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Computer aus der DDR: Die Geschichte von Oprema, ZRA 1, ZRA 2 und Robotron 300

Update Sven Bauduin
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Computer aus der DDR: Die Geschichte von Oprema, ZRA 1, ZRA 2 und Robotron 300
Bild: Deutsche Fotothek | CC BY-SA 3.0

Die Computersysteme Oprema, ZRA 1 und ZRA 2 sowie die Robotron 300 erzählen die Geschichte der Anfänge des maschinellen Rechnens in der ehemaligen DDR. Nachdem der deutsche Erfinder Konrad Zuse 1941 mit dem Z3 den ersten funktionsfähigen Computer der Welt fertigstellen konnte, standen die 1950er im Zeichen der DDR.

Die Computerpioniere in der DDR

Nachdem in der BRD der 1950er in Folge des 2. Weltkriegs erst einmal kein Bedarf an programmgesteuerten und frei programmierbaren Rechenmaschinen bestand und Konrad Zuse sowie andere hochkarätige Wissenschaftler und Entwickler geflohen waren, übernahmen Pioniere wie Wilhelm Kämmerer und Herbert Kortum die Führungsrolle bei der Entwicklung der ersten großen Computer Deutschlands.

VEB Kombinat Robotron (Bild: Bundesarchiv, CC BY-SA 3.0)

Aus dieser Zeit berichtet der ausführliche Leserartikel „Computer aus der DDR“ von Community-Mitglied „andi_sco“, der die Leser mitnimmt auf eine Reise zu den ersten Computersystemen und Großrechnern, wie der Optik-Rechen-Maschine (Oprema), einem Relaisrechner aus dem Jahr 1955 und dem Zeiss-Rechen-Automat 1 (ZRA 1) sowie dem Robotron 300 (R 300) und vielen weiteren Pionierarbeiten der DDR.

Aus der Community

Auch die Redaktion hat dieses Thema in der Reihe C:\B_retro\ bereits im Juli 2020 mit dem Beitrag Computersysteme von Robotron aus der DDR aufgegriffen.

Die Taktfrequenz betrug durchschnittlich 100 Hertz, was zu Rechenzeiten von 120 ms für eine Addition, 800 ms für eine Multiplikation oder Division und 1.200 ms für das Wurzelziehen führte.

Spezifikationen der Optik-Rechen-Maschine (Oprema)

In seinem Leserartikel geht der Autor insbesondere auf die Anfänge des Großrechnerbaus Anfang der 1950er in der DDR und Unternehmen wie Carl Zeiss aus Jena ein, die damals eine Vorreiterrolle einnahmen.

Als Hauptspeicher diente ein Trommelspeicher, der mit 12.000 U/min rotierte und über 24 bis 28 Kilobyte verfügte. Zum Vergleich die Selbstbau Rechner der DDR verfügten Ende der 80er über 16 Kilobyte Arbeitsspeicher.

Spezifikationen des Zeiss-Rechen-Automat 1 (ZRA 1)

Der ComputerBase-Leser liefert interessante Hintergrundinformationen zu Themen wie Lochkarten, die als Speicher dienten, 500 km lange Leitungen, über die der erste DDR-Computer verfügte, und gibt einen Einblick in eine längst vergessene Zeit.

Robotron 300 (Bild: Universität Halle-Wittenberg)

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Update

Computer aus der DDR – Teil 2: ESER

Während in der DDR die Großrechner wie der Robotron 300 ihre Arbeit aufnahmen, liefen im Hintergrund bereits die Arbeiten für das sogenannte Einheitliche System Elektronischer Rechentechnik (ESER), ein mehrseitiges Regierungsabkommen zur Entwicklung, der Produktion und des Einsatzes eines einheitlichen Systems der elektronischen Rechentechnik.

Die ESER-Baureihe beinhaltete zunächst nur Großrechentechnik (Mainframes) und deren Peripherie, später auch PCs. Mittlere und Kleinrechentechnik wurde ab 1974 im Rahmen des MRK-Abkommens unter „CM“ (kyrillisch für „SM“) im System der Kleinrechner (SKR) zusammengefasst. (Quelle: Wikipedia)

In das Projekt involviert waren die Gründungsländer VR Bulgarien, Ungarische VR, VR Polen und UdSSR (später SR Rumänien und Kuba) sowie die DDR, die über Carl Zeiss Jena bereits das Zeiss Magnet Band (ZMB 30) lieferte. Auf 750 m wurden 1 MB gespeichert und mit 33 KB/s ausgelesen.

Über die Entwicklungen dieser Zeit berichtet ComputerBase-Leser „andi_sco“ im zweiten Teil seiner Serie „Computer aus der DDR“.

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Die Redaktion dankt Community-Mitglied „Tramizu“ für den Hinweis zu diesem Update.