Festplattenmodus unter Windows

kind1231231

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Hallo ComputerBase-Community,

ich hab mal eine etwas theoretischere Frage: Gibt es einen Festplattenmodus (wie z. B. beim MacBook) auch für Windows?
Ich habe dazu bisher nichts gefunden. Mich wundert das allerdings sehr, da dieser Modus durchaus Anwendungsmöglichkeiten bieten würde.

Falls es den Modus tatsächlich nicht gibt, stellt sich mir dann doch die Frage, wo da die Hindernisse der Umsetzung sind (mal abgesehen von Sicherheitsproblemen oder Geldmacherei 🤐)?

Mein Anwendungsszenario:
In Verbindung mit dem Thunderbolt 3 bzw. 4 Interface (40 Gb/s Übertragungsrate) wäre ein verzögerungsfreies Koppeln eines Notebooks (bzw. der Notebook-Festplatte, vorzugsweise NVMe SSD) als externes Boot-Medium an einen leistungsstärkeren Desktop-PC denkbar. Dann könnte man sich ein wesentlich mobileres Notebook (mit weniger Leistung) zulegen und kann bei der Arbeit oder zu Hause trotzdem auf die volle CPU- und GPU-Leistung eines Desktop-PCs zurückgreifen (z. B. für ML, CAD, ..). Unterwegs ist Leistung ja meist nicht so wichtig. Im Endeffekt ist das Notebook dann nur noch ein digitaler Aktenkoffer 😁 (ganz ohne Cloud-Sync).

Naja genug der Fantasien 🤓. Wer Zeit und Bock hat, kann ja mal seinen Senf dazu abgeben 😉.
Danke schonmal für eure Antworten 🙂.
 
Auf Windows laufende Hardware ist keine Apple Hardware. Jede Windows Installation ist individuell. Die kannst Du nicht einfach Von Rechner A zu Rechner mit mitnehmen. So was geht mit Windows to Go. Das nutzt aber nur generische Treiber und vieles an Leistung der Hardware und Funktionalität bleibt dabei auf der Strecke.

Und was soll das für ein Sinn ergeben? 50€ für eine SSD sollten wohl drinnen sein, nutzt man zwei Rechner.
 
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BlubbsDE schrieb:
Und was soll das für ein Sinn ergeben?
das man nur eine Installation pflegen muss die man auf zweierlei Hardware verwendet. An sich eine coole Idee. Aber wie du schon geschrieben hast scheitert das an der sehr unterschiedlichen Hardwarelandschaft der PCs. Nicht ohne Grund wird beim Mainboard/CPU Upgrade immer auch eine Neuinstallation von Windows empfohlen. Es kann gut gehen, hinterlässt aber oft Probleme... unter den Voraussetzungen ist ein ständiger Wechsel nicht drin.
 
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Theoretisch wäre das zwar auch bei Windows-Notebooks mit Thunderbolt möglich (vom Betriebssystem hängt es ja gar nicht ab), aber ich kenne z.B. keine Geräte, die eine solche Funktion haben.
Etwas Ähnliches erreicht man ja auch über eine Freigabe. Oder geht es um die Geschwindigkeit?
 
Gemeint ist vermutlich der Target Disk Mode, damit kann man den Mac quasi als externe Festplatte nutzen. Das ist allerdings ein Hardware/Firmware Feature, hat also nix mit Windows zu tun und ist bei PC-Hardware im Allgemeinen nicht vorhanden.
 
kind1231231 schrieb:
ich hab mal eine etwas theoretischere Frage: Gibt es einen Festplattenmodus (wie z. B. beim MacBook) auch für Windows?
Unter Windows heißt es „Datenträgerverwaltung“.


Edit: gerade gesehen da steht Festplattenmodus und nicht Festplattendienstprogramm. Mein Fehler, bin schon etwas müde 😴
 
Ja, ich meinte den Target Disk Mode. Also in dem oben beschriebenen Anwendungsszenario will ich die Notebook-Festplatte als externe Festplatte an meinen Desktop-PC anschließen und diesen auf der externen Festplatte booten lassen.
 
cartridge_case schrieb:
Schon eeeeewig nicht mehr! Aber das ist wohl nicht totzukriegen.
Es kann gut, aber auch tierisch in die Hose gehen. Hängt davon ab wie unterschiedlich die Hardware ist und welche Treiber man installiert hat. Vor allem wenn man herstellerspezifische Treiber für den Datenträgerzugriff nutzt und die nicht zur anderen Plattform passen bekommt man nur nen Bluescreen mit "inacessible Bootdevice"
Ergänzung ()

kind1231231 schrieb:
die Notebook-Festplatte als externe Festplatte an meinen Desktop-PC anschließen
Das muss eben in erster Linie erst mal die Notebookfirmware unterstützen, was meines Wissens bisher keiner bietet und dann ist die Frage ob das System auf der anderen Hardware vernünftig booten würde.
 
Ich dachte mir auch schon, dass das eigentlich nichts mit dem OS zu tun haben sollte, sondern erstmal auf Hardware/Firmware-Ebene ermöglicht werden muss. Außer eben Treiberprobleme. Aber insbesondere NVMe SSDs sind ja gerade durch den NVMe Standard herstellerunabhängig. Hardwareprobleme sollte ein vernünftiges OS als Hardwareabstraktion eigentlich auch auflösen 😬
 
Jesterfox schrieb:
Nicht ohne Grund wird beim Mainboard/CPU Upgrade immer auch eine Neuinstallation von Windows empfohlen.
Hä. Bei CPU Upgrade hat man noch nie eine Neuinstallation gemacht oO Was auch kein sinn ergeben würde. Für CPUs gibt es halt keine Treiber. Bei Mainboard wäre das wieder eine andere sache.
 
Grad der Boot-Treiber ist bei Windows kritisch... aber wenn über Thunderbolt eine NVMe geliefert würde und intern auch eine NVMe steckt und man den Standardtreiber von MS nehmen würde, dann sollte es gehen. Aber dazu bräuchte man eben ein Notebook mit diesem feature und ein Mainboard das NVMe am Thunderbolt als Bootdevice akzeptiert...
Ergänzung ()

Akkulaus schrieb:
Bei Mainboard wäre das wieder eine andere sache.
Hätt vielleicht Mainboard + CPU schreiben sollen... CPU alleine ist natürlich kein Problem.
 
Amaoto schrieb:
Etwas Ähnliches erreicht man ja auch über eine Freigabe. Oder geht es um die Geschwindigkeit?
Genau, es geht mir da vor allem um die Geschwindigkeit. Der Übertragungsweg sollte verzögerungsfrei sein, im Rahmen der Read/Write-Speed der Festplatte.
Ergänzung ()

Für mein Verständnis scheitert es vor allem auf der Hardwareebene daran, dass das Notebook-Mainboard (selbst mit NVMe) seine Festplatte nicht über ein Thunderbolt Interface freigeben kann. Warum das noch nicht möglich ist, also welche Probleme die Umsetzung eines solchen Freigabe-Systems hat, war für mich der Hauptgrund für den Thread. Zu den Treiberproblemen hab ich auch schon einiges gelesen. Aber das scheint mir einfacher zu lösen als dieses Freigabeproblem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine sogar, es ist eher ein Relikt aus Zeiten, als es keine kompakten FireWire-Festplatten gab. Einen riesigen Klotz samt Netzteil mitzuschleppen, der ohne Netzversorgung gar nicht funktioniert hat, war natürlich umständlicher. Heute hat man vergleichsweise winzige USB-Sticks mit einem Vielfachen der Kapazität. Wenn es noch schneller gehen soll, gibt es externe SSDs. Die Daten, mit denen man arbeitet, hat man auf einem solchen Laufwerk und steckt nur das um.

Bei Windows kann man sogar noch einen Schritt weiter gehen und mit Windows To Go das ganze Betriebssystem samt Software portabel machen. Damit teilt man dann nicht nur einzelne Dateien, sondern die ganze Arbeitsumgebung zwischen verschiedenen Rechnern. Das funktioniert zwar nicht in jeder Konstellation, aber in sehr vielen.
 
Amaoto schrieb:
Damit teilt man dann nicht nur einzelne Dateien, sondern die ganze Arbeitsumgebung zwischen verschiedenen Rechnern.
So wie ich das verstanden hab funktioniert das auch am Mac, eben das man von dem extern angesteckten Notebook bootet und dessen Arbeitsumgebung hat.
 
Das Notebook, welches zu Hause nur als externe Festplatte genutzt wird, soll unterwegs schon noch als richtiges Notebook nutzbar sein, eben nur mit der geringeren Notebookleistung. Also für Multimedia, Office, Web, .. . Und das eben an Orten, wo mir kein leistungsstarker Desktop-PC an den ich das Notebook koppeln könnte, zur Verfügung steht. Und klar der Hauptvorteil ist, wie einige schon erwähnt haben, die eine Windows-Partition, die man mit sich rumträgt. Kein OS, keine Tools zweimal installieren. Keine Daten synchronisieren (was man sonst womöglich über Cloud-Systeme machen würde -> Datenschutz, angenommen man hat sensible Firmendaten drauf, etc.)

Im Bezug auf Windows To Go werde ich mich mal einlesen. Das kannte ich tatsächlich noch nicht. Danke dafür. Würde, wie es sich anhört, zumindest das Treiberproblem lösen.

Im Bezug auf den Festplattenmodus: Mein Anwendungszenario geht noch ein bisschen weiter als einfach nur ein Festplatten-Modus. Idealerweise würde ich gerne neben der Notebook-Festplatte auch Tastatur und Maus/Touchpad des Notebooks an den Desktop-PC weiterleiten. Wenn der Arbeitsplatz mit Desktop-PC wenig Bildschirme bietet, vielleicht auch das Notebook-Display als weiteren Bildschirm für den Desktop-PC zur Verfügung stellen. Aber größte Schwierigkeit war für mein Verständnis der Festplattenmodus. Daher der Thread.
 
Jesterfox schrieb:
So wie ich das verstanden hab funktioniert das auch am Mac, eben das man von dem extern angesteckten Notebook bootet und dessen Arbeitsumgebung hat.
Ok, wenn es auch so funktioniert, wär's ein Argument.
Es gab mal Hot-Swap-Rahmen für 2,5"-Laufwerke in ODD-Slots. Damit würde man es vielleicht auch ohne zusätzliche SSD schaffen. Nur gibt es natürlich kaum noch Notebooks mit einem optischen Standard-Laufwerk, das man dafür tauschen könnte...
 
Warum so kompliziert? Irgendwo auf einem Rechner ein System oder VM aufsetzen, und das per RDP von den verschiedenen Geräten verbinden. Da braucht es 0 obskure HW Übernahme.
 
Auch vom Remote Desktop habe ich schon gelesen. Allerdings habe ich da des Öfteren gelesen, dass sogar Tastaturanschläge mit deutlicher Latenz übertragen werden. Ich habe unter anderem auch schon X11-Forwarding (prinzipiell vergleichbar mit RDP) über SSH verwenden und das ist (sicherlich auch wegen der SSH-Verbindung) deutlich verzögert.

Ich hätte halt einfach gerne eine Arbeitsumgebung am Desktop-PC bei der man nicht merkt, dass der über eine externe Festplatte gebootet hat. Da kam mir dann das Thunderbolt Interface in den Sinn. Mit Version 3 oder 4 sollten die 20 Gbit/s one-way ausreichen.
Also was gibts momentan für SSDs auf dem Markt: Lese/Schreibraten der SSDs im normalen Preissegment vielleicht 2 - 2,5 GByte/s (* 8 = 16 - 20 Gbit/s). Da sollte Thunderbolt 3/4 also theoretisch ausreichend sein.

Ich hatte auch schon ein bisschen was darüber gelesen, dass man über das UEFI Shell auf den Speicher zugreifen kann (zumindest über den Umweg des Hauptspeichers), bei nicht-apple Hardware. Das hat die Idee für mich untermauert, dass es hardware-technisch einfach möglich sein sollte, die Festplatte eines PCs über eine Datenschnittstelle freizugeben. Da ich aber kein Experte oder gar Insider im Bereich PC Hardware bin, kann ich mir leider die technischen Probleme nicht abschließend erklären, die diese Idee mit sich bringt.

Also was müsste an der Hardware angepasst werden, damit das funktioniert?
(Nach meinem Verständnis eigentlich gar nichts, Thunderbolt läuft über PCIe, NVMe läuft über PCIe. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, gäbe es auf Hardwareebene immer einen Weg durch mehr oder weniger viele Busse und/oder End-to-End-Verbindungen, den die Daten nehmen könnten.)

Was müsste an der Firmware angepasst werden, damit ein PC seine Festplatte freigeben kann?
(Da bin ich dann mit meinem Latein am Ende.)


Sorry für die nachgeschobene Konkretisierung meiner Fragestellung. Ich wollte aber auch irgendwie nicht so eine ellenlange Einleitung zu den Gedanken, die ich mir bisher gemacht habe, schreiben.
 
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