Unterschiedliche Qualität bei gleichem Flash Typ?

-NebelWanderer-

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Mal eine Frage an die Profis, gibt es bei SSDs mit dem gleichen Flash typ Unterschiede bei der Qualität bzw. Haltbarkeit.
Wie meine ich das?

Zwei unterschiedliche SSDs die auf beispielsweise 96Layer TLC BiCS4 NAND von KIOXIA setzen, haben diese theoretisch die gleiche Haltbarkeit (sofern wir den Controller außen vor lassen) oder gibt es beim BiCS4 NAND nochmals Qualitätsabstufungen oder ist BiCS4 immer identisch?

Warum frage ich? Es gibt sehr günstige SSDs mit sehr niedrigem TBW Rating mit BiCS4 NAND und sehr teure SSDs mit hohem Haltbarkeitsrating mit BiCS4.

Lässt sich hier der Hersteller nur die Garantie und eventuell den Controller bezahlen oder bietet KIOXIA “billig” BiCS4 und “Premium” BiCS4 NAND Chips an? Beispielsweise eine "billige" SanDisk Ultra nutzt ebenso 96Layer TLC BiCS4 NAND wie auch eine "Enterprise Grade" Western Digital Ultrastar DC SN640. Nutzen hier beide SSDs wirklich die gleiche Qualität NAND?

Ich hoffe meine Frage ist verständlich, Lieder konnte ich auf die Frage ob es bei den Herstellern innerhalb der NAND Serie nochmals Abstufungen gibt keine Antwort finden.
 
Wieso sollte es bei Flash anders sein als sonst wo? Qualitätsschwankungen gibt es immer. Kann schon gut sein, dass die am Ende durch die QC eingestuft und danach entsprechend verteilt werden.

Macht Intel ja bei Prozessoren z.B. auch nicht anders.
 
Ich kann es dir nicht mit Gewissheit sagen, aber ich denke es gibt auch da Binning wie bei Ramchips.

Manche werden eine höhere Geschwindigkeit schaffen als andere. Eine andere Haltbarkeit würde ich daraus nicht ableiten, da sind vermutlich die langsameren sogar haltbarer.

Was sich bei günstigen SSDs ändert ist meist der Controller und fehlender DRam Cache.
Ergänzung ()

Für welchen Anwendungszweck suchst du denn eine SSD?
Dann kann man die Frage besser beurteilen und beantworten.
 
Erst einmal danke!

@thealex Aber um bei dem Intel Beispiel zu bleiben sollten ja zwei "gleiche" Intel CPUs mit gleicher Modellnummer "identisch" sein. Klar beim OC gibt es unterschiede, aber diese sind ja eher Zufällig. Du wirst in einem High End Alienware System keinen selektierten i7-12700K oder besseren i7-12700K bekommen als in einem Office System.

@Baal Netbeck Es geht mir primär um die "generelle" Frage. Hat eine Western Digital Red SN700 wirklich eine höhere Haltbarkeit als eine Kingston KC2500 oder gar eine "Western Digital Gold Enterprise Class NVMe SSD".
Auf dem Papier haben alle drei den 96Layer TLC BiCS4 NAND.

Sind hier die Haltbarkeitsunterschiede wirklich nur aufgrund des Controllers oder Firmware?
Es wäre interessant falls hier halt jemand sicher weiß "ja in den teureren SSDs steckt auch wirklich NAND mit besserem Binnig". Dies wäre durchaus anzunehmen, aber sichere Infos dazu konnte ich keine finden....
 
-NebelWanderer- schrieb:
Du wirst in einem High End Alienware System keinen selektierten i7-12700K oder besseren i7-12700K bekommen als in einem Office System.
Einen besseren 12700K nicht, aber wenn du Ram mit 3600 Cl16 18 18 kaufst, oder Ram mit 3000 CL16 18 18, dann können da die gleichen Ramchips verbaut sein...gleicher Name...aber eben anders gebinnt.

Wobei sich das Binning bei Flash Speicher genauso wie bei Ramchips auf die mögliche Geschwindigkeit bezieht.

Es kann aus meiner Sicht kein Binning auf Haltbarkeit geben.
-NebelWanderer- schrieb:
Hat eine Western Digital Red SN700 wirklich eine höhere Haltbarkeit als eine Kingston KC2500 oder gar eine "Western Digital Gold Enterprise Class NVMe SSD".
Das kommt ja auch noch auf weitere Faktoren an.
Eventuell werden mehr Speicherzellen als Reserve verbaut, um defekte Zellen zu ersetzen?
Eventuell gibt der Hersteller einfach mehr Garantie und lässt sich das besser bezahlen, ohne dass seine Ausfallraten andere wären.
Und auch wenn der Speicher baulich gleich ist, kann er ja anders genutzt werden.
Im TLC Modus, im QLC Modus, mit mehr oder weniger SLC Cache.

Also ja....ich würde bei einer Enterprise SSD davon ausgehen, dass der Hersteller für eine höhere Ausfallsicherheit Sorge getragen hat.
Aber nicht über das Binning sondern über andere Faktoren.

Mir ist aber auch noch nie eine SSD gestorben. Selbst meine OCZ Vertex 2 120GB läuft noch.
Und die habe ich längere Zeit als Ziellaufwerk für Videoaufnahmen verwendet und daher oft vollgeschrieben.

Die Samsung 830 ist nur noch bei 92%, aber auch da ist der Status noch "Gut" und ich habe nicht die Befürchtung, dass sie morgen ausfällt.

QLC SSDs würde ich jedoch meiden wie die Pest. Das ist wirklich traurig, wenn man eine SSD gekauft hat und unter wechselndem Lesen und Schreiben fällt sie auf HDD Niveau.

SSDs ohne DRam Cache habe ich auch immer verteufelt, aber jetzt habe ich mir eine gekauft und muss sagen, dass die Unterschiede minimal ausfallen.
Benchmarks sind im direkten Vergleich mit einer nahezu baugleichen SSD mit DRam Cache nur leicht schlechter und ich spüre den Unterschied nicht.
Ich mache mir aber Sorgen, das die Datensicherheit schlechter ist, da die Mapping Tabelle dann im Arbeitsspeicher liegt.
Wenn ich dann mal wieder RamOC auslote, läuft der PC eventuell mit instabilem Ram und es könnten eher Daten an die falsche Stelle geschrieben werden.
 
-NebelWanderer- schrieb:
Es geht mir primär um die "generelle" Frage. Hat eine Western Digital Red SN700 wirklich eine höhere Haltbarkeit als eine Kingston KC2500 oder gar eine "Western Digital Gold Enterprise Class NVMe SSD".
Auf dem Papier haben alle drei den 96Layer TLC BiCS4 NAND.
Die TBW hat garnichts mit der echten Haltbarkeit zu tun. Genausowenig wie die Garantiedauer mit der Lebensdauer zu tun hat.
https://www.computerbase.de/2017-06/ssd-langzeittest/
Es ist ein Garantiewert, welcher gleichzeitig hilft das passende Produkt für seinen use-case zu finden.


Baal Netbeck schrieb:
Einen besseren 12700K nicht, aber wenn du Ram mit 3600 Cl16 18 18 kaufst, oder Ram mit 3000 CL16 18 18, dann können da die gleichen Ramchips verbaut sein...gleicher Name...aber eben anders gebinnt.
Ein 12700K ist aber quasi auch nur ein gebinnter Alder Lake-S Die.


-NebelWanderer- schrieb:
. Du wirst in einem High End Alienware System keinen selektierten i7-12700K oder besseren i7-12700K bekommen als in einem Office System.
aber in einem "werksübertakteten" King Mod oder 8Pack System von Caseking
 
Zuletzt bearbeitet:
@h00bi

Das ist natürlich klar, aber es ist der einzige Indikator den wir haben ob ein Modell tendenziell haltbarer sein könnte als Modell b. Zudem haben in der Regel die "professionellen"/Server SSDs ein deutlich höheres TBW Rating.
Und dies war ja auch im Grunde die Frage, sind diese SSDs aufgrund von besserem NAND haltbarer als günstige Modelle mit dem auf dem Papier gleichen NAND, oder gibt es hier effektiv keine Unterschiede und das ganze ist nur für die Garantie Relevant.

@Baal Netbeck mir geht es da an sich ähnlich, aber es besteht der Plan mir eine TB3 externe SSD zu bauen. Diese wird täglich auf einen Server gesichert, aber sie bekommt eine recht hohe Schreiblast ab.

Hier bin ich mit mir am kämpfen, kaufe ich eine Server/NAS SSD für eine möglicherweise höhere Zuverlässigkeit oder steckt letztendlich in den günstigen Modellen der gleiche NAND. (Performance ist hier zweitranig).

PS. Mit NVME SSD ohne DRAM Cache habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Ich kann da nicht von einer schlechteren Performance im Alltag Berichten.
 
Wenn es für die Arbeit ist, stellt sich die Frage ja nicht. Dann nimm das mit der größten Garantie.
Geld sollte da keine Rolle spielen.

Wenn es sich um eine regelmäßige Schreiblast handelt, kannst du ja ausrechnen wie lange die SSD garantiert hält.
 
-NebelWanderer- schrieb:
...es ist der einzige Indikator den wir haben ob ein Modell tendenziell haltbarer sein könnte als Modell b. Zudem haben in der Regel die "professionellen"/Server SSDs ein deutlich höheres TBW Rating.
Leider auch nur bedingt. Denn die großen Hersteller wollen doch ihre Enterprise Modelle nicht kannibalisieren und neigen schon dazu stark zu untertreiben, einer mehr, der andere weniger. Die kleinen hingegen wollen auf dem Papier nicht schlechter stehen und sind gleichzeitig mehr bereit ihren Ruf zu riskieren.
-NebelWanderer- schrieb:
Und dies war ja auch im Grunde die Frage, sind diese SSDs aufgrund von besserem NAND haltbarer als günstige Modelle mit dem auf dem Papier gleichen NAND, oder gibt es hier effektiv keine Unterschiede und das ganze ist nur für die Garantie Relevant.
Wie schon oben erwähnt, die richtig großen Enterprise Modelle mit 2,5-Zoll+U.2/U.3 oder AiC Formfaktor haben keinen pSLC-Cache (erkennst Du an den niedrigen Write-IOPs und trotzdem hohen 4000+MB/s seq.writes). Außerdem eine richtig große Spare-Area - haben pro "TB" natürlich weiterhin ihre 1099,5GB/1024GiB, effektiv nutzbar ist aber je nach Ausführung 960 oder gar nur 800GB statt 1000/1024GB in Consumer-Modellen. Ich habe eine 800GB-SSD mit 146PB TBW und in Windows werden mit eff. 745GB (also GiB) angezeigt. Somit sind über 27% = spare area.
-NebelWanderer- schrieb:
@Baal Netbeck mir geht es da an sich ähnlich, aber es besteht der Plan mir eine TB3 externe SSD zu bauen. Diese wird täglich auf einen Server gesichert, aber sie bekommt eine recht hohe Schreiblast ab.

Hier bin ich mit mir am kämpfen, kaufe ich eine Server/NAS SSD für eine möglicherweise höhere Zuverlässigkeit oder steckt letztendlich in den günstigen Modellen der gleiche NAND. (Performance ist hier zweitranig).
Nach dem Lesen von vielen Belastungs-/totschreib- Tests, würde ich sagen, dass nach Schreiblast-Ausdauer in etwa so sortiert werden lann:
1) Samsung MLC halten locker 9-12-fache von den beworbenen TBW (Rekord war ca. bei 60-fach).
2) Samsung TLC (grob 5 bis 10-fach, erste Reserve-Blöcke meist erst nach 3x bis 4x Überschreiten von TBW verbraucht).
3) Micron TLC (grob 3 bis 6x)
4) Toshiba BiCS (1 bis 3-fach, wobei neuere Generationen nicht totgeschtieben wurden, sind womöglich besser).
Wenn Du schon selbst eine baust, dann könntest ja zu einer 970Pro 1TB (max.Ausdauer) oder 980Pro 2TB (max.Speed und Kapazität) greifen.
 
-NebelWanderer- schrieb:
professionellen"/Server SSDs ein deutlich höheres TBW Rating.
Und dies war ja auch im Grunde die Frage, sind diese SSDs aufgrund von besserem NAND haltbarer als günstige Modelle mit dem auf dem Papier gleichen NAND
echte Datacenter SSDs nutzen nicht den gleichen NAND, auch wenn es ebenso 6. Generation Samsung mit 128 Layern ist.
Das läuft alles unter eTLC, also Enterprise Grade TLC pre-binned.
Bis vor "kurzem" wurde im Enterprise Bereich auch noch viel MLC verwendet um diese Endurance garantieren zu können.
 
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