[Sammelthread] Ist die Temperatur meiner Wasserkühlung in Ordnung?

Gibt es eigentlich eine handliche Formel mit der sich die Trägheit des Systems approximieren lässt? Sollte ja eigentlich nur Wassermenge und Temperaturdifferenz Luft/Wasser beinhalten.
 
kullakehx schrieb:
Gibt es eigentlich eine handliche Formel mit der sich die Trägheit des Systems approximieren lässt? Sollte ja eigentlich nur Wassermenge und Temperaturdifferenz Luft/Wasser beinhalten.

Hmm.. grob hast du folgende Faktoren, zugeführte Energie der Komponenten und abgeführte Energie der Radiatoren, sowie das Wasservolumen (mit spezifischer Wärmekapazität). Im Gleichgewicht befindet man sich, wenn sich beide aufheben. Die gekühlten Komponenten erwärmen das Wasser mit annähernd konstanter Leistung, wobei die Effizienz der Kühlung maßgeblich vom Delta Luft/Wasser abhängt und mit diesem steigt (bis sie eben im Betrag äquivalent ist zu den Komponenten).

Wenn dann zusätzlich noch variierende Lüfter-RPM reinspielen, wird das nochmal komplexer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten und Tipps!
Ich habe gestern mal den Furmark laufen lassen und der Radiator wurde, wie erwartet wieder sehr warm.
Danach habe ich das ganze mal mit offener Abdeckung ausprobiert und siehe da: alles ganz kühl. Ist ja auch klar, da beide Radiatoren kühle Luft ziehen können und sich keine wärme anstaut. Also ist das Problem, wie ihr schon gesagt habt, der Aufbau/das Gehäuse.

Jetzt bin ich am Überlegen ob ich auf das Lian Li PC-011DX umsteigen soll.
Hat jemand damit schon Erfahrungen? Scheint ja ein recht beliebtes Case zu sein.
Der untere Bereich des Gehäuses würde ich mir gerne frei halten, da ich gerne meine GraKa vertikal verbauen möchte...
Heißt, ich würde an die Rückwand und oben jeweils einen 360er Radiator verbauen. Der an der Rückwand drückt Luft raus und der im Deckel bläst Luft rein. Das müsste doch dann passen, oder? Notfalls kann ich mir noch den Boden mit Lüftern auslegen, damit noch mehr "Frischluft" gezogen wird.
 
Wie schon gesagt: Entweder, du ziehst an allen Radiatoren Frischluft rein (beste Temperatur), oder drückst an allen raus. Im gemischten Fall trägt ein Radiator nicht zur Kühlung bei, wie es gerade der Fall ist.
 
TheOpenfield schrieb:
Wie schon gesagt: Entweder, du ziehst an allen Radiatoren Frischluft rein (beste Temperatur), oder drückst an allen raus. Im gemischten Fall trägt ein Radiator nicht zur Kühlung bei, wie es gerade der Fall ist.

Das kann man so pauschal nicht sagen, es gibt Gehäuse da geht das schon, idR aber mit zusätzlichen Gehäuselüftern die für Frischluftzufuhr im Gehäuse sorgen. Und natürlich trägt der Radiator dann noch zur Kühlung bei, nur leidet die Effektivität darunter.
 
Mit zusätzlichen Lüftern wird es zwar etwas besser, aber weit entfernt vom Optimum. Die Effizienz der Radiator-Kühlung steigt mit dem Delta Wasser/Luft. Und wenn der zweite Radiator eben die Lufttemperatur nahe der Wassertemperatur nutzt, welche vom ersten Radiator ins Gehäuse befördert wird, ist die Kühlleistung extrem gering.

Es sollte also absolut unbestritten sein, dass es die ineffizienteste und damit wärmste Konfigurationsmöglichkeit ist. In jedem Fall sollte man davon abraten.
 
TheOpenfield schrieb:
Und wenn der zweite Radiator eben die Lufttemperatur nahe der Wassertemperatur nutzt, welche vom ersten Radiator ins Gehäuse befördert wird
Nur liegt die Temperatur der Abluft, wenn mich nicht alles täuscht, in der Regel deutlich unter der Wassertemperatur.
kullakehx schrieb:
Gibt es eigentlich eine handliche Formel mit der sich die Trägheit des Systems approximieren lässt?
Ganz grob: Temperaturdifferenz * Wärmekapazität * Masse / Verlustleistung = Dauer

In der Regel dauert es aber noch länger, da erstens die Radiatoren selbst auch Energie aufnehmen und zweitens die Lüfter (wenn sie ständig laufen) den Aufheizvorgang zusätzlich verlängern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Temperaturfühler direkt hinter dem (freistehenden) Radiator (nicht am Radiator) ist unter Last gerade mal 2-3 Grad unter der Wassertemperatur bei ca 12 Grad Delta Wasser/Raum (was aber vermutlich auch mit einem sehr geringen Luftdurchsatz zusammenhängt - sollte man also auch nicht pauschalisieren). Dazu kommen noch die weiteren passiven Komponenten (Rückseite der GPU, VRMs des Mainboards, ...) im Inneren des Rechners, welche auch ihren Teil dazu beitragen.

Im wesentlichen wollte ich ohnehin nur auf diese Aussage hinaus:
TheOpenfield schrieb:
Es sollte also absolut unbestritten sein, dass es die ineffizienteste und damit wärmste Konfigurationsmöglichkeit ist. In jedem Fall sollte man davon abraten.

Nicht, dass er wieder den gleichen Fehler macht.

@Basti7cc Versuch es doch mal mit der vorgeschlagenen Konfiguration, evtl. ist dein Temperaturproblem dann auch im momentanen Gehäuse behoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Naturtrüb
0-8-15 User schrieb:
Nur liegt die Temperatur der Abluft, wenn mich nicht alles täuscht, in der Regel deutlich unter der Wassertemperatur.

...messen hilft: Habe gerade gestern einen zusätzlichen Temperatursensor freischwebend 2mm über dem ausblasenden Radiator montiert, da ich vor einer ähnlichen Frage stand (lohnt sich der Einbau eines zusätzlichen Radiators, der dann aber die Luft für den vorhandenen Radi vorheizt und damit dessen Effizienz reduziert?):

Bei meinem Mini-ITX-Gehäuse mit nur einem 240er Radiator komme ich bei meinem jetzigen Setting unter Volllast auf eine Wassertemperatur von 39,7 °C, die Abluft hat dann direkt über dem Radiator 38 °C -> das sind nur 1,7 °C Temperaturdifferenz zum Wasser! Da wird bei der vergleichsweise kalten Umgebungsluft (Zimmertemperatur 22 °C) richtig Wärme abgeführt - super effizenter Radiator! :)

Das hat mich dann davon absehen lassen, in das Gehäuse zu dem vorhandenen ausblasenden Radi noch einen einblasenden Radiator zu montieren: Ich würde nur das Gehäuse aufheizen und den bisher sehr effizient arbeitenden ausblasenden Radi bei einer Ansaugluft mit nur wenigen Grad Temperaturdifferenz zur Wassertemperatur fast arbeitslos machen: Ich hätte nur zusätzliche Lüfter verbaut, aber die gleiche Luftmenge durch das Gehäuse zu bewegen, also auch kaum reduzierbare Drehzahlen!

Beide Radiatoren könnte ich leider nicht ausblasend betreiben, dazu gibt es zu wenig zusätzliche Luftzuführung an der Rückseite. Also belasse ich es bei dem bisherigen einen, 45mm dicken Radiator bei durchaus akzeptablen Lüfterdrehzahlen, was will man mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Naturtrüb
Du hast auch ein sehr spezielles Build. :)

Bei meinem S8 hatte ich vorher unten und Front rein (360+240) oben raus (2x360), aber das ganze durch insgesamt 5 Gehäuselüfter unterstützt. Macht genau 1-3K Wasser Unterschied je nach Last, zu alle Radiatoren rein montiert und alle Gehäuselüfter raus. Da ich 3-6K Wasser/Raumluft habe, ist es zwar prozentual eine Größe aber Real völlig irrelevant. Aus Platzgründen hab ich einen Gehäuselüfter rausgenommen, hat genau nichts messbares mehr gebracht. Mit einem Mora wurden die Temperaturen auch nicht mehr signifikant besser, ich konnte die Lüfter dann unter Last noch weiter runterdrehen, wobei ich die oberen Radiatoren eh schon erst aktiviere, wenn die Grafikkarte über 35°C geht und leiser als unhörbar geht auch nicht.

Was ich sagen wollte ist, es gibt bei Wasserkühlung einen Punkt, ab dem die Radiaorfläche im Verhältnis zur Wärmelast so groß ist, dass die Monatge der Lüfter keine große Rolle mehr spielt. Grundsätzlich sollten aber Radiatoren so montiert werden, dass sie Frischluft bekommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Naturtrüb und 0-8-15 User
0-8-15 User schrieb:
Das funktioniert halt in der Praxis nicht immer. Das Gesamtkonzept muss stimmen.

In wie fern? Wegen ungünstigen Push/Pull Konfigurationen (Eloops..) oder was meinst du explizit?
Ergänzung ()

Naturtrüb schrieb:
Beide Radiatoren könnte ich leider nicht ausblasend betreiben, dazu gibt es zu wenig zusätzliche Luftzuführung an der Rückseite.

Die Luft findet bei normalen Gehäusen eigentlich immer einen Weg rein oder raus. Könnte man also auf einen Versuch ankommen lassen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
0-8-15 User schrieb:
Je nach Gehäuse...

Das betrachtete Gehäuse ist fix und in Beitrag #1.170 aufgelistet samt der verbauten Komponenten.

0-8-15 User schrieb:
mangelnde Frischluftzufuhr

Sollte nur eine Minderheit an Gehäusen betreffen, die entsprechend Abgedichtet sind und anschließend an jedem freien Lüfterplatz ein Radiator platziert wurde. Schon ein freies Mesh-Gitter oder der idR freie Hecklüfter reicht schon aus, um dem entgegenzuwirken. Und über diesen verfügt sein View 37.

0-8-15 User schrieb:
Hitzestau im Gehäuse

Von diesem Problem habe ich im Zusammenhang mit Full-Custom-Wakü noch nicht oft gehört (gerade bei seinem Gehäuseaufbau), sondern immer im Bereich Luftkühlung. Die höhere Gehäuseinnentemperatur ist für die übrigen Komponenten idR kein Problem. Und der hintere 140er sollte problemlos ausreichen, um dem entgegenzuwirken.

Nichtsdestotrotz sollte natürlich klar sein, dass man nicht pauschalisieren kann. Wir betrachten aber gerade explizit @Basti7cc s Systemaufbau. Daher richten sich meine bisherigen Empfehlungen an seine verbauten Radiatoren im Thermaltake View 37. Und da ist sein bisheriger Aufbau im Mischbetrieb fehl am Platz und mit hoher Sicherheit an den Temperaturen schuldig.
 
Zuletzt bearbeitet:
TheOpenfield schrieb:
Und da ist sein bisheriger Aufbau im Mischbetrieb fehl am Platz
Will ich ja gar nicht bestreiten. Alle Radiatorlüfter einblasend, Hecklüfter ausblasend, funktioniert bei dem Gehäuse bestimmt ziemlich gut ...
TheOpenfield schrieb:
und mit hoher Sicherheit an den Temperaturen schuldig.
... aber das bringt doch alles nichts, wenn die Luft - durch die aktuelle Einbausituation bedingt - nahezu vollständig am Radiator vorbeiströmt.
 
Zurück
Oben