Test Intel SSD 600p im Test: Die günstigste NVMe-SSD schlägt SATA nur knapp

Dario schrieb:
Wenn ich das richtig sehe, dann ist die getestete Intel 600p mit 512GB im Gegensatz zu den 256GB und 128GB Versionen noch recht flott unterwegs und würde im Sata Vergleich nicht mehr im Einsteigerbereich liegen!

Sehe ich nicht so. Schaut man sich die Bereiche "Entpacken und Kopieren" an, dann liegt zwischen der Intel 600p und den anderen PCIe-SSD "Welten".
 
Tja das ist eben die Einsteigerklasse von morgen.
Es ist und bleibt eben ein TLC-Laufwerk, mit all seinen Nachteilen. Der einzige Vorteil ist das aufgehobene SATA-Limit was die Transferrate angeht und Vorteile beim Zugriff durch NVMe.

Aber Intel/Micron haben eben ein massives Problem mit der Schreibperformance ihres TLC-NAND. Das hat man ja schon bei der BX200 und MX300 gesehen. Die 600p hat genau die gleichen Nachteile, nur dass sie eben beim Lesen, wo TLC bauartbedingt keine Probleme hat, etwas vorne liegt.

Gegen kommende TLC NVMe SSDs wird es für die 600p duster aussehen. Ich gehe davon aus, dass der Toshiba 3d-TLC NAND erheblich schneller schreibt. Samsung ist eh auf einem ganz anderen Level. Da bleibt Intel nur noch übrig über den Preis zu gehen.
Aber irgendwie scheint mir Intel auch noch das Potential nicht auszunutzen. Zum einen sollte beim Lesen deutlich mehr als 1 GB/s rumkommen. (Wobei hier Anandtech beim AS-SSD immerhin auf 1,6 GB/s kommt). Zum anderen hätte man doch die Transferraten des SLC-Cache deutlich höher ansetzen können. Zudem hätte man auch den Cache wie bei der MX300 dynamisch machen können.
So bleibt irgendwie ein sehr unausgewogenes Laufwerk über. Im schlechtestetn Fall ist es so lahm wie die billigsten TLC-SATA-SSDs und im besten Fall ist es irgendwo zwischen den Top-SATA SSDs und den MLC NVMe-SSDs. Und die kleineren Modelle schrieben ja entsprechend nochmal nur halb bzw. 1/4 so schnell.
Auch wenn die günstig ist, würde ich mir da doch eher Geld sparen und eine SATA-SSD kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das 3D NAND von IMFT ist zwar offensichtlich lahm, aber vermutlich auch billig in der Fertigung, denn Crucial hat sogar die BX200 Lagacy erklärt und nur noch die MX300 im aktuellen Programm. Dabei hat deren 3D NAND gerade mal 32 Layer, während bei Toshiba die Großserienfertigung von 3D NANDs jetzt erst mit solchem mit 64 Layern beginnt und man auch bei Samsungs V-NANDs erst mit dem der kommenden Generation mit 64 Layern die Kostenparität im Vergleich mit planaren NANDs erwartet, die der 2. Generation mit 32 Layern sind ebenso wie die aktuellen mit 48 Layern in der Fertigung wegen der vielen Bearbeitungsschritte teurer, trotz der im Vergleich zu planaren 15/16nm NANDs etwa doppelten Datendichte. Die 384GBit des NANDs der 600p sind der Diesize und sagen erst zusammen mit der Fläche des Dies etwas über die Datendichte aus!

IMFT hat es also offenbar geschafft bei halb so vielen Layern wie Samsung und Toshiba die Kosten der Fertigung von 3D NANDs unter die von den planaren NANDs zu drücken, was auch eine Leistung ist. Leider sind die NANDs eben lahm, aber während die anderen dran arbeiten die Kosten zu senken, könnte ja IMFT daran arbeiten die Eigenschaften der NANDs bzgl. Schreibgeschwindigkeit und Haltbarkeit zu verbessern. Andererseits hat man dafür dann ja auch noch das 3D XPoint, welche in beiden Punkten selbst die besten NANDs deutlich zu schlagen verspricht.
 
Die MX300 ist ja auch eher eine BX300 ;-) die Aufgabe macht sie aber mittlerweile gut. Und mit der 600p hat Intel das im Programm was ich bisher vermisst hab: einen Konkurrenten zur 850Evo. Klar, andere Schnittstelle, aber M.2 mit PCIe gibt's immer öfter, also warum nicht nutzen?
 
Hab das Ding in meinem Notebook (siehe Signatur). Läuft gefühlt beim Arbeiten und Spielen sehr schnell.

Darauf kommts doch an ; ).
 
der_infant, wenn man keinen Vergleich hat, geht es den meisten Leute wohl bei fast jedem System mit einer SSD so.
 
Den kann man nehmen, da ist ja nichts drauf, die führen nur die PCIe Lanes an den M.2 Slot.
 
Momentan ist SATA noch Stand der Dinge, da ist die Frage berechtigt, ob der nicht unerhebliche Aufpreis für diese SSD (vgl. mit S-ATA-SSDs) die Mehrleistung rechtfertigt, weil dem Poweruser wird das Modell zu langsam sein und für Einsteiger lohnt PCIe/NVMe nicht, wenn man keine Anwendungen mit vielen Schreib-/Lesevorgängen von etlichen GBs abarbeitet. Außerdem "verschenkt" man gleich vier Lanes.

So richtig überzeugt das nicht, höchstens als Budget-Lösung für winzige Laptops, die garkeinen Platz mehr für 2,5-Zoll-SSDs haben.
 
Cytrox schrieb:
Ok, wieviele solcher Beispiele gibt es?
Darum geht es doch gar nicht, sondern darum zu zeigen das es auch Anwendungen gibt wo eine schnelle PCIe SSD auch einen weit größeren Unterschied als die gennante Sekunde bringen kann.

Intel hatte damals bei der Demo der Optane SSD einen der Prototypen gegen die schnellsten PCIe SSD, vermutlich die DC S3608 bei einem großen Projekt mit Blender rendern lassen und die SSD mit dem 3D XPoint war um den Faktor 3,7 schneller. Es gibt also solche Anwendungen, ob man so eine hat, weiß man wenn es der Fall ist und wenn man sich das fragen muss, hat man vermutlich keine, dann braucht man über so eine SSD nicht nachzudenken. Jedenfalls noch nicht, denn irgendwann wird auch die SW nachziehen und die neuen Möglichkeiten schneller PCIe SSDs besser nutzen, z.B. indem die Daten nicht mehr komprimiert gespeichert werden, weil dabei die Performance der CPU die SSD ausbremst. Das war bei lahmen Medien wie HDDs interessant, denn da kann die CPU die Daten schneller komprimieren als die Platte sie schreiben bzw. entpacken als die Platte sie lesen kann und man gewinnt eben dadurch, dass weniger Daten zu übertragen sind. Nur je schneller die SSD ist, umso eher wird das Entpacken zur Bremse, zumal wenn stärker komprimiert wurden. Der Test mit dem Entpacken im Review passiert deswegen ja auch mit Archiven die gar nicht komprimiert sind, sonst gäbe es ganz schnell überhaupt keine nennenswerten Unterschiede mehr zwischen den SSDs, weil die CPU einfach limitiert.

Opa Hermie schrieb:
Momentan ist SATA noch Stand der Dinge
Noch, aber dies dürfte sich schon bald ändern.
Opa Hermie schrieb:
ob der nicht unerhebliche Aufpreis für diese SSD (vgl. mit S-ATA-SSDs) die Mehrleistung rechtfertigt
Das muss jeder für sich aufgrund seiner Anwendungen, seines System und seines Budgets entscheiden, aber die Aufpreise werden auch schmelzen, es gibt ja schon immer mehr Ankündigungen günstigerer PCIe NVMe Controller und SSDs damit werden folgen. Die Intel 600p ist in gewisser Weise nur die erste der Budget NVMe SSDs.
Opa Hermie schrieb:
Außerdem "verschenkt" man gleich vier Lanes.
Davon haben ja nun zumindest die Skylake und Kaby Lake Systeme genug sofern man nicht die billigsten Chipsätze gewählt hat, S.2011-3 Rechner sowieso und auch RYZEN sollten wenigstens eine solche SSD mit voller Performance anbinden können.

Opa Hermie schrieb:
So richtig überzeugt das nicht, höchstens als Budget-Lösung für winzige Laptops, die garkeinen Platz mehr für 2,5-Zoll-SSDs haben.
Nein, dafür dürften weiterhin M.2 SATA SSDs dienen, außer der Hersteller will mit NVMe werben. Die Intel 600p ist die SSD für Leute die keine besonderes hohe Performance brauchen und nicht so viel Geld dafür ausgeben wollen, aber trotzdem eine moderne NVMe SSD haben möchten oder müssen, weil die SATA Ports bereits alle anderweitig verplant sind.
 
Hallo,

Ich will genau diese Platte als System Partition gegen meine betagte 840er EVO 120gb ersetzen, das Board ist ein Gigabyte GA-Z97X-Gaming 3, welches einen PCIE M.2-Anschluss hat. In der Beschreibung steht bis zu 10GB/s. Kann ich diese 600p als System Partition nutzen (booten) und inwiefern ist sie in der Leistung eingeschränkt?? Sind wohl nur PCIE 2x, wenn ich das richtig verstehe?? Und wird Leistung von der Graka abgezwackt (rx470 8GB)???

Danke schonmal
 
@Wizzard

bei m.2 mit nur dem alten Standard PCIe2.0 halbiert sich zum einen aufgrund des Generationsunterschiedes schon mal grob die mögliche Leistung.

Rein Geschwindigkeitsmäßig sollte die Platte aber ihre Topspeedwerte nicht erreichen können, da 10GBps über ein GByte/s netto bedeuten, abzüglich Overhead schätze ich mal grob auf vielleicht 800-1000MB/s netto an dem Anschluß. Aber bei der Intel SSD steht 1800MB/s topspeed lesen in der Tabelle. irgendwie kastrierst du da die SSD und runde 50 Prozent.

An einem m.2 mit PCIe 2.0x4 mit bis zu 2000MB/s könnte sie wiederum ihre Werte erreichen. Oder meinst du mit PCIE 2x die Anzahl der Lanes, also 2?
 
Besten Dank für eure ausführlichen Beschreibungen. Hat mir sehr viel geholfen.
 
Verstehe ich es eigentlich richtig: Durch den SLC-Cache, für den ja auch TLC verwendet wird, wird nur eine der 3 Zellen benutzt, aber dadurch, dass viel häufiger neu geschrieben wird, sich die Zellen entsprechend viel schneller abnutzen.
Dann wenn eine der 3 Zellen "ausgelutscht" ist, wird einfach die nächste genommen bis alle 3 Bits der Speicherzelle am Ende sind, dann wird diese abgeschrieben.

Und eben diese Zellen befinden sich in den 64GB, die nicht verwendet werden, das heißt bei den 17,5GB SLC-Cache hat man 3,65 mal diese 17,5GB drin und durch die 3 Bits pro Zelle insgesamt knapp 11 Bits, die für ein Bit SLC herhalten können.
Wenn diese 11 Bits durch sind war es das mit dem SLC und man kann nur noch direkt auf den Speicher schreiben.
Aber wahrscheinlich wird es eh genau so ausgerechnet sein, dass der Speicher auch durch ist, bis es so weit ist.

Nach wirklich langer lebensdauer hört sich das nicht an.
Wobei, andererseits...meine SSD ist jetzt gut 4 Jahre alt und hat erst 20.000GB geschrieben insgesamt, da dürfte also noch was gehen.
Wobei der Anteil des Speichers, der dauerhaft beschrieben ist, auch nicht unbeträchtlich ist, die Hohen Schreibwerte beziehen sich also auf den freien Teil der immer wieder neu beschrieben wird durch Caches usw.
 
Nein, 3 Bits! NAND Zellen funktionieren wie ein Gefängnis für Elektronen und die Bits werden durch die unterschiedlichen Ladungszustände der Zelle bestimmt, also praktisch "gezählt" und daher gibt es eben bei TLC auch nur eine Zellen in der alle 3 Bits gespeichert werden und nicht drei Zellen. Es werden im Pseuso-SLC Modus nur 2 Zustände pro Zelle unterschieden statt der 2^3 = 8 bei 3 Bits pro Zelle wie bei normal als TLC genutzten Zellen. Wird ein fester Bereich als Pseuso-SLC genutzt, so halten diese Zellen aber viel mehr P/E Zyklen aus als wenn sie normale mit 3 Bits genutzt werden, sofern die NANDs darauf vorbereitet sind so genutzt zu werden, was bei allen aktuellen NANDs der Fall sein dürfte.

Damit ist die Rechnung mit 11 Bits hinfällig jede GB welches als Pseudo-SLC Schreibcache genutzt wird, kostet damit 3 GB an normale Kapazität, aber die IMFT 3D NANDs haben als TLC eben 384 Gbit Diesize und damit hat die SSD mehr als üblichen 512GiB NAND Kapazität, weshalb die MX300 eben auch nicht 480, 500 oder 512GB Kapazität hat wie es üblich ist, sondern sogar 525GB.
 
Überschrift und Inhalt des CB Artikels widersprechen sich. Ist die 600 jetzt besser als ata oder nicht?
 
Teils teils, in der Summe schlägt die Intel 600p gute SATA SSDs wie die 850 Evo eben nur knapp, genau wie es in der Überschrift steht.
 
supermanlovers schrieb:
Ist das etwas nicht der Fall? @MichaG

Streng genommen, schlägt die Intel 600p erst ab der 512GB Version die Sata Konkurrenten. Somit ist die News-Headline schon mal verwirrennd denn, die 600p in der 128GB und 256GB Version schlägt die Sata Konkurrenz nicht. Im Gegenteil, die gehören da eher zu den langsameren Vertretern.
 
TheManneken schrieb:
Okay, also sie IST ingesamt schneller als die schnellste SATA-SSD. Und sie ist nicht wesentlich teurer und bietet 5 Jahre Garantie. Damit hat sie doch erst mal alles richtig gemacht. Deutlich schneller geht auch für deutlich teurer und immerhin spart man bei M.2 viel Platz und zwei Kabel ein, was sich vor allem in ITX und Notebooks auszahlt. Super!

Sehe ich eigentlich auch so. Gibt es denn irgendwo mal belastbare Tests, inwiefern sich so eine 960EVO für den doppelten Preis bei "normalem" Gebrauch des PCs - also zocken 70%, mal nen Video schneiden (10%) und so weiter auswirken? Wirkt es sich aus? Mein PC bootet jetzt von einer SATA SSD in 20 Sekunden...wovon alleine das blöde Bios 10 Sekunden lang irgendwelchen mumpitz anzeigt ;)
Leider will sich mir als altem Veteranen und Laien im M.2 SSD Bereich nicht erschließen wo sich diese immensen Schreib und Lesezahlen aus dem Test in der Praxis zeigen würden und in welchem Umfang. Kann ja auch sein, dass sich der Boost dann nach soner Investition überwiegend im Kopf abspielt :p

Hintergrund ist, dass ich mir in diesem Jahr ein Komplett neues Ryzen System aufbauen will. So ziemlich Alles - außer meiner GTX1070 FTW soll raus und neu werden. Ich frag mich jetzt halt, ob es Sinn macht sich sone 960 EVO zu holen oder - da ich aus Erfahrung eigentlich keine Vorteile außer etwas Ladezeit erwarte- oder ob ich nicht auch zu 2x 1.024 von diesen netten Geräten greifen könnte und somit überhaupt keine weiteren SSD/HDD im System bräuchte.
 
Zurück
Oben