Athlon 64 FX-55 und 4000+ im Test: Mit 2,6 GHz an die Spitze

Thomas Hübner
34 Kommentare
Athlon 64 FX-55 und 4000+ im Test: Mit 2,6 GHz an die Spitze

Vorwort

Im Juni dieses Jahres stellte AMD den Sockel 939 zusammen mit dem Athlon 64 FX-53, Athlon 64 3800+ und 3500+ vor. Zwei Wochen später folgte Intel mit dem Sockel 775, einer 3,4 GHz schnellen Extreme Edition und einem 3,6 GHz schnellen Pentium 4 für diesen Unterbau. Seitdem hat sich am Prozessormarkt nicht viel getan. Intel kämpfte mit der Verfügbarkeit und dem Stromverbrauch der schnelleren, in 90 nm gefertigten Pentium 4-Prozessoren; AMD war in erster Linie mit der Umstellung auf 90 nm in Dresden (Fab 30) beschäftigt.

Das Ergebnis? Einen Pentium 4 580 (4,0 GHz) wird es vorerst nicht geben und auch das für Anfang Oktober angekündigte E-0-Stepping lässt noch auf sich warten. Mit diesem soll endlich der Verlustleistung (bei Nichtbelastung) Einhalt geboten werden. Die seinerzeit in der Gerüchteküche gehandelte Speedstep-Technologie für das Desktop-Segment (AAC) wird es allerdings erst zusammen mit einem weiter verbesserten Pentium 4 mit 2 MB Level-2-Cache geben. Bei Intel soll in diesem Jahr noch ein 3,46 GHz schneller Pentium 4 Extreme Edition zusammen mit einem leicht verbesserten Chipsatz mit einem schnelleren Frontside-Bus an den Start gehen. Auch der Pentium 4 570 mit 3,8 GHz für den Sockel 775 wird es noch zum Weihnachtsgeschäft schaffen.

Während Intel die Neuvorstellungen noch vorbereitet, kann AMD bereits seit letztem Dienstag mit zwei neuen Produkten, dem Athlon 64 FX-55 und Athlon 64 4000+, aufwarten. Der FX-55 basiert auf dem Clawhammer-Kern mit CG-Stepping, kann mit 1 MB L2-Cache dienen und wird mit 2,6 GHz betrieben. Wie bei allen Mitgliedern der FX-Serie ist auch hier der Multiplikator nach oben nicht begrenzt. Ersten Meldungen zufolge soll AMD bei diesem Modell auch auf das von Intel bekannte Strained Silicon zurückgreifen, welches schon beim Athlon 64 3700+ (DTR) für Notebooks von sich reden machte.

Beim neuen 4000+ handelt es sich genau genommen um einen „alten“ FX-53, bei dem nur der Multiplikator nicht mehr frei gewählt werden kann. Beim Takt (2,4 GHz) und Cache-Ausbau (1 MB) wurden keine Änderungen vorgenommen. Im Vergleich zum bereits erhältlichen 3800+ bleibt unterm Strich nur ein um 512 kB größerer Cache, der eine 200 Punkte höhere Modellnummer rechtfertigen soll. Darüber hinaus machen die verwendeten Kerne deutlich, dass hier nach wie vor 130-nm-Strukturen zum Einsatz kommen; zu 90 nm konnte, wollte oder musste sich AMD noch nicht hinreißen.

Alles in allem kam es am Dienstag somit zur Vorstellung eines bereits bekannten Prozessors unter neuem Namen und der einer CPU, die im Vorfeld des Produktstarts reine Mangelware war und - sofern überhaupt im Handel verfügbar - nicht als Schnäppchen zu bezeichnen ist.

Da wir die Leistungswerte der wirklichen Neuvorstellung des heutigen Tages nur durch Übertakten eines Athlon 64 FX-53 um 200 MHz mittels Wasserkühlung erreichen konnten, sind die folgenden Seiten als Vorschau zu verstehen, die ebenfalls dazu genutzt wird, unseren aktualisierten Benchmark-Parcours erstmals in Aktion zu zeigen. Die Auswahl der zum Vergleich herangezogenen Prozessoren bleibt daher überschaubar.

Lesezeichen

Da es möglich ist, dass in diesem Artikel auf bestehendes Wissen aus älteren Prozessortests zurückgegriffen wird, ist es für alle, die etwas „mehr“ wissen möchten, keinesfalls verkehrt, auch einen Blick in unsere älteren Berichte (Ausschnitt) zu werfen.

Als ganz besonderen Artikel möchten wir außerdem unseren Blick auf den „Energieverbrauch aktueller Prozessoren“ jedem ans Herz legen, für den auch die Stromrechnung beim Kauf eines neuen Systems eine Rolle spielt. Auf den Energiebedarf der neuen Prozessoren werden wir im Rahmen dieses Artikels eingehen.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!