14 DDR400 Speichermodule im Test: Intels i865PE bis an seine Grenzen

 2/21
Thomas Hübner
45 Kommentare

Kandidaten

Für unseren DDR400-Speichertest haben sich insgesamt 14 Riegelpaare, also insgesamt 28 einzelne Riegel, bei uns zum Test eingefunden. Sechs dieser Modulpaare hatten bereits die Gelegenheit sich auf einer nForce 2 Platine aus dem Hause Asus in unserem ersten DDR400 Testbericht "Sechs DDR400 Module im Dual Channel Vergleich" zu behaupten.

Speicherroundup

Für unseren ausführlichen Speichervergleich standen uns nun folgende Overclocking-Module zur Verfügung:

  • 1x Corsair TWINX512-3200LL (CL2.0)
  • 1x Corsair TWINX512-3200LL Platinum (CL2.0)
  • 2x Corsair XMS3200C2 256MB (CL2.0)
  • 2x OCZ EL DDR PC3200 Dual Channel 256MB (CL2)
  • 2x Kingston HyperX 3500 256MB (CL2.0)

Wer bei dieser Auflistung GeIL vermissen sollte, dem sei gesagt, dass man sich hier leider nicht unseren Testparcours stellen wollte - unsere Bemühungen diesen Speicher vom Hersteller zu erhalten, waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Auch die in Deutschland eher weniger bekannten Riegel vom Speicherhersteller Mushkin ließen bisher auf sich warten. Mit Corsair, OCZ und Kingston, welche erst seit kurzem Overclocking-Module im Programm haben, sind jedoch die wichtigsten Hersteller stark vertreten. Die Corsair XMS3200C2 256MB stammen noch aus unseren ersten DDR333/DDR400 Speichertest und sollen eher als Referenz dienen. Dennoch sind sie nach wie vor im Handel erhältlich.

Wer seinen Geldbeutel schonen möchte, der ist sicherlich mit Standard DDR400 besser beraten. Hierfür haben folgende Speichersteller Module zur Verfügung gestellt:

  • 2x Crucial DDR400 256MB (CL3.0)
  • 2x Infineon DDR400 256MB (CL3.0)
  • 2x Kingmax DDR400 256MB (CL2.5)
  • 2x Kingston ValueRAM DDR400 256MB (CL3.0)
  • 2x Samsung "CCC" DDR400 256MB (CL3.0)
  • 2x takeMS DDR400 256MB (CL2.5)

Bei einem derart großen Speichervergleich dürfen natürlich auch große 512MB Module nicht fehlen, welche von Samsung und takeMS ins Rennen geschickt wurden. Für 2x512MB von Samsung oder takeMS muss hierbei ein ähnliche Summe auf den Tisch gelegt werden wie für 2x256MB der oben genannten Overclocking-Module. Besonders Windows XP kann von einem großen Speicherausbau profitieren - bei 1 GB Arbeitsspeicher kann die Auslagerungsdatei ohne Probleme deaktiviert werden - so dass sich der Griff zu günstigen 512 MB Modulen immer häufiger lohnt.

  • 2x Samsung "CCC" DDR400 512MB (CL3.0)
  • 2x takeMS DDR400 512MB (CL2.5)

Leider haben noch nicht alle Speicherhersteller den Sinn von einem großen Speicherausbau erkannt, so dass wir uns an dieser Stelle mit diesen beiden Vertretern von Samsung und takeMS begnügen mussten.

Testsystem

Nach vielen Verzögerungen und Versuchen mit i865PE (Springdale) und i875P (Canterwood) Platinen diverser Herstellern, haben wir uns letztendlich doch für den Test auf einem Asus P4P800 Deluxe mit i865PE entschieden. Das Board ist sehr stabil und konnte als erste i865PE Platine überhaupt die Performance Acceleration Technology (PAT) des i875P bieten - wenngleich man hierfür etwas tricksen musste.

Im Bios lassen sich sehr bequem Speichertimings, -spannung und -takt verändern. Der besondere Clou hierbei: werden zu scharfe Einstellungen gewählt, wird das Board nach zwei fehlerhaften Bootvorgängen automatisch in einem Safe-Mode starten, ohne dabei alle im Bios getätigten Veränderungen zurückzusetzen. Ein ständiges CMOS-Clear konnte somit ganz zu unserer Freude verhindert werden.

Dennoch mussten wir mit dem uns zur Verfügung stehenden Final Bios 1008 einige Abstriche machen. So wurden Speichermodule, deren SPD bei 200 MHz Speichertakt eine CAS Latency (CL) von 2 Taktzyklen vorsahen, kurzerhand mit 2.5 Takten angesprochen, wenn die Timings automatisch aus dem SPD ausgelesen wurden. Darüber hinaus gibt es in dem Bios einen so genannten "Turbo"-Modus, bei dem der Speicher mit schärfsten Timings 2.0-2-2-5 betrieben wird. Im Hintergrund werden hierbei weitere Einstellungen im Bios verändert, auf die man keinen Zugriff hat, welche aber die Systemleistung positiv beeinflussen. Der "Turbo"-Modus ist somit als Option anzusehen, die aufgrund der Timings nur den besten Speichern zur Verfügung steht.

Als Spannung stehen im Bios 2,55V, 2,65V, 2,75V und 2,85V zur Auswahl. Laut JEDEC Standard sind für DDR400 2,6V +/-0,1V zulässig. Wir haben uns deshalb dafür entschieden, mit einer Spannung von 2,65V zu starten, da diese als völlig ungefährlich einzustufen ist. Wir haben die Spannung stufenweise angehoben und in den Diagrammen wie folgt hervorgehoben:

  • 2,65V: blau, ungefährlich
  • 2,75V: grün, leicht oberhalb der Spezifikation
  • 2,85V: rot, deutlich oberhalb der Spezifikation

Unser Testsystem für Speicher bestand dabei aus folgenden Komponenten:

  • Prozessor
    • Intel Pentium 4 2,4C GHz (FSB800) - HyperThreading aktiv
  • Motherboard
    • Asus P4P800 (1008 Final)
  • Grafikkarte
    • Asus V8460 Ultra (GeForce4 Ti4600)
  • Peripherie
    • Asus CRW4012A
    • IBM IC35LC040
  • Netzteil
    • 400W
  • Treiberversionen
    • nVidia Detonator 41.09
    • Intel Inf-Treiber 5.00.1009
  • Software
    • Microsoft Windows XP Professional SP1
    • Microsoft DirectX 9.0

An dieser Stelle soll nicht vergessen sein, dass wir den hier getesteten Speicher bei zukünftigen Mainboard-Tests Kompatibilitätstests unterziehen werden und dabei auch für jeden Speicher und jedes Board, soweit sinnvoll, die schnellstmöglichen Timings ermitteln werden.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!