PV Anlagen mit Förderung wieder wirtschaftlich?

Eventuell kommt man irgendwann mal wieder zu dem ökonomischen Prinzip zurück, dass es keinen Gewinn ohne Risiko gibt und auch die Investition in eine private PV-Anlage Wagniskapital darstellt.

Auf der einen Seite mit dem Finger (zu Recht) auf staatlich gerettete Unternehmen zeigen, aber auf der anderen selbst mit dem Anspruch auf:

staatliche Förderung + staatlich garantierte Einspeisevergütung = staatlich garantierter Gewinn

die Hand aufzuhalten, passt m. E. nicht zusammen.

Dass dann noch mit den staatlich geförderten Gerätschaften die Steuer- und Netzentgeltflucht gefeiert wird, ist das Sahnehäubchen.

"Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe!", klar, selber kassieren und andere bezahlen lassen.

Hab's verstanden. ;-)
 
Der richtige Gewinner sind die Elektrobetriebe, die die Installationen machen.
 
SW987 schrieb:
Wer glaubt, dass das jetzige Fördersystem und Strompreismodell (welches nachweislich ein strukturelles Defizit beinhaltet) die nächsten 20 Jahre so bleibt, soll das tun. Von mir aus können sich die Leute auch noch ein PV-Modul auf den Rücken schnallen.
Die Anlagen rechnen sich bereits nach7 bis 10 Jahren,was in 20 Jahre ist interessiert mich aktuell herzlich wenig.
Ergänzung ()

Samurai76 schrieb:
Auch haben Studien inzwischen erwiesen, dass durch EE der Strompreis lange nicht so hoch ist, wie er ohne wäre
Das Hauptproblem am deutschen Strom ist dass er Platz 2 im gesamt Preis belegt, einzig Dänemark liegt höher.
Im günstigsten Mitgliedstaat bulgarien liegt er 2/3 darunter

Der größte preistreibet für deutschen Strom, vor alle. Für den privat verbrauchten sind, aufgrund der Steuern Abgaben und Umlagen entstanden, total zwackt sich der statt rund 53%! Ab das seit etwa 2013, 2009 waren es nur 39%.


Das ist mehr als der steuer Anteil von 51% wie er aktuell auf Benzin erhoben wird, und erheblich mehr wie die 39% auf Diesel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ravenstein schrieb:
[...]Das Hauptproblem am deutschen Strom ist dass er Platz 2 im gesamt Preis belegt, einzig Dänemark liegt höher.
Im günstigsten Mitgliedstaat bulgarien liegt er 2/3 darunter[...]
Und das obwohl die EEG-Umlage abgeschafft und durch Steuergelder ersetzt wurde, denn die Kosten für die Einspeisevergütungen sind ja nicht verschwunden. Ohne diese Umschichtung wären derzeit bereits über 10 Cent pro kWh für die EEG-Umlage zusätzlich auf der Stromrechnung. Das EEG-Konto hat die letzten Monate jeweils mit ca. -2 Milliarden € abgeschlossen.

Gestern haben die ÜNBs die Netzentgelte für 2024 veröffentlicht, es geht von 3,12 Cent rauf auf 3,19 Cent, also quasi nur 2 % Steigerung. Geht doch, oder?

Pikantes Detail...

"Dortmund, Berlin, Bayreuth, Stuttgart. Für das kommende Jahr haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) – Amprion, 50Hertz, TenneT und TransnetBW – heute gemeinsam bundeseinheitliche Übertragungsnetzentgelte veröffentlicht. Die ÜNB begrüßen, dass die Übertragungsnetzentgelte mit einem Zuschuss der Bundesregierung in Höhe von 5,5 Milliarden Euro nahezu konstant gehalten werden sollen. Auf dieser Basis liegen die vorläufigen durchschnittlichen Netzentgelte im nächsten Jahr bei 3,19 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einer Steigerung um rund 2 Prozent. Im Vorjahr lagen die Übertragungsnetzentgelte bei 3,12 Cent pro Kilowattstunde."
link

Es könnte sich einem der Verdacht aufdrängen, dass man den Menschen die Kosten für die derzeitig fehlgeleitete Energiewende nicht per Stromrechnung direkt vor Augen führen möchte und es lieber im großen Steuertopf untergehen lässt.

Das Problem ist, dass bereits jetzt viele Hände in diesen Steuertopf greifen und die richtigen (massiven) Kostensteigerungen erst noch anstehen.
 
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Da hast Du doch jetzt schwarz auf weiß Deine ständige Frage nach den Kosten für den Netzausbau beantwortet bekommen!
Wessen Prognose ist jetzt wahr geworden?
Meine!

Ich finde es voll ok, den Ausbau der Stromnetze auch über Steuergelder zu finanzieren, ist doch die Energieversorgung eine Grundversorgungsaufgabe des Staates. Die Bürger, besonders die weniger Einkommensstarken, nicht über Gebühr im einzelnen mit den Netzausbaukosten der Energiewende zu belasten, finde ich eine sozial verträgliche Lösung. Genau wie die Verwendung der Auktionserlöse für EE-Anlagenflächen im öffentlichen Raum.

Niemand auf Regierungsseite hat behauptet, der Ausbau der EE-Energien wäre zum Nulltarif zu erhalten.
Ob eine CDU-Regierung den Ust.-Satz für Endverbraucher auch auf 0% gesenkt hätte oder die EE-Umlage ab jetzt aus Steuermitteln geleistet hätte?

Der Umbau zu EE-Energien ist mehrheitlich beschlossen und wird durchgeführt.
Allein die AfD würde dies rückgängig machen wollen.
Ich sehe für D in den nächsten Jahren keine Regierungsführung unter der AfD kommen.
Gleiches sinngemäß für die EU.
Also heißt es sich damit abzufinden, dass CO2-Preis deutlich steigen wird und damit sich alle fossilen Energieerzeugungen massiv noch verteuern werden.

Selbst Polen fängt jetzt an, erste offshore-Windparks zu errichten.
Wenn die dann erst einmal laufen, werden wohl auch mehr polnische Skeptiker noch umschwenken.
Dann sind schneller äquivalente offshore-Windparks in deren Ostsee gebaut als das 1 geplante AKW.

Da Du ja anscheinend an einer Datenquelle sitzt, kannst Du ja einmal überprüfen, ob die Netzverluste im Niederspannungsnetz in den letzten 2-3 Jahren eher ab- statt zugenommen haben. Meiner Laienmeinung nach, werden diese Netzverluste durch nicht gezählte Einspeisungen + kürzere Transportwege nämlich sinken, sofern wirklich eine nennenswerte Anzahl von solchen Einspeisungen existieren.
Falls nicht, muss man auch keine Horrorszenarien wie Du hier ständig bringen, dass solche PV-Anlagen zu merklich höheren Netzentgelten führen werden.

Wie stehst Du denn zu dem aktuellen Vorschlag, den deutschen Strommarkt in 4 Preisregionen zu unterteilen?
Ich finde diesen Vorschlag gut. Vielleicht kommen dann doch mehr neue Stromtrassen im Westen bis 2030 zur Fertigstellung, als jetzt die geschätzten 5000 von nötigen 14.000 km? Es helfen ja schon kleinere Trassenabschnitte, wie die kürzlich irgendwo eingeweihte Amperion Kurzstrecke. Die spart ab jetzt schon 2/3 der Redispatch-Gelder in deren Umfeld.
 
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ThomasK_7 schrieb:
Da hast Du doch jetzt schwarz auf weiß Deine ständige Frage nach den Kosten für den Netzausbau beantwortet bekommen!
Wessen Prognose ist jetzt wahr geworden?
Meine![...]
Meinst Du diese Prognose?

Da steht kein Wort davon, dass die höheren Netzkosten durch Steuergeld aufgefangen werden. Da steht, dass Du keine höheren Netzentgelte aufgrund steigenden Netzbezugs als Ausgleich für private Erzeugung siehst. Sorry, aber das hat mit dem Steuerzuschuss Nullkommanix zu tun.
ThomasK_7 schrieb:
Ich finde es voll ok, den Ausbau der Stromnetze auch über Steuergelder zu finanzieren, ist doch die Energieversorgung eine Grundversorgungsaufgabe des Staates. [...]
Dann soll der Staat große effiziente EE-Anlagen betreiben und nicht ineffizienten kleinen Anlagen auch noch einen Gewinn draufpacken, der nicht erwirtschaftet wird.
ThomasK_7 schrieb:
Die Bürger, besonders die weniger Einkommensstarken, nicht über Gebühr im einzelnen mit den Netzausbaukosten der Energiewende zu belasten, finde ich eine sozial verträgliche Lösung. Genau wie die Verwendung der Auktionserlöse für EE-Anlagenflächen im öffentlichen Raum.[...]
Schaun mer mal, wie die Kostenverteilung weitergeht, wenn die Sondervermögen verbraucht sind, um die Unwirtschaftlichkeit zu übertünchen.
ThomasK_7 schrieb:
Niemand auf Regierungsseite hat behauptet, der Ausbau der EE-Energien wäre zum Nulltarif zu erhalten.[...]
Die Geschichte begann mit einer Kugel Eis. Schon vergessen?
ThomasK_7 schrieb:
[...]Der Umbau zu EE-Energien ist mehrheitlich beschlossen und wird durchgeführt.[...]
Mag sein, aber über Ausmaß und Geschwindigkeit wird man immer wieder neu befinden müssen.

Mal sehen was die Europawahl (2024) und die Bundestagswahl (2025) ergeben.
ThomasK_7 schrieb:
Allein die AfD würde dies rückgängig machen wollen.
Ich sehe für D in den nächsten Jahren keine Regierungsführung unter der AfD kommen.[...]
Für Korrekturen wird es keine AfD-Regierung bedürfen, Wahlergebnisse im Bereich von 20 % EU/Bund und über 30% in manchen Ländern dürften aber einen gewissen "Reformdruck" ausüben.
ThomasK_7 schrieb:
Gleiches sinngemäß für die EU.[...]
Abwarten.
ThomasK_7 schrieb:
Also heißt es sich damit abzufinden, dass CO2-Preis deutlich steigen wird und damit sich alle fossilen Energieerzeugungen massiv noch verteuern werden.[...]
Ich muss mich dauerhaft mit einem steigenden politischen CO2-Preis abfinden? Wo steht das?
ThomasK_7 schrieb:
Selbst Polen fängt jetzt an, erste offshore-Windparks zu errichten.
Wenn die dann erst einmal laufen, werden wohl auch mehr polnische Skeptiker noch umschwenken.
Dann sind schneller äquivalente offshore-Windparks in deren Ostsee gebaut als das 1 geplante AKW.[...]
Ebenfalls abwarten.
ThomasK_7 schrieb:
Da Du ja anscheinend an einer Datenquelle sitzt, kannst Du ja einmal überprüfen, ob die Netzverluste im Niederspannungsnetz in den letzten 2-3 Jahren eher ab- statt zugenommen haben. Meiner Laienmeinung nach, werden diese Netzverluste durch nicht gezählte Einspeisungen + kürzere Transportwege nämlich sinken, sofern wirklich eine nennenswerte Anzahl von solchen Einspeisungen existieren.
Falls nicht, muss man auch keine Horrorszenarien wie Du hier ständig bringen, dass solche PV-Anlagen zu merklich höheren Netzentgelten führen werden.[...]
Die Netzverluste spielen eine untergeordnete Rolle.

Der Netzausbau (aus dem dann die Kosten entstehen) wird sogar von grünen MP Kretschmann so kommuniziert. Steht doch in dem link.
ThomasK_7 schrieb:
Wie stehst Du denn zu dem aktuellen Vorschlag, den deutschen Strommarkt in 4 Preisregionen zu unterteilen?[...]
Halte ich für falsch, denn niemand kann etwas für die geografischen Gegebenheiten seiner Heimat. Dieses Konfliktpotenzial wird die Stimmung noch mehr aufheizen, wenn man das will, dann bitte sehr.

Dann aber bitte auch richtig durchziehen, mit regionalem Briefporto, regionaler KFZ-Steuer, ragionaler Rundfunkgebühr, Abschaffung Deutschlandticket,...

ThomasK_7 schrieb:
Ich finde diesen Vorschlag gut. Vielleicht kommen dann doch mehr neue Stromtrassen im Westen bis 2030 zur Fertigstellung, als jetzt die geschätzten 5000 von nötigen 14.000 km? Es helfen ja schon kleinere Trassenabschnitte, wie die kürzlich irgendwo eingeweihte Amperion Kurzstrecke. Die spart ab jetzt schon 2/3 der Redispatch-Gelder in deren Umfeld.
Die kommen bestimmt und mit ihr die richtigen (massiven) Kosten. Denn der durch Steuergeld vermiedene Anstieg der ÜNB-Netzentgelte (hätte wohl bei fast 1 Cent gelegen), die dicken dreistelligen Milliardenbeträge kommen aber erst noch.

Das jetzt verwendete "Kostenverschleierungsgeld" soll übrigens aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds kommen, ein sehr umstrittener Nebenhaushalt. Selbst die Ampelpartei FDP hat Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit mit dem Ungamg der Fondsgelder.

Mal sehen wie es weitergeht, wenn dieser Topf leer ist. Und das dürfte laut dem Bericht bald sein.

Du magst meine Kritik nicht und ich mag Deine Schönfärberei nicht. So ist das halt im Leben, kommt immer wieder vor.
 
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Ich meine natürlich meine Prognosen zur Finanzierung des Netzausbaues im geschlossenen Thread zur Energiewende.
Solltest Du eigentlich wissen!
sw987 schrieb:
Die Geschichte begann mit einer Kugel Eis. Schon vergessen?..
Gar nicht wahrgenommen- Erzähl mal!
Nur zur Erinnerung meiner Prognose, weil Du stets wieder nachfragst, wer die Einspeisevergütung bezahlt, wenn der EE-Fond in Kürze leer sein wird: der Steuerzahler aus Steuermittel
sw987 schrieb:
abwarten..2024 ..2025
Ich bitte darum!
 
ThomasK_7 schrieb:
Ich meine natürlich meine Prognosen zur Finanzierung des Netzausbaues im geschlossenen Thread zur Energiewende.
Solltest Du eigentlich wissen![...]
Da wurden schon mehrere threads geschlossen, mit hunderten von Seiten. Helf doch bitte mal mit einem link.
ThomasK_7 schrieb:
Gar nicht wahrgenommen- Erzähl mal![...]
Ach komm Jürgen, das geht besser. ;-)
ThomasK_7 schrieb:
Nur zur Erinnerung meiner Prognose, weil Du stets wieder nachfragst, wer die Einspeisevergütung bezahlt, wenn der EE-Fond in Kürze leer sein wird: der Steuerzahler aus Steuermittel[...]
Das ist keine Prognose, das ist Fakt seitdem der Fonds im letzten Jahr aufgelegt wurde und die EEG-Umlage abgelöst hat. Der läuft seit Beginn zu Lasten des Steuerzahlers.
ThomasK_7 schrieb:
Bleibt doch gar nichts anderes übrig und mit dem Ergebnis muss man als Demokrat dann halt leben.

Unterschiedliche Meinungen fürhen oftmals auch zum Streit und der muss dann halt an der Urne ausgefochten werden.

Aber nun wird's wohl OT.

Jeder soll sich so viel PV aufs Dach legen wie er möchte, aber bitte nicht jammern, wenn am Ende der Nutzungsdauer ein Minus steht. Bitte auf eigenes Risiko!

Denn das kleine PV-Anlagen höhere spezifische Kosten aufweisen als große Anlagen ist ein Fakt. Das bedeutet auch, dass der Strom im Land teurer produziert wird als nötig. Vorsätzliche, dauerhafte Ineffizienz endet immer im "ökonomischen Blackout".
 
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SW987 schrieb:
Vorsätzliche, dauerhafte Ineffizienz endet immer im "ökonomischen Blackout".
Wenn es sich abzeichnen sollte, dass mit der Einspeisung dann auch 1000€ Netzkosten/Jahr nur für die Einspeisung dazu kommen, werden halt alle PV Anlagen auf Nulleinspeisung gestellt. Schon bleiben die erhöhten Netzkosten draussen. Und bei Gestehungskosten von unter 20€Cent bleibt die PV für den Eigenverbrauch effizient, denn ich denke nicht, dass vor 2050 eine starke Senkung der kWh Preise zu erwarten ist. Und unter 30€Cent ist derzeit auch eher die Ausnahme als die Regel. Im Gegenteil, wenn dass passiert und private Menschen ihre PV auf Nulleinspeisung stellen, fehlt dem Strommarkt in D erheblich Erzeugungsleistung.
 
Samurai76 schrieb:
Wenn es sich abzeichnen sollte, dass mit der Einspeisung dann auch 1000€ Netzkosten/Jahr nur für die Einspeisung dazu kommen, werden halt alle PV Anlagen auf Nulleinspeisung gestellt. [...]
Für die Einspeisung werden keine Netzentgelte fällig, es geht um die reine Bereitstellung des Anschlusses. Das wird zukünftig (und das ist sehr sicher) über einen steigenden Grundpreis abgebildet werden.

Solange man einen Hausanschluss hat, wird dieser Grundpreis fällig. Einzige Alternative wäre die Trennung vom Netz durch Stilllegung des Hausanschlusses. Dann muss Deine Anlage aber 8.760h im Jahr Inselnetzfähig sein.
 
Der Grundpreis muss von jeden bezahlt werden muss, unabhängig ob man eine Wohnung oder ein Haus besitzt oder zur Miete wohnt aber auch unabhängig ob man eine PV Anlage besitzt.

Und dementsprechend hat ein steigendes Netzentgeld keine Relevanz für die Rentabilität einer PV Anlage.

Zur aktuellen Preissituation. Bekannte haben die Woche auch ein Angebot bekommen (Landkreis Da-DI):
  • 10kW
  • 9,8kWh Batterie
  • SMA Wechseltrichter
  • Smart Meter
  • Insellösung mit Notstromsystem
  • inkl. Gerüst und Montage
26k€

Ob das ein guter Preis ist, kann ich gerade nicht bewerten. Da habe ich keinen Überblick über die aktuelle Situation. Aber der Preis ist auch hier wieder weit von TEs Preis entfernt
 
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Dasun schrieb:
Der Grundpreis muss von jeden bezahlt werden muss, unabhängig ob man eine Wohnung oder ein Haus besitzt oder zur Miete wohnt aber auch unabhängig ob man eine PV Anlage besitzt.

Und dementsprechend hat ein steigendes Netzentgeld keine Relevanz für die Rentabilität einer PV Anlage.[...]
In die Investitionsrechnung einer PV-Anlage gehen im Wesentlichen vermiedene Kosten ein.

Wenn nun diese Kosten (steigender Grundpreis) mit der Investition gar nicht vermieden werden können, dann geht das selbstverständlich in die Investitionsrechnung ein. Man muss den Grundpreis bezahlen, obwohl man investiert hat.

Das Geld wäre in Hinblick auf den Grundpreis ein stranded invest. Für 10jährige Bundesanleihen gibt es derzeit 2,6 %.
 
SW987 schrieb:
Die ÜNB begrüßen, dass die Übertragungsnetzentgelte mit einem Zuschuss der Bundesregierung in Höhe von 5,5 Milliarden Euro nahezu konstant gehalten werden sollen.
Wenn "der Russe" zukünftig mit dem Zudrehen des Gashahns die Strompreise in D nicht mehr verdoppeln kann, dann können sie diese 5,5 Milliarden wegen mir gerne auf die Strompreise umlegen.
 
SW987 schrieb:
In die Investitionsrechnung einer PV-Anlage gehen im Wesentlichen vermiedene Kosten ein.

Wenn nun diese Kosten (steigender Grundpreis) mit der Investition gar nicht vermieden werden können, dann geht das selbstverständlich in die Investitionsrechnung ein. Man muss den Grundpreis bezahlen, obwohl man investiert hat.

Da der Grundpreis zu zahlen ist, unabhängig ob eine PV Anlage vorhanden ist oder nicht, sind das keine vermeidbare kosten und werden eben nicht in der Investitionsrechnung betrachtet.

Das macht doch gar keinen Sinn. Der Grundpreis ist fix, unabhängig ob ich gar keinen Strom, nur 10kWh oder 10.000kWh verbrauche. Wieso sollte dann ein Betrag der unabhängig von der Existenz einer PV Anlage zu zahlen ist, einen Einfluss für den RoI haben?

SW987 schrieb:
Das Geld wäre in Hinblick auf den Grundpreis ein stranded invest. Für 10jährige Bundesanleihen gibt es derzeit 2,6 %.

Und die Inflation liegt aktuell bei 4,5%, Bei Energiepreisen übrigens bei 8,3%. Es bringt mir nix wenn die Inflationsrate höher ist als ich Gewinn machen würde. Mit einer PV-Anlage habe ich meine Ersparnisse schon heute und mit steigendem Strompreis wird das immer mehr.
 
Dasun schrieb:
Da der Grundpreis zu zahlen ist, unabhängig ob eine PV Anlage vorhanden ist oder nicht, sind das keine vermeidbare kosten und werden eben nicht in der Investitionsrechnung betrachtet.

Das macht doch gar keinen Sinn. Der Grundpreis ist fix, unabhängig ob ich gar keinen Strom, nur 10kWh oder 10.000kWh verbrauche. Wieso sollte dann ein Betrag der unabhängig von der Existenz einer PV Anlage zu zahlen ist, einen Einfluss für den RoI haben?[...]
Eventuell hast Du die Beiträge weiter vorne nicht gelesen.

Deine Stromrechung beinhaltet u. a. die Position Grundbetrag und einen verbrauchsabhängigen Netzentgeltbetrag (Arbeitspreis).

Die Summe ergibt den gesamten Netzentgeltbetrag, den der Netzbetreiber vereinnahmt.

Wenn zukünftig der Grundbetrag(1) stärker steigt als der verbrauchsabhängige Anteil(2), dann wird die PV unwirtschaftlicher, weil Du damit nur (2) vermeiden kannst.

Grundlage hierfür ist der §17 StromNEV, da steht...

"Soweit zusätzlich ein monatlicher Grundpreis in Euro pro Monat festgelegt wird, haben Grundpreis und Arbeitspreis in einem angemessenen Verhältnis zueinander zu stehen. Das sich aus Grundpreis und Arbeitspreis ergebende Entgelt hat in einem angemessenen Verhältnis zu jenem Entgelt zu stehen, das bei einer leistungsgemessenen Entnahme im Niederspannungsnetz auf der Grundlage der Arbeits- und Leistungswerte nach dem Standardlastprofil des Netznutzers entstehen würde."


Die Lastprofile werden sich bedingt durch die Eigeneerzeugung ändern, es wird durchschnittlich weniger Bezug aus dem Netz geben. Aber die Lastspitzen, welche in kalten Winternächten auftreten oder die Erzeugungsspitzen an sonnigen Sonn- und Feiertagen, bestimmen die Netzkosten, denn dafür müssen die Kabel und Trafos ausgelegt werden und auch das Betriebspersonal ist das ganze Jahr tätig. Kabel, Trafos und Personal arbeiten nicht in Teilzeit oder machen eine Kostenpause, weil gerade die Sonne scheint.
 
SW987 schrieb:
Wenn zukünftig der Grundbetrag(1) stärker steigt als der verbrauchsabhängige Anteil(2), dann wird die PV unwirtschaftlicher, weil Du damit nur (2) vermeiden kannst.
Ok, deine Annahme, der Grundpreis steigt stärker wie der Arbeitspreis. Deine These: Dann wird eine PV unwirtschaftlicher, Aha.

Was spielt in die Wirtschaftlichkeitsrechnung ein: Invest zu Einkommen auf Laufzeit. Nicht der Grundpreis, denn der ist bei den meisten Preisstabil, was Last oder Einspeisung betrifft. Falls es Einspeiseabhängig werden sollte, schaltet man auf Nulleinspeisung und vermeidet darüb Grundpreis. Das muss man durchrechnen nach der Festlegung der neuen Vertrags Details.

Deine These wurde widerlegt. Invest ändert sich nicht bzw. wird durch Effizienzgewinne Preiswerter (für Reparaturen). Laufzeit ändert sich nicht und Einkommen steigt mit dem Strompreis.

Übrigens, dass die Netzkosten durch den benötigten Ausbau dann stark steigen können bezweifele ich dabei nicht auch nur ein wenig. Nur ändert der gestiegene Grundpreis rein gar nichts an der Wirtschaftlichkeitsrechnung einer gemachten Investition, solange der Arbeitspreis nicht massiv fällt. Was für die nächsten Jahre nicht erwartet wird. Ob eine jetzt angeschaffte PV-Anlage noch bei 20Cent/kWh wirtschaftlich bleibt, ja, bei den derzeitgen Preisen könnte es schwierig werden. Ändert sich über den Grundpreis genauso wenig.

Und um eine Situation wie letzt zu vermeiden, wo zu viele PV Anlagen auf mal abgeschaltet haben und das Netz dadurch Überlastet wurde und ein Brownout eintrat (war glaube in Östereich?), muss ja nur eine Regelung eingeführt werden in der Art bei 51Hz nur 75% der PeaklLeistung und dann Stufenweise weitere Drosselungen. Nicht wie jetzt bei Überschreitung einer Grenze die Totalabschaltung aller Anlagen (bzw. die Einspeisung).
 
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SW987 schrieb:
Die Summe ergibt den gesamten Netzentgeltbetrag, den der Netzbetreiber vereinnahmt.

Wenn zukünftig der Grundbetrag(1) stärker steigt als der verbrauchsabhängige Anteil(2), dann wird die PV unwirtschaftlicher, weil Du damit nur (2) vermeiden kannst.

Ich habe doch nichts anderes gesagt. Der Grundpreis ist für beide Nutzergruppen gleich, unabhängig ob man eine PV besitzt oder nicht.

Deine Aussage ist: Wenn z.B. der Grundpreis von 10€ auf 15€ pro Monat steigt, dann ist die PV Anlage unwirtschaftlicher.

Ich sage: Der Grundpreis hat in der Wirtschaftlichkeitsrechnung der PV Anlage nix zu suchen, da sowohl diejenigen, die keine PV Anlage haben als auch die, die eine PV Anlage haben, nun die 15€ anstatt der 10€ zahlen müssen. Dazu ist er auch noch unabhängig vom Verbrauch.

Ich finde deine Argumentation, dass ein steigender Grundpreis eine PV Anlage unwirtschaftlicher macht, nicht haltbar, da ein Einfluss auf die Erzeugung oder den Verbrauch einfach nicht gegeben ist.
 
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Du unterschlägst dabei die neue Kostenschlüsselung.

Wenn sich zukünftig das Verhältnis Grundpreis zu Arbeitspreis ändert (in Richtung Grundpreis), dann wird der Anteil, den man mit der PV verdrängen kann, kleiner.

Und anders kann es gar nicht funktionieren.

Steigende Netzkosten und sinkende verbrauchsabhängige Netzentgelte passen nicht zusammen.

Es sei denn man will die Staatswirtschaft ala DDR 2.0 weitertreiben.

Dazu bedürfte es aber eines offiziellen Posten im Bundeshaushalt (das Sondervermögen des WSF ist bald verraucht).

Und ob die FDP das mitmacht wage ich zu bezweifeln, die kämpfen morgen wieder ums politische Überleben.
 
Und du unterschätzt die daraus entstehenden Einflüsse.

Sollte es hierbei um eine Verlagerung des Strompreises auf die Grundkosten von 1-2 € Pro Monat geben, dann sind das auf 10 Jahre gerechnet gerade mal 240€. Das bedeutet, dass die PV Anlage einen Monat länger laufen muss bis sie sich amortisiert hat. Ob es dann 120 oder 121 Monate sind macht keinen nennenswerten Einfluss und ist eher als minimale Störvariable in der Berechnung zu bewerten.

Nennenswerte Verlagerungen sind nicht zu erwarten, denn je mehr ich von meinen variablen Kosten auf die Grundkosten auslagre, desto stärker nähere ich mich einer Flatrate an.

Sagen wir mal ans Beispiel, dass die Stromanbieter beschließen, den Grundpreis auf 50€ anzuheben und dann den KW Preis auf 10 Cent senken. Was bedeutet das? Die Menschen werden ermuntert, mehr Strom auszugeben. Der kostet ja kaum was und den Grundpreis zahlt man eh. Plötzlich lohnt sich Mining und auch bald wieder, die Elektroheizung dauerhaft an zu haben. Der Stromverbrauch würde deutlich steigen und damit auch die benötigte Stromerzeugung und Stromtrasse.

Was ich damit sagen will, damit eine Verlagerung von variablen Strompreis auf fixen Grundpreis eine nennenswerte Auswirkung auf die Amortisierung einer PV Anlage hat, die stärker ist als ein verregneter Sommer, haben die Stromanbieter ganz andere Sorgen.

Somit bewerte ich den von dir als Signifikat bewerteten Einfluss auf die Rentabilität einer PV Anlage als insignifikante Störvariable in der Berechnung ab.
 
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Dasun schrieb:
[...]Somit bewerte ich den von dir als Signifikat bewerteten Einfluss auf die Rentabilität einer PV Anlage als insignifikante Störvariable in der Berechnung ab.
Mach das. Aber bitte in einigen Jahren kein Gejammer, falls es sich doch bemerkbar macht.
 
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