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Im Test vor 15 Jahren: Ein Apple-Gehäuse für jedermann

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Ein Apple-Gehäuse für jedermann

tl;dr: Mit dem Midi-Tower Aero One bot Mercury (Test) ein Gehäuse an, das all jene ansprach, die lediglich mit der Optik eines Apple-Rechners liebäugelten. Für etwa 70 Euro erhielten Kunden einen Mac-Klon, in dem die eigene Hardware allerdings nur umständlich untergebracht werden konnte.

Äußerlich ein Mac

Die Abmessungen des Aero One betrugen 508 × 185 × 500 mm (H × B × T), wobei er ein Gewicht von etwa 7,9 kg erreichte. Das Gehäuse bot vier 5,25-Zoll- sowie zwei 3,5-Zoll- extern und drei 3,5-Zoll-Laufwerken intern Platz. Zudem fanden sich zwei Audio-, zwei USB-2.0- und ein FireWire-Anschluss auf dem vorderseitigen Panel. Die Belüftung des Aero One war ab Werk ironischerweise nicht herausragend: Zwar bot das Gehäuse Platz für vier Gehäuselüfter, beigelegt war allerdings keiner.

Das Design des Aero One, das eindeutig dem Apple Power Mac G5 entliehen war, war dessen größtes Verkaufsargument. Die markanten Gehäusefüße und -griffe sowie das gelochte Design erinnerten an einen Apple-Rechner, mit einem Preis von rund 70 Euro war das Aero One aber erheblich günstiger. Damit eingebaute Laufwerke – im Jahr 2004 gerne in Beige gehalten – nicht das schlichte Äußere des Gehäuses störten, verbaute der Hersteller zwei Stealth-Blenden. Das Gehäuse bot auf der Unter- und Oberseite jeweils Platz für einen 80-mm-Lüfter, der per Vlies-Matte gegen eindringenden Staub geschützt wurde. Gegen rutschige Untergründe verbaute der Hersteller Antirutschmatten.

Kritik für Details

Kritik erntete das Mercury Aero One hauptsächlich für den inneren Aufbau. Neben der unzureichenden Entkopplung der Laufwerke, machte vor allem die Mainboardhalterung auf sich aufmerksam. Bei dieser wurden kleine Halterungen in das Gehäuse eingeklippt und das Mainboard dann an diesen festgeschraubt – die Sicherheit dieser Befestigungsmethode war aber insbesondere beim Transport des Rechners fraglich.

Diese Mängel betrafen vor allem Kunden, die häufig an ihrem System schraubten oder unterwegs waren. Für alle anderen, die einen Computer besitzen wollten, der optisch große Ähnlichkeit mit einem Apple-Rechner aufwies, war das Aero One für rund 70 Euro eine Überlegung wert.

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