Projekt Custom Loop Meshify 2 XL mit externen Radiatoren

FUSION5 schrieb:
Ich beantworte das mal bezogen auf meinen Thread. Ich habe hier ja nur Distro-"Blöcke" aus der Alphacool ES Reihe und EK Pro Manifold besprochen. Hier ist die primäre Funktion wirklich die optimierte Verschlauchung der Komponenten. Dabei können die Anschlüsse seriell, parallel oder gemischt (in Gruppen) verschaltet sein.

Mein Ziel in zum Beispiel die Parallelschaltung mehrere Baugruppen.

Danke für die Erläuterung. Spannend, wie eine Art Stellwerk bei der Eisenbahn. Bringt eine Parallelschaltung eine etwas tiefere Wassertemperatur weil das Wasser nicht hintereinander durch die Komponenten erwärmt wird? Und man könnte damit auch fast 2 unabhängige Kreisläufe realisieren anstatt diese physisch komplett zu trennen?

Gruess

Andreas
 
Mogwai schrieb:
Und man könnte damit auch fast 2 unabhängige Kreisläufe realisieren anstatt diese physisch komplett zu trennen?
Ja, das geht. Das ist ja in gewissen Weise auch das, was ich hier testen will. Man muss bei Parallelschaltung einige Problemstellungen berücksichtigen, wie zum Beispiel unterschiedliche Durchflusswiderstände parallelgeschalteter Teilkreisläufe.

Der EK-Pro Manifold, den ich hier habe, wurde zum Beispiel dafür gebaut durch zwei parallel geschaltete CPU Kühler zu gehen und im nächsten Schritt durch vier parallel geschaltete Grafikkarten. Verwendet man die gleichen Kühler, hat man kein Problem mit unterschiedlichen Durchflusswiderständen.

Wenn ich alles in Betrieb habe, werde ich die einzelnen Themen durchtesten und meine Erfahrungen schildern. Kannst ja dem Fortschritt folgen.

Mogwai schrieb:
Bringt eine Parallelschaltung eine etwas tiefere Wassertemperatur weil das Wasser nicht hintereinander durch die Komponenten erwärmt wird?
Alle parallel geschalteten Komponenten haben eingangsseitig Wasser mit der gleichen Temperatur. Bei unterschiedlicher Wärmeabgabe vermischt sich das Wasser bei Zusammenführung wieder.
 
Das Dezember Upgrade (1/3)

Wir kennen das ja alle, Weihnachten nähert sich und wir wollen uns selbst noch etwas Schönes gönnen. So auch bei mir, plötzlich lag eine 4090 auf der Türschwelle. Das brachte mich dann wieder insofern unter Zugzwang, als dass die Problematik mit dem EKWB Chipsatzkühler noch nicht gelöst war. Da die ungünstig mittig positionierten Anschlüsse nur Platz für etwa 1,5 Slots breite Grafikkarten lassen, wäre entweder ein Rückbau auf den Chipsatzlüfter oder ein anderes Mainboard fällig gewesen. Letzendlich wurde es ein Upgrade auf die AM5 Plattform.

gesamt_021.jpggesamt_022.jpg

Zotac RTX 4090 Trinity OC, Gigabyte X670 Gaming X AX, Gigabyte Aorus 32GB DDR5 5200 CL40
Dazu kam noch ein nicht abgebildeter Ryzen 9 7900X.

Spulenfiepen und Kartenauswahl

Was nützt die beste wassergekühlte Karte, wenn sie heult wie ein Schlosshund. Aus meiner Sicht nicht viel. Nachdem ich die Zotac relativ günstig geschossen hatte, bestellte ich am Folgetag noch eine weitere 4090 für einen Vergleich. Bei der zweiten Karte handelte es sich um eine MSI RTX 4090 Gaming Trio. MSI war für die "nächste Karte" zugegebenermaßen mein Wunschhersteller.

Der gute @minimii hatte mich, während ich auf die Lieferung der Karten wartete, auf den Spulenfiepen-Thread im Luxx verwiesen. Nach einigen Stunden Recherche war ich relativ guter Dinge bezüglich der Zotac und etwas besorgt wegen der MSI Karte.

gesamt_023.jpggesamt_024.jpg

Für einen entspannten Test der Karten wurde kurzfritig mein altes Threadripper Board in den Kreislauf integriert und ein kleines Testsystem mit Fernseher als Monitor aufgebaut. Nach ersten Tests mit dem 1zu4 Adapter der Zotac Karte (der MSI lag ein 1zu3 Adapter bei), erreichte mich nach wenigen Tagen das native Corsair 2x 8 Pin zu 12VHPWR Kabel. Probleme beim Einstecken des 12VHPWR Steckers hatte ich in keinem Fall, wobei ich natürlich besonders darauf geachtet habe, hier keinen Murks zu machen.

Die ersten Tests zeigten bereits, dass der Lüfter der MSI Karte deutlich besser war. Die Zotac hätte ich als luftgekühlte Karte sehr wahrscheinlich nicht behalten. Laute Geräusche von den Spulen konnte ich bei beiden Karten nicht wahrnehmen. Allerdings machte es mir der Chipsatzlüfter des TRX40 Boards nicht leicht, da dieser bereits nach kurzer Zeit mit 5000rpm lief. Eine kleine Operation mit neuen Wärmeleitpads senkte diesen Wert zwar auf 3000rpm, perfekt wurde es aber erst mit dem Umbau der Teststation auf AM5.

gesamt_025.jpggesamt_026.jpggesamt_027.jpg

Für den AM5 Aufbau kam als CPU Kühler ein Heatkiller IV Pro zum Einsatz, welchen ich bereits für den 5900X erworben hatte. Nach langer Zeit mein erster Kühler ohne Acryl. Die Montage war mit der AM5 Backplate wie erwartet unspannend, als Wärmeleitpaste wurde die vorhandenen Noctua HT-2 verwendet. Dieses Mal mit der Wurst-Methode.

Das Gigabyte X670 wurde vom ersten Bios F2 auf das Beta-Bios F5a mit AGESA 1.0.0.3 Patch D aktualisiert. Weitere Einstellungen wurden für den Test der Grafikkarten nicht vorgenommen. Die frische Installation des Betriebssystems und ein erster Testlauf erfolgten mit der integrierten Grafik. Danach ging es wieder daran, die richtige 4090 auszuwählen.

Ein schneller Wechsel zwischen beiden 4090 Karten brachte nun zum Vorschein, wonach ich auf der Suche war: Die MSI Karte hatte einen deutlich höheren Grundpegel an Spulenfiepen und Rasseln. Bäh! Karte eingepackt und zurück geschickt. Die Zotac Karte war dahingehend wirklich leise.

Ein Faktor, der für beide Karten bzw. Hersteller sprach, war natürlich die Verfügbarkeit von passenden Fullcover Blöcken. Bei MSI wäre dies der bis dato präferierte ALC gewesen. Für die Zotac war der Bykski Block im Zulauf bei EZModding. Dazu später mehr.

Komponentenauswahl CPU, Mainboard und Speicher

Ein Upgrade auf AM5 war zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht vorgehen gewesen. Letztendlich war es eine pragmatische Entscheidung: Den aktuell genutzten PC kann ich vor dem Weihnachtsurlaub nicht zerlegen und mit dem Threadripper-Board-Lärm bekomme ich die 4090 nicht gut getestet. Eigentlich wollte ich vor einem möglichen AM5 Upgrade auch auf die X3D Varianten und entsprechende Reviews warten.

Etwas vereinfacht wurde die Entscheidung durch den Umstand, dass ich Board + Speicher für rund 300€ schießen konnte. Das Gaming X AX bietet dabei auch den für meine Bedürfnisse passenden Aufbau inkl. PCIe Routing. Der Arbeitsspeicher stand auf der QVL des Boards und sollte vorerst genügen.

Der 7900X war zumindest gegenüber dem 7950X für mich die bessere Wahl. Notfalls kann er bei Wakü Tests auch mal 170W abgeben. Im Nachhinein kann ich natürlich sagen, dass ich bisher rund 150-200h in Curve Optimizer Tests gesteckt habe. Ich glaube, ein paar Level kommen da noch bis zum Endgegner... 🫠

Achja, 95°C sind natürlich auch mit Wasserkühlung drin!
 
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Das Dezember Upgrade (2/3)

Zu dem Zeitpunkt, als die Entscheidung für die Zotac fiel, hatte ich den Markt für Wasserkühler bereits gründlich durchforstet. Der Bykski Block war alternativlos. Da half auch nicht, dass ich lieber den ALC Block gehabt hätte, da dieser in meinen Augen einen etwas gefälligeren Acryl-Look hat. Lieferdatum bei ALC sollte grob Ende Q1 2023 sein, viel zu spät.

Ansonsten gab es noch den sehr teuren Granzon bei EZModding, dessen erste Charge bereits vergriffen war. Einige Kunden hatten sich auch etwas enttäuscht über die Kühlleistung geäußert - das hätte mich wahrscheinlich ebenfalls geärgert.

Dann gab es wie immer EKWB. Man muss es ihnen ja lassen, sie decken bereits seit Jahren sehr viele Modelle ab (Bykski und ALC sind aber inzwischen auch sehr stark aufgestellt). EKWB hatte ich erst auf der 3080 und perfekt war der auch nicht. Gerne wollte ich etwas anderes ausprobieren. Das Lieferdatum für den Standardblock war auch bei Ende Januar. meh.

Zufälligerweise flatterte Mitte Dezember noch eine E-Mail rein mit der Ankündigung für den 1 Slot EK-Pro Block. Das Lieferdatum war zu Beginn mit Anfang Januar angegeben. Ganz ehrlich, da wäre ich fast noch schwach geworden.

Bykski N-ST4090TQ-X-V2

In den Tagen vor Weihnachten änderte sich die Verfügbarkeit bei EZModding auf "sofort verfügbar". Am Dienstagabend ging die Bestellung raus, in der Hoffnung, noch im Weihnachtsurlaub basteln zu können. Preislich liegt der Bykski Block inkl. Backplate bei 169,99€ und damit auf Niveau des ALC Blockes.

Bezieht man den Block direkt aus China, ist er noch etwas günstiger. Allerdings entfällt dann die zweite Qualitätssicherung die EZModding laut Regok machen lässt. Insgesamt kann den Luxx Thread nur empfehlen, der Support ist wirklich sehr gut. Das rechtfertig in meinen Augen auch den Aufpreis.

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Alles kam sauber verpackt mir an. Auf der Verpackung findet der Schriftzug "Ice Dragon", was definitiv zum Acryl-Look passt. Ansonsten war alles sauber verarbeitet und das Zubehör vollständig. Eine Anleitung liegt nicht bei, dafür ein Hinweis, wo man diese herunterladen kann. Aber alles kein Hexenwerk, insbesondere nicht, wenn man dies schon mal gemacht hat.

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Vor dem eigentlich Umbau der Karte, hatte der Block noch ein kurzes Gastspiel im Kreislauf. Genug Schnellkupplungen waren ja vorhanden. Hintergrund war der Berichten eines China-Direktkäufers, bei dem der große Dichtring nicht in Ordnung und somit der ganze Block undicht war. Aber so ein Test schadet ja generell nicht.

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Am ersten Weihnachtsfeiertag durfte die Zotac dann auf die Schlachtbank. Zuerst alle Schrauben von der Rückseite und der Slotblende entfernen, dann vorsichtig den Kühler entfernen. Der einzige Unterschied zu meinen bisherigen Umbauten war die Verschraubung von PCB und Backplate, welche in einem späteren Schritt von der Vorderseite zu erfolgen hatte. Die alten Pads blieben weitestgehend in einem Stück, ganz im Gegensatz zu meiner EVGA 3080, welche allerdings auch erst ein Jahr nach Kauf umgerüstet worden ist.

gpu_032.jpggpu_033.jpggpu_034.jpg

Spannungswandler, Spulen und GPU wurden mit Isopropylalkohol gereinigt. Anschließend meine vorhandene Noctua HT-2 mit der Wurst-Methode aufgetragen. Wichtiges Detail: Dem Kühler liegt keine Wärmeleitpaste bei! Bei der Montage der Wärmeleitpads habe ich mich dazu entschlossen, diese zuerst auf dem Kühler anzudrücken und dann das PCB Kopfüber zu platzieren.

Wer jetzt ganz genau hinschaut, erkennt auch den Fehler, den ich an dieser Stelle gemacht habe. Anscheinend habe ich mich zu sehr durch die kleine Zuschnitte für die Spannungswandler des VRAMs ablenken lassen.

gpu_035.jpggpu_036.jpggpu_037.jpg

Nach der Platzierung des PCBs, wurden zuerst die vier Schrauben um die GPU angezogen. Dabei habe ich mich wieder an Igors Artikel über die verschiedenen Methoden gehalten. Sprich beide Seiten abwechselnd angezogen. Anschließend erfolgte noch die Montage der Backplate nebst einfädeln der alten Slotblende. Letzteres empfand ich etwas fummelig. Ursprünglich war die Slotblende von oben durch das PCB verschraubt, die Gewinde befinden sich in der Slotblende. Beim Bykski Block werden etwas dünnere Schrauben verwendet, die durch die Backplate und durch die Gewinde der Slotblende geschoben werden und dann im Block selbst verschraubt werden.

gpu_038.jpggpu_039.jpggpu_040.jpg

Zu guter Letzt kam die Karte wieder in den Testaufbau. Prinzipiell lief alles anstandlos bis auf ... eine etwas hohe Memory Junction Temperatur von 74°C. Das passte für mich nicht. Nach kurzer Kontrolle der Bilder vom Umbau hörte man mich sowas sagen wie: "Scheiße, kein Pad auf dem einzelnen Speicherchip". Die Korrektur meines Fehlers dauerte etwa 7 Minuten. Für irgendwas muss die Übung ja gut sein. Bei Folgetests lag die Memory Junction Temperatur dann bei rund 60°C.

Um die Performance des Blocks einordnen zu können, hier ein paar Zahlen aus zwei Timespy Extreme Stresstest Durchläufen:

Stock ~2745MHz
GPU max 54,3°
Hotspot max 69,5°
Memory Junction max 64,0°
Wassertemperatur Input max 29,9°
GPU Power max 415W

UV 0,975v +150MHz ~2745MHz
GPU max 49,9°
Hotspot max 62,4°
Memory Junction max 62,0°
Wassertemperatur Input max 29,2°
GPU Power max 360W
 
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Das Dezember Upgrade (3/3)

Es ist bereits Anfang April, Zeit diese Geschichte endlich abzuschließen.

gesamt_028.jpggesamt_029.jpggesamt_030.jpg

Beginnen wir mit einem schönen Schnappschuss von meinem Projektaufbau. Alter PC + Testbench in einem Kreislauf. Zwischen den Feiertagen kam jedenfalls der Zeitpunkt, an dem das alte System geschlachtet werden sollte.

Wie das nunmal so ist, lief die Aktion nicht ganz nach Plan. Nach Abbau des Testbenches waren mir Wassertropfen zwischen Heatkiller CPU Kühler und VRM Kühler des neuen X670 Boards aufgefallen. Da ich nicht mitbekommen hatte, wie das passiert war (vermutlich beim Abziehen des Schlauches), musste der Heatkiller zum Dichtigkeitstest antreten. Parallel musste das Board trockengelegt werden. Ich entschied mich für die Kombination aus Hitze und Silica Gel Packs.

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Anschließend ging es mit der Demontage des alten Kreislaufes weiter, diesmal ohne Pfützen. Meine guten Freunde, die Calitemp Sensoren, wurden dabei gleich neu aufgebaut. Betrachtet man den gesamten Arbeitsaufwand, zeigte die Trennung zwischen Gehäuse mit Kühlern und dem externen Radiator mit AGB und Pumpe erste Vorteile.

gesamt_034.jpggesamt_035.jpggesamt_036.jpg

Das Meshify 2 XL bietet jedenfalls jede Menge Platz. Die Schlauchführung ergab sich erst während des Aufbaus. So ganz zufrieden bin ich mit dem ersten Wurf noch nicht, rein optisch könnte da noch etwas zu holen sein. Für zwei Teilkreisläufe ist der Aufbau allerdings relativ einfach geblieben. Unterhalb der Zotac 4090 3-Slot-Blende kann man die beiden RJ-45 Anschlüsse der Intel X550-T2 sehen.

Die neue Platzierung der high flow LT Sensoren sorgte übrigens für eine nahezu perfekte Angleichung der Messwerte.

gesamt_037.jpggesamt_038.jpggesamt_039.jpg

Das Corsair 12VHPWR Kabel machte schon auf dem Testbench keine Probleme. Für den Einbau im System wurden allerdings auf beiden Seiten die Kabelbinder aufgetrennt. Die externen Schläuche am Gehäuse wurden von ursprünglich 50cm auf 150cm verlängert, was für mehr Freiheit bei der späteren Integration externer Radiatoren sorgen soll.

Nachdem ich den ganzen Tag gebastelt hatte, konnte das System am frühen Abend initial befüllt und auf Dichtigkeit getestet werden. Einige Stunden später, gegen Mitternacht, wurde der PC noch in Betrieb genommen. Nacharbeiten waren keine notwendig.
 
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Watercool MO-RA3 420 & Noctua NF-A20 PWM / NF-A20 HS-PWM

In meinem Backlog schlummern noch ein paar Messreihen zu Watercools Monsterradi und Noctuas 200mm Lüfter. Was war passiert? Ausgangsituation waren ein vorhandener Mo-Ra3 420 mit acht NF-A20 PWM chromax.black.swap in Push/Pull Bestückung und der Wunsch nach einem zweiten Radiator. Da ich eine gewisse Symmetrie bevorzuge und nur über vier weitere Lüfter gleicher Bauart verfügte, stelle sich mir die Frage, ob ich den zweiten Mo-Ra3 420 stattdessen mit Watercools HS-PWM bestücken sollte. Und wenn hier schon getestet wird, macht es ja auch Sinn, die Messwerte zu notieren und mit den bereits vorhandenen Lüftern noch alle anderen Konstellationen zu testen. Bevor wir allerdings zu den Messwerten kommen, möchte ich zuerst den Aufbau vorstellen.

Testsystem

Zur Erzeugung der Last diente mein AMD Ryzen 9 5900X auf dem Gigabyte X570 Aorus Master und die EVGA GeForce RTX 3080 FTW3 ULTRA GAMING.

Die folgenden Kühlblöcke waren auf den Komponenten installiert:
EK-Quantum Momentum Aorus X570 Master D-RGB - Plexi (CPU + VRM)
EK-Quantum Momentum Chipset Aorus X570 (Chipsatz)
EK-Quantum Vector FTW3 RTX 3080/3090 D-RGB - Nickel + Plexi (GPU)
EK-Quantum Vector FTW3 RTX 3080/3090 Active Backplate D-RGB - Plexi (GPU)

1-2 Watercool Mo-Ra3 420 mit den alten 180-230mm Lüfterblenden
Eine D5 Vario im Heatkiller Tube D5 150
Aquacomputer Aquaero 6 LT + Octo
2x high flow LT Durchflusssensoren
4x calitemp
2-3 Foliensensoren

Lastgeneration

Mein erstes Problem, welches es zu lösen galt, war eine stabile Lastgeneration. Für alte Testreihen hatte ich eine Kombination aus Furmark und Prime95 verwendet. Nun wäre es mir lieber gewesen, die Rechenleistung nicht einfach so zu verpulvern. Deswegen habe ich eine Weile mit BOINC und Folding@home experiment. Leider habe ich es nicht geschafft, die Schwankungen in der Auslastung unter 32W (rund 8%) zu bekommen.

Für die Lastgeneration kam also wieder die Kombination aus Furmark (WQHD Preset) und Prime95 (10 Cores + HT) zum Einsatz. Während der Testreihen habe ich die Leistungsmessung des Aquaero zur Kontrolle verwendet. Die abgeführte Abwärme des Mo-Ra3 420 wurde mit rund 500W gemessen.

mora3_010.png

Der Screenshot zeigt die zugehörige Messung des AX1600i. Rail 4+5 versorgen die CPU, 6-8 die GPU.

Sensorik

Nachdem die Auslastung des Systems relativ stabil war, musste die Sensorik erweitert werden. Ausgangspunkt waren die bereits kalibrierten Sensoren im Kreislauf mit dem Testo 110 als Referenz. Problematisch war noch die Messung der Umgebungsluft am Mo-Ra3 420, da die Foliensensoren sehr empfindlich auf Luftbewegung reagieren.

mora3_007.jpgmora3_008.jpgmora3_009.jpg

Die ersten Versuche mit zwei Münzen brachten zwar bereits stabilere Messungen zustande, allerdings war der Aufbau nicht stabil genug. Zudem wurde der Wechsel der Lüfterkonfigurationen erheblich erschwert. Als Vorteilhaft erwies sich allerdings der Einsatz mehrerer Foliensensoren, aus denen ein virtueller Sensor mit Durschschnittswert gebildet wurde.

mora3_011.jpg

Der finale Aufbau des Umgebungsluftsensors bestand aus zwei Foliensensoren an einem Aluminiumkühlkörper. Der kleine Pappkarton diente dabei zur Entkopplung vom Untergrund. Bei den ersten Tests wurde der Sensor auf dem Mo-Ra3 420 positioniert, was dann das nächste Problem offenbarte: Es war nicht über einen längeren Zeitraum möglich, reproduzierbare Messwerte zu ermitteln.

Testaufbau

gesamt_028.jpg

Betrachten wir kurz dieses Bild, welches ich nach den Mo-Ra3 420 Testreihen, im Rahmen des Dezember-Upgrades gemacht habe. Wir denken uns jetzt den hinteren Teil weg, wichtig ist die Position des Mo-Ra3 420 vor der offenen Tür zum Flur. Die Idee dahinter war schon, dass die Lüfter eher die Luft vom Flur ansaugen. Trotzdem steigt die Lufttemperatur um den Radiator schneller als im gesamten Raum, was der Sensor auf dem Radiator auch wunderbar zeigte.

Das was daraufhin passierte, kann man sich in etwa so vorstellen: Freitagabend, kurz vor Mitternacht. @FUSION5 ist tierisch genervt, weil er gerade wieder einige Stunden in sein Projekt versenkt hat, ohne zu brauchbaren Resultaten gekommen zu sein. Doch dann kam ihm eine Idee, welche ein Teppichmesser und eine im Flur stehende, verpackte IKEA Schranktür involvierte.

mora3_012.jpgmora3_013.jpg

Der Karton der Schranktür wurde kurzerhand in einen zweiteiligen Ansaugtrakt für die Teststellung umfunktioniert. Mit diesem Aufbau ließen sich nun Messungen durchführen, deren Ergebnisse reproduzierbar waren. Der Sensor für die Umgebungsluft wurde im Ansaugtrakt positioniert, mit 40cm Abstand zum Radiator (nicht zu den Lüftern).

mora3_014.jpgmora3_015.jpgmora3_016.jpg

Parallel zu den ersten Testreihen wurde auch der zweite Radiator angeliefert. Der Testaufbau konnte dafür relativ einfach erweitert werden. Da nur 12 schwarze Lüfter vorhanden waren, mussten vier Exemplare in beige bei den Pull und Push/Pull Messungen aushelfen.

Auswertung der Messwerte

mora3_017.png

Nach jeder Änderung des Aufbaus und/oder der Lüftergeschwindigkeit wurde zuerst abgewartet, bis sich die Werte eingependelt haben. Anschließend wurden 15min mit Hilfe der Aquasuite aufgezeichnet und die Durchschnittswerte in meine Excel Tabelle übertragen. Das war relativ aufwendig, sollte aber Abweichungen so weit wie möglich reduzieren.

Pro Konfiguration wurden 7 Messungen durchgeführt, welche die PWM Stufen von 40% bis 100% in 10% Schritten wiederspiegeln. Die Stufen wurden dabei in aufsteigender Reihenfolge durchlaufen. Nach der 100% Messung wurden immer wieder Kontrollmessungen zur Plausibilitätsprüfung durchgeführt.

Als Wassertemperatur wurde die höchste Temperatur im Kreislauf (calitemp 2 cpu out) herangezogen.

Aufbauten

1x MoRa NF-A20 PWM Push
1x MoRa NF-A20 PWM Pull
1x MoRa NF-A20 PWM Push/Pull
1x MoRa NF-A20 PWM Push/Push/Pull*

1x MoRa NF-A20 HS-PWM Push
1x MoRa NF-A20 HS-PWM Pull
1x MoRa NF-A20 HS-PWM Push/Pull

2x MoRa NF-A20 PWM Push
2x MoRa NF-A20 PWM Pull
2x MoRa NF-A20 PWM Push/Pull

*
mora3_018.jpgmora3_019.jpgmora3_020.jpg

Was ist Push/Push/Pull? Eine Schnapsidee, welche mir während der Messreihen kam. Da neben mir weitere vier Lüfter lagen, wurden diese kurzerhand mit Kabelbindern auf die Push Seite geschnallt.

PWM Stufen NF-A20 PWM und NF-A20 HS-PWM im Vergleich:
NF-A20 PWMNF-A20 HS-PWM
60%40%
70%46-47%
75%50%
80%53-54%
90%60%
100%65%

Akustikmessung

mora3_021.jpg

Nach den ersten zwei bis drei Messreihen kam mir spontan die Idee, ebenfalls die Lautstärke der Konfigurationen zu messen. Dazu habe ich die Android App Smarter Noise Plus genutzt. Die Messwerte sind ein bisschen mit Vorsicht zu genießen, da kein Equipment vorhanden war, um das Smartphone mit App entsprechend zu kalibrieren. Für den Vergleich untereinander geben die Werte trotzdem einen kleinen Anhaltspunkt.

mora3_022.jpg

Als Messpunkt diente ein Lego AT-ST Karton 30cm vom Radiator entfernt. Der Ansaugtrankt wurde für die Akustikmessung entfernt. Es wurde gewartet, bis sich die Drehzahl eingependelt hatte, dann wurde die Messung für eine Minute durchgeführt. Wenn es während der Messung zu Peaks durch Nebengeräusche kam, wurde die Messung abgebrochen und wiederholt.

Messwerte 1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM

mora3_023_1m_nfa20.png


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Push
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%177,0035,1023,0112,0834830,4
50%177,0033,6422,9610,6842730,2
60%176,9032,2422,949,3052230,6
70%176,8031,4322,988,4560631,3
80%176,7030,8122,997,8268531,7
90%176,7030,4022,997,4176133,1
100%176,6030,0322,977,0583334,2


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Pull
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%177,1034,7423,0411,7137529,8
50%177,0033,1722,9710,2245129,7
60%176,9031,9722,879,1055631,3
70%176,8031,2622,928,3464231,5
80%176,7030,6922,907,7972232,5
90%176,8030,3022,907,4079834,0
100%176,7029,9722,907,0787136,0


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Push/Pull
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%176,8033,7922,9110,8836730,3
50%176,8032,4822,979,5245430,4
60%176,8031,4023,008,4054930,8
70%176,7030,7023,027,6863532,4
80%176,6030,2323,027,2171834,8
90%176,6029,8423,036,8179437,0
100%176,6029,5723,036,5486739,6


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Push/Push/Pull
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%176,6032,7822,7410,0336829,5
50%176,5031,5022,688,8246630,4
60%176,4030,6622,648,0256030,9
70%176,2030,0222,657,3765034,0
80%176,1029,4422,706,7473538,7
90%176,1029,1722,746,4381439,7
100%176,1028,9122,726,1889242,5

Messwerte 1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 HS-PWM

mora3_024_1m_nfa20hs.png


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 HS-PWM Push
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%176,7032,3923,139,2654431,10
50%176,6031,3323,138,2065831,60
60%176,6030,6623,267,4077233,60
70%176,4029,8522,966,8987936,20
80%176,2029,3422,756,5997839,20
90%176,2029,1422,796,35107141,10
100%176,0028,8422,736,11115743,60


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 HS-PWM Pull
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%176,5032,1423,049,0954830,60
50%176,5031,1322,938,2166531,70
60%176,4030,6623,127,5378234,00
70%176,3030,1123,077,0489236,80
80%176,1029,6123,006,6199539,60
90%176,3029,3823,046,34108942,60
100%176,2029,1923,066,12117844,90


1x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 HS-PWM Push/Pull
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%176,6030,8122,538,2855831,4
50%176,4030,0022,637,3767533,8
60%176,2029,4022,676,7479637,4
70%176,2029,0522,726,3391040,6
80%176,2028,7422,716,03101144,6
90%176,3028,9223,075,86110447,2
100%176,2028,8023,135,68119350,2

Messwerte 2x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM

mora3_025_2m_nfa20.png


2x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Push
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%150,5028,5821,567,02354-
50%150,1027,9021,566,33432-
60%149,4027,3221,605,72530-
70%149,1027,0321,675,36613-
80%149,1026,9021,745,16649-
90%149,0026,7121,804,91767-
100%149,1026,6121,864,76840-
Bei dieser Konfiguration wurde die Akustikmessung leider nicht nachgeholt.

2x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Pull

PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%149,8029,4222,237,1935529,8
50%149,5028,5122,166,3643030,2
60%149,1027,9422,095,8552530,5
70%149,0027,5822,065,5260731,1
80%148,9027,4022,105,3068532,9
90%148,8027,2422,095,1575834,7
100%148,6027,1222,115,0083036,8


2x Mo-Ra3 420 mit NF-A20 PWM Push/Pull
PWMFlow l/hWasser °CUmgebung °CDelta T °KRPMdB(A)
40%149,5028,4121,826,5935729,3
50%149,2027,7121,775,9443629,4
60%149,0027,2421,755,5053630,6
70%148,8026,9921,825,1862032,9
80%148,8026,8721,845,0370136,2
90%148,9026,7821,924,8677539,2
100%148,8026,6421,934,7284942,0

Fazit

mora3_026_1m_2m_p_pp_vergleich.png

Vergleichen wir die Push- und Push/Pull-Messreihen in einem Diagramm, ergibt sich ein recht stimmiges Bild. Das war zu erwarten, schließlich handelt es sich nur um unterschiedlich abgestimmte Varianten des gleichen Lüfters.

Aus meiner Sicht gibt es vier Fragen zu beantworten:
  • Push oder Pull?
  • Lohnt sich eine Push/Pull Bestückung?
  • Welche Vor- und Nachteile hat der NF-A20 HS-PWM gegenüber dem NF-A20 PWM?
  • Brauche ich einen zweiten Monsterradi?
Die Frage, ob man besser Push oder Pull verwenden sollte, ist meiner Meinung nach einfach zu beantworten. Hier gibt der eigene Aufbau den Ausschlag und man sollte nutzen, was sich einfacher warten oder überhaupt verbauen lässt. Ich habe lange Zeit eine reine Pull Konfiguration betrieben und konnte anfallenden Staub bequem von der offenen Seite absaugen. Für mich war das ein relevantes Argument. Bei anderen Nutzern lassen sich die Lüfter durch die Aufstellung des Radiators vielleicht nur auf einer bestimmten Seite installieren. Dann würde ich das einfach machen und mir keinen Kopf darum machen.

Die Push/Pull Bestückung ist so eine Sache. Bei dem Vollpreis von 35 bis 40 Euro pro Lüfter empfinde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Upgrades als schlecht. In etwa erreicht die Push/Pull Konfiguration in einer Leistungsstufe die Werte der nächsthöheren Stufe einer Einzelbestückung (40% Push/Pull = 50% Push oder Pull, usw.). Spielt Geld keine Rolle, kann die Leistung etwas verbessert werden. Ebenso wenn die Lüfter günstig geschossen werden können. Ansonsten würde ich die Konfiguration nur als Vorstufe zu einem zweiten Mo-Ra 3 420 empfehlen.

Der NF-A20 HS-PWM kann einem einzelnen Radiator eine ganze Menge Leistung entlocken, allerdings muss man sich dann auf ohrenbetäubenden Lärm einstellen. Für leisen Betrieb braucht man im Diagramm nur alles links von ~550rpm betrachen. Das sind drei Messpunkte für den NF-A20 PWM und lediglich einer für den NF-A20 HS-PWM. Das war für mich auch in Push/Pull noch gerade so okay und damit meine ich leise wahrnehmbar. Wenn jemand aus irgendeinem Grund zwischenzeitlich absolute Reserven braucht und nur Platz für einen Radiator hat, kann das Sinn ergeben. Während der leise Betrieb von wenigen NF-A20 HS-PWM also noch möglich ist, hört das irgendwann auf. Für meine Zielkonfiguration von 32 Lüftern wäre das sicherlich nichts. Für mich persönlich ist der Regelbereich des NF-A20 PWM besser nutzbar.

Ein zweiter Mo-Ra 3 420 ist ein starkes Upgrade. Für sehr leistungsstarke Systeme klar zu empfehlen. Auch wer es sehr leise und zugleich kühl mag, ist hier richtig aufgehoben. Einseitige Bestückung ist aus meiner Sicht vollkommen ausreichend, da ansonsten der dritte einseitig bestückte Radiator sinnvoller wäre.

Ansonsten lässt sich festhalten, dass mein Testsystem für die sehr leistungsfähigen Konfigurationen fast schon zu schwach war.

Offenen Punkte:
Geräuschpegelmessung ergänzen und Fazit ergänzen

Update 1: 18.04.2023 21:52 Uhr
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Gute Messungen, aber ich gebe noch meinen Senf dazu. :)
Keine negative Kritik, sondern ein Vergleich zu meiner Messmethodik.
FUSION5 schrieb:
Eine D5 Vario im Heatkiller Tube D5 150
Den DF hast du konstant gehalten oder hast du auch unterschiedliche Durchflüsse getestet? Das hat schon Einfluss.
FUSION5 schrieb:
Für die Lastgeneration kam also wieder die Kombination aus Furmark (WQHD Preset)
Finde ich nicht optimal.
Furmark Settings.jpg
Hier mal meine Einstellungen. Wichtig sind eine recht hohe Auflösung, welche die CPU weitestgehend aus der Sache rausnimmt, und der Haken bei Post-FX. Dann aktiviert man den Stresstest und kann sich stundenlang über konstante Verbräuche, Taktraten, Spannungen und Temperaturen freuen.
FUSION5 schrieb:
Der finale Aufbau des Umgebungsluftsensors bestand aus zwei Foliensensoren an einem Aluminiumkühlkörper.
Wie geil, du hast dir mehr Mühe gegeben als ich. Ich hab stumpf einen Inline-Sensor vor die Lüfter gehangen. Für einen Test mit Schwerpunkt auf der Radiperformance ist deine Methode sicher nicht verkehrt.
FUSION5 schrieb:
Als Wassertemperatur wurde die höchste Temperatur im Kreislauf (calitemp 2 cpu out) herangezogen.
Du hättest die niedrigste nehmen sollen. Die kommt am nächsten an die Lufttemperatur heran und gibt damit am besten Aufschluss über die Kühlleistung des Radiators. Klar, misst man mit konstanter Last und konstantem Durchfluss, ist es nicht wichtig, aber wenn man davon abgeht, dann braucht man die niedrigste Temperatur.
FUSION5 schrieb:
Was ist Push/Push/Pull?
Total witzig ist das. :D Wie verhält sich das eigentlich auf die Lautstärke?
FUSION5 schrieb:
Vergleichen wir die Push- und Push/Pull-Messreihen in einem Diagramm, ergibt sich ein recht stimmiges Bild.
Hm, du hast vorher bei den Einzelvergleichen Temperatur gegen Pwm-Signal verglichen, beim Gesamtvergleich aber Temperatur gegen Drehzahl. Es wäre wohl besser gewesen, wenn du zuerst die Pwm-Kurven der Lüfter aufgenommen hättest und dann konstant Temperatur und Drehzahl in Relation gesetzt hättest.
FUSION5 schrieb:
Ansonsten lässt sich festhalten, dass mein Testsystem für die sehr leistungsfähigen Konfigurationen fast schon zu schwach war.
Das hat man mit guten Radiatoren immer. Man kann es aber auch nur schwer anders machen, weil eine unterschiedliche Leistungsdichte je nach Radiator unterschiedlich skaliert. Die Leistungsdichte im Test ist für den üblichen Wakü-Enthusiasten ziemlich praxisnah. Mit 3kW zu testen, um eine bessere Auflösung der Ergebnisse zu haben, wäre nicht unbedingt besser gewesen. Radiatoren sind da schwierig, jedenfalls wenn man verschiedene Modelle vergleicht.
 
Sinusspass schrieb:
Gute Messungen, aber ich gebe noch meinen Senf dazu. :)
Keine negative Kritik, sondern ein Vergleich zu meiner Messmethodik.
Feedback ist immer gerne gesehen. Sicherlich war am Ende nicht gerade alles perfekt, aber reproduzierbare Ergebnisse waren für mich erstmal viel wert. Und die eine oder anderer Erkenntnis kann man aus den Daten problemlos ableiten.
Sinusspass schrieb:
Den DF hast du konstant gehalten oder hast du auch unterschiedliche Durchflüsse getestet? Das hat schon Einfluss.
Die D5 Vario lief die gesamte Zeit auf Stufe 5. Der Test mit zwei Radiatoren hat sich erst später ergeben. Jetzt ist der durch den zweiten Radiator reduzierte Durchfluss in den Messungen enthalten. Wobei 176-177l/h zu 148-150l/h noch nah beeinander liegt. Hinterher ist man immer schlauer, jetzt würde ich wahrscheinlich ~120l/h für alle Messungen ansetzen oder vorher den Durchfluss mit zwei Radiatoren ausloten.
Sinusspass schrieb:
Finde ich nicht optimal.
Ich hatte verschiedene Einstellungen getestet und mehr Abwärme ließ sich der Karte nicht entlocken. Zudem war die generierte Last konstant.
Sinusspass schrieb:
Du hättest die niedrigste nehmen sollen.
Viel schlimmer ist eigentlich, dass ich alle möglichen extra Werte notiert habe, aber nicht beide Temperaturen. Nächstes Mal dann.
Sinusspass schrieb:
Total witzig ist das. :D Wie verhält sich das eigentlich auf die Lautstärke?
Die gemessenen Werte sind nicht sehr auffällig. Akustisch ist mir das eher unangenehm aufgefallen. Vielleicht war die Montage mit den Kabelbindern zu unsauber. Sauber verschraubte Lüfter wären vielleicht etwas angenehmer gewesen.

Die Akustikmessung in den Wohnräumen war aber sowieso etwas problematisch. Alle Werte unter ~31-32dB sind mit Vorsicht zu genießen, da das Grundrauschen gewissen Schwankungen unterlag. Die zwei Mo-Ra3 mit Push/Pull Bestückung ließen sich bei 40% PWM mit dem niedrigsten Wert von 29,3dB messen. Aber auch nur, weil ich den Tag den Heizungskreislauf zugedreht hatte. Die höheren Werte sollten sich problemloser in Relation setzen lassen.

Dazu kommt dann natürlich die subjektive Wahrnehmung. Ich konnte eine perfekte Messung ohne Ausschläge durchführen und auf der Straße Autos vorbeifahren hören.
Sinusspass schrieb:
Hm, du hast vorher bei den Einzelvergleichen Temperatur gegen Pwm-Signal verglichen, beim Gesamtvergleich aber Temperatur gegen Drehzahl.
Ja, der Vergleich zwischen PWM und HS-PWM geht natürlich nur über die Drehzahl. Vielleicht sollte ich die anderen Diagramme auch auf Drehzahl umstellen. Die Werte liegen ja vor. Viel ändern würde das allerdings auch nicht.
Sinusspass schrieb:
Mit 3kW zu testen, um eine bessere Auflösung der Ergebnisse zu haben, wäre nicht unbedingt besser gewesen.
Da stimme ich dir zu. Dann müsste man wahrscheinlich mehrere Systeme mit unterschiedlicher Abwärme komplett durchtesten.
 
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Auch wenn ich anderen Leute sehr gerne beim Thema Wasserkühlung helfe, war es mal wieder an der Zeit selbst für etwas Fortschritt zu sorgen. Aktuelles Ziel ist die Fertigstellung des externen Radiatorturms auf Basis meiner X400 Radis.

x400_025.jpgx400_026.jpgx400_027.jpg

Im Mai gab es noch eine letzte Änderung bei den Komponenten, die zu dem Zeitpunkt brandneuen Oblitek "D5 Dual Aufsatz Messing". Insgesamt machen die Tops einen guten Eindruck. Die Verarbeitung ist sauber, die Optik gefällt mir persönlich ganz gut. Gewichtstechnisch liegt man etwas unterhalb des Alphacool Tops. Dafür entfällt dann das Entlacken. Auf der anderen Seite ist die Ausstattung minimalistisch. Zwei (nicht sonderlich tiefe) Bohrungen auf der Unterseite dienen der Montage. Ein Eingang und ein Ausgang sind vorhanden.

Ich finde die vier EK-Loop D5 G3 PWM machen schon etwas her in den Tops. Jetzt müssen nur noch Leistung und Lautstärke passen. Zum Abschluss gab es noch ein kurzes Probesitzen auf meiner Stahlplatte. Letztendlich hat es diese Konfiguration auch in die Produktion geschafft. 😉

x400_028.jpgx400_029.jpgx400_030.jpg

Im Juli gab es noch einen weiteren Termin zur Vorbereitung der Stahlplatte. Mit Schneidöl, scharfen Bohrern und einem Körner ging es an die Arbeit. Insgesamt wurden 12 Löcher für die 4 Komponenten gebohrt und alles fest verschraubt.

x400_031.jpgx400_032.jpgx400_033.jpg

An diesem Wochenende hatte ich endlich Zeit, um mit der Montage des Turms zu beginnen. Gestern haben die X400 Radiatoren ein Bad genommen und wurden anschließend in Pull Konfiguration vormontiert. Dies sollte späteres Gefummel auf der Innenseite des Turms reduzieren. Ein einziger Lüfter musste später für die Montage eines high flow LT vorübergehend wieder entfernt werden.

Die angestrebte Zielkonfiguration ist nach wie vor Push/Pull. Im Anschluss an die Vorbereitung der Radiatoren habe ich noch die fehlenden Schrauben für die Außenseite ermittelt. Bestellung geht die Tage raus.

x400_034.jpgx400_035.jpgx400_036.jpg

Bei der Montage wurde gleich der zweite Satz 180mm/200mm Lüfterblenden auf der Außenseite angebracht. Für die finale Montage werden noch M3x8 Senkkopfschrauben benötigt. Um weiteren Verzug zu vermeiden, habe ich vorerst M3x10 Schrauben + Unterlegscheiben verwendet.

Man beachte das gute Doom in der Radiator-Edition.

x400_037.jpgx400_038.jpgx400_039.jpg

Große Anpassungen am Gestell waren insgesamt nicht notwendig. Die alten Löcher aus der Zeit als Tisch wurden auf 5mm aufgebohrt, um die Montage etwas zu vereinfachen. Der Spalt oben und unten an der Blende wurde mit Dichtband aus dem Lautsprecherbau verschlossen.

x400_040.jpgx400_041.jpg

Bestückt mit 4 Radiatoren und 8 Lüftern müsste das Gewicht bereits bei rund 15kg liegen. Analog zu der alten Tisch-Konfiguration verfügen der Radiatoren noch immer über den Temperaturfühler in der Ausgangskammer.

x400_042.jpg

Nächster Schritt war das Fitting-Puzzle für die Komponenten auf der Stahlplatte.
Wir sehen:
  • high flow für den Gesamtdurchfluss
  • high flow LT für den ersten X400 Radiator
  • 3x Kugelhahn für die drei anderen X400 Radiatoren
  • 3x Calitemp für AGB Eingang, Distro Eingang und Distro Ausgang
  • 4x Kugelhahn & 2 Paar Schnellkupplungen für die Anbindung des PC
  • Kugelhahn als Ablassventil am AGB
  • Jede Menge weiteres Geraffel
x400_043.jpgx400_044.jpgx400_045.jpg

Nach der Positionierung der Stahlplatte auf den Gummipuffern nimmt das Projekt langsam Gestalt an. Die Verbindungen zwischen AGB und Top, sowie Top und Distro sind möglichst kurz gehalten. An letzterer Position musste ich noch einen 45° Winkel einsetzen, da sonst zu viel Spannung auf dem Schlauch war.

Der high flow wurde mit drei 90° Winkeln, einem Doppelnippel und einem SLI-Verbinder zwischen den Tops eingebaut. Aufgrund es eher knappen Platzes gab es hier keine großen Alternativen. Wir werden uns die Performance anschauen. 🫠

Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Anschlüsse der Radiatoren. Hier sind der Durchflussmesser und die Kugelhähne gut zu erkennen. An dieser Stelle können wir noch kurz auf die Frage eingehen: Warum diese Konfiguration?

Die Distroplate ist keine Notwendigkeit und dient ein bisschen dem Spieltrieb. Es geht einfach darum ein paar Konfiguration testen zu können. Aktuell ist der "EK-Pro Manifold 2CPU 4GPU - Acetal" so konfiguriert, dass in Kammer 1 vier Anschlüsse parallel geschaltet sind, was der Parallelschaltung der vier X400 Radiatoren dient. In Kammer 2 sind zwei Anschlüsse Parallel geschaltet. Diese Kammer ist nicht unbedingt einer festen Funktion zugeordnet. Eine Konfiguration wäre den CPU- und GPU-Teilkreislauf des PCs parallel zu betreiben. Wir erinnern uns, aus meinem PC kommen vier Schläuche und jeder Teilkreislauf hat seinen eigenen Durchflussmesser am Aquaero 6 LT (der im PC) - damit ich nicht aus Versehen irgendwas trockenlege.

Von den parallel geschalteten Radiatoren wird der mit dem Durchflussmesser immer aktiv sein. Sind die anderen drei Radiatoren zugedreht, wird der Durchfluss dem Gesamtdurchfluss entsprechen. Öffne ich einen weiteren Radiator, sollte sich am ersten Radiator etwa der halbe Gesamtdurchfluss einstellen. Bei drei aktiven Radiatoren 1/3, bei allen Radiatoren entsprechend 1/4. Dies dient im Wesentlichen der Fehlerkontrolle.

Zu guter letzt haben wir noch die vier Kugelhähne in Verbindung mit zwei Paaren Schnellkupplungen. Die Hähne kommen in der Tat vor die Kupplungen. Einerseits soll mir dies einfache Arbeiten an den Schnellkupplungen oder sogar deren Austausch ermöglichen, andererseits werde ich versuche mit Kugelhähnen Unterschiede im Widerstand der CPU- und GPU-Teilkreisläufe zu trimmen.

x400_046.jpgx400_047.jpgx400_048.jpg

Für die Verschlauchung habe ich zuerst mit dem Auslass der Radiatoren und vier 50cm Schlauchstücken begonnen. Diese wurden am Ende noch auf 47cm gekürzt. Anschließend kamen weitere vier 50cm Schlauchstücke für den Einlass hinzu. Am Ende wurde es ein bisschen fummelig, aber es sieht gar nicht so schlimm aus.

Zwischen dem Auslass der Distroplate und dem Einlass des AGB ist übrigens eine weitere Verbindung geplant, welche ebenfalls mit Schnellkupplungen ausgestattet wird. Hier dürfen dann die beiden Mo-Ra 3 420 Anschluss finden. Ein Supernova müsste hier auch noch irgendwo rumliegen.

Ebenfalls nicht zu sehen ist der Aquaero 6 Pro, welche die Steuerung des Radiatorturm übernehmen wird. Die Konfiguration ist noch nicht ganz finalisiert, es stehen noch ein weiterer Aquaero 6 LT und ein Octo als Slave zur Verfügung. Für die 16 NF-A20 würden aber 4 Aquaero Kanäle genügen. Alternativ ließe sich das auch auf 8 Kanäle splitten. Dann brauchen nur noch die vier D5 ein Signal.

🧐
 
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Feines Projekt!
 
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500l/h

Voller Ungeduld habe ich heute das noch namenslose Gerät für einen ersten Test in Betrieb genommen! Den offenen Kreislauf habe ich vorher mit vier Schlauchstücken und zwei Paar Schnellkupplungen verschlossen. Die erste Verbindung befindet sich zwischen den PC Anschlüssen der Distroplate. Der zweite Satz Anschlüsse in diesem Bereich wurde nur mit G1/4" Verschlussstopfen bestückt. Die zweite Verbindung befindet sich zwischen Distro und AGB, wo später die Mo-Ras Anschluss finden sollen.

x400_049.jpgx400_050.jpg

Anschließend wurde zuerst der AGB, dann die Radiatoren vorbefüllt. Dazu habe ich am AGB den Winkel hinten rechts (wo sonst eine Druckausgleichsmembran sitzt) und an der Distroplate die beiden Verschlüsse auf der Oberseite genutzt. Etwa 2,5 Liter später kam plötzlich etwas Wasser durch die zweite Öffnung. So weit, so gut.

Vor dem Start der ersten Pumpe wurde noch der Aquaero 6 Pro mit Hilfe des Laptops vorprogrammiert. Ich wollte vermeiden, dass die Pumpen mit voller Drehzahl anlaufen. Nach ein paar Überredungsversuchen hat Pumpe 1 schließlich Wasser gezogen und unter Nachkippen in den AGB den Kreislauf zusammen mit dem ersten Radiator entlüftet. Nachdem ich jeden weiteren Radiator einzeln für die Entlüftung zugeschaltet hatte, wurden auch Pumpe 2 bis 4 zugeschaltet. Insgesamt dürfte ich noch einen guten halben Liter nachgekippt haben.

x400_051.jpgx400_052.jpg

Es ist ja schon ganz nett wenn man davor sitzt und ein bisschen an den Reglern drehen kann. Die 4 Pumpen konnten bei maximaler Leistung noch die 500l/h erreichen. Natürlich ohne PC und damit ohne Kühler. Die später erreichbaren Durchflüsse werden also niedriger ausfallen. Das ist auch gut so, weil ich über ein interessantes Problem gestolpert bin:



Man beachte den Wasserstand bei 500l/h! 🤪

Das Problem? Ein liegender Heatkiller Tube fängt bei über ~430l/h an, Luft in den Kreislauf einzuspeisen. Das ist natürlich nicht gerade hilfreich, wird uns dank höherem Widerstand mit PC im Kreislauf aber hoffentlich erspart bleiben.

Weitere Erkenntnisse:

Der obere Anschluss am AGB war als Einlass ungeeignet, da der AGB nicht hoch genug befüllt werden kann. In der Folge wurde bei höheren Durchflüssen ebenfalls etwas Luft untergemischt. In der Folge habe ich den Ablasshahn vom AGB entfernt (nachdem ich das Wasser abgelassen hatte 😄) und den Einlauf auf den unteren Anschluss verlegt.

Das etwa 30kg schwere Monstrum ist wirklich wunderbar leise. Die Stahlplatte schwingt bei hohen Drehzahlen minimal. Davon übertragen sich dann noch runde 20% auf das Alu-Gestell. Die Oblitek Tops sind nicht entkoppelt, sondern fest mit der Stahlplatte verschraubt.

Im Bereich 3000-3500 rpm wurde anscheinend eine Resonanz getroffen. Hier machten sich die Pumpen selbst etwas bemerkbar. Auf Resonanzen werden wir am finalen Aufstellung noch einmal prüfen.

Der alte high flow macht Geräusche und wird uns bald verlassen müssen. Witzigerweise habe ich vorgestern noch eine halbe Stunde lang den vierten high flow LT gesucht, den ich nie gekauft habe.

An einem der Radiator-Kugelhähne waren ein paar Tropen Wasser. Ein Nachziehen der Verschraubung scheint geholfen zu haben. Ansonsten waren keine Lecks zu verzeichnen.

Der high flow LT vor dem Radiator scheint im Vergleich zu den offenen Kugelhähnen doch deutlich zu bremsen. Mit allen Radiatoren voll aufgedreht, kamen von 340l/h noch 40l/h am LT an. Als Folge habe ich alle anderen Kugelhähne etwa 20-30% zugedreht.

Mit einem Radiator betrug der maximale Durchfluss etwa 440l/h.

Durchflusswerte:

PWMRPMNur Turm l/hMit Kühlern l/h
1004815505373
954373462344
903926410305
853525365269
803140321236
752788280206
702485246180
652180213154
601891183131
551635156109
50140012990
45116610472
409478256
368006743

Als nächstes werde ich mir den Kopf darüber zerbrechen müssen, wo der Aquaero und weitere Teile der Steuerung ihren Platz finden werden. Etwas Schlauch und andere Kleinteile werden auch noch benötigt.

Edit: Ergänzung Durchflusswerte für Teststellung mit zwei Kühlern.
 
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FUSION5 schrieb:
Nach ein paar Überredungsversuchen hat Pumpe 1 schließlich Wasser gezogen
Hast du von Hand gepumpt?
FUSION5 schrieb:
Das Problem? Ein liegender Heatkiller Tube fängt bei über ~430l/h an, Luft in den Kreislauf einzuspeisen.
Jup, das ist mit jedem Agb irgendwann so. Da hilft nur eins: Mehr Volumen! Nicht ohne Grund habe ich 3 880er Aqualis parallel. Die gut 2,7l Fassungsvermögen helfen auch sehr beim Befüllen.
FUSION5 schrieb:
Das ist natürlich nicht gerade hilfreich, wird uns dank höherem Widerstand mit PC im Kreislauf aber hoffentlich erspart bleiben.
Mit Sicherheit, nichts bremst so stark wie Kühler. Vermutlich wirst du unter 300l/h fallen.
FUSION5 schrieb:
Das etwa 30kg schwere Monstrum ist wirklich wunderbar leise. Die Stahlplatte schwingt bei hohen Drehzahlen minimal.
Das beeindruckt mich jetzt. Die Frage hatte ich nämlich gleich zu Beginn, wo ich die Montage mit nichtexistenter Entkopplung gesehen habe.
FUSION5 schrieb:
Der alte high flow macht Geräusche und wird uns bald verlassen müssen.
Das macht bei dem Durchfluss absolut jeder mechanische Sensor. Der HF gehört da noch zu den besseren. Lautlos sind nur die MPS, aber weniger genau.
FUSION5 schrieb:
Der high flow LT vor dem Radiator scheint im Vergleich zu den offenen Kugelhähnen doch deutlich zu bremsen. Mit allen Radiatoren voll aufgedreht, kamen von 340l/h noch 40l/h am LT an.
Hä?
 
Sinusspass schrieb:
Hast du von Hand gepumpt?
Ja, etwas am Verbindungsschlauch gepumpt, den Turm etwas gekippt, die Drehzahl variiert. Dann zog er an.
Sinusspass schrieb:
Nicht ohne Grund habe ich 3 880er Aqualis parallel.
Vielleicht kommt da noch ein Upgrade. 😎
Sinusspass schrieb:
Das beeindruckt mich jetzt. Die Frage hatte ich nämlich gleich zu Beginn, wo ich die Montage mit nichtexistenter Entkopplung gesehen habe.
Sicher war ich mir auch nicht. Wollte das mal testen. Bisher gefällt mir das Resultat. Die Gummipuffer zum Rahmen könnten etwas weicher sein.
Sinusspass schrieb:
Das macht bei dem Durchfluss absolut jeder mechanische Sensor.
Ja nee, nicht so. Die drei LT sind dagegen lautlos.
Sinusspass schrieb:
Vor drei Radiatoren sitzen Kugelhähne. Vor dem vierten Radiator sitzt nur ein high flow LT. Der Durchflusssensor reduziert den Durchfluss unerwartet stark. Habe das dann mit den Kugelhähnen angeglichen.
Sinusspass schrieb:
Mit Sicherheit, nichts bremst so stark wie Kühler. Vermutlich wirst du unter 300l/h fallen.
Spannung ... 373l/h

x400_054.jpgx400_055.jpg

Da ich ja bekanntlich auf einem Berg von Wakü-Gerümpel lebe, habe ich noch eine kleine Teststellung ergänzt. Wir sehen hier den X570 Aorus Monoblock und den 3080/3090 FTW3 Kühler nebst einem weiteren Paar HF Kupplungen.

Ich werde gleich oben die Durchflusstabelle ergänzen.
 
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Der gute @Sinusspass hat mich heute indirekt daran erinnert, dass ich meinen Thread in letzter Zeit vernachlässigt habe. Perfekte Gelegenheit für ein kleines Weihnachts-Update.

Nach den Tests des Radiatorturms Anfang August war ich etwas zwiegespalten. Prinzipiell war ich mit den Ergebnissen zufrieden. Allerdings gab es auch eine ganze Reihe von Punkten, wo noch Potential zur Verbesserung offengelegt worden war.

1. Genereller Aufbau - Zwei Kreisläufe

Die Reihenfolge der Komponenten war bei den verschiedenen Iterationen der Planung schon immer ein Thema. Zeitweise habe ich dabei mit dem Gedanken gespielt, den Aufbau variabel zu halten, mit Umschaltmöglichkeit zwischen einem einzelnen, großen Kreislauf und zwei komplett getrennten Kreisläufen. Der Aufbau für die Tests entsprach mit dem einzelnen AGB einem großen Kreislauf.

Die Idee, den großen Kreislauf durch einige Y-Adapter und Kugelhähne flexibel in zwei getrennte Kreisläufe verwandeln zu können, habe ich irgendwann verworfen. Dies ist zwar prinzipiell machbar, erhöht aber die Komplexität schon ein gutes Stück.

In letzter Zeit reifte dann aber doch der Wunsch nach zwei getrennten Kreisläufen. Alleine schon um bei Problemen eine gewisse Redundanz zu haben. Dann mit der Option, beide Kreisläufe in Reihe schalten zu können.

Also hätten wir dann:

AGB 1 -> Pumpen 1 -> Schnellverbindung A -> CPU -> Schnellverbindung B -> Radiatoren 1 (4x X400) -> AGB 1

AGB 2 -> Pumpen 2 -> Schnellverbindung C -> GPU -> Schnellverbindung D -> Radiatoren 2 (2x Mo-Ra3 420, 1x Supernova) -> AGB 2

Der Aufbau sieht dann vor von den Pumpen möglichst direkt durch die Kühler und anschließend durch die Radiatoren zu gehen.

2. AGB - Volumen und Nachfüllen

Der Testaufbau mit einem liegenden HK Tube 200 war natürlich in zweierlei Hinsicht nicht optimal. Das Volumen von 0,5L war für den vorhandenen Kreislauf (um die 2,5L Volumen) nicht besonders üppig gewählt und die Befüllung durch einen G 1/4" Anschluss schränkt dabei zusätzlich ein.

Natürlich funktioniert der Aufbau trotzdem problemlos. Die Befüllung dauert nur seine Zeit. Der HK Tube wurde gewählt, weil er bereits vorhanden war. Die liegende Montage sollte zusätzliche verhinden, dass der Gesamtaufbau noch höher wird.

Für einen zweiten und dritten Test habe ich mir dann mit vorhandenen Mitteln geholfen:

agb_006.jpgagb_007.jpgagb_008.jpg

Die doppelten SLI-Verbinder sind überraschend stabil und haben eine "Verstopfung" durch aufsteigende Luftblasen erfolgreich verhindert. Und auch wenn das Gesamtvolumen nur um ca. 50% angewachsen ist, half insbesondere der Bajonettverschluss dabei, das System viel schneller befüllen zu können.

Für den späteren Aufbau stehen hier jetzt sechs Aqualis Eco 880ml, von denen mindestens zwei pro Kreislauf verbaut werden sollen. Den genauen Aufbau knobel ich noch aus. Mehr Volumen macht es dann doch einfacher.

3. Parallelschaltung der X400 Radiatoren

Für den Test waren die vier X400 Radiatoren über den EK-Pro Manifold parallel geschaltet. Drei der Radiatoren war ein Kugelhahn vorgeschaltet, vor dem vierten Radiator befand sich ein highflow LT Durchflusssensor. Der letzte Radiator war also immer aktiv. Nachstehend die gemessenen Durchflusswerte:

Anzahl aktiver RadiatorenDurchfluss Gesamt l/hDurchfluss "Radi mit LT"
l/h
Anteil "Radi mit LT" in %
1358352100%
237214038%
33737620%
43744111%

Erstmal bleibt festzuhalten, dass der X400 nicht besonders restriktiv ist. Mit 45mm Stärke und 20cm Breite scheint der U-Radiator über ausreichend parallel geschaltete Kanäle zu verfügen. Die Werte zeigen, dass der Durchflusssensor restriktiver ist, als der Kugelhahn. Ab zwei Radiatoren legt der Gesamtdurchfluss auch nicht mehr nennenswert zu. Hier hatte ich zuerst etwas mehr erwartet - man sollte aber vielleicht auch hervorheben, dass der Durchfluss nicht abnimmt.

An dieser Stelle spiele ich mit dem Gedanken, die Schaltung aus Platzgründen von 4x1 auf 2x2 zu ändern. Also je zwei Radiatoren in Reihe und diese dann parallel geschaltet. Der extra Durchflusssensor wird zudem an dieser Stelle zudem entfallen.

4. Pumpen - viel hilft viel

pumpe_020.jpgpumpe_021.jpg

Da hier noch zwei D5 Next rumlagen, habe ich mir einen weiteren Test nicht nehmen lassen. Der maximale Durchfluss vor der Integration von Pumpe 5 & 6 wurde mit 353l/h gemessen. Dieser Test wurde ca. 13 Tage nach der ersten Messung mit 373l/h durchgeführt. Als Ursache vermute ich Fortschritte bei der Entlüftung.

Nach der Integration des Ultitop Dual:
4 Pumpen: 344l/h

5 Pumpen: 393l/h

6 Pumpen: 433l/h

Die D5 Next werden in diesem Projekt nicht mehr zum Einsatz kommen. Dennoch habe ich am Black Friday bei EK zwei weitere D5 G3 bestellt. Diese sollen in den ebenfalls noch vorhandenen Ultitop Black Mirror im Gehäuse zum Einsatz kommen. Als jeweils dritte Pumpe direkt vor den Kühlern.
 
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Ich wette einen Kasten Bier darauf, dass alle Sensoren Geräusche machen. Warum? Hatte mal ein paar zum Testen da und alle mechanischen Sensoren klappern irgendwann. Spätestens bei 200l/h, oft schon deutlich früher.
 
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