Z-Stern schrieb:
Die von IBM probieren die versch. Kombinationen oder mach ich das?
Die von IBM sind keine Wissenschafter, die Forschung für die
-Anwendungen betreiben. IBM stellt nur die Plattform für ausgewähle Wissenschaftsprojekte, wie BOINC die Grundlage ist für alle möglichen
Projekte. Die original Liste findet sich
hier, eine kommentierte Liste des deutschen Vereins RKN
hier.
Hintergrund zum Forschungsprozess von FightAIDS findet sich auf der
Projektseite. Bei manchen Berechnungen kann man den Forschungsprozess im Bildschirmschoner direkt mitverfolgen, ist bei FightAIDS der Fall, siehe
FAQ.
Z-Stern schrieb:
Und woher weiß dann das Prog ob es richtig ist?
Siehe Anhang zu möglichen Fehlerquellen in der Analyse "Result Status". Nur "Vaild" (Gültige Ergebnisse) hilft der Wissenschaft und erzeugt Punkte, Badges usw. Ein Rechner, der nur Fehlerergebnisse produziert,
bremst den wissenschaftlichen Fortschritt, weil dann wertvolle Zeit für die Neuberechnung auf anderen Rechnern verloren geht. Das kommt meist auf stark übertakteten oder häufig abstürzenden Systemen vor. Workunits mit Checkpoints verhindern die Neuberechnung von Null an, nach Neustart startet der BOINC-Manager die Workunit ab Speicherpunkt neu. Das spart viel Zeit und Nerven.
Jedes BOINC-Projekt hat eigene Regeln,
- was untersucht wird
- wie die Rechenergebnisse validiert werden (i.d.R. mit 1-3 facher Redundanz), siehe Stichwort
JobReplication
- wie lange weitergeforscht wird
- ob und in welchen Abständen Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. (Übersicht z.B.
hier, vorbildhaft z.B.
Folding@home)
Deshalb unbedingt zwischen kommerziell und
nicht kommerziell unterscheiden, FightAIDS gehört zu Worldcommunitygrid (WCG), das ist für alle Unterprojekte nicht kommerziell und sogar public domain:
WCG ist ein prima Einstieg in die Welt des Distributed Computing, dort finden sich m.E. mehr ernstmeinende Cruncher als die reinen Punktejäger, die nach hoher Kennzahlen-Anerkennung schielen. Die Teilnahme an Beta-Projekten muss explizit
erklärt werden, da werden nicht aus Jux und Tollerei mal ein paar Hundert absturzanfällige Workunits durchgeschleust. O.k. das kam schon vor.
Das zeigt sich insb. im
Forum, messbar an kritischen Fragen und detailierten, transparenten Antworten. Anderweitig im BOINC-Universum geht es nicht immer ehrenhaft zu, da stemmen 17-Jährige ein Projekt aus dem Boden, passen die Punkte-Wertung nach Gutdünken an und verprellen ihre aufgeschlossenen Fans ... Genug davon. Einfach an die Projekte aus anerkanntem "Hause" halten, z.B. angegliedert an Universitäten.
Es gibt ein
Gütesiegel für Projekte, ermittelt durch folgende Kriterien:
- Zuverlässigkeit: Stabilität des Clients, Servererreichbarkeit, Sicherheit, automatische Updates, WUs nach Betreiberangabe vorhanden
- Informationspolitik: Projektbeschreibung, Antwort auf Emails, Support im Forum, Vorankündigung von Downtimes, schnelle Hinweise bei Fehlern
- Anleitung: Verständlichkeit, Internationalität (allein hier schwächelte WCG in der Historie mit 3 von 5 Punkten)
- Nutzen für die Allgemeinheit: Publikationen in der Fachpresse, Öffentliche Ergebnisdatenbanken
Steht da was von Punkten ? Siehste.
Es spricht bei Einhaltung gewisser Empfehlungen (keine Beta-Projekte, nur rennomierte Betreiber, Befolgen der Installationshinweise) überhaupts nichts gegen BOINC-Betrieb auf dem privaten Computer. Macht man das maßvoll, geht es nicht ins Geld, tunt man ggf. den PC gemäß den Ansprüchen, merkt man nicht mal etwas von dem Forschungsbeitrag im Hintergrund. So war Distributed Computing von Anfang an konzipiert, so läuft es stabil.
Probleme haben meist die (angehenden, die Profis nicht) Hardcore-Cruncher, die übertakten und alles herausholen wollen. Wie beim Spiele-Tuning ....