Apple AirPods 3. Generation im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit

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Frank Hüber
65 Kommentare

Der Klang der AirPods (3. Gen.)

Die AirPods der 3. Generation unterstützen abseits von SBC nur den verlustbehafteten Codec AAC. Mit dem „Apple Lossless Audio Codec“ (ALAC) können die In-Ears nicht umgehen.

Klanglich überzeugen die AirPods (3. Gen.), indem sie ein ausgewogenes Klangbild bieten, das in keinem Bereich zu sehr abdriftet. Bässe werden kräftiger ausgespielt als bei der 2. Generation und bleiben selbst bei schwierigen Titeln etwa von Massive Attack und hoher Lautstärke sauber. Die AirPods dröhnen dabei nicht und versuchen nicht mit Basswummern zu blenden. Eine kleine Schwäche beim Tiefbass weisen aber auch die AirPods (3. Gen.) auf. In St. Jude von Florence + The Machine geht der Bass so relativ früh verloren – was sie wiederum mit den AirPods Pro gemein haben.

Apple AirPods (3. Generation) neben AirPods Pro
Apple AirPods (3. Generation) neben AirPods Pro
Apple AirPods 3. Generation
Apple AirPods 3. Generation
Apple AirPods 3. Generation
Apple AirPods 3. Generation

Im Vergleich zu den AirPods der 2. Generation ist der Klang etwas klarer und dynamischer und die Höhen detaillierter, wobei sie in ihrer Präsenz und Prägnanz nicht mit Modellen wie den Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) mithalten können – gut, aber nicht sehr gut. Auch bei Gitarrenklängen fällt auf, dass andere Modelle sauberer klingen. Bei maximaler Lautstärke werden die Höhen nicht zu scharf oder hart – wer One Way Or Another von Blondie aufdrehen möchte, kann dies aus diesem Gesichtspunkt tun. Allerdings verlieren die neuen AirPods bei maximaler Lautstärke an Balance.

Die AirPods der 3. Generation bieten somit vor allem wieder einen gefälligen Klang, der sich für stundenlanges Musikhören eignet, ohne zu ermüden. Ihr Klang ist denen der AirPods Pro insgesamt sehr ähnlich, wobei sie durch die offenere Bauart auch offener klingen, was Vor- und Nachteile hat.

Durch die offene Bauart schränkt Wind das Musikhören stärker ein als bei den AirPods Pro, da er direkt bis an den Gehörgang des Trägers vordringen kann.

Gute Telefonie

Bei der Telefonie liefert Apple bei den AirPods bislang gute Qualität, was auch von den AirPods der 3. Generation bestätigt wird. Dank AAC-ELD-Sprachcodec mit einer Bandbreite von 20 Hz bis 20 kHz haben die AirPods vielen Konkurrenten in dieser Hinsicht ohnehin schon etwas voraus. Die Stimme des Trägers ist verständlich und weitgehend natürlich, klingt jedoch mitunter leicht blechern. Hintergrundgeräusche werden gut gefiltert, was sich etwas auf die Sprachqualität auswirkt, sie aber nicht zu sehr einschränkt.

Apple AirPods (3. Gen.) – Mikrofonqualität
Apple AirPods Pro – Mikrofonqualität
grell TWS/1 – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless ANC – Mikrofonqualität
Samsung Galaxy Buds 2 – Mikrofonqualität
Samsung Galaxy Buds Pro – Mikrofonqualität
EarFun Air Pro 2 – Mikrofonqualität
Razer Hammerhead True Wireless (2021) – Mikrofonqualität
Jabra Elite 3 – Mikrofonqualität
OnePlus Buds Pro – Mikrofonqualität
Nothing ear (1) – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 4 – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 3 – Mikrofonqualität
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Firmware 1.1.5
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität ohne Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM3 – Mikrofonqualität
Bose QuietComfort Earbuds – Mikrofonqualität
Sennheiser Momentum True Wireless 2 – Mikrofonqualität
EarFun Free 2 – Mikrofonqualität
Google Pixel Buds A-Series – Mikrofonqualität
Yamaha TW-E3A – Mikrofonqualität
Skullcandy Indy ANC – Mikrofonqualität
Skullcandy Dime – Mikrofonqualität
Marshall Mode II – Mikrofonqualität
Master & Dynamic MW07 Plus – Mikrofonqualität
Epos GTW 270 Hybrid – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro – Mikrofonqualität
JBL Live Free NC+ – Mikrofonqualität

Latenz der AirPods 3

An der Latenz hat sich mit den AirPods der 3. Generation nichts geändert. Sie liegt weiterhin zwischen 160 und 180 ms, unabhängig davon, ob ein iPhone mit AAC oder ein Android-Smartphone mit SBC genutzt wird. Während die Latenz bei der Musikwiedergabe irrelevant ist, ist sie es bei Videos nur dann, wenn die App selbst eine Synchronisation zwischen Bild und Ton vornimmt. Sonst ist ein leichter Versatz zu spüren.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Apple AirPods (3. Generation) 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
grell TWS/1 160–180 ms (Android, aptX Adaptive/iOS, AAC)
Klipsch T5 II True Wireless ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds 2 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 2 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless (2021) 60 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Jabra Elite 3 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
OnePlus Buds Pro 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Nothing ear (1) 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Sony WF-1000XM4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC)
EarFun Free 2 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Google Pixel Buds A-Series 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Yamaha TW-E3A 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Skullcandy Indy ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Skullcandy Dime 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Marshall Mode II 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Epos GTW 270 Hybrid 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live Free NC+ 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Cambridge Audio Melomania Touch 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless Pro 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Scendo Snapods 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Adidas FWD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Jabra Elite 85t 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Bose QuietComfort Earbuds 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Creative Outlier Air V2 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Beats Powerbeats Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Aukey EP-N5 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Belkin Soundform True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser CX 400BT True Wireless 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
LG Tone Free FN6 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Teufel Airy True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Live 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-SP800N 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live 300TWS 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Google Pixel Buds (2. Gen.) 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-XB700 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Adidas RPD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Apple AirPods der 3. Generation sind eine klare Verbesserung gegenüber den bisherigen AirPods der 2. Generation. Nicht nur das neue Design mit kürzerem Stiel sorgt für einen besseren, sichereren und angenehmeren Sitz im Ohr, auch der Klang ist besser als beim Vorgänger. Während man bei den AirPods der 2. Generation häufiger das Gefühl hatte, sie gleich zu verlieren, ist dies bei den AirPods der 3. Generation nicht mehr der Fall.

Apple AirPods 3. Generation
Apple AirPods 3. Generation

Die von den AirPods Pro übernommenen Funktionen wie der Drucksensor zur Steuerung, Spatial Audio und Adaptive EQ verrichten ihren Dienst gewohnt unproblematisch. In der Handhabung sind die AirPods somit wieder sehr gut und insbesondere im Zusammenspiel mit iOS, iPadOS und macOS durch die nahtlose Integration und den automatischen Wechsel überzeugend. An Android-Geräten können die AirPods ebenso genutzt werden, Anpassungen und Updates sind dann jedoch nicht möglich. Zudem steht die Ohrerkennung zum automatischen Pausieren der Wiedergabe erneut nicht zur Verfügung.

Die Akkulaufzeit ist zwar länger als bei den Vorgängern und auch bei den AirPods Pro, generell ist dies aber nicht der Bereich, in dem die AirPods führend sind. Gleiches gilt beim Klang. Er ist gut, aber nicht sehr gut und keinesfalls der beste auf dem Markt. Für das alltägliche Musikhören ist beides dennoch völlig ausreichend. Wer es gewohnt ist, unkomprimierte Musik mit kabelgebundenen Kopfhörern zu hören, und genau darauf Wert legt, den werden die AirPods nicht überzeugen können.

Der neue Hautsensor als Ersatz für den optischen Sensor bei der Ohrerkennung hat den Vorteil, dass die Musik nicht aus Versehen wieder einsetzen kann, wenn der Sensor nur von der Hand oder einer Tasche verdeckt wird. Zusammen mit dem IPX4-Rating des Ladecases sind dies die beiden Bereiche, in denen die neuen AirPods der 3. Generation auch den AirPods Pro überlegen sind.

Die neuen AirPods (3. Gen.) sind bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199 Euro und einem Straßenpreis von derzeit mindestens 195 Euro im Vergleich zu den AirPods Pro für derzeit rund 210 Euro (230 Euro mit neuem MagSafe-Ladecase) in erster Linie etwas für diejenigen, die zwingend auf ein halboffenes Design ohne Silikon-Passstücke setzen wollen. In diesem Bereich sind die neuen AirPods die zurzeit beste Wahl. Wer mit dem Design der AirPods Pro keine Probleme hat, greift angesichts der aktuell im Handel noch geringen Preisunterschiede hingegen weiterhin zu diesen, da sie mit ANC, Transparenzmodus und passiver Isolation vielfältiger einsetzbar sind.

Apple AirPods (Gen 3)
Produktgruppe In-Ear-Kopfhörer, 08.11.2021
  • Klang
    +
  • Verarbeitung
    ++
  • Tragekomfort
    ++
  • Bedienung
    +
  • Guter, ausgewogener Klang
  • Sehr angenehmes Tragegefühl
  • Sehr gute Integration mit iPhone und Co
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Wireless Charging
  • IPX4 auch für das Ladecase
  • Keine Lautstärkeregelung über die Ohrhörer
  • Einschränkungen unter Android
  • Schlechte passive Isolierung

ComputerBase wurden die AirPods (3. Gen.) leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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