News Falsch beschriftet: Amazon verkauft WD-Red-Festplatten mit SMR statt CMR

Hier kurz mal meine Erfahrungen mit dem Thema:

Ich hatte mir in der vergangenen Woche eine WD40EFRX bestellt. Geliefert wurde eine wirklich schlecht verpackte WD40EFAX in Luftpolsterfolie.

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Kontakt mit dem Service aufgenommen und die Sache geschildert. Man wolle das Thema in die „Fachabteilung“ weiterleiten, von dort aus würde man sich bei mir melden. Ersatzlieferung wurde verschickt.

Die Ersatzlieferung war dann komplett gleich der Erstlieferung, wieder Festplatte in Folie in Luftpolsterfolie, wieder falsch gelabelt. Erneut Kontakt zum Service, erneut eine Info an die Fachabteilung, die sich aber nicht zurückmeldet.

Heute kam die zweite Ersatzlieferung an: gleiches Ergebnis wie zuvor. Erneut Gespräch mit der Hotline. Diesmal jedoch mit der Auskunft, dass der Verkauf der Festplatte ausgesetzt werden würde, da es sich anscheinend um fehlerhafte Lagerbestände handele...

Ich schrieb eine entsprechende Rezension, die aber nicht veröffentlich wurde. Per Mail wurde mir stattdessen mitgeteilt, dass die Rezension gegen die Rezensions-Richtlinien verstoße.

Das scheinen mir insgesamt keine „Versehen“ oder einzelne Fehler zu sein. Macht mir eher den Anschein, als wenn man die „schlechteren“ Platten loswerden möchte bevor unter anderem Label der Red Plus Platten mehr Geld für die CMR Platten genommen werden kann.
 
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Computerbase könnte ja mal testen ob und wie schlecht eine solche Verpackung wirklich ist. Immerhin sollten moderne Festplatten im ausgeschalteten Zustand zumindest einige Stöße aushalten können. Auch wenn es natürlich besser ist diese von vornherein zu vermeiden.
 
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Lange her aber habe selber mal 2 HDDs bei Amazon gekauft, gab's nix zu beanstanden. Die HDD Kartons waren in einem größeren Karton mitten in Tonnenweise luftsäcken eingeklemmt. Der große Karton war zudem entsprechend mit "fragile" gekennzeichnet.
Hatte eher ein schlechtes Gewissen wegen dem Berg an Verpackungsmaterial.
 
Groug schrieb:
Nein, bei einem Raid sollte eine Platte zügig mit dem schreiben von Daten fertig werden. Das betrifft jede Raid Technik.
Wie soll das gehen? Die Platte weiß ja nicht ob sie Teil eines RAIDs ist oder nicht und wenn sie langsam schreibt, dann schreibt sie als Teil eines RAIDs auch nicht schneller. Auf das ganze RAID kann man natürlich entsprechend schneller schreiben, je nachdem was für ein RAID aus wie vielen Platte es ist. Prinzipiell bestimmt aber die langsamste Platte die Geschwindigkeit, da ja nicht weniger Daten auf sie geschrieben werden, nur weil es länger dauert.
Tulol schrieb:
Der große Karton war zudem entsprechend mit "fragile" gekennzeichnet.
Das bringt gar nichts, dies kann man auch in allen Beförderungsbedingungen nachlesen.
 
Könnte ja ein Fehler im Wareneingang gewesen sein, Zeug ausgepackt, kurz mal checken, jo ist ne Platte, 8 TB etc. Hersteller WD, - Zack verbucht, und ab die Post eingelagert...so schnell kanns gehen
 
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Schredderr schrieb:
Immerhin sollten moderne Festplatten im ausgeschalteten Zustand zumindest einige Stöße aushalten können.

Nein.
3,5"-HDDs sollten wie rohe Eier behandelt werden. Die sind sehr empfindlich. Man muss sich nur mal die Angaben der Hersteller angucken und wieviel Stoßwirkung schon aus geringer Höhe (variiert natürlich je nach Untergrund) einwirkt. Da braucht es echt nicht viel, um die Werte zu überschreiten.
 
Banned schrieb:
Nein.
3,5"-HDDs sollten wie rohe Eier behandelt werden. Die sind sehr empfindlich.

Da hat mich die Erfahrung anderes gelehrt. Mir selbst sind damals schon einige externe Platten hingefallen. Ganz zu schweigen von der Anzahl derer auf LAN-Partys. Von meinen hat sich nur eine danach verabschiedet. Der Rest läuft heute noch zum größten Teil.
Ich bin dadurch zur Überzeugung gekommen, dass die Dinger ausgeschaltet stabiler sind als man denkt.
Aber ich kann auch die Bedenken verstehen. Immerhin reicht ein unglücklicher Schlag aus und man hat eventuelle Folgeschäden, die nicht direkt ersichtlich sind. Riskieren sollte man da wohl nichts.

Daher fände ich einen entsprechenden Test spannend, eventuell hatte ich auch all die unzähligen Male nur Glück und bin falsch geprägt.
 
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Reset90 schrieb:
naja, irgendwo müssen ja die 120 Mrd. vom Jeff ja herkommen.
Wenn man sich mal mit den Zahlen beschäftigen würde... wüsste man, dass ~75% des Amazon-Gewinns von AWS kommen.
Außerdem, das halte ich auch bei dem Artikel für fragwürdig, ist nicht zwingend Amazon der Verkäufer sondern nur der "Marktplatz".
 
@Schredderr
Und wie stellst du dir so einen Test vor? Dass sich die Leute von CB ein paar Festplatten kaufen, die runterfallen lassen und schauen, ob sie noch wie gewünscht funktionieren?

Die c't hat vor etlichen Jahren mal so ein Test mit einem speziellen Shock-Logger von Seagate gemacht und überprüft in welchen Situationen welche G-Werte erreicht werden. Dieser Shock-Logger war, wenn ich mich recht erinnere, in Form und Gewicht einer handelsüblichen 3,5" HDD nachempfunden. Denn auch das Gewicht bzw. die Masse hat Einfluss darauf, wie schnell die Grenzwerte überschritten werden. So reicht beispielsweise das Umfallen einer ausgeschalteten, auf der Seite (hochkant) stehenden nackten HDD auf einem Schreibtisch (ohne irgendeine Unterlage) aus, um den Grenzwert zu überschreiten, was eine Beschädigung zur Folge haben kann.

Gut, bei einer externen Festplatte ist das Gehäuse noch drumherum, was eine gewisse zusätzliche Dämpfung bietet. Aber auch das ist kein Garant dafür, dass die HDD darin beim simplen Umkippen oder gar Sturz (jeweils im ausgeschalteten Zustand) nicht beschädigt wird. Damals, als die c't den Test durchgeführt hat, hatten HDDs maximal drei Platter verbaut. Heute können das deutlich mehr sein. Mit jeder weiteren verbauten Magnetscheibe erhöht sich die Masse und das wiederum erhöht die Stoßanfälligkeit.

Deine Erfahrung basiert größtenteils schlicht auf Glück. Ich sage auch, dass man HDDs wie rohe Eier behandeln sollte. Holt wird sicherlich noch ein Video eines Festplattenhersteller zum besten geben, in dem gezeigt wird, wie Festplatten zu behandeln sind.
 
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Madnex schrieb:
Und wie stellst du dir so einen Test vor? Dass sich die Leute von CB ein paar Festplatten kaufen, die runterfallen lassen und schauen, ob sie noch wie gewünscht funktionieren?

Eine etwas wissenschaftlichere Methode gibt es bestimmt ;)
 
Schredderr schrieb:
Ich bin dadurch zur Überzeugung gekommen, dass die Dinger ausgeschaltet stabiler sind als man denkt.
Da wäre ich vorsichtig, die sind eher empfindlicher als die meisten Leute glauben.
Madnex schrieb:
Holt wird sicherlich noch ein Video eines Festplattenhersteller zum besten geben, in dem gezeigt wird, wie Festplatten zu behandeln sind.
Eigentlich wollte ich ja nicht, aber wenn ich darum gebeten werden, bitte:

Von HGST gibt es dieses Video über die Empfindlichkeit und korrekt Handhabung von HDDs, mit dem Empfehlung wie die Umgebung aussehen sollte auf denen mit HDDs gearbeitet wird und sie weisen darauf hin, dass die Schäden sich auch erst später bemerkbar machen können.

Es gibt bei WD (eigentlich von HGST, wie der Text auch noch verrät) auf dieser Seite Beispiele guter HDD Verpackung und wie es nicht gemacht werden sollte.
 
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Miuwa schrieb:
Die Händler zahlen ja auch dafür und ich wäre als Händler ziemlich sauer, wenn mein Lagerbestand plötzlich weg wäre, nur weil Amazon den unter eigenem Namen verkauft hat.
Wieso? Wenn Amazon die Waren nicht nachbestellt bekommt, können sie einfach so tut als wenn Kunden die Ware gekauft hätten und wieso sollte man dann sauer sein, wenn die Ware verkauft ist und man sein Geld bekommt?
konean schrieb:
Wieso wird Amazon hier so angeprangert wenn das Problem von WD ausgeht?
Wieso geht das Problem der Fehllieferung von WD aus? WD hat es verbockt SMR bei der Red einzusetzen, aber die Red mit SMR haben eine andere Produktbezeichnung EFAX, als die ohne SMR sind die EFRX. Die sind bei Amazon auch getrennt und mit unterschiedlichen Preisen gelistet, in 4TB z.B. hier die WD40EFRX für 104,52€ und WD40EFAX (SMR) ab 107,22€. Wo hat WD Schuld wenn man bei Amazon (oder einem anderen Händler) die eine bestellt, aber die andere geliefert bekommt?
Gestern habe ich noch bei Mindfactory nach WD Platten geschaut und dort gibt es zum Beispiel die selben Probleme.
[/QUOTE] Wie kannst Du da sehen das der Kunden auch eine andere geliefert bekommt, als die die er bestellt hat?
Herdware schrieb:
Es ist schon einige Jahre her, dass ich mein NAS (DS414) angeschafft und eingerichtet habe. Damals war SMR noch kein Thema, aber es gab bestimmte Festplattenmodelle, deren interne Fehlerkorrektur es zu gut meinte und sehr lange brauchte, bis sie aufgab und einen Fehler zurückmeldete. Das führte dazu, dass das RAID-System die ganze Platte als defekt einstufen konnte, weil sie sich zu lange nicht gemeldet hat.
Wenn dies der Fall war, dann waren die HDDs sowieso für diesen Einsatz im NAS nicht geeignet und schon von daher ein Fehlkauf. Außerdem sollten der Timeout der SW RAID so hoch sein, dass auch eine normale Desktopplatte nicht als defekt aus dem RAID fliegt. Nur bei den HW RAID Controller ist dies üblich, da die normalerweise (per Default, es ist wohl nicht immer einstellbar) nur 8s auf eine Antwort warten, während die z.B. die Green 14s lang versucht haben einen problematischen Sektor doch noch erfolgreich zu lesen, die Red nur 7s und da die Red TLER haben, kann man bei denen diesen Timeout auch einstellen.
NobodysFool schrieb:
Die Schwächen dieser SMR-Platten liegen aber eindeutig in parallelen Zugriffen. Wenn auf der Platte mehrere Prozesse gleichzeitig lesen und schreiben, dann brechen die unter Umständen mal so richtig ein.
Jede HDD bricht bei parallelen Zugriffen wegen der Kopfbewegungen massiv sein, auch die mit SMR. Deren Problem ist die Schreibperformance, lesend sind sie so schnell wie HDDs ohne SMR und wenn dann eben bei den parallelen Zugriffen auch Schreibzugriffe dabei sind, dann zeigt sich eben das die besondere Schreibschwäche der SMR HDDs auch hier, zumindest nach der Media Cache voll ist.
Satcho schrieb:
Ich hatte mir in der vergangenen Woche eine WD40EFRX bestellt. Geliefert wurde eine wirklich schlecht verpackte WD40EFAX in Luftpolsterfolie.
Luftpolsterfolie fällt darunter wie es nicht gemacht werden sollte:
Für Amazonverhältnisse ist dies aber schon gut, es hängt eben offenbar davon ab wer in welchem Logistikzentrum die HDD verpackt, eine interne Schulung scheint es ja nicht zu geben, denn wer mehr kann und weiß, verlangt am Ende womöglich einen höheren Lohn.
 
Madnex schrieb:
@Schredderr
Und wie stellst du dir so einen Test vor? Dass sich die Leute von CB ein paar Festplatten kaufen, die runterfallen lassen und schauen, ob sie noch wie gewünscht funktionieren?
Warum nicht? Ein test der das tatsächliche Ergebnis testet und nicht die Grenzen zum Erlöschen der Herstellergarantie nachstellt. Bei SSD wurde doch auch "getestet" und befundet, dass die oft mehr Schreibzugriffe auf die Zellen erlauben, als die Hersteller angeben. Warum sind dann die Werte, die die Hersteller in alle Stoßrichtungen angeben, in Steinm gemeißelt und unhinterfragbar?

Madnex schrieb:
So reicht beispielsweise das Umfallen einer ausgeschalteten, auf der Seite (hochkant) stehenden nackten HDD auf einem Schreibtisch (ohne irgendeine Unterlage) aus, um den Grenzwert zu überschreiten, was eine Beschädigung zur Folge haben kann.
Im Betrieb, während Zugriffe stattfinden, bei einer im Gehäuse verbauiten Desktop- opder Server-Festplatte dürfte das stimmen. Es gab in der HDD_geschichte aber noch mehr. Die meisten Laptop-Festplatten durfte man im Betrieb vom Tisch fallen lassen, ohne dass etwas passierte - und das ganze war auch Anforderung der Notebook-Hersteller an die Dinger. Dass einem die HDD-hersteller heute weismachen wollen, soetwas hätte es nie gegeben, sollte einen stutzig machen. Wenn eine Laptop- oder iPod/Walkman/MP3Player-HDD fiel, merkte sie das, weil ihr G-Sensor Schwerelosigkeit meldete und sofohrt wurden die Schreib-/Lese-Köpfe in die Parksicherung gezogen. Das einzige was danach noch Schaden nehmen könnte, wäre das Lager der Spindel und das war eben bei Laptop-Platten für den Fall von der Tischkante ausreichend stabil gebaut. Bei Desktop- und Datacenter-Platten wird das Spindellager vielleicht nicht so stabil sein, das weiß man nicht so genau, weils keiner testet und jeder einfach die Herstellerangaben übernimmt. Die Spindellager einiger, nicht aller aber einiger iPod-Walkman-MP3Player-HDDs waren auch stabil genug, um höhere Fälle schadlos zu überstehen - die G-Angaben waren teilweise doppelt so hoch wie bei Laptop-Platten.

Im Betrieb kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es manche HDD-Modelle für Desktops gibt, die man während der Zugriffe nichtmal ganz langsam drehen durfte, während eine solche Anfälligkeit in einem Laptop mit ziemlicher Sicherheit dazu geführt hätte, dass der HDD-Hersteller keinen Vertrag bekommt.

Bei der Angabe der Stoßanfälligkeit spielen aber noch andere Punkte eine Rolle. Wichtig ist zum Beispiel, wieviel Kraft nötig ist, um den in der Parkposition gesicherten Arm aus der Parkposition zu stoßen. Und da der sich nur in eine Richtung bewegen kann, ist dafür auch nur der Kraftanteil relevant, der in die entgegengesetzte Richtung wirkt, wie sich der Arm bewegen muss, um an den Plattenstapel zu stoßen. Solche Stöße in diese Richtung lassen sich besonders gut mit Stoß auf eine Ecke des HDD-Gehäuses auslösen und ausgerechnet diese Ecken sind bei Luftpolsterfolie besonders schlecht geschützt und deswegen ist die unzureichend, während die Bulk-Verpackungen von Shops, bei denen ich einkaufe, (ich hänge Bilder an diesen Beitrag an) durchaus ausreichen, obwohl sie nicht ganz so matrerialaufwendig sind, wie manche Empfehlung von WD und HGST.

Da die Köpfe durch die Luftwirbel aus der Drehbewegung der Platter nach oben gedrückt werden müssen, um nicht die Platter zu berühren, würde ein Stoß der Köpfe gegen den Stapel halt die Gefahr bergen, die Platter-Oberfläche zu beschädigen.

Bei der Stompfindlichkeit des Spindellagers hat man auch in manche Richtungen mehr Schadenswirkung als in andere. Von meiner Zweiraderfahrung ausgehend dürfte ausgerechnet ein Stoß aus der Richtung, aus der er für die Arm-Bewegung fatal wäre, für das Spindellager am wenigsten ausmachen.

Die Hersteller geben nuzr an, Model X halte y g Stöße in ausgeschaltetem Zustand aus. Sehr abstrakt, für die Garantieabwicklung leicht zu beurteilen. Aber ich finde schon, dass man nicht dumm oder blödsinnig oder zu ungehorsam ist, wenn man es genauer wsissen will als das. Bei anderen Produkten wird sowas auch bis zum Bruch getestet und nicht nur bis zum Erlöschen der Garantie. (SSDs)
 

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MountWalker schrieb:
Warum nicht? Ein test der das tatsächliche Ergebnis testet und nicht die Grenzen zum Erlöschen der Herstellergarantie nachstellt. Bei SSD wurde doch auch "getestet" und befundet, dass die oft mehr Schreibzugriffe auf die Zellen erlauben, als die Hersteller angeben. Warum sind dann die Werte, die die Hersteller in alle Stoßrichtungen angeben, in Steinm gemeißelt und unhinterfragbar?
Du willst jetzt nicht ernsthaft die Herstellerangaben zu TBW bei SSDs mit der der Stoßanfälligkeit bei HDDs vergleichen und behaupten, dass beides jeweils eine Methode zur Garantiebeschränkung ist? Ich sag da nur Äpfel und Birnen.

MountWalker schrieb:
Im Betrieb, während Zugriffe stattfinden, bei einer im Gehäuse verbauiten Desktop- opder Server-Festplatte dürfte das stimmen. Es gab in der HDD_geschichte aber noch mehr. Die meisten Laptop-Festplatten durfte man im Betrieb vom Tisch fallen lassen, ohne dass etwas passierte - und das ganze war auch Anforderung der Notebook-Hersteller an die Dinger. Dass einem die HDD-hersteller heute weismachen wollen, soetwas hätte es nie gegeben, sollte einen stutzig machen.
Ich wüsste nicht, dass die HDD-Hersteller heute einem das weismachen wollen. Die maximal zulässigen G-Werten im ausgeschaltetem sowie im eingeschaltetem Zustand haben meines Wissens schon immer im Datenblatt gestanden. Um eins klarzustellen. Mein Beispiel in meinem vorherigen Beitrag bezog sich auf eine 3,5"-Desktop-Festplatte.

MountWalker schrieb:
Wenn eine Laptop- oder iPod/Walkman/MP3Player-HDD fiel, merkte sie das, weil ihr G-Sensor Schwerelosigkeit meldete und sofohrt wurden die Schreib-/Lese-Köpfe in die Parksicherung gezogen. Das einzige was danach noch Schaden nehmen könnte, wäre das Lager der Spindel und das war eben bei Laptop-Platten für den Fall von der Tischkante ausreichend stabil gebaut. Bei Desktop- und Datacenter-Platten wird das Spindellager vielleicht nicht so stabil sein, das weiß man nicht so genau, weils keiner testet und jeder einfach die Herstellerangaben übernimmt. Die Spindellager einiger, nicht aller aber einiger iPod-Walkman-MP3Player-HDDs waren auch stabil genug, um höhere Fälle schadlos zu überstehen - die G-Angaben waren teilweise doppelt so hoch wie bei Laptop-Platten.
Was du hier komplett unter den Tisch fallen lässt, ist die Masse der Festplatte. Je kleiner die Bauform, desto geringer ist auch ihre Masse. Was war nochmal in einem iPod/Walkman/MP3Player für eine HDD verbaut? Eine 2,5"-Festplatte sicherlich nicht. Natürlich sind die kleineren Bauformen weniger stoßanfällig. Hauptsächlich wegen ihrer geringeren Masse. Und deshalb sind die zulässigen G-Werte im Datenblatt auch deutlich höher als bei Notebook- oder Desktop-Festplatten. Möglicherweise hatten die dort verwendeten Laufwerke auch spezielle Features, wie einen Freefall-Sensor. Das möchte ich abstreiten.

Stichwort Freefall-Sensor. Freefall-Sensor ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit dem G-Sensor, dessen Log man oft über S.M.A.R.T. auslesen kann. Oder andersherum gesagt. Nur weil eine Festplatten einen G-Sensor Smart-Attribut hat, bedeutet das nicht unbedingt, dass das Laufwerk einen freien Fall registrieren kann, um die Köpfe zum Schutz in die Parkposition zu fahren. Zugegebenermaßen weiß ich nicht wie das bei aktuellen Notebook-HDDs aussieht. Früher war der Freefall-Schutz ein optionales Feature des Festplatten- und/oder des Laptop-Herstellers. Bei den Festplattenhersteller hatten nur bestimmte Modelle einer Serie eine Freefall-Protection, nicht alle. Vielleicht hat sich das mittlerweile geändert, mag sein. Wenn ich mich recht erinnere, hatten die Notebook-Hersteller teilweise eigene Lösungen der Freifall-Erkennung (waren also nicht auf spezielle HDDs mit entsprechendem Sensor angewiesen) verbaut, inkl. dazugehöriger Software. Auch das war ein optionales oder spezielles Feature, mit dem extra geworben wurde.

MountWalker schrieb:
Im Betrieb kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es manche HDD-Modelle für Desktops gibt, die man während der Zugriffe nichtmal ganz langsam drehen durfte, während eine solche Anfälligkeit in einem Laptop mit ziemlicher Sicherheit dazu geführt hätte, dass der HDD-Hersteller keinen Vertrag bekommt.
Stell dir doch mal die Frage aus welchem Grund das so war? Möglicherweise unter anderem wegen der höheren Masse der Desktop-Festplatten? Sicherlich spielt auch die Tatsache, dass diese Festplattenbauform einen ganz anderen Einsatzzweck hat, eine Rolle und deshalb kein besserer Schutz von Nöten war (kostet ja auch Geld).

MountWalker schrieb:
Bei der Angabe der Stoßanfälligkeit spielen aber noch andere Punkte eine Rolle. Wichtig ist zum Beispiel, wieviel Kraft nötig ist, um den in der Parkposition gesicherten Arm aus der Parkposition zu stoßen. Und da der sich nur in eine Richtung bewegen kann, ist dafür auch nur der Kraftanteil relevant, der in die entgegengesetzte Richtung wirkt, wie sich der Arm bewegen muss, um an den Plattenstapel zu stoßen. Solche Stöße in diese Richtung lassen sich besonders gut mit Stoß auf eine Ecke des HDD-Gehäuses auslösen und ausgerechnet diese Ecken sind bei Luftpolsterfolie besonders schlecht geschützt und deswegen ist die unzureichend, während die Bulk-Verpackungen von Shops, bei denen ich einkaufe, (ich hänge Bilder an diesen Beitrag an) durchaus ausreichen, obwohl sie nicht ganz so matrerialaufwendig sind, wie manche Empfehlung von WD und HGST.

Da die Köpfe durch die Luftwirbel aus der Drehbewegung der Platter nach oben gedrückt werden müssen, um nicht die Platter zu berühren, würde ein Stoß der Köpfe gegen den Stapel halt die Gefahr bergen, die Platter-Oberfläche zu beschädigen.

Bei der Stompfindlichkeit des Spindellagers hat man auch in manche Richtungen mehr Schadenswirkung als in andere. Von meiner Zweiraderfahrung ausgehend dürfte ausgerechnet ein Stoß aus der Richtung, aus der er für die Arm-Bewegung fatal wäre, für das Spindellager am wenigsten ausmachen.
Hier bin ich ganz bei dir. Deshalb kann man bei einem Sturz der Festplatte auch Glück oder Pech haben, je nach Situation.

MountWalker schrieb:
Die Hersteller geben nuzr an, Model X halte y g Stöße in ausgeschaltetem Zustand aus. Sehr abstrakt, für die Garantieabwicklung leicht zu beurteilen. Aber ich finde schon, dass man nicht dumm oder blödsinnig oder zu ungehorsam ist, wenn man es genauer wsissen will als das. Bei anderen Produkten wird sowas auch bis zum Bruch getestet und nicht nur bis zum Erlöschen der Garantie. (SSDs)
Dass jemand, der das genauer wissen möchte, zu dumm, blödsinnig oder zu ungehorsam ist, wollte ich mit meinem Kommentar gar nicht ausdrücken. Ich wollte damit sagen, dass das gar nicht so einfach umzusetzen ist. Es kommt nunmal darauf an, wie die Festplatte aufkommt, auf welchen Untergrund sie aufschlägt und wie die Fallhöhe ist. Bei einer echten Festplatte als Testobjekt weiß der Tester dann immer noch nicht welcher G-Wert erreicht wurde und für wie lange diese bestanden hat. Eine handeslübliche Festplatte gibt das nicht preis und kann das im ausgeschalteten Zustand auch nicht aufzeichnen. Wie soll das der Tester einordnen?

Bezüglich Garantiebeschränkung: Überleg doch mal wie ein Festplattenhersteller bei einer HDD einen Sturz oder eine größere Stoßeinwirkung im ausgeschaltetem Zustand feststellen möchte, abgesehen von offensichtlicher Beschädigung oder Deformation. Geschweige denn von der Einschätzung der Überschreitung oder nicht Überschreitung der angegebenen maximal zulässigen G-Werte. Im ausgeschaltetem Zustand hat die Festplattenelektronik keinen Strom und die Sensoren funktionieren nicht. Die HDD kann das schlicht nicht aufzeichnen. Ich wüste jedenfalls nicht wie. Du etwa? Deshalb halte ich dein Argument mit der Garantiebschränkung für weit hergeholt.
 
Madnex schrieb:
...
Was du hier komplett unter den Tisch fallen lässt,...
Ich habe nie behauptet, alle Festplatten würden soviel wie iPod-Festplatten aushalten. Genau das habe ich gerade nicht behauptet.

Madnex schrieb:
Stichwort Freefall-Sensor. Freefall-Sensor ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit dem G-Sensor, dessen Log man oft über S.M.A.R.T. auslesen kann.
Dann habe ich eben den freefallsensor gemeint und die falsche Vokabel benutzt. Einem aufmerksamem, wohlwollenden Leser wäre das beim Lesen vielleicht schon klar geworden. Gerade weil mein Standpunkt ist, dass jedes HDD-Modell unterschiedlich empfindlich ist. Was misst ein Freefallsensor? Er misst, ob g=0 wird, denn genau so und nicht anders ist der freie Fall feststellbar.


Madnex schrieb:
Stell dir doch mal die Frage aus welchem Grund das so war? Möglicherweise unter anderem wegen der höheren Masse der Desktop-Festplatten?
Höhere Schwungmasse braucht ein stabileres Lager. Das ist immer alles eine Frage der Dimensionierung. Ob du es glaubst oder nicht, aber eine Honda Africa Twin ist sehr viel schwerer als eine Honda CB300R und trotzdem wird die CB300R bei einer Teilnahme an einer Offroad-Rally ziemlich schnell kaputt gehen und die Aufhängung der Africa Twin auch die 1000 km der Dakkar-Rally überleben - obwohl da viel mehr Masse auf Aufhängung und Radlager schlägt. Warum? Weil sie eben auch nicht das Radlager der CB300R verbaut.
 
MountWalker schrieb:
Ich habe nie behauptet, alle Festplatten würden soviel wie iPod-Festplatten aushalten. Genau das habe ich gerade nicht behauptet.
Ich habe auch nicht behauptet, dass du das behauptet hättest. :) Aber du hast diese Festplatten als Beispiel miteingebracht und eine Relation hergestellt. Ja, die kleineren Bauformen halten mehr Stoßeinwirkungen aus, was ja auch in der Regel in den Datenblättern so angegeben ist. Da sind wir einer Meinung. Mein Standpunkt ist nun der, dass das hauptsächlich an der geringeren Masse liegt.

Aber seien wir mal ehrlich. Hier geht es ursprünglich nicht um die Kleinstbauformen, sondern um die Empfindlichkeit von 2,5"- und 3,5"-Festplatten. Daher sind, meiner Meinung nach, deine Argumente bzgl. iPod-, MP3Player- und Walkmann-Festplatten etwas aus dem Rahmen gefallen. Was haben diese Speziallösungen, die es mittlerweile wohl auch gar nicht mehr gibt, mit der aufgekommenen Thematik zu tun? Natürlich halten die eine grobere Behandlung aus. Aber wie hilft uns das bei der eigentlichen Frage?

MountWalker schrieb:
Dann habe ich eben den freefallsensor gemeint und die falsche Vokabel benutzt. Einem aufmerksamem, wohlwollenden Leser wäre das beim Lesen vielleicht schon klar geworden. Gerade weil mein Standpunkt ist, dass jedes HDD-Modell unterschiedlich empfindlich ist. Was misst ein Freefallsensor? Er misst, ob g=0 wird, denn genau so und nicht anders ist der freie Fall feststellbar.
Wie es mir scheint, hat dich das etwas aufgeregt. Ich habe nicht auf den von dir verwendeten Begriff herumgeritten (so wie es dir anscheinend vorgekommen ist). Ich habe das Thema nur aufgegriffen und weiter ausgeführt. Es ist von mir also nicht so gemeint gewesen, wie es von dir offenbar aufgenommen wurde. Es gibt oder gab nun mal Unterschiede, auf die ich hingewiesen habe. Was hätte ich sonst machen sollen?

Worum es mir in diesem Abschnitt ging, war aufzuzeigen, dass nicht jede Notebook-Festplatten automatisch einen Freifall-Sensor bzw. -Schutz hat.

MountWalker schrieb:
Höhere Schwungmasse braucht ein stabileres Lager. Das ist immer alles eine Frage der Dimensionierung. Ob du es glaubst oder nicht, aber eine Honda Africa Twin ist sehr viel schwerer als eine Honda CB300R und trotzdem wird die CB300R bei einer Teilnahme an einer Offroad-Rally ziemlich schnell kaputt gehen und die Aufhängung der Africa Twin auch die 1000 km der Dakkar-Rally überleben - obwohl da viel mehr Masse auf Aufhängung und Radlager schlägt. Warum? Weil sie eben auch nicht das Radlager der CB300R verbaut.
Das glaube ich dir alles. Nur sind Festplatten etwas filigranere technische Maschinen. Der Vergleich hinkt daher, meiner Meinung nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Madnex schrieb:
...

Das glaube ich dir alles. Nur sind Festplatten etwas filigranere technische Maschinen. Der Vergleich hinkt daher, meiner Meinung nach.
Wie genau bewirkt die Filigranheit einer mechanischen Technik an dem mit dem Vergleich erklärten Prinzip? Nichts. Es steht dem Hersteller völlig frei, wie stark er die Lagerung der Spindel entwirft. Nur eines ist sicher: Keine 3,5" HDD der Welt, egal ob für Desktop, Datencenter, NAS oder Surveillance, wird die Spindellagerung in der Stabilität einer halb so schweren 2,5" HDD verbauen. Du hast einen Faktor ausgemacht, der in dieser Gleichung eine Rolle spielt. Guess what, eine iPod-HDD hat eine viel filigranere Lagerung als eine Notebook-HDD die eine viel filigranere Lagerung als eine 3,5" HDD hat. Deswegen ist es nicht sinnvoll, meinem Einwand, dass man nicht so leicht sagen könne, Festplatten sind da und da auf jeden Fall empfindlich und jeder, der HDDs im Rucksack transportiert hat, habe riesiges Glück gehabt, dass die das überlebt haben, damit zu begegnen, dass Notebooks-HDDs mehr aushalten, weil diese leichter sind.

Die WD- und HGST-Empfehlungen sind dafür ausgelegt, dass der LKW, der sowas auf Paletten transportiert, ohne Rücksicht auf die Reifen durch tiefe Schlaglöcher poltert. Beim Versand über irgendwelche Versandfirmen muss man das einrechnen. Aber wenn ich die in meinen Rucksack packe, kann ich solche Schüttler mitunter ausschließen.

In meinem Bekanntenkreis gabs auch schon viele 3,5"-HDDs die ausgeschaltet gelegentlich umgefallen sind. Und bei allen ist nach weniger als 4 Jahren der USB-Controller kaputt gegangen, während die Festplatten überlebt hatten. Das gibts heute leider kaum noch, da wird die USB-SATA-Bridge verlötet, damit der Ramsch-USB-Controller zuverlässig die geplante Obsoleszenz bewirkt. und sowas wird dann vom Kunden geschluckt, weil er durch einen Großteil der IT-Forenwelt dazu verleitet wird, anzunehmen, dass immer die HDD-mechanik zuerst stürbe.

Ich finde diese Entwicklung nicht gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
MountWalker schrieb:
Warum nicht? Ein test der das tatsächliche Ergebnis testet und nicht die Grenzen zum Erlöschen der Herstellergarantie nachstellt. Bei SSD wurde doch auch "getestet" und befundet, dass die oft mehr Schreibzugriffe auf die Zellen erlauben,
Das ist aber vollkommen unpraktikabel. Während man beim Test der SSDs nur eine einzige kaputt schreibt, müsste man bei HDD´s diese aus mindestens 4, eher 8+ Richtungen aus einer definierten Höhe fallen lassen um einigermaßen reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Danach noch ein Dauertest mit zufälligen Schreib- Lesezugriffen von min. 3 Monaten. Wer will das bezahlen? Und vor allem, wen interessiert das dann so sehr, das sich so ein Test dann irgendwann einmal rechnet?
Ganz einfach die Platten grundsätzlich wie ein rohes Ei bzw. wie von @Holt verlinkt behandeln und gut ist.

MountWalker schrieb:
Im Betrieb kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es manche HDD-Modelle für Desktops gibt, die man während der Zugriffe nichtmal ganz langsam drehen durfte, während eine solche Anfälligkeit in einem Laptop mit ziemlicher Sicherheit dazu geführt hätte, dass der HDD-Hersteller keinen Vertrag bekommt.
Desktop-platten fasst man im Betrieb grundsätzlich nicht an. PUNKT.
Und man stellt auch keine Festplatte hochkant auf den Tisch, weil es keinen vernünftigen Grund dafür gibt. Von daher erübrigen sich eigentlich sämtliche Test´s.

Die IBM / Hitachi Travelstar für Notebooks hatten damals jedenfalls ein Gyroskop verbaut. Dessen Messwerte konnte man direkt auslesen.
Im ThinkPad konnte man sich auch anzeigen lassen, ab welcher Bewegung / Beschleunigung die Köpfe in die Parkposition gingen. Das Teil konnte man übrigens auch für andere Spielereien missbrauchen. ;)
 
@AlphaKaninchen
Die sind doch in der Regel im Wechselschacht verbaut. Wenn die Verriegelung öffnet, wird die doch auch nur langsam ein Stückchen aus dem Port gezogen und anschließend 10 Sek. warten. Da tritt ja keine große Bewegung auf. Oder vorher elektrisch abschalten, wenn möglich.
Meine Aussage bezog sich ja auch eher darauf, das jmd. die Platte auf seinem Tisch betreibt und sie dann noch per Hand bewegt.
Wenn Du die "Hot Swap´st" bist Du dir in der Regel ja auch sicher, das gerade kein Zugriff erfolgt, oder?
 
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