Bericht ATX12VO: Vor- und Nachteile des neuen Netzteil-Standards

Es wird doch eh auf dem Board transformiert. Ob in die DC-DC Wandler jetzt 12 oder 24 Volt gehen, rauskommen muss für CPU, RAM usw. das jeweils geforderte. Sehe jetzt nicht wo der Schlag sein müsste.


Edit.
Winder schrieb:
alle möglichen Chips auf dem Mainboard laufen momentan mit 12V
Okay, wenn da wirklich was mit 12 Volt läuft, ist es was anderes.
 
bitheat schrieb:
Aber trotzdem finde ich, dass man durch entsprechende PSU-Auswahl die Zahl der SATA und anderer Anschlüsse (und letzten Endes auch den Preis) viel besser und zielgerichteter skalieren kann, als würden sich diese Anschlüsse auf dem Mainboard befinden. Oder sehe ich das falsch ?

Du siehst es falsch, weil letztlich die Anzahl der SATA Anschlüsse auf dem Mainboard darüber entscheidet wie viele Laufwerke angeklemmt werden können. Die Netzteilhersteller legen dann "auf gut Glück" entsprechende Kabel bei und liefern 5V und 3,3V aus, obwohl in modernen PCs diese kaum noch benötigt werden.

Diese Lösung verbraucht nicht nur Platz auf dem Mainboard (Stecker, Routing), sondern ist auch absolut unsinnig wenn man diese Spannungen kaum noch benötigt, zumal bei den beliebten vollmodularen Netzteilen auch noch Übergangwiderstände bei den niedrigen Spannungen ein gewisses Problem darstellen.

Wieso sich dann nicht gleich auf 12VO einigen und Mainboards die noch alte Steckplätze mitbringen, liefern den dafür benötigten Strom gleich mit? Die OEMs machen es schon seit Jahren so und da ist es logisch, dass der Standard auch im Nachrüstmarkt ankommt.
 
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HageBen schrieb:
Okay, wenn da wirklich was mit 12 Volt läuft, ist es was anderes.
Da habe ich mich schlecht ausgedrückt. Die Chips selbst bekommen natürlich nur 1,2V oder weniger.
Aber jede Erweiterungskarte, jede Grafikkarte, jedes Mainboard, DDR5 Riegel und vieles mehr müssen diese 1,2V erst einmal selbst herstellen. Und sie rechnen halt damit, das sie dafür 12V bekommen und nicht 24V. Deshalb muss man das halt alles umstellen.
 
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xexex schrieb:
Diese Lösung verbraucht nicht nur Platz auf dem Mainboard (Stecker, Routing), sondern ist auch absolut unsinnig wenn man diese Spannungen kaum noch benötigt, zumal bei den beliebten vollmodularen Netzteilen auch noch Übergangwiderstände bei den niedrigen Spannungen ein gewisses Problem darstellen.
In Summe braucht wie man sieht die neue Variante mehr Platz auf dem Board.
Die mussten die Platine ja sogar größer machen.

Den Einwand der Übergangwiderstände kann ich nicht nachvollziehen. Die neue Variante hat doch viel mehr Steckverbindungen.

Mal aus Beispiel die Steckverbindungen, die für eine SATA-Platte benötigt werden.

Normales (non-modulares) Netzteil:
12V: 1 Stecker (an der Platte selber)
5V: 1 Stecker (an der Platte selber)

Modulares Netzteil:
12V: 2 Stecker (Netzteil + an der Platte selber)
5V: 2 Stecker (Netzteil + an der Platte selber)

ATX 12VO:
12V: 3 Stecker (Eingang Board, Ausgang Board, Platte selber)
5V: 2 Stecker (Eingang Board, Ausgang Board), wenn man den 12V Eingang mitrechnet sogar 3 Stück.


Ich sehe durchaus die Vorteile des neuen Systems, denke aber nicht, dass die es lohnen den Standard zu wechseln weil die Nachteile einfach zu groß sind.

Vielmehr sollte man überlegen ob ein internes Netzteil mit Kaltgerätestecker bei Mini-PCs und OEM-PCs mit geringem Verbrauch überhaupt noch zeitgemäß ist oder ob man nicht einen direkten Anschluss für externe Netzteile auf dem Board etabliert und Endkunden-Selbstbau-System lässt wie sie sind.
Sprich ein Equivalent zu den 19 V Netzteilen der meisten Notebooks und Monitore.
Da man bei fest installierten Geräten keine Akkus mit >12V laden muss (was ja afaik der Grund ist warum Notebooks nicht 12V nutzen), könnte man sicherlich auch direkt 12V nehmen.
 
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Zu "24V wären doch noch besser": 24V wären kein Problem erstmal mit passenden 24V-Mainboards (bei dem die CPU-Spannungswandler etc. eben auf 24V Input dimensioniert sind). Der Haken sind da in erster Linie die GPUs, die allesamt heutztage von 12V ausgehen, und 350W 24V auf 12V bekommt man nicht mit Bauteilen für 50ct hin.

@Blutschlumpf und Co: Hier geht's um einen kommenden Standard. Schon jetzt ist SATA echt alt (letzte Revision 2009!). Schon jetzt haben viele Leute gar keine SATA-Geräte mehr.
 
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Für den Selbstbauer ist es doch recht einfach:
Das Mainboard wird oftmals mit jedem CPU-Wechsel ausgetauscht, das Netzteil bleibt idR länger.
Wenn also Kosten vom NT ins MB verlagert werden, zahle ich drauf. Einen Vorteil ziele ich als Selbstbauer daraus auch nicht wirklich außer eben dem ggf. geringerem Standby-Verbrauch. evtl. habe ich sogar noch Nachteile wie verringerte Flexibilität bei der Peripherie o.ä. und ich muss beim MB-Kauf noch einen Punkt mehr beachten.
 
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Hier schauen wir zu sehr durch die Selbstbauerbrille, ich schätze mal über 90% der PCs werden als FertigPCs verkauft, die meisten in den Businessbereich. Wenn durch den neuen Standard der Stromverbrauch runtergefahren bzw. die Effizienz mit geringem Aufwand erhöht werden kann, wird sich das durchsetzen, weil Effizienz und Stromverbrauch in den großen Ausschreibungen eine entscheidende Rolle spielt. Nicht umsonst haben die meisten Business- PCs aktuell schon solche ( oft proprietären) 12V - Only - Lösungen..( und das schon mindestens seit 8 Jahren nach meiner Erfahrung)
 
GrumpyCat schrieb:
Der Haken sind da in erster Linie die GPUs, die allesamt heutztage von 12V ausgehen, und 350W 24V auf 12V bekommt man nicht mit Bauteilen für 50ct hin.
Laut Spezifikation muss bei einem PCIe×16-Steckplatz bis zu 75 Watt bereitgestellt werden. Von diesen maximal 75 Watt 5,5 Ampere über 12 Volt (66 Watt) und 3 A über 3,3 V (9,9 W).

So dramatisch scheint mir des nicht, außer man braucht natürlich sieben mal x16.

(in rauen Mengen und ohne drum rum bestimmt noch deutlich günstiger zu bekommen
https://www.manomano.de/catalogue/p...rum-leistungswandler-ein-dollarmodul-15759624)


@Winder Was neben PCIe und Sata braucht 12V?
 
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GrumpyCat schrieb:
Schon jetzt haben viele Leute gar keine SATA-Geräte mehr.
Ich habe diese Aussage jetzt schon öfter in diesem thread gelesen und keiner hat folgende Informationen mitgeliefert:
1. Was bedeutet "viele"?
2. Quelle?
 
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Mhh naja.. mein Rechner den ich mir im November gebaut habe..
hat weder ein CD Laufwerk noch eine Sata SSD..
Ersteres liegt daran das ich in der heutigen Zeit keine CDs mehr nutze.. alles durch USB und Internet ersetzt.
Zweiteres liegt daran das ich noch eine pcix3 m2 ssd vom letzten hatte und direkt ne pcix4 m2 SSD dazu gekauft habe..

Dazu ein modulares Netzteil..
Aber auch ich halte es für relativ schwachsinnig die Stromversorgung aufs Mainboard zu verlagern..

Wobei es langsam aber sicher mal Zeit für n Upgrade von Sata3 wird..
Theoretisch könnte man hier n m3 Anschluss machen.. sprich n kabel was auf den m2 Standart aufbaut und sowohl Strom als auch Daten übertragen kann
 
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owned139 schrieb:
Das sind trotzdem immer noch 2 verschiedene Kabel, die einmal ans NT und einmal ans MB kommen. Nur der Stecker ist kombiniert.
Wenn der Strom mit dem neuen ATX-Standard eh vom Board kommen soll könnte man ja statt den angedachten Mini-Molex einfach neben jedem Sata-Steckplatz auch einen Stromanschluss verbauen, so dass dort ebenfalls der Sata-Kombistecker passt. Dann könnte man sich auch den neuen "Mini-Molex auf Sata"-Kabelstrang sparen.

puri schrieb:
Hier schauen wir zu sehr durch die Selbstbauerbrille, ich schätze mal über 90% der PCs werden als FertigPCs verkauft, die meisten in den Businessbereich
Bei Fertig-PC, bei denen kein Auf-/Umrüsten vorgesehen ist, setzen die Hersteller doch auch jetzt schon auf eigene Lösungen für effizientere Stromversorgung. Denen zuliebe braucht man jetzt nicht unbedingt auch alle Anderen mit einem neuen Standard beglücken. Und für den Selbstbauer halten sich die Vorteile halt sehr in grenzen bzw. sorgen dort auch für Nachteile.
 
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Im Moment sollte man vielleicht schauen das man es schafft mehr als 2mal m2 anzubieten und diese auch voll anzubinden..
 
HageBen schrieb:
Laut Spezifikation muss bei einem PCIe×16-Steckplatz bis zu 75 Watt bereitgestellt werden.
Und die 12V am separaten PCIe-Stromanschluss der 350W-Grafikkarte kommen dann woher genau, wenn unser hypothetisches Netzteil doch 24V liefert? Jepp, man bräuchte auch noch eine neue Generation Grafikkarten. Blöd.

@Bonanca Braucht man doch wirklich nur 1 und 1 zusammenzählen. a) In Notebooks hat schon niemand mehr HDDs. b) Der Festplattenmarkt wird fast nur noch durch B2B über Wasser gehalten. c) Für Endkunden gibt es manche Plattentypen nur noch als USB-Varianten. d) Wer heute noch SATA nimmt, hat trotzdem meist SSDs dran, und das nur, weil M2/NVMe dem Menschen zu teuer war oder er davon nichts wusste oder er Legacy hat oder er noch Windows XP benutzt.
Das sieht mir alles jetzt nicht danach aus, dass sagen wir 2024 auf einmal wieder überall rotierender Rost mit einer 15 Jahre alten Schnittstelle eingebaut wird. Wer 2005 noch unbedingt PATA wollte, musste sich halt auch eine Steckkarte oder einen 5€-Adapter leisten. SATA wird diesen Weg auch irgendwann gehen.
 
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Bonanca schrieb:
Ich habe diese Aussage jetzt schon öfter in diesem thread gelesen und keiner hat folgende Informationen mitgeliefert:
1. Was bedeutet "viele"?
2. Quelle?
Hallo,
ich bin hauptberuflich Quelle und habe auch fast keine Sata-Geräte mehr - nur drei Sata-SSDs, ein BD-Laufwerk und ein DVD-Laufwerk und in meinem Umfeld kenne ich mehr Leute ohne NVMe-SSDs als ohne SATA-SSDs.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Heisst also auf solchen Boards werden um Kosten zu sparen dann miese Elkos für 3,3V und 5V verbaut und eine Kühlung der nötigen Bauteile gibt es nicht.
Im Netzteil kühlt der Netzteillüfter ja wenigstens alles aber wenn die Teile irgendwo auf dem Board sitzen werden die vermutlich zuverlässig dafür sorgen das nach einer bestimmten Zeit das Board einfach abraucht.
das nennt sich dann Dead by Design nach einer gewissen Zeit 😉😖
 
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HageBen schrieb:
Was neben PCIe und Sata braucht 12V?

Wie schon erwähnt haben viele Grafikkarten einen weiteren 12V Anschluss über den sehr viel Strom fließt.
Zu PCIE gehören auch die m2 SSDs, da müsste dann das Mainboard 12V bereitstellen.
DDR4 bekommt 1,2V direkt vom Mainboard. DDR5 soll hingegen seine Betriebsspannung selbst erzeugen und bekommt dafür 12V. Bei 24V bräuchte man dann wieder einen Spannungswandler auf dem Mainboard, der die 12V erzeugt.
Das Mainboard müsste natürlich auch neu.
Lüfter/Steuerung läuft mit 12V.
CPU Kühler oder Wasserkühler müsste auch ersetzt werden.


Eigentlich wird heutzutage alles in einem PC mit 12V betrieben
 
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@Hibble
Wo kommen genau die Preise von ca. 8€ pro Wanlder her? Wenn ich im verlinkten Datenblatt auf "Order Now" klicke, steht unter "Ordering & quality" ein Preis von 3-4$ bei einer Abnahmemenge von über 1000 Stück. Oder gibt es da eine "Sonderversion" von dem Wandler?

Und eine weitere Frage, weil hier das Thema Versorgung der Grafikkarte über PCIe genannt wird:
Den Artikel fasse ich so auf, dass der 6/8 Pin Stecker für die Grafikkarte erhalten bleibt, diese also weiterhin direkt vom Netzteil gespeist wird. Oder lese ich den Teil des Artikels falsch?

Ansonsten, super Artikel, vielen Dank.
 
Bonanca schrieb:
Ich habe diese Aussage jetzt schon öfter in diesem thread gelesen und keiner hat folgende Informationen mitgeliefert:
1. Was bedeutet "viele"?
2. Quelle?
Bei den PCs, die ich für Bekannte baue, würde ich maximal noch eine SATA SSD einbauen und das auch nur da sie billiger waren. Viele wollen aber auch gleich m2 SSDs. Der Preisunterschied wird allerdings immer geringer und dann fällt auch dieses Argument weg.
Aber es geht hier ja um einen Standard für die Zukunft.

Festplatten braucht in meinem Bekanntenkreis keiner mehr im Rechner. Die Zeiten der Tauschbörsen sind bei uns vorbei. Für Musik gibt es Onlineradios, Spotify oder Prime. Für Filme Netflix oder die Mediatheken. Die eigenen CDs und DVDs rippt keiner mehr. Ich kenne auch keinen mehr mit TV-Karten.
Und selbst zum spielen kann man Festplatten bald nicht mehr nutzen, da die Nextgen Spiele in Zukunft eine SSD zwingend vorraus setzen werden.
Natürlich gibt es noch Leute, die Unmengen Daten speichern wollen. (4k Videos) Aber die habe ich nicht in meinem Bekanntenkreis.

Man muss sich nur einmal Anschauen, was heutzutage verkauft wird. Die meisten verkauften PCs sind Notebooks. Die PCs im NUC Format werden immer beliebter.
Quellen habe ich nicht. Aber der Markt für Laufwerke ist schon deutlich eingebrochen. Und die Festplattenverkäufe an Endkunden gehen immer weiter zurück, vor allem wenn man noch die USB Festplatten abzieht.
 
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GrumpyCat schrieb:
Braucht man doch wirklich nur 1 und 1 zusammenzählen.
Mit anderen Worten: Bauchgefühl.
Sowas führt schnell zu falschen Schlussfolgerungen.


GrumpyCat schrieb:
a) In Notebooks hat schon niemand mehr HDDs
An diesem Punkt sind direkt 2 Sachen verkehrt.
1. Geht es nicht um Notebooks, sondern explizit um Desktop PCs.
2. Geht es nicht um HDDs sondern um SATA-Geräte.


GrumpyCat schrieb:
c) Für Endkunden gibt es manche Plattentypen nur noch als USB-Varianten.
Welche wären das?


GrumpyCat schrieb:
d) Wer heute noch SATA nimmt, hat trotzdem meist SSDs dran,
Auch hier wieder:
Es ging um SATA-Geräte generell, nicht um HDDs.
Das Argument ist keines.


GrumpyCat schrieb:
dass sagen wir 2024 auf einmal wieder überall rotierender Rost mit einer 15
Strohmann, weil
a) ging es nie explizit um HDDs
b) wurde nie behauptet dass diese wieder vermehrt verbaut werden.

Aber zum Thema überall:
In meinem Bekanntenkreis befinden sich in 8 von 9 PCs noch mind eine HDD, schlicht und ergreifend weil €/TB.
 
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Donnidonis schrieb:
@Hibble
Und eine weitere Frage, weil hier das Thema Versorgung der Grafikkarte über PCIe genannt wird:
Den Artikel fasse ich so auf, dass der 6/8 Pin Stecker für die Grafikkarte erhalten bleibt, diese also weiterhin direkt vom Netzteil gespeist wird. Oder lese ich den Teil des Artikels falsch?
Der Stecker bleibt natürlich.

Die Mainboardhersteller wollen ja nicht überall eine Stromversorgung für 400Watt Grafikkarten verbauen.
Die einen nutzen APUs, die anderen Office Grafikkarten und andere 200W Karten.

Der Extra Stecker auf der Grafikkarte ist da eine gute Lösung.
 
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