Google Pixel Buds A-Series im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit

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Frank Hüber
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Klarer Klang ohne Bassdröhnen

Beim Klang sind die Pixel Buds A-Series so abgestimmt wie alle aktuellen Audio-Produkte von Google – etwa Nest Audio (Test) oder die Pixel Buds (Test). Das bedeutet, dass Google nicht auf eine derzeit im Trend liegende, basslastige Abstimmung setzt, sondern einen sehr gut abgestimmten, klaren Klang liefert, der einen differenzierten, klaren Bass ausspielt, diesen aber nicht in den Vordergrund stellt. Während viele Konkurrenten bei übermäßiger Basswiedergabe in Vossi Bop von Stormzy ins Schwimmen geraten, können die Pixel Buds A-Series den Bass sauber wiedergeben.

Google Pixel Buds A-Series
Google Pixel Buds A-Series

Leichte Schwächen beim Tiefbass können aber auch die Pixel Buds A-Series abseits dieser Abstimmung nicht gänzlich überspielen, denn in St Jude von Florence + The Machine ist der Bass bei einer Lautstärke unter 35 Prozent nicht mehr zu hören. Dies ändert auch die Bassverstärkung in der Pixel-App nicht, denn sie verstärkt zwar hörbaren Bass, erweckt aber keine tieferen Frequenzen zum Leben.

Die Mitten und Höhen werden dank erneut weitgehend flacher Frequenzkurve ebenfalls passend ausgespielt und überzeugen ebenso mit ihrer klaren Abgrenzung. Die Höhen neigen bei maximaler Lautstärke etwas zum Zischen und fangen bei einigen Tönen an, etwas zu hart zu werden. One Way Or Another von Blondie kann auf maximaler Lautstärke nicht mehr ganz sauber wiedergegeben werden. Konnte Billie Eilish mit Your Power zuletzt einigen kabellosen In-Ear-Kopfhörern ihre Grenzen aufzeigen, überzeugen die Pixel Buds A-Series mit einer sehr sauberen Wiedergabe des Gitarrenintros.

Die Bassverstärkung sorgt für eine Anhebung der tiefen Frequenzen, wodurch sie präsenter werden. Wer auf übermäßigen Bass setzt und dem Motto „Viel hilft viel“ folgt, wird aber auch mit dieser Einstellung noch nicht glücklich. Für alle anderen ist es eine Option, von der sehr neutralen Abstimmung ein Stück weit abzuweichen.

Google Pixel Buds A-Series

Druckausgleich sorgt für Windanfälligkeit

Durch den Belüftungskanal für den Druckausgleich und die vergleichsweise kleine Form der Pixel Buds A-Series sorgt umströmender Wind für Störgeräusche. Auch wenn die Ohrhörer aufgrund ihrer kleinen Form sehr gut für die Nutzung auf dem Fahrrad geeignet sind, wirkt sich dies spätestens bei windigerer Witterung negativ aus.

Gute Telefonie

Bei der Telefonie gehen auch die Pixel Buds A-Series mit einer starken Filterung ans Werk, die Straßenlärm fast vollständig eliminiert und nur Vogelgezwitscher durchlässt. Dabei wirkt sich die Filterung aber nur wenig auf die Stimme des Trägers aus, der weiterhin verständlich und weitgehend natürlich klingt. Um das gesprochene Wort ist das übliche Bluetooth-Rauschen zu hören, wenn die Lautstärke angehoben wird, und auch die ein oder andere Verzerrung durch die Filterung. In Summe ist dies aber unproblematisch. Körperschall erfassen die Pixel Buds A-Series zur Verstärkung der Stimme des Trägers nicht – eine Funktion, die nur die Pixel Buds bieten, der A-Series im Alltag aber nicht fehlt. Bei der Telefonie liefern die Pixel Buds A-Series somit eine überzeugende Leistung ab.

Google Pixel Buds A-Series – Mikrofonqualität
Yamaha TW-E3A – Mikrofonqualität
Skullcandy Indy ANC – Mikrofonqualität
Skullcandy Dime – Mikrofonqualität
Marshall Mode II – Mikrofonqualität
Master & Dynamic MW07 Plus – Mikrofonqualität
Epos GTW 270 Hybrid – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro – Mikrofonqualität
JBL Live Free NC+ – Mikrofonqualität

Ein direkter Vergleich der Telefonie zu den Pixel Buds war leider nicht möglich, da die Pixel Buds einen Defekt aufweisen, der eine Verbindung zum Smartphone verhindert und sich kurzfristig nicht beheben ließ.

Erneut keine Probleme bei der Latenz

Sowohl unter Android als auch iOS kommen die Google Pixel Buds A-Series beim Einsatz von AAC und SBC jeweils auf eine Latenz von 160 bis 180 ms, die auch von den Pixel Buds erreicht wird. In dieser Hinsicht gibt es somit – wie zu erwarten war – keinerlei Unterschiede. Sofern die App keinen Ausgleich vornimmt, was beispielsweise unter iOS in der YouTube- oder VLC-App erfolgt, gibt es einen kleinen Versatz zwischen Bild und Ton.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Google Pixel Buds A-Series 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Yamaha TW-E3A 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Skullcandy Indy ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Skullcandy Dime 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Marshall Mode II 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Epos GTW 270 Hybrid 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live Free NC+ 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Cambridge Audio Melomania Touch 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless Pro 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Scendo Snapods 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Adidas FWD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Jabra Elite 85t 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Bose QuietComfort Earbuds 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Creative Outlier Air V2 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Beats Powerbeats Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Aukey EP-N5 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Belkin Soundform True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser CX 400BT True Wireless 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
LG Tone Free FN6 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Teufel Airy True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Live 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-SP800N 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live 300TWS 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Google Pixel Buds (2. Gen.) 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-XB700 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Adidas RPD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Pixel Buds A-Series bieten etwas weniger als die Pixel Buds, kosten aber nur die Hälfte. Im Alltag sind die fehlende Lautstärkesteuerung über die Ohrhörer und der Verzicht auf Wireless Charging des Ladecases die Unterschiede, die man als Nutzer bemerkt. Der fehlende zweite IR-Sensor und der Verzicht auf Metall beim Treiberausgang sind in der Praxis hingegen nicht spürbar.

Bei den Pixel Buds A-Series macht Google dieses Mal zudem direkt alles richtig und muss nicht wie bei den Pixel Buds erst mit einer neuen Firmware ausbessern. Von Störgeräuschen, einem hörbaren Rauschen oder einem Knacken bei der Musikwiedergabe ist bei den Pixel Buds A-Series nichts zu hören.

Funktionen und Funktionalität der Pixel Buds A-Series überzeugen dabei weiterhin, denn Google hat nicht etwa am Design des Ladecases gespart und dem günstigeren Modell einen klobigen Klotz zur Seite gestellt, sondern bietet dieselbe handschmeichelnde Form wie beim teureren Modell. Auch Funktionen wie Auto-Play und Auto-Pause wurden nicht eingespart. Gerade solche Features sind es, abseits von inzwischen etablierteren Funktionen wie Fast Pair und Schnellladen, die das Modell abseits des klaren, nüchternen Klangs von Konkurrenten abheben und vor allem angesichts des günstigen Preises zu einer sehr guten Wahl machen.

Mit der Unterstützung von „Ok Google“, also der reinen Sprachsteuerung des Google Assistant, der Unterstützung von AAC zusätzlich zu SBC und der weiterhin sehr guten Touchsteuerung, die der Lautstärkesteuerung beraubt wurde, dafür aber trotz Belegung einfachen Antippens keine Fehleingaben verursacht, liefert Google weitere Argumente für die Pixel Buds A-Series.

Auch die kleine Größe überzeugt im Alltag und der Druckausgleich im Ohr ist angenehm. Einen Transparenzmodus ersetzt dies aber nicht. Die Kehrseite ist darüber hinaus die Windanfälligkeit der Ohrhörer. Die Akkulaufzeit ist mit 5 bis 6 Stunden ebenfalls gut, aber nicht mehr führend.

Für 99 Euro liefert Google viele Argumente für die Pixel Buds A-Series und nur noch wenige Argumente für die Pixel Buds. Wer auf ein aktuelles (Pixel-)Smartphone setzt und kein Bass-Enthusiast ist, ist mit den Pixel Buds A-Series sehr gut beraten. Wer ein iPhone nutzt, sollte zumindest zeitweise Zugriff auf ein Android-Smartphone haben, um über die Pixel-Buds-App Anpassungen vorzunehmen und Updates einzuspielen. Für nur noch rund 70 Euro sind aber inzwischen auch die Samsung Galaxy Buds+ (Test) erhältlich, die länger durchhalten und ähnliche Funktionen bieten.

Google Pixel Buds A-Series
Produktgruppe In-Ear-Kopfhörer, 03.06.2021
  • Klang
    +
  • Verarbeitung
    ++
  • Tragekomfort
    ++
  • Bedienung
    +
  • Neutrale Abstimmung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr angenehmes Tragegefühl
  • Sehr gute Integration ab Android 6.0
  • Sehr gute Einzelnutzung
  • Auto-Play und Auto-Pause
  • Schnellladen
  • Schwacher Tiefbass
  • Kein Transparenzmodus
  • Geringe Isolierung und windanfällig
  • Bedienung nicht anpassbar
  • Keine Lautstärkeregelung über die Ohrhörer
  • Nur eingeschränkt für Sport geeignet
  • Nur eingeschränkt für iOS-Nutzer geeignet

ComputerBase hat die Pixel Buds A-Series leihweise von Google unter NDA zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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