K
Kartonschachtel
Gast
1. Einleitung
Ich gehöre zu denen, die für den Lesertest von Cougar auf Computerbase ausgewählt wurden. Natürlich habe ich mich gefreut und ich war gespannt auf das Paket aus Deutschland beziehungsweise auf dessen Inhalt. Mich hat gut verpackt, meinem Rechner entsprechend, ein Cougar CM 550W erreicht. Der Test hat sich immer wieder wegen mehreren kürzeren Auslandsaufenthalten verzögert, aber in den letzten paar Tagen hatte ich endlich genug Zeit um den Artikel fertig zu stellen.
Ich hoffe natürlich vor allem, dass ich mit nachfolgendem Artikel dem einen oder anderen User bei der Kaufentscheidung helfen kann.
Dank gebührt an dieser Stelle speziell an die Firma Compucase, die mir das Netzteil, welches ich auch behalten darf, für den Test zur Verfügung gestellt hat.
1.1 Netzteil: Kurzinfos & Links
Getestet habe ich das Cougar CM POWER 550W. Das „CM“ steht für Cabelmanagement und es hat eine Leistung von 550 Watt. Cougar gehört zur Firma Compucase/HEC, welche fast jedem hier ein Begriff sein dürfte. Auf der Homepage wird speziell hervorgehoben, dass die Cougar Produkte in Deutschland kreiert werden.
In Deutschland ist es etwa für einen Preis von 86 Euro verfügbar.
Cougar Homepage: http://www.cougar-world.com/de/
Netzteil-Link: http://www.cougar-world.com/de/cougar_cm.html
Geizhals-Link: http://geizhals.at/deutschland/a427334.html
Toppreise.ch-Link: Netzteil bei Schweizer Händlern praktisch nicht verfügbar (http://www.toppreise.ch/index.php?search=cougar+550&manu=0&cat=0)
2. Ersteindruck: Verpackung, Zubehör, Netzteil
2.1 Verpackung
Die Verpackung finde ich gelungen. Kein langweiliges, standardisiertes Design, nicht überladen mit unnötigen Informationen, keine Discounter-Werbe-Taktik mit irgendwelchen Unweltfreudlich-Siegeln oder %-Angaben, die 90% der Fläche bedecken, sondern sehr schlicht gehalten, gleichzeitig aber durchaus ein Blickfang. Man bekommt den Überblick über das Wichtigste. Es hat sogar Bilder der vorhandenen Stecker, aber leider erfährt man nicht, wie viele SATA oder Molex Stecker vorhanden sind. Wenn man schon Bilder der Stecker auf die Verpackung aufdruckt, sollte man auch die Anzahl erwähnen.
Sonst aber in Ordnung. Eine Verpackung dient ja in erster Linie zum Schutz und wichtig bei einer Verpackung ist im Prinzip das, was diese verpackt
2.2 Zubehör
Öffnet man die Verpackung, dann liegt das Netzteil rutschfest im Karton. Es ist in einem Cougar-Säcklein verstaut. Neben dem Netzteil hat es zudem noch:
- 1 DE-Stromkabel ( für Schweizer unbrauchbar )
- 5 modulare Kabel, 1 Molex zu Floppy Adapter
- 4 Schrauben
- 1 Cougar-Sticker
- 1 Infoblatt
Das Cougar-Säcklein vermittelt gleich das Gefühl, etwas Hochwertiges gekauft zu haben. Andere Netzteile kommen in Plastik verpackt daher, das Cougar CM aber in einem Stoffsäcklein.
2.3 Netzteil
Zuallererst fällt natürlich die Farbe auf. Mir selber gefällt die Farbe sehr, jedoch dürfte das nicht jedermanns Geschmack sein. Gesagt sei aber, dass man diesen Orange-Look einmal in original gesehen haben muss, auf Bildern im Internet kommt er meiner Meinung nach zum Teil nicht so edel rüber, wie er eigentlich ist.
Auffallend ist natürlich auch der (grün leuchtende) On/Off-Knopf. Dieser hebt sich durch die runde Form und der grünen Farbe deutlich von allen Netzteilen, die ich schon gesehen habe, ab:
2.3 Fazit Ersteindruck
Insgesamt hat man oder zumindest ich nach dem Öffnen und Auspacken einen guten und robusten ersten Gesamteindruck. Die Qualität scheint ziemlich gut zu sein und die Optik ist als durchaus gelungen zu bezeichnen.
3. Technische Daten
3.1 Leistungsdaten, Masse, Lüfter
- Bild des Aufklebers
- Masse (L*W*H): 150x160x86 [mm]
- Lüfter:
140mm, DFB132512H , 0.25 A
Bild des verbauten Lüfters:
3.2 Ein paar ausgewählte Besonderheiten:
- Leiser 140mm Lüfter (17- 25 dB) (Herstellerangabe)
- japanische 105°C Kondensatoren
- 80PLUS Bronze zertifiziert
- Extrem hohe Effizienz ( bis zu 89%) ( Herstellerangabe)
- Sicherheitsfunktionen:
o UVP (Unterspannungsschutz)
o OVP (Überspannungsschutz)
o SCP (Kurzschlusssicherung)
o OPP (Überlastungsschutz)
o OCP (Überstromschutz)
Ich habe mich nicht näher mit den Sicherheitsfunktionen befasst und kann auch nicht beurteilen, ob einige irgendwie besonders neu oder innovativ sind. Diese werden aber sowohl auf der Packung als auch in den Redakteur-Unterlagen mehrmals erwähnt und sollten laut Hersteller auch zuverlässig funktionieren.
3.3 Blick ins Innere
Das Innere des Netzteils schaut meiner Meinung nach ziemlich aufgeräumt aus und die Entwickler scheinen auf jedes Detail Acht gegeben zu haben.
Man sieht relativ wenig Kühler, Kabel sind mit Kabelbinder zusammengeknöpft, sogar Kupferspulen haben (gegen Vibration, wie ich annehme) Kabelbinder. Einige Bauteile sind sorgfältig mit einer Plastikfolie abgeschirmt, wie man auf den Bildern gut erkennen kann. Man sieht auch Wärmeleitpads und Wärmeleitpaste zwischen den Bauteilen und Kühlern.
Auffallend ist auch ein grosser Kondensator mit der Aufschrift Nippon Chemi-Con 105°C. Auf dem Bild erkennt man die rot eingerahmte Aufschrift leider fast nicht.
4. Kabel & Anschlüsse
Zuerst eine Übersicht über die Kabel beziehungsweise Anschlüsse des CM 550W.
Fest angeschlossen sind drei Kabel:
- Mainboardstecker ( 20/24 PIN)
- CPU Mainboardstecker (4/8 PIN)
- Kabel mit zwei Molexsteckern
Je nach Bedarf können folgende fünf modulare Kabel angeschlossen werden:
- (2x) Kabel mit zwei SATA-Steckern
- (1x) Kabel mit drei Molexsteckern
- (1x) Kabel mit PCI-E 6PIN Stecker
- (1x) Kabel mit PCI-E (6+2)PIN Stecker
- ( dabei ist auch ein Floppy-Adapter, den man an einen Molex Stecker anschliessen kann)
Das Netzteil verfügt also über
- 4 SATA Stecker,
- 5 Molex Stecker ( davon kann einer für den Floppy Adapter genutzt werden)
- und 2 PCI- Stecker ( 6PIN und (6+2)PIN).
Bilder:
Die Kabelstränge sind sehr gut beweglich und man hat keine Probleme mit dem Anschliessen. Auch habe ich in meinem ATX Midi-Gehäuse keine überhaupt Probleme mit der Länge der Kabelstränge. Die Ummantelung gefällt mir farblich selber gut obwohl ich diese mangels Seitenfenster praktisch nie zu Gesicht bekommen werde.
Mir ist aber etwas Negatives aufgefallen. Die SATA-Kabelstränge haben nur zwei Stecker. Ich habe ein SATA DVD-Laufwerk und drei Festplatten. Vier Stecker genügen, und diese hat es ja... aber ich kann die Distanz mit einem Kabel zwischen DVD-Laufwerk und Festplattenkäfig unmöglich überbrücken, sodass ich zu einem (nicht mitgeliefertem) "Molex zu SATA"- Adapter greifen musste! Für ein 550W Netzteil ein bisschen enttäuschend.
Kabel mit drei SATA-Steckern werden ja zum Beispiel dem 700W Modell mitgeliefert, wieso also nicht auch dem 550W Modell?
5. Leistungsaufnahme: Vergleich mit anderen Netzteilen
Konkurrenten:
Coolermaster Silent Pro 500W (ab etwa 70 Euro verfügbar)
Enermax ECO 350W (ab etwa 47 Euro verfügbar)
Zalman ZM500-HP (ab etwa 83 Euro verfügbar)
Testsystem:
AMD Phenom II X2 550 Black Edition @ X4 3.6 GHz
MSI 770-C45
Corsair Value Select 2GB DDR3
500GB WD
74GB Raptor
160GB Seagate
Gainward HD 4850 GS ( Silentlüfter, ab Werk übertaktet)
Samsung DVD Brenner
Um einen Vergleich zu haben, habe ich die Wirkleistung, welche mein Rechner in verschiedenen Situationen bezieht, mithilfe des Messgerätes EMU1.x4k, welches ich bei den Elektrizitätswerken Zürich ausleihen konnte, gemessen. Das Messgerät scheint ziemlich gut zu sein und hat gegenüber meinem 20 Euro Energiemessgerät auch keine ziemlich grossen Schwankungen und Ungenauigkeiten bei kleinen Strömen zu haben (überprüft mit einem Multimeter)
Gemessen wurde die Leistungsaufnahme
- im IDLE-Betrieb
- 2-3 Minuten Prime 95 (CPU 100% ausgelastet)
- beim ersten 3DMark06 Teiltest
- und bei Prime95 kombiniert mit dem ersten 3DMark06 Teiltest.
Auch habe ich geschaut, wie viel das eingeschaltete Netzteil bei ausgeschaltetem Rechner zieht.
Hinweis: Die nachfolgenden Werte sind natürlich nicht absolut genau und nicht vollkommen aussagekräftig, denn ich habe mich einfach dazu entschlossen, einen von Auge ermittelten Durchschnitt zu bestimmen. Man kann, vor allem wenn der Unterschied nicht markant ist, daraus also nicht unbedingt ein besser oder schlechter ableiten, da zum Beispiel keine Spitzenwerte bekannt sind und das eben von Auge gemacht wurde. Je nach Netzteil gab es je nach Situation grössere oder kleinere Schwankungen, vor allem im 3D...
Im Idle und im ausgeschalteten Zustand gab es aber praktisch keine Schwankungen.
Wie man sieht und wie eigentlich auch teilweise zu erwarten war, gibt es keine grösseren, erwähnenswerte Unterschiede, was natürlich auch an meiner kurzen Messdauer und an der Methode liegen kann. Bestätigt wurde aber, dass das zu testende Cougar nicht negativ aus der Reihe tanzt, aber sich auch nicht oder zumindest tendenziell irgendwo deutlich absetzen kann.
6. Lautstärke & Wärmeentwicklung
Positiv kann ich mich auch über die Lautstärke dieses Netzteils äussern. Der Eindruck ist zwar subjektiv, da ich keine Messgeräte zur Hand hatte und mich nur auf meine Ohren verlassen habe, aber der Lüfter ist mir zu keinem Zeitpunkt störend aufgefallen, genau gleich wie zum Beispiel bei meinem Enermax ECO, welches ich schon länger besitze oder dem Coolermaster Silent Pro 500W, welches ich oft in „Fremd-PCs“ verbaue. Laut der Infommappe, die mitgeliefert wurde, dreht der Lüfter des CM 700W bis 50% Auslastung mit 570rpm, das dürfte auch beim CM550W der Fall sein.
Festplattenzugriffe, meine (Silent -) CPU und Grafikkartenlüfter sind meiner Meinung nach viel störender und hörbarer.
Voll auslasten kann ich das Netzteil natürlich nicht, aber laut der Infomappe fällt der Lüfter auch nicht auf höchster Stufe negativ auf.
Zitat: " Selbst auf höchster Stufe (müsste beim CM 550 auch bei @1800RPM sein) ist der Lüfter immer noch leise genug, um nicht negativ aufzufallen". Das bleibt halt in einem Silent System zu überprüfen.
Zur Wärmeentwicklung ist nicht viel zu sagen. Das Netzteil wird nicht wirklich warm und die Luft, die hinausgeblasen wird, ist nicht wirklich alarmierend heiss.
7. Fazit
Das Cougar CM 550 ist durchaus ein sehr gelungenes Netzteil mit Kabelmanagement, welches sich vor allem durch die Optik von seinen ebenbürtigen Konkurrenten absetzen kann. Der Orange-Look ist ziemlich edel und ansprechend, die Kabel selber sehen durch die weiss/schwarz/orange Ummantelung auch ziemlich gut aus und als Sahnehäubchen wurde dem Netzteil ein stylischer grüner On/Off Schalter spendiert. Wer jetzt denkt: "Aussen hui, Innen pfui" der irrt sich meines Erachtens. Denn der gute Eindruck, welcher zwangsweise beim Auspacken aufkommt, nimmt auch nach der Inbetriebnahme des Netzteils nicht ab! Was die Lautstärke angeht, so ist das Cougar Netzteil mit anderen mir bekannten Silent-Netzteilen wie zum Beispiel dem Coolermaster Silent Pro oder meinem Enermax ECO auf gleicher Stufe. Der 140mm Lüfter ist angenehm leise und fällt im Betrieb praktisch nicht auf. Das Innere des Netzteils wirkt sehr durchdacht und die wenigen dünnen Kühlkörper lassen auf eine hohe Effizienz und geringe Wärmeentwicklung schliessen, was sich für mich in der Praxis im leisen und stabilen Betrieb geäussert hat.
-> Insgesamt gesehen also kein Fehlkauf. Einen Punkt, der klar gegen den Kauf spricht, konnte ich beim Testen nicht finden. Details, wie zum Beispiel die angesprochenen wenigen SATA Stecker pro Strang bei der 550W Version können den einen oder anderen Käufer unter Umständen nerven, aber vielleicht wird das ja in einer neuen Serie nachgebessert. Auch kommen keine wirklich nützlichen Sachen wie zum Beispiel einen 5V/12V Gehäuselüfteradapter ( Zalman) oder wie beim Coolermaster ein Entkoppelungsgummi für das Netzteil mit.
8. Zusammenfassung Fazit: Pro & Contra
Pro:
+ Aussehen
+ leiser 140mm Lüfter / Lautstärke allgemein
+ Kabelmanagement
+ bleibt kühl / hohe Effizienz
+ Innenleben
Contra/Neutral:
- nur zwei SATA-Stecker pro modulares SATA-Kabel bzw. insgesamt nur vier SATA-Stecker (!)
- Extras: Sticker und Cougarsäcklein (-> eher Bereich „Marketing"), aber keine wirklich
"nützlichen" Extras ( Konkurrenzbeispiele: 5V/12V Lüfter-Adapter, Entkoppelung, LED-Beleuchtung, etc.)
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Ergänzung ()
Hier nun mein Test. Ich werde natürlich unter Umständen Rechtschreibefehler oder ähnliches in Zukunft editieren oder falls ich irgendwo grobe Fehler gemacht habe oder etwas (teilweise) fehlt, werde ich das, falls relevant, auch noch nachreichen oder verbessern. Das Fazit bleibt aber so wie es ist.
Ich bin froh um Kritik und Anregung.
Durchgeführte Änderungen:
30.09.09 : Beschreibung des mitgelieferten Gehäuselüfteradapter beim Zalman Netzteil präzisiert (5V/12V-Adapter)
01.10.09 Überblick/Inhaltsverzeichnis zum draufklicken am Anfang fehlgeschlagen ( interne Verlinkung in einem Beitrag geht nicht)
01.10.09 Titelbanner Rechtschreibefehler&Grösse korrigiert
01.10.09 Lüfterdetails übersichtlicher gestaltet
03.11.09 Strukturfehler, Rechtschreibefehler
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: