Treiber-Bug bringt GeForce FX 5800 Ultra zum Kochen
Ein Treiberfehler in der aktuellen Detonator-Version 43.45 kann zu übermäßiger Erhitzung von Grafikkarten mit Nvidias Grafikchip GeForce FX 5800 Ultra führen.
Auslöser ist der Gebrauch von vermeintlich harmlosen 3D-Screensavern. Normalerweise schalten GeForce-FX-5800-Ultra-Karten ihren Lüfter im 2D-Modus ab und aktivieren das lautstarke Kühlsystem nur im 3D-Modus.
Offensichtlich erkennt der Detonator-Treiber 43.45, der derzeit offiziell bei Nvidia zu Download bereitsteht, 3D-Screensaver nicht korrekt als 3D-Anwendungen - und schaltet den Lüfter nach etwa 5 bis 10 Sekunden Laufzeit wieder ab. Die Folge: Der Grafikchip erhitzt sich unter Last und ohne Kühlung abnorm.
"Heißer" Windows-Screensaver "3D-Rohre"
Im CHIP-Testlabor wurde der von der kroatischen Online-Publikation "PC Ekspert" entdeckte Bug überprüft - und bestätigt. Zum Einsatz kam auf einem Canterwood-System (Asus P4C800) mit P4/3 GHz die GeForce-FX-5800-Ultra-Karte Gainward Ultra/1000 Plus (Golden Sample). Zum Test wurde nur der Windows-Bildschirmschoner "3D-Rohre" genutzt.
Tatsächlich - nach etwa 10 Sekunden "3D-Rohre" schaltet sich das Kühlsystem ab, und der Grafikchip erhitzt sich schnell sehr stark. Wir brachen das Experiment bei 95 Grad Außentemperatur am Kühlkörper (!) ab (siehe Bild oben) - im Inneren lagen die Temperaturen damit über dem Siedepunkt für Wasser.
Bei der etwas älteren Treiber-Version 42.68 trat das fehlerhafte Abschalten des Kühlsystems allerdings nicht auf - der Lüfter lief durchgehend und hielt die Grafikkarte auch bei "3D-Rohre" dauerhaft kühl. (daf)
CHIP Online meint:
Kaum zu glauben, aber wahr: Ein solcher Treiber-Bug dürfte bei einer 500-Euro-Grafikkarte in einer offiziellen Treiber-Revision definitiv nicht auftreten. Man darf gespannt sein, wie schnell Nvidia auf dieses Problem reagiert - sonst könnten sich bei einem heißen Sommer bald die Regale mit teuren Garantiefällen füllen...
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