist auch nicht okay die "gleiche" Steuer doppelt zu kassieren.

So müssten die Unternehmen neben der USt. im Produkt/der Dienstleistung abführen und dann nochmal eine Umsatzsteuer für den Umsatz? Hab ich doch so richtig verstanden oder?

Wäre es nicht sinnvoller die Unternehmen zu verpflichten die landesspezifischen Umsätze offen zu legen und anhand dessen den zu versteuernden Gewinn in diesem Land zu errechnen.
Ausgenommen werden dort dann eben nur NACHGEWIESENE Reinvestitionen in diesem Land anhand von Rechnungen der beauftragten Unternehmen die zum Beispiel den Bau einer Fabrik übernommen haben.

Läst allerdings auch wieder viel "Spielraum" für Steuerberater und der Gleichen.
 
martinallnet schrieb:
Ich halte Versteuerung nach Gewinn auch für sinnvoller.

Ist es ja auch. Nur leider haben diese Techriesen (aber auch andere, Starbucks z. B.) dieses Steuersystem seit bald Jahrzehnten veräppelt und unterminiert. Von daher müssen für diese Konzerne andere Lösungen gefunden werden. Es kann nicht sein das die hjer Milliarden umsetzen und Apple 2013 oder 14 sogar noch 200k vom dt. Staat bekam dank richtiger Steuererklärung...
 
sHx.Shugo schrieb:
So müssten die Unternehmen neben der USt. im Produkt/der Dienstleistung abführen und dann nochmal eine Umsatzsteuer für den Umsatz? Hab ich doch so richtig verstanden oder?

Dir ist schon klar, wer die Umsatzsteuer bezahlt? Die bezahlen nicht die Unternehmen, die bezahlst Du bzw. der Leistungsempfänger.
 
Zuletzt bearbeitet:
@calluna: Ja ist mir klar, ich habe nur die Befürchtung das es mit der "neuen Umsatzsteuer" genau so gemacht wird. Am ende zahlt dann doch wieder der Kunde, also wir, doppelt.
 
Natuerlich zahlt man als Kunde am Ende doppelt. Irgendwie muss apple ja die Billion erreichen.
 
@Axxid

Mal davon abgesehen, dass wir doch gar nicht wissen, wie genau diese Besteuerung aussehen wird: bei 5% auf 1000 Euro Umsatz wären es 50 Euro. Würden die auf die 1000 Euro aufgeschlagen, wäre der Umsatz nicht 1000 Euro sondern 1050 und die Steuer darauf wären 52,5 Euro... und so weiter. Es ist also nicht möglich, die Steuerlast auf den Käufer abzuwälzen - im Gegensatz zur "echten" Umsatzsteuer, bei der klar ist, dass sie der Leistungsempfänger zu bezahlen hat, weswegen dieser Beitrag nicht zum Umsatz gehört.

Aber wie gesagt, so simpel wird es definitiv nicht sein!
 
@calluna: Es ist natürlich für eine Firma wie Apple absolut unmöglich den zusätzlichen Verlust durch Steuern auf die verkauften iPhones umzulegen :rolleyes:
Gab es da nicht die Woche eine News zu ? 75$ Mehrkosten für ein Display (+Kleinkram) begründen 300€ Preiserhöhung.
 
Cool Master schrieb:
Gut, etwas blöd ausgedrückt von mir. Ja man macht Umsatz aber eben Verlust. Man kannst aber auf Verlust keine Steuern verlangen da würde ja keiner ein Unternehmen mehr gründen.

Eine Umsatzsteuer wäre echt was schlimmes, zu Glück gibt es sowas nicht ,... oder? War da nicht was?
 
Particle010 schrieb:
Ein Unterbietungswettbewerb kann aber nicht der Sinn der Sache sein.

Das "da, wo" ist leider ein Teil des Problems, denn die Konzerne verschieben ihre Gewinne oft zu Tochterfirmen in Steueroasen.

Dazu verschiebt man etwa alle Patente in eine Tochterfirma in einer Steueroase, weshalb alle anderen Unternehmensteile dann Lizenzgebühren an diese Tochterfirma abführen müssen und schon fällt ein großer Teil des Gewinns in dieser Steueroase an.
+1

Zur Ergänzung: Tech-Konzerne sind so gut im Steuern vermeiden, weil sie für die interne Kostenverrechnung irgendwelche Traum-Zahlen nutzen können. Eigentlich gilt für die interne Kostenverrechnung, dass marktübliche Preise dafür verwendet werden müssen. Das nimmt dem produzierenden Gewerbe schon mal die Möglichkeit, durch interne Kostenverrechnungen die Steuerlast soweit zu drücken wie es die Techkonzerne können. Denn im produzierenden Gewerbe gibt es einen üblichen Marktpreis, den man als Steuerbehörde als Vergleich heran holen kann.
Für Software-Code und -Patente gibt es jedoch keinen Marktpreis und somit können sich die Techkonzerne hier austoben.

Diese Steuerpraxis benachteiligt dabei eben auch Unternehmen, die nicht über die nötige Größe verfügen, um Gewinne hin und her zu schieben.

Und das Problem gibt es, weil man sich auf Staatsebene irgendwann mal darüber einig war, dass Gewinne nicht doppelt oder mehrfach besteuert werden sollten.
 
Da mir eine solche, hier dargestellte, neue Unternehmensbesteuerung auf Basis des Umsatzes ein wenig zu unrealistisch ist, habe ich mir den Reuters Artikel mal angesehen.

Zitat von CB (Auszug)

Eine „Ausgleichssteuer“ für globale Tech-Konzerne

Schon seit Jahren kritisieren verschiedene EU-Offizielle sowie einige Vertreter der Mitgliedsstaaten, dass die Firmen ihre Gewinne in Staaten wie Irland ausweisen, wo der Steuersatz vergleichsweise niedrig ist. Deswegen ist nun ein neuer Ansatz im Gespräch. Demnach sollen nicht mehr die Gewinne, sondern die Umsätze besteuert werden, die eine Firma in einem bestimmten Land erzielt. Konkret ist von einer „Ausgleichssteuer“ die Rede, um die Steuerrate in Europa zu vereinheitlichen. Ein entsprechendes Konzept soll die EU-Kommission ausarbeiten.

Ist der rot markierte Teil eine Schlussfolgerung aus dem Reuters Artikel? Basis ist dann der orange markierte Teil?

Zitat von Reuters (Auszug) (Quelle der News)

They urged the Commission to come up with a solution creating an “equalization tax” on turnover that would bring taxation to the level of corporate tax in the country where the revenue was earned.

“The amounts raised would aim to reflect some of what these companies should be paying in terms of corporate tax,” the ministers said in the letter, first reported on by the Financial Times.
Ich gebe zu, dass der orange Teil des Reuters Artikel zu der dargestellten Variante führen würde. Aber die lila gefärbten Teile widersprechen in gewisser Weise dem Ganzen.

Eventuell ist es tatsächlich so von Reuters gemeint, wie hier im Artikel. Eventuell fehlt aber auch ein Wort im Reuters Artikel, der den Reuters Artikel genauer dargestellt hätte. Und zwar: Annahme von mir: "based on turnover".

Das ergäbe für mich mehr Sinn. Da eine Verteilung auf Basis der Umsatzsteuer bereits im Steuerrecht verwendet wird. (z.B. bei der Vorsteuerberechtigung)


Meine Annahme würde zu folgenden fiktiven Beispiel führen:

Gewinn: 1 Mio. €
Umsatz: 100 Mio. € (davon erzielt in Deutschland: 50 Mio. €, Frankreich: 40 Mio. €, Irland: 10 Mio. €)

Steuersätze (fiktiv angenommen)
in Irland: 12,5 %
in Deutschland: 30 %
in Frankreich: 33 %

zu zahlende Steuer
in Irland: 125.000 € (12,5 % auf 1 Mio. € Gewinn)
in Deutschland: 87.500 € (30 % - 12,5 % = 17,5 % auf 500.000 € Gewinn (50 % des Umsatzes in Deutschland))
in Frankreich: 82.000 € (33 % - 12,5 % = 20,5 % auf 400.000 € Gewinn (40 % des Umsatzes in Frankreich))

Gesamt: 294.500 € (entsprechen im Schnitt 29,45 % Besteuerung, anstatt 12,5 %)
 
core2e6300 schrieb:
Lächerlicher Ansatz. Steuern zahlen, auch bei Verlust, werde ich nie begrüßen. Egal ob es um große Konzerne geht.
Es gibt sicherlich andere Lösungen dafür.
Warum? Moderne Konzernpolitik zielt oftmals auf aggressive Expansion, gerade Amazon ist ein gutes Beispiel dafür. Dass hier Verluste geschrieben werden, liegt einzig an der Menge an Investitionen und ist kalkuliert. Daher würde ich es eher als lächerlich empfinden, hier keine Steuern zu verlangen ^^
 
Anstatt die hiesigen Datenschutzbestimmungen durchzusetzen, scheint man eher auf einen Ablasshandel hin zu manövrieren.
Ergänzung ()

Axxid schrieb:
Gab es da nicht die Woche eine News zu ? 75$ Mehrkosten für ein Display (+Kleinkram) begründen 300€ Preiserhöhung.

Soll Leute geben, die sowas wirklich glauben.
 
core2e6300 schrieb:
Lächerlicher Ansatz. Steuern zahlen, auch bei Verlust, werde ich nie begrüßen. Egal ob es um große Konzerne geht.
Es gibt sicherlich andere Lösungen dafür.

Es steht nirgends, dass die Steuer auch bei Verlust fällig wird. Es wird mit Sicherheit darauf hinauslaufen, wenn ein Unternehmen insgesamt Gewinn erwirtschaftet muss es auch den in der EU erzielten Umsatz Steuern zahlen. Die Steuern dürfen aber nicht höher sein als 15% des Gesamtgewinns.
 
UFO-waRhawK schrieb:
Typisch. Anstatt sich an Irland ein Beispiel zu nehmen und mal die Wettbewerbsfähigkeit in den eigenen Ländern zu steigern wird mal wieder mit der Peitsche nach anderer Leute Geldbeutel geschwungen. Ich freue mich auf den Tag es mächtigen Bada-Bums.

Noch besser: Steuerfreiheit für alle, zaubern wir einfach neue/intakte Infrastruktur, öffentliche Einrichtungen etc. pp.
Denkst du darüber nach, bevor du so einen Unfug abschickst?
 
Miuwa schrieb:
Finde ich sehr begrüßenswert .
Allerdings: Heißt dass dann, dass selbst ein Unternehmen, dass weltweit Verluste macht Steuern zahlen muss?

Vermute mal es wird so gerechnet:
Es wird der Umsatz genommen um das Geschäft pro land zu berechnen. zB Deutschland 3 Milliarden, Frankreich 2, Spanien 1, danach wird das mit den Globalen Gewinn verrechnet und wenn das Unternehmen nur in DE FR und E aktiv ist zahlt es die hälfte der Steuern in Deutschland 1/3 in Frankreich und 1/6 in Spanien.

Das Problem aktuell ist ja das die Lokalen Niederlassungen zB in Deutschland dem Mutterkonzern in Irland genau soviel Lizenzgebühren zahlen das am Ende in Deutschland keinerlei Gewinn anfällt, und der Gewinn nur in Irland zu spott%ten versteuert werden muss.
 
Nagilum99 schrieb:
Noch besser: Steuerfreiheit für alle, zaubern wir einfach neue/intakte Infrastruktur, öffentliche Einrichtungen etc. pp.

Das geht vom einen Extrem ins andere Extrem... Warum nicht ein Mittelweg?
 
Also ich wäre wenn dann für den umgekehrten Weg.
Einkommenssteuer / MWST senken dafür Unternehmenssteuer erhöhen.

Letztere ist einfach viel einfacher zu kontrollieren ( Schwarzarbeit bei Lohnsteuer, Verkauf ohne Rechnung bei MWST )
 
Maximale Wirkung und Effizienz erzielt man aber, indem man Steuern am letztmöglichen Glied abgreift.
Würde man also die Stationen vor dem Endkunden höher besteuern, gäbe es weniger (z.B.) Einzelhändler und weniger vom "Rattenschwanz".
Veranschaulichen kann man das mit einem Baum, an dem man bei Bedarf nur an den Zweigenden trimmt, anstatt radikal am Stamm abzusägen XD
 
Neben dem Umstand, dass diese Firmen sehr gute Geschäfte auf Basis unserer Infrastrukturen machen und dafür keinen angemessenen Beitrag leisten, haben Sie ggü kleineren Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil. Allein schon aus Gründen der Steuergerechtigkeit muss gehandelt werden.
 
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