Ryzen 5800X3d für DAW-Betrieb dauerhaft im Boost laufen lassen

bundesburger

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Hallo zusammen,

ich habe gerade meine Plattform gewechselt, komme von einem i7 4790K (4C/8T) und bin jetzt auf einem Ryzen 5800x3D. Soweit alles fein, PBO2-Undervolting läuft super, alles kühl, nice im Gaming.

Hin und wieder benutze ich eine DAW (Bitwig Studio) für Musikproduktionen. Für diese Einsätze möchte ich gerne manuell die Ryzen-CPU auf allen Kernen im Boost laufen lassen, auch wenn diese von der Software noch nicht beansprucht werden. Damit habe ich in der DAW deutlich mehr Headroom in der Auslastung und vermeide potentielle Audio-Klicks bei Peak-Belastungen durch plötzlich einsetzende hardwarehungrige Reverbs und andere Effekte.

Die alte Intel CPU konnte ich dazu bisher sehr komfortabel über die Energiesparreinstellungen im Windows veranlassen, ich bin einfach auf Höchstleistung gegangen, schon liefen alle Kerne dauerhaft bei (übertakteten) 4,8 Ghz. Bei der Ryzen CPU funktioniert das offensichtlich nicht einfach so, er bleibt unverändert bei den 3,4 Ghz und taktet eben nicht dauerhaft hoch auf 4,3 + x, sondern tut das weiterhin nur, wenn er sich dazu veranlasst sieht. Wie geschrieben, ich möchte das aber manuell selbst erzwingen können.

Hat jemand eine Ahnung wie ich das Softwareseitig lösen kann. Ins Bios möchte ich dafür nicht jedes Mal.

Danke im Voraus für eure Vorschläge.
 
unsinnig, der Ryzen ist dafür ausgelegt extrem schnell hochzutakten wenn erforderlich
 
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Der 5800X3D kann nicht übertaktet werden.
Das wurde auch von Anfang an klar kommuniziert. Die CPU steuert sich selbst im Rahmen ihrer Spezifkationen
 
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Ryzen 5000 ist im Höchstleistungsprofil in etwa 1,2ms auf vollem Boost. Für Intel habe ich Comet Lake als Vergleich, wo es 16ms sind. Der Unterschied zwischen aktivem Idle- und Boost-Takt ist außerdem geringer als bei Intel. Ich glaube kaum, dass es hier irgendwie zu einem "Performance-Loch" kommen kann, bei dem signifikant benötigte Leistung fehlt. Damit dürfte sich das Thema komplett erübrigen.

Ergänzung: Hier ist eine Angabe zu sehen, dass es bei Intel vor Skylake (Core i-6000) bis zu 100ms dauern konnte, auf vollen Boost zu kommen. Das war dann auch durchaus ein Zeitraum, der bei der Audioverarbeitung Probleme machen konnte.
 
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Noch eine Ergänzung: Normalerweise muss ich das in Fragen zum angeblich hohen Idle-Takt erklären: Der Takt, der in den meisten Programmen angezeigt wird, ist nicht der durchschnittliche Takt innerhalb des Messintervalls. Die CPU kann die Takte innerhalb von wenigen Millisekunden anpassen, und sie tut das auch. Insbesondere wird die Taktleitung im Idle-Zustand abgeschaltet. Der Takt ist dann null!

Wenn man natürlich den Task-Manager oder ein anderes Programm offen hat, welches jede Sekunde den Takt anzeigen soll, dann wacht die CPU brav jedes Mal auf, wechselt auf den aktiven Idle-Takt und meldet den dann. Insofern ist es auch ziemlich Hupe, ob das bei Intel 800 MHz sind, oder bei Ryzen 5000 sogar 3,4 GHz.

Korrekte Angaben zum durchschnittlichen Takt liefern HWiNFO ("durchschnittlicher effektiver Takt") und Ryzen Master. Beide berücksichtigen die Abschaltzeiträume und ermitteln dann einen statistischen Durchschnitt.

Für die DAW heißt das: Wenn schon Höchstleistung eingestellt ist, und dann irgendwas tatsächlich immer noch Ärger machen sollte, dann sollte man sich im BIOS die Optionen "Global C states" und "Cool'n Quiet" ansehen. Insbesondere das Abschalten der ersteren reduziert die Tiefe der Schlafzustände, welche die CPU nutzt, und senkt damit die maximale Aufwachzeit. Wir reden hier aber wohl um den Unterschied von 50µs zu 1ms, nicht um längere Intervalle.

Zum Schluss noch der Hinweis, dass alles, was den Computer länger auf höhere Takte zwingt und Schlafzustände deaktiviert, natürlich den Stromverbrauch des Systems deutlich erhöht. Das sollte klar sein.
 
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rg88 schrieb:
Der 5800X3D kann nicht übertaktet werden.
Das wurde auch von Anfang an klar kommuniziert. Die CPU steuert sich selbst im Rahmen ihrer Spezifkationen
Ich frag mich tatsächlich warum es Menschen gibt die dass nicht wissen!
Das ist das am öftesten diskutierte Thema am 5800X3D überhaupt! :D
 
Welche Plug Ins? Meist sind veraltete 32 Bit VST Plugins ein massives Problem. Die DAW kenne ich nicht - kenne da aber so einige Problematiken aus dem Umgang mit Samplitude. Ein Rauschmeissen von 32 bit Plugins aus Projekten hat massiv die Performance erhöht.

Die DAWs an sich sind nicht das was Leistung braucht - es sind die PlugIns. Und leider sind viele, gerade wenn wir über Native Instruments oder sowas sprechen, nicht sonderlich gut optimiert.

Frage ist auch, welches Audio Interface Du benutzt. Diese können, bei weniger guten Treibern wie z.b. bei einigen Yamaha Line 6 Geräten, durchaus auch für Audioprobleme verantwortlich sein.
 
rg88 schrieb:
Der 5800X3D kann nicht übertaktet werden.
Das wurde auch von Anfang an klar kommuniziert. Die CPU steuert sich selbst im Rahmen ihrer Spezifkationen
Von übertakten habe ich nichts geschrieben. Ich möchte nur, das die CPU dauerhaft boostet (im Rahmen ihrer Spezifikation).

MehlstaubtheCat schrieb:
Ich frag mich tatsächlich warum es Menschen gibt die dass nicht wissen!
Das ist das am öftesten diskutierte Thema am 5800X3D überhaupt! :D
Danke für diesen hilfreichen "Beitrag".

Nixdorf schrieb:
Ryzen 5000 ist im Höchstleistungsprofil in etwa 1,2ms auf vollem Boost. Für Intel habe ich Comet Lake als Vergleich, wo es 16ms sind. Der Unterschied zwischen aktivem Idle- und Boost-Takt ist außerdem geringer als bei Intel. Ich glaube kaum, dass es hier irgendwie zu einem "Performance-Loch" kommen kann, bei dem signifikant benötigte Leistung fehlt. Damit dürfte sich das Thema komplett erübrigen.

Ergänzung: Hier ist eine Angabe zu sehen, dass es bei Intel vor Skylake (Core i-6000) bis zu 100ms dauern konnte, auf vollen Boost zu kommen. Das war dann auch durchaus ein Zeitraum, der bei der Audioverarbeitung Probleme machen konnte.
Vielen Dank, das sind interessante Infos.
Ergänzung ()

Bono35 schrieb:
Welche Plug Ins? Meist sind veraltete 32 Bit VST Plugins ein massives Problem. Die DAW kenne ich nicht - kenne da aber so einige Problematiken aus dem Umgang mit Samplitude. Ein Rauschmeissen von 32 bit Plugins aus Projekten hat massiv die Performance erhöht.

Die DAWs an sich sind nicht das was Leistung braucht - es sind die PlugIns. Und leider sind viele, gerade wenn wir über Native Instruments oder sowas sprechen, nicht sonderlich gut optimiert.

Frage ist auch, welches Audio Interface Du benutzt. Diese können, bei weniger guten Treibern wie z.b. bei einigen Yamaha Line 6 Geräten, durchaus auch für Audioprobleme verantwortlich sein.
Danke für die Hinweise. Ich denke da habe ich schon ganz gut optimiert, benutze nur 64bit-Plugins. Ich arbeite mit 48khz/24bit und 256 ms Puffer. Das Audiointerface ist ein PreSonus Studio 1810.

Hinter meiner ursprünglichen Frage steckt eigentlich eher meine Verwunderung, dass ich trotz Wechsel auf eine deutlich aktuellere CPU mit mehr Kernen in ein und demselben Projekt eine nahezu gleiche CPU-Auslastung feststelle (Bitwig Studio zeigt das als Echtzeit-Graph an). Ich hätte eignetlich erwartet, dass ich deutlich mehr Auslastungs-Headroom bekomme.

Und dann habe ich gemerkt, dass die 5800x3d im Energieplan "Höchstleistung" noch nicht ihren Boost ausnutzt, sondern "nur" den Basistakt von ~3,4 GHz dauerhaft fährt. Nun denn, ich vermute den Dauer-Boost bekomme ich nur über die C-States, was aber umständlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
bundesburger schrieb:
die CPU dauerhaft boostet
Zunächst einmal widerspricht das der Definition von Boost. Die Idee dahinter war eigentlich mal, dass der Prozessor durch Verweilen in einem niedrigen Energiezustand kühl ist, und dann für einen kurzen Zeitraum über den eigentlich spezifizierten Takt hinaus beschleunigen kann, weil die Erwärmung länger braucht als die elektrische Beschleunigung. Daher hatte Intel für den Boost auch immer Zeitobergrenzen (Tau) definiert, und die verkürzen sich wegen EWMA dann auch noch, um die TDP einzuhalten.

Allerdings wurde ebenfalls bei Intel die ganze Sache inzwischen komplett pervertiert, und mittlerweile sind die Power Limits vielfach komplett egal, und Zeitobergrenzen interessieren oft auch keinen mehr. Man wirft die dickste Kühlung der Welt drauf und gut ist. Oder eben nicht, dann läuft das System im Zweifelsfall permanent an der thermischen Drosselung. Die TDP ist dann nur noch eine Nummer auf der Verpackung, mehr nicht.

Nachdem das gesagt ist: Hier sind wir bei AMD, und da ist der Boost seit Ryzen 2000 von Haus aus ein opportunistischer Boost. Er wird immer so weit ausgefahren, wie es die elektrischen Rahmenparameter sowie Temperatur und Maximaltakt zulassen. Aber es bleibt ein Boost. Keine Last, kein Boost. Und je nach Art der Last mehr oder weniger Boost, weil unterschiedliche Lasten die Einheiten der CPU unterschiedlich auslasten.

Wenn man unbedingt einen festen Takt will, dann geht das ausschließlich per OC, und das funktioniert beim 5800X3D nicht.
Ergänzung ()

bundesburger schrieb:
dass die 5800x3d im Energieplan "Höchstleistung" noch nicht ihren Boost ausnutzt, sondern "nur" den Basistakt von ~3,4 GHz dauerhaft fährt.
That's a bug. Das sollte nicht so sein.
 
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bundesburger schrieb:
Von übertakten habe ich nichts geschrieben. Ich möchte nur, das die CPU dauerhaft boostet (im Rahmen ihrer Spezifikation
Das ist übertakten... Ließ die Spezifikation genauer. Base Takt ist die Spezifikation, boost ist kurzzeitig je nach Gegebenheiten. Dauerhaft wär OC
 
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Der Bosst hängt halt vom Lastszenario ab. VSTs sind meist schlecht optimiert - teils nichtmal Multicore fähig - nicht ideal eben. Ein fester Takt hilft Dir da auch nicht - maximal besser optimierte Software. Das ist bei VST Plug Ins aber eben so ne Sache.

Du könntest höchstens mal schauen ob Du eine andere DAW findest, welche verschiedene VSTs besser auf mehrere Cores verteilen kann. Ich habe mit Samplitude da recht gute Erfahrungen gemacht.
 
Da stimmt trotzdem etwas nicht, wenn die CPU immer nur bei 3,4 GHz bleibt. Die aktuellen Ryzen laufen quasi nie im Basistakt, sondern takten bei jeder noch so kleinen Last hoch. Selbst wenn ich nur die Maus bewege, schiebt sich mein 5900X auf 4,95 GHz, mein 5800X3D auf 4,45 GHz. Und selbst unter absoluter Volllast ist da immer eine 4 vorne.

Ryzen-CPUs boosten seit der 2000-Generation im Prinzip wie aktuelle Grafikkarten, immer so hoch, bis eines der Limits greift.
 
mario_mendel34 schrieb:
Selbst wenn ich nur die Maus bewege, schiebt sich mein 5900X auf 4,95 GHz,
Dann solltest du aber echt mal prüfen, was da so Leistung zieht.
Hört sich für mich nach einem Problem mit dem Treiber des Maus an.
Was hast denn für ein Modell? Welche Abtastrate?
Normal ist das definitiv nicht
 
Da habe ich gar keinen speziellen Maustreiber installiert, ist der ganz normale Windows-Standardtreiber. Das ist sowohl bei der Logitech MX518 als auch bei der Logitech G703 so. Die eine ist mit Kabel, die andere kabellos. Pollingrate ist bei beiden glaube ich 1000 Hz.

Das Verhalten der CPU ist ja soweit auch nachvollziehbar, habe ich immer für normal gehalten. Die CPU erkennt eine Last (die Maus bewegen ist ja eine Last), also taktet sie hoch. Da die Last minimal ist, stößt sie dabei an kein Limit und läuft im Maximalboost.
 
@mario_mendel34 Wie liest du den Takt aus? Ich kann das bei mir nicht reproduzieren.
Meine Kerne idlen zwischen 500 und 1100 MHz rum, wenn ich die Maus bewege
 
Was sagt Ryzen Master?
Nicht, dass der HWInfo die Last erzeugt
 
Das kann sogar echt sein. Ryzen Master pendelt nur um die 3000 MHz und bewegt sich kein Stück weiter hoch.
 
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